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Trojan
30.08.2014, 11:19
Na, dann weiterhin alles Gute. Bewundernswert, wenn man im 2. Semester schon 3 m über dem Boden schwebt.

Rico
30.08.2014, 11:33
Bei mir war aber trotz Sport und Ernährung kein Gewichtsverlust zu verzeichnen, nicht mal 1kg/Monat. Das ist nicht normal. Wenn jemand 3-4/Woche richtig Sport macht, sollte 0,5 - 1kg/Woche schwinden. Das kann man so pauschal nicht sagen. Gerade zu Beginn einer sportlichen Tätigkeit (oder einer Steigerung des Trainingspensums) kommt es neben Fettabbau zunächst zu einem überproportionalen Muskelaufbau und da Muskel schwerer ist als Fett wird dadurch die Fettabnahme auf der Waage oft scheinbar verkleinert, bzw. selten kann es sogar zu Gewichtszunahmen durch die "neue" Muskulatur kommen. :-notify Das entgeht in der Regel übrigens auch den Waagen mit bipolarer Impedanzmessung für das Körperfett, weil die ja nur die Beine und das Gesäß messen und den Rest vom Körper gar nicht erfassen können.
Dann findet Fettverbrennung sowieso nur statt, wenn man im richtigen Belastungsbereich trainiert (Stichwort individuelle anaerobe Schwelle), dieser ist gerade bei wenig trainierten zu Trainingsbeginn oft nur ganz knapp über der Alltagsbelastung. Der kann durchaus in einem Pulsbereich von 90-110/min liegen und da ist man dann bei was anderem als langsamem Walken ruck-zuck drüber - und schon findet keine effektive Fettverbrennung mehr statt, sondern man verbraucht Glykogenreserven des Muskels, die danach bei der nächsten Mahlzeit einfach wieder aufgefüllt werden.
Außerdem gibt es ja auch unbewusste Diätfehler, versteckte Kalorien, etc..
Deshalb ist x-mal Sport/Woche per se keine Garantie abzunehmen.


Nur ist die laborchemische Euthyreose bei einem TSH von 0,7 genauso gegeben wie bei 1,5 oder 2,1, teilweise sogar bei 3,9. Das ist doch die Crux an der ganzen Sache.
So kann jemand mit einem TSH von 2 verschiedenste Symptome aufweisen die bei einem niedrigeren TSH - der ebenfalls in der Norm ist - verschwinden. Die Schilddrüse ist ein lebenswichtiges System, ohne Schilddrüsenhormone sterben wir. Deshalb hat der Körper ein sehr sicheres System mit TRH und TSH und der peripheren Konversion in das aktivere fT3 entwickelt, das sehr zuverlässig funktioniert. Wenn also Deine Hypophyse funktioniert, dann ist das TSH sehr zuverlässig, erst recht in Kombination ,ist den peripheren Hormonen. Und dass es einen Bereich hat, das lenkt mich überhaupt nicht aus. Kein einziger Biomarker hat einen fixen Normwert, alle haben einen physiologischen Bereich. Es gibt keinen plausiblen Grund, wieso das ausgerechnet beim TSH anders sein sollte. Beim Schilddrüsengesunden schwankt der auch, deshalb ist es auch unphysiologisch, den bei einer Substitutionstherapie auf einen fixen Wert zu nageln.
Was jetzt natürlich nicht heißt, dass es egal ist, was die Patienten berichten, wenn da einer mit hochnormalen peripheren Hormonen mit einer Sinustachykardie sitzt, dann reduzier ich auch, aber wenn sich das ganze Gespräch nur ums Gewicht dreht, dann weiß ich auch, woher der Wind weht.

Stephan0815
30.08.2014, 12:01
Bei mir war aber trotz Sport und Ernährung kein Gewichtsverlust zu verzeichnen, nicht mal 1kg/Monat. Das ist nicht normal. Wenn jemand 3-4/Woche richtig Sport macht, sollte 0,5 - 1kg/Woche schwinden.
Und weil das ja nicht normal sein kann, muss der Schilddrüse was fehlen und deshalb erhöhste dann die Dosis?


