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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Notfallset im Auto?



ylm64
03.09.2014, 14:22
Hallo,
da ich bisher eigentlich immer nur das normale Standard-Erste-Hilfe-Set im Auto hatte und neulich überrascht gehört habe, dass die Leute teilweise ganze Notfallkoffer für den Fall der Fälle durch die Gegend fahren wollte ich mal fragen, was sich so in euerem Kofferraum befindet?
Ich meine die Chancen, dass ich mehr als ein Pflaster brauche und der Rettungsdienst nicht sowieso da ist bis ich alleine erweiterte Maßnahmen treffe sind ja wohl recht gering.
Wie seht ihr das?
Habt ihr Medikamente, Infusionen, Ambu-Beutel oder Diagnostikmaterial dabei?

Denüse
03.09.2014, 14:27
Wie seht ihr das?
Habt ihr Medikamente, Infusionen, Ambu-Beutel oder Diagnostikmaterial dabei?Also ich nicht, habe nur extra Handschuhe mit neben dem normalen Erste-Hilfe-Kasten. Allerdings kenne ich einige "Spezialisten" noch aus Rettungsdienst-Zeiten, die gerne mit nem prall gefüllten Ulmer Koffer auf dem Rücksitz durch die Gegend fahren... :-)) Na, wer´s braucht....

Relaxometrie
03.09.2014, 14:44
wollte ich mal fragen, was sich so in euerem Kofferraum befindet?
2 Warnwesten, ein Warndreieck (sollte wohl eigentlich beides in den Fahrerraum, damit es bei nicht zu öffnendem Kofferraum nach Unfall noch erreichbar ist), ein Verbandskasten aus dem Baumarkt.
Schlafsack und Kissen (falls man mal spontan irgendwo übernachten möchte)
Altes Handtuch, falls man sich mal spontan auf eine Wiese legen und ein Päuschen machen möchte.
Handschuhe, falls man mal einen Reifen wechseln muß.
Einkaufstaschen, Vorrat an Papiertaschentüchern, Regenschirm.


Habt ihr Medikamente, Infusionen, Ambu-Beutel oder Diagnostikmaterial dabei?
Nein.

MissGarfield83
03.09.2014, 15:02
Find ich übertrieben mit mehr als nem Verbandskasten ( evtl. mit zusätzlichen Handschuhen und Beatmungstuch/Ambu) und Sicherungskram unterwegs zu sein. Medis musst du ja auf eigene Kosten aktuell halten, die sind auch nicht immer gut gelagert im Auto und wenn was ist bringt der RTW/das NEF doch alles mit. Mehr als drücken kannste ja eh nicht machen ...

Kandra
03.09.2014, 15:06
Ist zwar mittlerweile eh fast in allen Handys integriert, aber eine Taschenlampe ist noch recht nützlich. Sowohl bei nem Unfall als auch bei einer einfachen Panne wenn man nachts mal unter die Motorhaube gucken will.

Relaxometrie
03.09.2014, 15:11
eine Taschenlampe ist noch recht nützlich
Stimmt. Die habe ich im Handschuhfach.

McDübel
03.09.2014, 15:30
Hätte ich ein Auto, dann hätte ich wohl neben dem Verbandkasten auch noch eine Notfallzahnbürste und einen Notfallschlüppi zum Wechseln dabei...man weiß ja nie :-))

Rico
03.09.2014, 15:41
Man bedenke, dass Medis und Infusionen in einem üblichen Auto gar nicht vorschriftsmäßig gelagert werden können bei Temperaturen zwischen -20 und +60 Grad, die man so das Jahr über im Fahrzeuginneren erreicht.

