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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Versicherungen-selbst oder Makler?



ylm64
01.09.2014, 17:03
Hallo,
inzwischen war ich schon beim x-ten Finanzberater und bin noch viel verwirrter als vorher.
Ich weiß einfach nicht, ob ich:
1) mich selbst um die Versicherungen und Altersvorsorge kümmern soll, mit dem Nachteil, dass ich mich nicht gut auskenne, vielleicht etwas Wesentliches vergesse oder einen Vertrag erwische, der als Arzt nicht gut geeignet ist oder manche Gebiete doppelt und dreifach und dafür andere gar nicht abgesichert habe oder ungünstige Verträge erwische. Dazu müsste ich jedenfalls erstmal Bücher wälzen und dann versteh ich wahrscheinlich trotzdem noch kein Rechts- und Versicherungsdeutsch.
2) schön bequem zu irgendeinem Makler gehen soll (Ärzte Finanz, MLP, ASI, Helmsauer, etc, etc, etc.)
mit dem Vorteil, dass ich ein komplettpaket habe aber dafür den Nachteil habe, dass die wahrscheinlich teuere Verträge raussuchen und ich auf jeden Fall für die Dienstleistung zahlen muss, zwar nicht direkt aber sicher über Provisionen oder aber darüber dass die laufenden Versicherungsgebühren höher sind. Weiß jemand wie das genau läuft?
3) Oder soll ich für jede Versicherung zu einem unabhängigen Makler gehen und ihn direkt dafür bezahlen, damit er mir eine Versicherung raussucht?

Und was zur Hölle mache ich mit dieser Altersvorsorge etc. etc. etc.
Ich bin einfach total verunsichert und schon allein das Wort Versicherung/BU/Rente stresst mich.
Wie habt ihr das denn gemacht?
Hat jemand Erfahrungen mit diesen Komplettmaklern? Zahlt man da extrem drauf? Oder seid ihr vielleicht zufrieden damit?

Tl;dr-Version:
Alles selbst organisieren oder alles organisieren lassen?

Ich freue mich über alle Antworten auch wenn sie ganz kurz sind.

Relaxometrie
01.09.2014, 17:32
Ich freue mich über alle Antworten auch wenn sie ganz kurz sind.
Boardsuche bemühen :-))
Dein Thema ist ein regelmäßig wiederkehrendes, deswegen sind auch aktuelle Informationen zu finden. Wenn Du Dich dann an einen vorhandenen Thread mit konkreten Fragen dranhängst, werden diese sicherlich beantwortet.

ylm64
01.09.2014, 17:52
echt? wo denn? Ich verlauf mich in diesem Forum leider immer.

Ich zitiere hier mal kurz Lava:

Die Eingangsfrage war ja, ob man alles selbst organisiert oder sich in die Hände eines Dienstleisters begibt. Das wurde hier noch nicht so richtig diskutiert, oder?

Coxy-Baby
01.09.2014, 18:08
Zum Beispiel Hier (http://www.medi-learn.de/foren/showthread.php?t=87981)

bremer
01.09.2014, 18:38
So ergiebig sind die Informationen hier natürlich nicht. Ist ja auch kein Versicherungsforum. Was persönliche Erfahrungen angeht: Ich hatte ein Gespräch mit einem Makler von der deutschen Ärzteversicherung und das war mehr als enttäuschend. Hab mir das Doc d`or andrehen lassen, nur um dann zwei Wochen später, nachdem ich gecheckt hatte, was ich da unterschrieben habe, zu widerrufen. Der Makler hat einen recht zweifelhaften Eindruck gemacht (im Nachhinein). Zum Beispiel hat er mir geraten, nicht alle Arztbesuche zu erwähnen (Riesenfehler, im Leistungsfall kriegen dich die Versicherung dran, selbst wenn du nur ne abgeklärte Erkältung verschweigst).
Bei Vorerkrankungen ist eine anonyme Risikoprüfung bei mehreren Versichungsgesellschaften am sinnvollsten. Jeder gute Makler sollte das anbieten. Falls du nur ein Angebot bekommst, solltest du dich woandern umhören.
Ich würde die Versicherungssumme auch nicht zu hoch schrauben: je höher desto mehr werden die Unternehmen versuchen, die Zahlung zu verweigern. Bei mehreren abgeschlossenen Versicherungen ist allerdings die Gefahr da, dass ein Unternehmen den Prozess führt und die anderen sich dranhängen. Sprich: Im Leistungsfall wartest du mehrere Jahre und ob dann was ausgezahlt bekommst, ist dann auch nicht sicher.

Lava
01.09.2014, 19:17
Die Eingangsfrage war ja, ob man alles selbst organisiert oder sich in die Hände eines Dienstleisters begibt. Das wurde hier noch nicht so richtig diskutiert, oder?

Ich hab mich für einen Finanzdienstleister entschieden, weil ich faul bin und keinen Bock habe, mich in die Materie einzuarbeiten. Ich denke mir halt, die werden schon wissen, was sie tun, schließlich betreuen sie viele Ärzte. Und da hab ich eine Person als Ansprechpartner und muss nicht hierhin und dorthin, wenn ich eine Frage habe. Selbst als ich umgezogen bin, ist meine Beraterin zu mir nachhause gekommen für ein Gespräch. OK, das machen die natürlich mit dem Hintergedanken, irgendwas abzuschließen. Für umsonst würde ich auch keine 250km Auto fahren. Aber ich fühle mich bisher ganz gut betreut.