So in etwa. Und m.M.n. zurecht. Ich brauche keinen Arzt, der nur auf den Zettel guckt, mir aber nicht zuhört, wenn ich ihm mein Befinden beschreibe. Vielleicht sind FA f. Allgemeinmedizin besser, aber 3 von 4 Ärzten, die ich durchhabe, sind ältere Ärzte (Internisten mit Spezialisierung auf Gastroenterologie oder praktische Ärzte) gewesen, die sich nicht gut mit der SD auskennen.
Mir geht die Hutschnur hoch, wenn bei Dosis X eine Hypot. vorliegt (auch nach dem TSH zu urteilen) und mit Dosis Y eine Hypert. (auch nach dem TSH zu urteilen), die klinischen Symptome ebenfalls passen, zwischen beiden Dosen die gewöhnlichen 25 µg liegen und der Arzt nur "Das kann nicht sein, so empfindlich ist niemand" sagt. Danke, da bin ich echt bedient!
Das war der erste Arzt und seitdem gebe ich meine Therapie vor, denn ich weiß wann ich mich gut fühle und wann nicht.
Und gut fühlste dich natürlich nur, wenn du dein Levo hast. Und um das auch zu bekommen, wechselste den Arzt, bis du an einen kommst, der auch "Ahnung" hat und es endlich verschreibt.


Wenn es mir gutgeht, passt die Dosis. Wenn ich Herzrasen bekomme, ist es zuviel und wird reduziert. Wenn ich müde, lustlos und depressiv bin, ist es zu wenig und wird erhöht.
Ich nehme an, es überwiegt ständig der "müde, lustlos und depressiv"-Zustand. Während Herzrasen ja auch mal so vorkommen kann.


Never change a running system ;-)
Warum ist es eigentlich immer dieser Satz??

*milkakuh*
30.08.2014, 12:09
Ach kommt, jetzt macht euch doch bitte hier nicht gegenseitig fertig. Fakt ist doch, dass es einem mit einer Hypothyreose richtig beschissen gehen kann. Ich hatte wirklich schon an eine Depression geglaubt: Hab eigentlich nur noch zwischen Bett und Sofa gewechselt, alle Unternehmungen abgesagt und gerade noch so die Uni auf die Reihe bekommen. Mit Erhöhung der Dosis wurde es dann zumindest wieder halbwegs erträglich. Wir sind uns doch eigentlich alle einig, dass man nicht nur die Laborwerte therapieren, sondern auch auf das Befinden des Patienten eingehen sollte. Und da muss ich Trojan, Rico und Co zustimmen: Neben Gewichtszunahme/Gewichtsstagnation sollten natürlich noch weitere Symptome vorliegen, die auf eine Unterdosierung schließen lassen. :-) Und das hat hier ja auch keiner abgestritten, Nurbanu & Co haben ja auch von Müdigkeit und Antriebslosigkeit berichtet.

Evil
30.08.2014, 12:28
Da hast Du vollkommen recht. Und wenn er nicht spurt: Arzt wechseln, gibt ja genug :-wand
Naja, ganz ehrlich, auf die Patienten, die meinen, sie wüßten alles besser, kann ich gern verzichten. Wenn die ihre Ansichten mit quasireligiösem Eifer verteidigen, differenzierte Argumentationen wie beispielsweise von Rico aber ignorieren, ist bei einer Diskussion eh Hopfen und Malz verloren.

Andererseits gibt es auch unter den Kollegen die eine oder andere Flachpfeife. Aber ob das jetzt allgemein für "die Hausärzte" gilt... ich weiß ja nicht ;-)

Nurbanu
30.08.2014, 12:28
Und weil das ja nicht normal sein kann, muss der Schilddrüse was fehlen und deshalb erhöhste dann die Dosis?


Lies mal bitte alles, was ich geschrieben habe. Müdigkeit und depressive Verstimmung waren ebenfalls vorhanden, bevor ich erhöht habe und es haben sich alle drei Sachen gebessert bzw. sind verschwunden. BTW: es handelt sich nur um 12 µg.


Und gut fühlste dich natürlich nur, wenn du dein Levo hast. Und um das auch zu bekommen, wechselste den Arzt, bis du an einen kommst, der auch "Ahnung" hat und es endlich verschreibt.

