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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Alternativstudium Zahnmedizin VS Ausbildung und Wartezeit



delasoul
09.09.2014, 18:05
Hey Leute

Mich würde einfach eure Sicht der Dinge interessieren, da ich ständig hin und her schwanke.

Kurz zu mir:
Abi: 2013 mit DN 1,8.TMS: 2014 PR 70 STW 105. Wartesemester: 0, da etwas anderes studiert. Pflegepraktikum zu 2/3 absolviert.

Nun hab ich mich in Kenntnis meines TMS-Ergebnisses für Zahnmedizin beworben, da ich mir nicht zugetraut habe den HAM-Nat unvorbereitet zu absolvieren und ich "etwas in der Hand" haben wollte. Für ne Ausbildung hab ich mich derzeit nicht beworben, die Fristen sind da schon länger vorrüber, aber das muss ich euch ja nicht sagen *experten* :-winky

Zahnmedizin sollte es werden, weil ich es mir unter anderem auch vorstellen konnte und es früher sogar der Humanmedizin vorgezogen habe. Neuerdings hält es mehr schlecht als recht als Lückenbüßer her und der Gedanke später einmal nur auf den oralen Bereich festgelegt zu sein macht mich zunehmend kirre. :-dance
Nichtsdestotrotz wäre es ein Studium und späterer Beruf mit dem ich mich aufjedenfall arrangieren könnte -vor allem der handwerkliche Aspekt im und nach dem Studium sagen mir durchaus zu- es wäre eben nur nicht die naive Vorstellung vom Traumberuf, die wir alle mehr oder weniger hegen und pflegen. :-keks
Ich versuche mich immer damit zu vertrösten, dass ich später einmal den Facharzt MKG anstreben könnte , und mir somit zumindest ein Zweitstudium sicher wäre, aber angesichts der sich verschärfenden Zulassungskriterien für ein Zweitstudium (Dieses WS 2014/15 eine Mindestpunktzahl von 10; Begründung MKG bringt 9 Punkte plus 1-4 Punkte für die Abschlussnote des Erststudiums) erscheint mir dieses Unterfangen doch etwas kamikazeös.
Ich verbringe derzeit jede freie Minute mir iwelche Dokus/Videos über MKG anzuschauen und lese alles Mögliche von Medi-Learn über Weiterbildungsordnungen bis Wikipedia und muss sagen - ich bin verliebt :-love sofern man vor dem Studium überhaupt von Liebe sprechen kann frei nach dem Motto: Geh erstmal den Weg bevor du über die Aussicht redest.
Mit ein Beweggrund mich für Zahnmedizin zu bewerben war auch die wagemutige Idee, den zunehmend ungangbaren Weg des Quereinstiegs doch zu gehen, ich meine ein paar wenige schaffens doch immer wieder nicht wahr? Warum sollte ich nicht dazugehören? -> also die selbe Frage, die ich mir bei den Call-in-Gewinnspielen im Fernsehen auch immer stelle, bevor ich -noch in Gedanken bei den herrlich dämlichen Antwortmöglichkeiten- die Erwartungshaltung (auch gegenüber dem gegenwärtigen TV-Programm) zurückschraube und kopfschüttelnd wegzappe.

In Anbetracht der sich ebenfalls verschärfenden Situation in der Wartezeitquote, weiß ich ehrlich gesagt nicht was zu tun ist.

So viel ist klar: Einen Zahniplatz hab ich so gut wie sicher, eine Ausbildung hingegen nicht.
Ich versuche nächtes Jahr den HAM-Nat in Magdeburg oder Hamburg, bewerbe mich in Österreich und Schweitz für MedAT und EMS, bewerbe mich noch in Witten und evtl. im (östlichen) EU-Ausland.

Welchen Weg würdet ihr gehen bzw. welchen könnt ihr mir ans Herz legen?

LG

DeLa

schwix
10.09.2014, 17:43
Generell kann ich nur für mich sprechen, aber ich würde als Zahnarzt absolut nicht glücklich werden. Imho unterscheidet sich der zahnarzt doch massiv von einem Arzt. Dazu kommt das du nicht wirklich viel Auswahl hast was du dann später mal machen willst. Zahnarzt ist eben Zahnarzt.

Allerdings bist du dem Ganzen ja nicht so abgeneigt. Sicher Bietet der Zahnarzt einiges was der Arztberuf auch bietet, gerade was das Einkommen anbelangt. Ein Zweitstudium der Humanmedizin ist bestimmt möglich wenn man richtung MKG will, außerdem muss man dafür glaube ich eh beide Studiengänge absolviert haben.

Wartezeit bringt dich sicher zum Stduium.
Zweitstudium mit MGK als Berufsziel klappt vermutlich auch.
Quereinstieg kann klappen, das lässt sich aber nicht vorhersagen. Es schaffen regelmäßig nur wenige. Man muss sich sehr gut im Vorfeld informieren usw.