DrSkywalker
01.09.2014, 19:21
Ein grober Altersvorsorge, mit dem man auf der sicheren Seite ist und kein GEld verbrennt:

Studium mit 28 geschafft. Die ersten zwei JAhre Leben, Reisen, Küche kaufen etc. wenn möglich Notgroschen zurücklegen
Ab 30. Regelmäßig festen Betrag auf ein Tagesgeldkonto (Auto kaufen, für Eigentumswohnung sparen etc.)
mit 35 Wohnung kaufen - Kredit schnellstmöglich zurückzahlen, nicht nebenbei langfristig irgendwo einzahlen.

Mit 45 Wohnung (HAus) abbezahlt dank gutem Facharzt (OA/PRaxisinhabereinkommen).

Ab 45 50% der Sparrate auf ein Tagesgeldkonto für Studium der Kinder und kurz- & ,mittelfristige Anschaffungen (neue Küche, neues Auto, Scheidung ;-) ) Parallel: Kleines vermietetes Appartement kaufen und abbezahlen + in Aktien (wenn es sein muss Fonds, aber nur ETFs) investieren.

Seit Arbeitsbeginn Einzahlen in das Versorgungswerk.

Mit 65 wird man so bei normalem Verlauf wenig Fehler gemacht haben und trotzdem eine abbezahlte selbstgenutzte Immobilie + eine vermietete Wohnung + Aktien im Wert von ca 150.000 und Barvermögen con ca 75.000 sein Eigen nennen können. Man erhält eine gute Rente aus dem Versorgungswerk und eben die Mieteinnahmen.

Auf keinen Fall: Schifffonds, KApital oder fondsgebundene Lebensversicherungen, Rentenversicherungen, geschlossene Immobilienfonds, "Inversiteren in Windkraft", alles, von dem man nichts versteht oder die Zügel nicht in der Hand hat...

Viel Glück!

DrSkywalker
01.09.2014, 19:24
Die Eingangsfrage war ja, ob man alles selbst organisiert oder sich in die Hände eines Dienstleisters begibt. Das wurde hier noch nicht so richtig diskutiert, oder?

Ich hab mich für einen Finanzdienstleister entschieden, weil ich faul bin und keinen Bock habe, mich in die Materie einzuarbeiten. Ich denke mir halt, die werden schon wissen, was sie tun........Aber ich fühle mich bisher ganz gut betreut.

Kann man so machen. Mit Glück verliert man über die 40 Jahre Berufsleben nur 10 - 20.000 Euro, mit Pech und ganz wenig Bock und ganz viel Wohlfühlatmosphäre kann man auch Hunderttausende in den Sand setzen. Ich kenne sogar einen Radiologen der wegen Fehlberatung insolvent ging und seine Praxis abgeben musste... Einen Radiologen!

Nicht alles sind Verbrecher, aber es wird immer erst zum VOrteil der Versicherungsgesellschaft beraten, das Beste für den Kunden kann und will kein Vertreter rausholen! (V.a. bei Geldanlagen, bei Versicherungen schon eher, aber auch hier höchste Vorsicht!)

Medi85
02.09.2014, 06:32
Ich bin mir aber sicher, dass man, wenn man selbst keine umfassende Ahnung von der Materie hat und alles selbstständig macht auch einiges an Geld in den Sand setzen kann...

Rico
02.09.2014, 08:16
Ich finde ja die Idee mit einem unabhängigen Versicherungsberater, der (gegen ein Honorar) eben nur berät und nix verkauft irgendwie gut (z.B. bvvb.de). Die Erkenntnis kam für mich zwar zu spät - und ich weiß auch ehrlich gesagt nicht, ob ich direkt nach dem Studium bereit gewesen wäre dafür Geld auszugeben, aber heute bin ich es - auch weil ich die (Verkaufs-)Gespräche mit ganz wenigen Ausnahmen als eher unangenehm in Erinnerung hatte - wenn das ganze so stromlinienförmig darauf hinausläuft, dass man nur mit diesem einen Produkt leben kann, dann fragt man sich schon, was der einem alles nicht erzählt hat.
Klar haben die jetzt ihre Aufklärungspflicht, aber ich glaub, gerade alternative Anlagen werden da nicht so aufgeklärt wie wir alternative Therapiemethoden aufklären.

Selber machen... naja... wenn man sich an Warren Buffet hält und sein Geld nur in Produkte investiert, die man tatsächlich versteht, dann dürfte ich vermutlich nur ein Tagesgeldkonto und ein Sparbuch betreiben. Schon bei meiner Versorgungwerkrente bin ich mir nicht ganz sicher, welche der prognostizierten Rentenentwicklungen realistisch sein könnte - vom Gefühl her aber allenfalls die mit der niedrigsten Prognose, sodass ich mich schon frage, was man mir mit den anderen Prognosen suggerieren möchte.
Von daher brauche ich da zumindest schon professionelle Beratung - ist ja ein komplexes Thema, das andere studieren müssen und jahrelang Erfahrung sammeln müssen um klug beraten zu können. Da bezweifle ich, ob ich mir das auf gleichem Niveau so nebenher anlesen könnte - funktioniert ja umgekehrt auch nur bedingt, wenn ich mir so anschaue, mit was für autodidaktisch angeeigneten Vorstellungen von Krankheit und Therapie so mancher Patient daher kommt.

bremer
02.09.2014, 11:36
Ich glaube ebenfalls, dass die Materie zu komplex ist, auch wenn viele glauben, sie bräuchten keinen Finanzberater. Schwierig ist halt, einen kompetenten Berater zu finden, dem man vertrauen möchte.
Dazu kommt, dass man gerade dann, vernünftige Versicherungen abschliessen kann (BU z.B.), wenn man eigentlich überhaupt keinen Bock hat, darüber nachzudenken (Student, Anfang 20).

@DrSkywalker
Man ist nie auf der sicheren Seite, da unvorhergesehene Ereignisse dir ganz schnell deinen Lebensplan verbauen können. Deshalb gibt es ja Versicherungen.