Ich bin nicht mit einer eigenen Diagnose zum Arzt gerannt, um "Abnehmpillchen" zu bekommen, das wurde alles vernünftig beim Nuk diagnostiziert und die Therapie in die Wege geleitet.
LT nehme ich nicht um abzunehmen und betrachte es auch nicht als "Abnehmpille". Ich nehme es, weil ich eine gesicherte Thyreoditis mit Unterfunktion habe wie sicher die meisten, die es nehmen. Und ich nehme die Dosis, bei der ich im Alltag nicht eingeschränkt bin oder mich sozial abkapsele.

Die Ärzte habe ich wegen Umzügen bzw. einer Praxisschließung gewechselt, die leider jedoch nur für den TSH Blut abgenommen hätten, sodass ich darauf verzichtet habe. Betroffene lernen auf ihren Körper zu achten, sodass man Anpassungen nach dem Wohlbefinden (wohlbemerkt über einen längeren Zeitraum) ausrichten kann.


Warum ist es eigentlich immer dieser Satz??

Weil ich weder wissentlich meine Situation verschlechtern noch das Risiko eingehen will. Man dreht doch nur an Schräubchen, wenn etwas noch nicht so richtig passt.

Rico
30.08.2014, 12:35
Der Punkt ist halt, dass auch Schilddrüsengesunde mal schlapp, ausgebrannt, depri, .... sind. Das ist ganz normal und da kann es tausend Gründe für geben.
Aber beim Substituierten ist es natürlich immer die Therapie, die dann überhastet geändert wird/werden soll. Und um das nachzuvollziehen ist es halt schon schön, wenn man was halbwegs objektives hat, was dazu passt. Manchmal hilft da auch ein bissle Gelassenheit. Das ist für den Patienten oft schwer nachvollziehbar, weil die ja das oft als positiv empfinden, wenn die Dosis geändert wird nachdem sie die Beschwerden der Schilddrüse zugeordnet hatten. Das entspricht ja der eigenen Erwartungshaltung - ist aber unter Umständen ein astreiner Placeboeffekt oder die Befindlichkeitsstörung war selbstlimitierend (z.B. Schlappheit bei einer Infektabwehr) und der natürliche Heilungsverlauf wird dann der Dosisänderung zugeschrieben.
Sowas muss man als "Verschreiber" halt ins Kalkül ziehen, auch wenn der Patient "ganz genau" weiß, was los ist - denn schließlich muss man sich für die Therapie ja auch verantworten.

ehemaliger User_11062015
30.08.2014, 13:22
Ich finde Rico hat schon einen Punkt..
Ich war diesen Sommer beim Kardiologen, weil ich öfter mal am umkippen bin. Neben BelastungsEKG und Herzschall, wurde auch ein großes Blutbild gemacht und der TSH war bei mir auch auffällig.
Ich war so fair und hab 'meinem' Arzt auch erzählt, dass die Ohnmachtsanfälle durchaus auch psychisch begründet sein könnten, weil ich da leider eine massive Vorgeschichte habe, unter anderem schwere Anorexie und Essbrechsucht. (*hust* würde man jetzt nicht mehr meinen *hust ende* :-oopss)
meine freien Werte waren dann nach weiteren Tests aber ok und er hat mir trotz Verdachtsdiagnose Hashimoto angeraten, es erst mal mit sport und gesunder Ernährung zu versuchen. War für mich absolut in Ordnung, weil ich mir durchaus zutrauen würde L-Thyroxin zu missbrauchen. Ich lass mich immer noch sehr leicht triggern in der Hinsicht und fand die Entscheidung dann letztlich völlig gerechtfertigt.
In einem halben Jahr werden noch mal die Werte überprüft.

Was ich damit sagen will: ich kann verstehen, dass bei manchen Ärzten durchaus die Alarmglocke läutet, wenn jemand mit diagnose und eigens erstelltem Behandlungsplan ein Rezept haben will. Und ich bin auch dafür, zu gucken, ob man auch duch Ernähungsumstellung und Spot Erfolge erzielen kann (zumindest was abnehmen angeht..).
Wenn natürlich ein schwerer Defekt der Schilddrüse vorliegt und die Möglichkeiten wirklich nur noch sehr begrenzt sind, was nichtmedikamentöse behandlung angeht, dann sieht die Sache natürlich anders aus.