Ich hab bloß so einen Einmal-Ambubeutel mit Einmalmaske, den ich mal auf ner Messe gekriegt hab, zum normalen Verbandskasten. Da kann ich mich im Notfall an den Kopf verziehen und mich um die Luft kümmern und kann anderen Helfern das Drücken überlassen. ;-)

Poro
03.09.2014, 19:54
Also ich habe Verbandskasten, extra Handschuhe, Warndreieck, Weste, Decke, Trinkwasser, Taschenlampe, Allroundwerkzeug (kam schon oft zur Anwendung) dabei. Zusätzlich habe ich noch, meines Erachtens auch wichtig, einen Feuerlöscher. Finde eine Schere/Cutter oder Ähnliches samt Feuerlöscher sind wichtiger als ein Ambubeutel oder gar ein ganzer Notfallkoffer.

mkw44
03.09.2014, 20:51
Ein paar Kekse und eine Decke (im Winter) habe ich noch im Kofferraum unter der Abdeckung :)

Relaxometrie
03.09.2014, 21:04
Zusätzlich habe ich noch, meines Erachtens auch wichtig, einen Feuerlöscher.
Oh, stimmt, das ist nicht ganz doof :-winky
Worauf sollte man denn da beim Kauf achten? Oder gibt es für das Auto gar nicht so viele unterschiedliche Arten von Feuerlöscher?

WackenDoc
03.09.2014, 22:50
Ich hab einen Notfallrucksack. Der hat aber verschiedene Funktionen- Die Bundeswehr will, dass wir Arztkoffer in den SanZentren haben. Die sind aber sehr unhandlich und bei uns haben wir einen großen Rettungsrucksack. Wenn ich jetzt irgendwo alleine zu einer Absicherung muss (z.B. als Schießarzt am Nachbarstandort) kann ich den großen nicht mitnehmen, habe aber meinen eigenen.

Verbrauchsmaterial bekomme ich von meiner Einheit- wie ich das nach meiner Bundeswehrzeit mache, muss ich mal schauen.
Kontrolliert wird monatlich und bei heisser oder kalter Witterung kommt der Rucksack aus dem Auto raus.

Ich war neulich Ersthelfer bei einem Verkehrsunfall auf der Autobahn. Zusammen mit einem RettSan habe ich den Patienten komplett vorversorgt bevor der Rettungsdienst kam.

Was auf jeden Fall in´s Auto gehört ist eine große Decke, ich habe eigentlich immer was zu trinken drin. Und ich hab eine kleine Überlebensausstattung so dass ich mal 24-48 Stunden in Deutschland klar kommen kann (Poncholiner, was zum Essen, Zahnbürste, Seife/Duschgel, Deo, Geld, Handyladekabel, Taschenlampe, Wechselunterwäsche.)

DennisB
03.09.2014, 22:58
Oh, stimmt, das ist nicht ganz doof :-winky
Worauf sollte man denn da beim Kauf achten? Oder gibt es für das Auto gar nicht so viele unterschiedliche Arten von Feuerlöscher?

Grundsätzlich gibt es Pulver-, Schaum- und CO2-Feuerlöscher.
CO2-Löscher an sich sind eher ungeeignet, da sie den Brand nicht endgültig bekämpfen. Sobald wieder Sauerstoff verfügbar ist, brennt das Feuer munter weiter.
Pulver- und Schaumlöscher haben in etwa dasselbe Anwendungsgebiet, wobei letztgenannte zumindest für das eigene Auto sinnvoller sind, da die Sauerei nicht so verheerend sein soll wie bei Pulverlöschern (schwer zu entfernen).

Gerade die üblichen 2kg-Feuerlöscher sind vom Inhalt nur für Entstehungsbrände geeignet. Ausgedehnte Fahrzeugbrände bekommt man damit nicht in den Griff.

(Böse Zungen behaupten, dass man ein Auto im Hinblick auf die Versicherung besser ausbrennen lassen könne, als es zu löschen - natürlich wenn niemand mehr im PKW ist. Bin zum Glück noch nie in der Situation gewesen. :-notify )


Und zu meinem PKW: vier Warnwesten (pro Sitz eine), Verbandkasten, Warndreieck - das war's.