EVT
30.08.2014, 17:26
Ich war umzugs- und auslandsbedingt bei drei habilitierten Endokrinologen in Behandlung und von denen habe ich, dass das TSH unter 1 sein muss, sonst kann man noch so viel Sport machen und gesund essen wie man will und nimmt trotzdem nicht ab. So war es auch bei mir. Auf Aerzte, die einem dann Diaetfehler unterstellen, kann ich verzichten. Wahrscheinlich trifft es auf die meisten Patienten zu, aber bei den anderen loest man damit echt Verzweiflung aus.
Ich nehme noch Metformin und Finasterid und erst seitdem alles richtig eingestellt ist, gehen meine Symptome zurueck und mir gehts wieder richtig gut. Ist beides off label, aber zum Glueck gibt es auch (amerikanische) Aerzte, die es probieren und nicht von vorne herein ablehnen. Es hat Jahre gedauert..

Rico
30.08.2014, 20:08
Ich war umzugs- und auslandsbedingt bei drei habilitierten Endokrinologen in Behandlung und von denen habe ich, dass das TSH unter 1 sein muss, sonst kann man noch so viel Sport machen und gesund essen wie man will und nimmt trotzdem nicht ab.Huiuiui, habilitiert. :-keks
Da arbeite ich doch lang genug an ner Uni um zu wissen, dass das nicht zwingend ein Qualitätsmerkmal in der klinischen Versorgung ist.
Aber mal ehrlich: Dass man ab einem TSH von 2,5 aus Mineralwasser und Gurkenscheiben 2500kcal für den täglichen Bedarf generiert und deshalb unmöglich abnehmen kann, das glauben wir ja nicht wirklich. Gruß vom Energieerhaltungssatz.


Auf Aerzte, die einem dann Diaetfehler unterstellen, kann ich verzichten. Leider gehört es zu dem Beruf, dass man auch mal unangenehme Fragen stellen muss. Ist ja auch schließlich eine der häufigeren Ursachen für ausbleibenden Erfolg bei Lebensttilmodifikationen, da lohnt die Frage schon. Ist ja auch keine Schande, der Arzt ist schließlich kein Richter oder Staatsanwalt, der dringend den Nachweis einer Malcompliance führen will um dann zu verurteilen, sondern ist ja zum helfen da.
Ich würde mir eher Sorgen machen, wenn mein Arzt verschämt solche Themen ausspart und lieber zum Rezeptblock mit der nächsten Pille greift.


Ich nehme noch Metformin und Finasterid und erst seitdem alles richtig eingestellt ist, gehen meine Symptome zurueck und mir gehts wieder richtig gut. Ist beides off label, aber zum Glueck gibt es auch (amerikanische) Aerzte, die es probieren und nicht von vorne herein ablehnen. Es hat Jahre gedauert..... bis der Hashimoto endlich ausgebrannt war und die Hormonschwankungen aufgehört haben.
Sonst sag ich zu der Therapie nix - außer, dass Metformin - egal ob on- oder off-label - bei den meisten zu einer Gewichtsabnahme führt. Das ist jetzt keine medizinische Heldentat, damit Abnehmmaßnahmen zu flankieren.

Edit:

... und er hat mir trotz Verdachtsdiagnose Hashimoto angeraten, es erst mal mit sport und gesunder Ernährung zu versuchen.Frag ihn doch mal nach Selen. Das ist immunmodulatorisch mit günstigem Einfluss auf die Immunreaktion und kann gerade in frühen Phasen den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen - bei sehr wenig Nebenwirkungen.

roxolana
30.08.2014, 22:14
Bei der TSH-Kontrolle unter Substitution sollte man übrigens bedenken, dass das Feedback des Hypothalamus auf die externe Gabe von Schilddrüsenhormonen anders ausfällt als bei der endogenen Produktion. Es gibt in den letzten Jahren zunehmend Evidenz dazu, dass man bei Substitution andere Maßstäbe an das TSH ansetzen muss, als bei nicht-substituierten Patienten, siehe z.B. http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/?term=Is+pituitary+TSH+an+adequate+measure+of+thyr oid+hormone-controlled+homoeostasis+during+thyroxine+treatment %3F
Zu TSH und Gewichtszunahme gibt es auch Untersuchungen: http://www.rosenfluh.ch/images/stories/publikationen/arsmedici/2008-18/11_Schilddruesen_18.08.pdf

test
31.08.2014, 14:08
Wie Rico finde ich die Aussage das TSH muss unter 1 sein um abnehmen zu können, schon sehr dubios, klar kann es dadurch leichter werden aber dann kann der Radrennfahrer auch sagen, ich kann nur schnell fahren, wenn ich EPO nehme. Wie in einem verlinkten Artikel von roxolana muss man auch aufpassen, dass die Zunahme nicht durch Appetitsteigerung zustande kommt und nicht Ausdruck eines niedrigen Grundumsatzes ist.
Ich habe über mehrere JAhre ab und zu beim Betriebsarzt Interessehalber mal meine Schilddrüsenwerte mitbestimmen lassen. TSH war immer über 1 (ca. 1,1-1,3) und FT4 ca. 11-14 (Also absolut im mittleren Bereich und keines Falls am oberen Limit). In diesem Zeitraum habe ich mal Gewicht zugenommen und auch wieder abgenommen (und gehalten) durch Ernährungsumstellung und Sport (BMI von ca 26 auf 21 gesenkt). Insofern ist es, wenn man von einem NIcht-substitutierten ausgeht mit diesen Werten absolut nicht als unmöglich zu bezeichnen Gewicht abzunehmen. Daher bin ich doch sehr skeptisch und würde solchen pauschalen Behauptungen nicht so leicht glauben. :-meinung Sonst fängt bald jeder an, der n TSH über 1 hat zum Arzt zu rennen und auf Substitution zu pochen :-dagegen

EVT
02.09.2014, 16:10
Rico, bist du auch Endokrinologe? Generell empfehlt ihr ja hier auch keine Internetdiagnosen, also verstehe ich nicht, warum du das jetzt bei mir machst.
Woher willst du wissen, dass mein Hashimoto ausgebrannt ist und die Schwankungen weg sind? Sind sie naemlich nicht.
Mein einer deutscher Endokrinologe ist auch nicht in irgendwas habilitiert, sondern forscht ueber die Schilddruese. Ansonsten fand ich deinen Kommentar da auch ueberfluessig.
Keine Sorge, ueber Lebensstilveraenderungen wurde auch gesprochen und meine Aerztin hat mir zum Glueck geglaubt. Ich mache mir da nichts selber vor und anderen auch nicht, bringt ja nichts und ich schmeisse mir auch nicht unreflektioniert Pillen rein.
Irgendwas stimmt bei mir nicht, ich kann extrem hohe Dosen nehmen und merke keine Nebenwirkungen, genau wie bei Koffein.

Keiner weiss z.B., wie Metformin und Thyroxin zusammen wirken, ob die sich blockieren, man die Dosis anpassen muss..
Ich habe schon vom Thyroxin abgenommen, mit Metformin habe ich erst ein Jahr spaeter angefangen. Alles gleichzeitig anzufangen wuerde nicht so viel Sinn ergeben. ;-) Mit Thybon wurde es dann nochmal besser.
Manche sagen, dass Metformin die Abnahme nur durch Uebelkeit und Durchfall hervorruft. :-nix
Ich nehme das von Sandoz und hatte nie Nebenwirkungen, die Erfahrung hatte meine Endokrinologin bei vielen Patienten gemacht. Koennt ihr ja auch mal probieren.
Aber es geht ja auch nicht nur ums Gewicht, sondern auch die ganzen anderen Symptome. Wenn man es selber nicht erlebt hat, kann man das natuerlich leicht als Unsinn abtun. Ich war frueher auch skeptisch, aber jetzt glaube ich den Patienten schon.

Selengabe ist ja auch umstritten und ich nehme keins.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24847462

Rico
02.09.2014, 20:09
Rico, bist du auch Endokrinologe?Ich arbeite in einer Abteilung, in der auch die Endokrinologie beheimatet ist, deshalb gehört Endokrinologie auch zu meinem Tagesgeschäft.