Sebastian1
03.09.2014, 23:48
Handschuhe, Einmalambubeutel mit Masken, Güdel und Larynxmaske. Bisher nie zur Anwendung gekommen, finde ich aber nicht unpraktisch, falls man jemals in die Situation kommt, privat zu einer Rea oder sonstig bewusstlosen/ateminsuffizienten Person kommt.
Da ich innerhalb Deutschlands selbst wenn der Unfall direkt vor mir passiert innerhalb kürzester Zeit den Rettungsdienst da habe schien mir das die einzig sinnvolle Maßnahme. Medikamente schon wegen der Temperaturen nicht, die von rico genannt wurden. Wer weiss, was man da im Zweifelsfall in den Patienten reindrückt *grusel*.

McDreamy
04.09.2014, 14:27
Handschuhe, Einmalambubeutel mit Masken, Güdel und Larynxmaske. Bisher nie zur Anwendung gekommen, finde ich aber nicht unpraktisch, falls man jemals in die Situation kommt, privat zu einer Rea oder sonstig bewusstlosen/ateminsuffizienten Person kommt.
Da ich innerhalb Deutschlands selbst wenn der Unfall direkt vor mir passiert innerhalb kürzester Zeit den Rettungsdienst da habe schien mir das die einzig sinnvolle Maßnahme. Medikamente schon wegen der Temperaturen nicht, die von rico genannt wurden. Wer weiss, was man da im Zweifelsfall in den Patienten reindrückt *grusel*.

Das scheint wohl die Ausstattung zu sein, ohne die man sich als Anästhesist nicht mehr auf die Straße traut - Ich hab exakt genau das gleiche drin ;-)
Ich fühle mich einfach wohler, wenn ich bei einer Rea/Atemwegsproblem niemandem meine Lippen überstülpen muss.

FirebirdUSA
04.09.2014, 15:24
Verbandskasten, extra paar Handschuhe und extra Warnweste, zwei zusätzliche Aludecken (aus alten Kästen), einmal Ambubeutel + 3 Guedeltuben, Kopftaschenlampe (eher für den Reifenwechsel gedacht) und eine gescheite elastische Binde + Leukotape.

Brutus
05.09.2014, 21:01
Ich fühle mich einfach wohler, wenn ich bei einer Rea/Atemwegsproblem niemandem meine Lippen überstülpen muss.
JETZT habe ich Kopfkino! :D :D :D

Ansonsten gleiche Aussattung ohne LaMa. ;-)

Markus-HEX
07.09.2014, 10:43
Ich habe im Fahrzeug den normalen DIN Verbandkasten, je eine Warnweste pro Sitz, Stirnlampe, zwei Kodi-Decken (für 2,99, kann man also auch als "einmaldecke" nutzen) sowie einen kleinen Koffer mit Einmalbeatmungsbeutel, Verbandmaterial, Nitril-Handschuhe, Guedeltuben und einem Larynxtubus sowie SamSplint und Stifneck. Durch dem zunehmenden Trend zum Einwegmaterial bekommt man das Zeug ja auch mittlerweile für einem Bruchteil dessen, was ein Beatmungsbeutel noch vor 10 Jahren gekostet hat.

Peter_1
07.09.2014, 17:33
Ich habe im Normalfall nichts im Auto ausser einem Verbandskasten, ein paar zus. Handschuhe und einem LifeHammer mit Gurtschneider. Wenn ich auf Hausbesuchstour bin, dann habe ich einen bestückten Notfallrucksack dabei (mit Betamungsbeutel, Larynxtuben, O2, Absauge etc.), der fliegt aber immer nach der Tour raus (braucht Platz, ausserdem Temp.schwankungen und letztlich im privaten Bereich ist es sehr wenig wahrscheinlich, dass man eine erweiterte Ausrüstung braucht und wenn dann ist das Auto eh meist weit weg (bei internistischen Notfällen), beim VU ist bis zum Eintreffen der Profis meist erst mal wichtig die Unfallstelle zu sichern, einen korrekten Notruf abzusetzen und ansonsten kann man da meist ohne prof. Team nicht viel reissen ausser einfachen Basismassnahmen).