Generell empfehlt ihr ja hier auch keine Internetdiagnosen, also verstehe ich nicht, warum du das jetzt bei mir machst. Ist ja keine Diagnose, eher ein Denkanstoß, dass es auch alternative Erklärungsmodelle geben könnte, dass die Einstellung irgendwann besser gelingt, wie zum Beispiel die ausgebrannte -itis... Ein Hashimoto ändert ja im Verlauf mehrfach seine Charakteristika.
Die Geschichte hört man ja nicht selten: Jahrelang ist es schwierig, man probiert dies und jenes und irgendwann tut es und man geht dann automatisch davon aus, dass es die letzte Änderung der Therapie gewesen ist - aber vielleicht hat sich ja auch die Erkrankung geändert? :-nix


Mein einer deutscher Endokrinologe ist auch nicht in irgendwas habilitiert, sondern forscht ueber die Schilddruese. Ansonsten fand ich deinen Kommentar da auch ueberfluessig.Ungefähr so überflüssig, wie damit anzugeben, dass man sich drei habilitierte Endokrinologen hält. ;-)


Keiner weiss z.B., wie Metformin und Thyroxin zusammen wirken, ob die sich blockieren, man die Dosis anpassen muss..Wieso soll man das nicht wissen? Das sind schließlich beides weder neue Medis noch Orphan drugs, die fast nie verordnet werden. Die sind seit Jahrzehnten weltweit im Einsatz, millionenfach in Kombination und wenn es da relevante Wechselwirkungen gäbe, dann kann man davon ausgehen, dass da bestimmt mal was aufgefallen wäre.
Außerdem ist die Frage, wieso ausgerechnet zwei Medikamente, die den Grundumsatz erhöhen sich in Bezug auf die Gewichtsentwicklung antagonisieren sollten? Das ist jetzt keine sehr naheliegender Annahme, da brauchte es schon ein plausibles Modell bevor man daraus therapeutische Konsequenzen zieht.


Ich habe schon vom Thyroxin abgenommen, mit Metformin habe ich erst ein Jahr spaeter angefangen. Alles gleichzeitig anzufangen wuerde nicht so viel Sinn ergeben. ;-) Mit Thybon wurde es dann nochmal besser.
Aber es geht ja auch nicht nur ums Gewicht, sondern auch die ganzen anderen Symptome. Wenn man es selber nicht erlebt hat, kann man das natuerlich leicht als Unsinn abtun. Ich war frueher auch skeptisch, aber jetzt glaube ich den Patienten schon.Ich tue hier nix als Unsinn ab und ich hab ja auch schon mehrfach geschrieben, dass ich es nicht für irrelevant halte, was die Patienten erzählen - aber das muss nachvollziehbar sein und ins Gesamtbild passen.

Mein Punkt war und ist, dass Thyroxin kein Medikament zur Gewichtseinstellung ist, sondern zum Erreichen einer Euthyreose und damit zur Behandlung der Hypothyreose. Ich warne auch weiterhin davor, jede Gewichtszunahme beim Substitutionspatienten automatisch einer unzureichenden Therapie zuzuschreiben und ich bezweifele nachwievor sehr, dass es eines Grenzwerts für das TSH bedarf um Abnehmen zu können. Die Gründe dafür hab ich oben ausgeführt.

Die von Dir hier propagierte Methode, das TSH gar nicht anzuschauen, sondern nur die peripheren Hormone hochnormal einzustellen halte ich für gefährlich, da Du bei dieser Methode ja eine latente Hyperthyreose in Kauf nimmst. Davor warnen die Fachgesellschaften, weil man aus langer Erfahrung (u.a. als man noch versucht hat, durch supprimiertes TSH den Wachstumsreiz von (Rest-)Strumen zu nehmen) weiß, dass bereits eine latente Hyperthyreose mit einem erhöhten Risiko für Vorhofflimmern vergesellschaftet ist und es dann auch keinen Puffer mehr gibt zur manifesten Hyperthyreose.
Das ist nicht offlabel und kein individueller Heilversuch, eine latente Hyperthyreose ist schlicht überdosiert. :-dagegen


Selengabe ist ja auch umstritten und ich nehme keins.
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/24847462Deine Entscheidung.
Mein Standpunkt ist dazu: Die Studienlage ist uneinheitlich, es gibt sowohl Studien, die eine Wirkung gezeigt haben als auch welche, die keine gezeigt haben; alle hatten irgendwelche Schwächen, sodass ein endgültiges Urteil noch nicht gefällt werden kann. Es ist also auch nicht bewiesen, dass es unwirksam wäre.
Dem gegenüber steht, dass Selen sehr gut vertragen wird und keine (!) Nebenwirkungen bekannt sind.
Dadurch kann man schon gut vertreten, diese potentiell nützliche Behandlung den Patienten nicht vorzuenthalten bis mal irgendwann einer ne saubere Studie hinbekommt (compassionate use). Wenn dann rauskommt, dass es nix nützt, dann hat man mit hoher Wahrscheinlichkeit zumindest nicht geschadet und setzt es eben ab. Wenn es hilft, dann hat man alles richtig gemacht und kann sich freuen, dass man vermutlich Schilddrüsenparenchym länger erhalten hat und den Substitutionsbedarf (mit allen seinen möglichen Problemen - s.o. ;-)) noch eine Weile klein gehalten hat. Und falls es bis zur Klärung mal einer tatsächlich nicht verträgt, dann kann man es auch ohne Trauer absetzen.
Meiner Meinung nach ein vernünftiger Ansatz, den auch die Patienten gut nachvollziehen können.

Aber bei einer langjährigen -itis mit bereits hohem Substitutionsbedarf ist es wahrscheinlich eh egal, da bringt es vermutlich nix mehr irgendwie den Autoimmunprozess zu modulieren, da ist das Parenchym eh perdu. Wenn ich da dazu noch ein winzig kleines Organ in der Sono sehe, dann würde ich es auch lassen.

EVT
02.09.2014, 22:04
Ich "halte" mir die ja nicht gleichzeitig, sondern nacheinander, da ich eben umgezogen und im Ausland bin.
Ein normaler Hausarzt waere sicherlich ueberfordert gewesen. Es weiss ja immer noch keiner, was es ist.

Nein, keiner konnte meiner Apothekerin sagen, wie man die Dosierungen anpassen muss, sie hat bei allen moeglichen Firmen angefragt. Es gibt nur Studien, dass Metformin TSH supprimiert und die meisten davon sind relativ neu.

Selen ist beim Krebsrisiko (z.B. Prostata) umstritten, wie andere Antioxidantien auch, wie du sicherlich weisst.
Aber keine Ahnung, von welchen Dosierungen die Studien da ausgingen...

Rico
03.09.2014, 00:46
Nein, keiner konnte meiner Apothekerin sagen, wie man die Dosierungen anpassen muss, sie hat bei allen moeglichen Firmen angefragt. Es gibt nur Studien, dass Metformin TSH supprimiert und die meisten davon sind relativ neu.Ja mal im Ernst, was sollen die auch sagen? "Erhöhen sie um 10%, das passt immer."
L-Thyroxin wird nach Wirkung dosiert und nicht nach Schema, wieso sollte es ein fixes Anpassungsschema geben?
Das ist wie wenn ein Marcumarpatient jetzt Vegetarier wird und sich nur noch von Kohl ernährt, da kann Dir kein Mensch sagen, wie Du anpassen musst, Du musst halt individuell messen und entsprechend anpassen.

Und nur für mein Verständnis: Du hast Probleme mit der Schilddrüseneinstellung, nimmst deshalb unter anderem offlabel Metformin (aus welcher pathophysiologischen Überlegung eigentlich?) und dann hast Du Probleme mit der Einstellung weil Metformin mit TSH interferiert? Manche Probleme sind auch irgendwie hausgemacht...


Selen ist beim Krebsrisiko (z.B. Prostata) umstritten, wie andere Antioxidantien auch, wie du sicherlich weisst.
Aber keine Ahnung, von welchen Dosierungen die Studien da ausgingen..."Man kann die Erkenntnisse der Medizin auf eine knappe Formel bringen: Wasser, mäßig genossen, ist unschädlich." - sagt Mark Twain.
Zu allen anderen Sachen findet sich irgendwas, das vielleicht tendenziell, aber nicht signifikant, irgendwas schlimmes anstellt. Handytelefonieren zum Beispiel. Wenn man jedem Hinweis dieser Preisklasse hinterherrennt, dann ist man therapeutisch gelähmt und kann gar nix mehr verschreiben. Das führt zu nix.

EVT
03.09.2014, 01:40
Ne, Metformin nehme ich aus anderen Gruenden. Gibts ja eigentlich nur einen offlabel. ;-)
Ich habe keine Probleme mit der Einstellung mehr, seitdem ich Thybon 20 nehme und Thyroxin 50, um genau zu sein. ;-) Nur als das noch nicht so war und als ich jetzt kein Thyroxin mehr hatte, hatte ich Probleme. Thybon ist ja auch eher umstritten in Deutschland.

Ich habe mir die Antioxidansstudien nicht genau angeguckt, aber dass Raucher kein Betacarotin nehmen sollen, habe ich schon oefter gehoert und steht auch auf den Verpackungen drauf. :-nix

Rico
03.09.2014, 08:01
Ne, Metformin nehme ich aus anderen Gruenden. Gibts ja eigentlich nur einen offlabel. Naja, offlabel gibt es Millionen Gründe, da kannste es auch bei Schnupfen geben, das ist genauso offlabel wie PCO.
Aber wenn Du Metformin wegen der "etablierten" Offlabelindikation kriegst, dann verstehe ich nicht, was die Heldentat Deines Endokrinologen war. Thybon?

Ich habe keine Probleme mit der Einstellung mehr, seitdem ich Thybon 20 nehme und Thyroxin 50, um genau zu sein. ;-) Nur als das noch nicht so war und als ich jetzt kein Thyroxin mehr hatte, hatte ich Probleme. Thybon ist ja auch eher umstritten in Deutschland. Naja, was bei Dir immer alles umstritten ist...
Es ist halt eher denen vorbehalten, die mit L-Thyroxin mono nicht gut einzustellen sind und insbesondere da, wo man den Verdacht hat, dass nicht ausreichend zugeführtes T4 in T3 konvertiert wird. Das hat halt damit zu tun, dass die periphere Konversion dem Körper nochmal die Möglichkeit läßt, zu bestimmen wieviel aktives Hormon er wirklich braucht und damit das "Feintuning" in der Hoheit des Körpers bleibt und er damit die Möglichkeit hat, kleinere Schwankungen immBedarf durch mehr oder weniger Konversion auszugleichen.
Wenn man T3 von außen zuführt, dann nimmt man dem Körper ein Stück weit diesen letzten Regelmechanismus, weshalb viele, die keine periphere Konversionsstörung haben, damit schlechter fahren. Deshalb ist es nicht Substitutionsmedikament der ersten Wahl, aber keineswegs "umstritten."
Und gerade wenn es mit L-Thyroxin alleine nicht gut gelingt, Du hohe L-Thyroxindosen ohne großartigen Effekt einnehmen musst und dann noch im Labor eine passende Diskrepanz zwischen hohem fT4 und inadäquat niedrigem fT3 ist, dann ist das ein Hinweis auf eine Konversionsstörung und eben auch eine Indikation für Thybon - auch in Deutschland. ;-)


Ich habe mir die Antioxidansstudien nicht genau angeguckt, aber dass Raucher kein Betacarotin nehmen sollen, habe ich schon oefter gehoert und steht auch auf den Verpackungen drauf. :-nixSo langsam kommen wir vom Hundertsten ins Tausendste.
Die Gruppe der "Antioxidantien" ist so breit und heterogen, dass es doch sehr fraglich ist, ob man UAWs eines Wirkstoffs einfach so übertragen kann. Macht man ja bei "Antibiotika" auch nicht und schaut jede Substanz einzeln an.

EVT
03.09.2014, 15:28
Warum bist du so herablassend? Weil ich noch Studentin bin?

Ich habe keine klassische Form von PCO, vllt. habe ich das auch gar nicht (mehr). Weiss keiner so genau. Daher war die "Heldentat", es mir (und Finasterid, wer verschreibt das schon einer Frau?) trotzdem zu geben. Ein paar andere Optionen habe ich auch noch, aber ich gucke jetzt erstmal, wie es weitergeht.
Manche Aerzte glauben, dass es keine Konversionsstoerung von T4 gibt, daher halten sie Thybon fuer ueberfluessig. Bei mir war es genau so, wie du beschreibst, also glaube ich schon, dass es das gibt.

Absolute Arrhythmie
03.09.2014, 15:33
Also ganz ehrlich, ich fand Rico mehr als freundlich und eher dich, EVT, unangemessen arrogant und besserwisserisch.