Was ich an deiner Stelle tun würde: Bereite dich intensiv auf dem HamNat vor und fang nächstes Jahr an Medizin zu studieren.
TMS mit 70% bringt dir allenfalls in Lübeck etwas.
Wenn du dem HamNat nicht packst, dann überleg dir was dir wichtiger ist und ob du wirklich MGK machen willst. Wenn nein Ausbildung -> Studium.
Wenn ja, bleib beim Zahnistudium.

delasoul
11.09.2014, 07:12
@Schwix genau einen Beitrag in diese Richtung hab ich mir erhofft ;)
Würdest du an meiner Stelle also dieses Jahr den Zahniplatz nicht annehmen? Ich kann bei meinen Startvorraussetzungen nämlich nicht wirklich sagen, ob ich nächstes Jahr nach evtl. gescheiterten HAM-Nat noch auf einen Zahnmedizinplatz hoffen darf. Weiterhin wüsste ich nicht die Zeit sinnvoll zu verbringen. Natürlich könnte ich das KPP zu ende machen, ein FSJ oder Praktika absolvieren, reisen oder Geld verdienen, jedoch hab ich das Gefühl etwas machen zu wollen was mich in Hinblick auf meinen Beruf konkret weiterbringt spricht Ausbildung oder Studium, wobei nur letzteres in trockenen Tücher ist.

Das ist ja imo die Frage: Ist es denn noch sicher, dass man nach dem Zahnistudium bzw. in 5 Jahren so easy an einen Studienplatz für Medizin kommt, wenn schon dieses Jahr rein theoretisch einige fertige Zahnärzte mit einem Vierer-Examen mit anderen Bewerbern in einen Lostopf kamen und nicht das Losglück hatten? Oder ist es denn gut davon auszugehen, dass man bei einer aktuellen Wartezeit von 7 Jahren auch nach 7 Jahren drinnen ist oder sollte man sich lieber auf 8, 9 vllt. sogar 10 Jahre Wartezeit einstellen? Ich weiß dass keiner hier hellsehen kann wie sich das nun zukünftig entwickeln wird geschweige denn sagen kann, ob sich die Systeme innerhalb der Wartezeit- und Zweitstudiumsquote nicht signifikant verändert haben werden. Das soll auch gar nicht der Fokus dieses Freds sein. Mich interessieren einfach die Sichtweisen anderer, wenn sie in ähnlicher Ausgangslage wären :D

schwix
11.09.2014, 19:59
Würdest du an meiner Stelle also dieses Jahr den Zahniplatz nicht annehmen?
Das hängt davon ab, ob du dich nach wie vor Zahnarzt bzw. MKG arrangieren könntest ohne das es dich dein Leben lang unglücklich macht.


Ich kann bei meinen Startvorraussetzungen nämlich nicht wirklich sagen, ob ich nächstes Jahr nach evtl. gescheiterten HAM-Nat noch auf einen Zahnmedizinplatz hoffen darf.

Ich denke du würdest schon nochmal nen Zahniplatz bekommen. Aber wenn du Zahnmedizin in Betracht ziehst, dann jetzt und nicht nächstes Jahr.


Weiterhin wüsste ich nicht die Zeit sinnvoll zu verbringen. Natürlich könnte ich das KPP zu ende machen, ein FSJ oder Praktika absolvieren, reisen oder Geld verdienen, jedoch hab ich das Gefühl etwas machen zu wollen was mich in Hinblick auf meinen Beruf konkret weiterbringt spricht Ausbildung oder Studium, wobei nur letzteres in trockenen Tücher ist.

Was dich wirklich weiterbringt ist nen Top HamNat. Du hast nun ein Jahr zeit. 3 Monate HamNat Vorbereitung, 3 Monate KPP, 6 Monate dein Leben genießen. Wäre zumindest eine Variante. ;-)


Das ist ja imo die Frage: Ist es denn noch sicher, dass man nach dem Zahnistudium bzw. in 5 Jahren so easy an einen Studienplatz für Medizin kommt, wenn schon dieses Jahr rein theoretisch einige fertige Zahnärzte mit einem Vierer-Examen mit anderen Bewerbern in einen Lostopf kamen und nicht das Losglück hatten?

Zwingende berufliche Gründe bringen ja schon viele Punkte, nen guter Abschluss wäre aber dennoch zu empfehlen.


Oder ist es denn gut davon auszugehen, dass man bei einer aktuellen Wartezeit von 7 Jahren auch nach 7 Jahren drinnen ist oder sollte man sich lieber auf 8, 9 vllt. sogar 10 Jahre Wartezeit einstellen? Ich weiß dass keiner hier hellsehen kann wie sich das nun zukünftig entwickeln wird geschweige denn sagen kann, ob sich die Systeme innerhalb der Wartezeit- und Zweitstudiumsquote nicht signifikant verändert haben werden. Das soll auch gar nicht der Fokus dieses Freds sein. Mich interessieren einfach die Sichtweisen anderer, wenn sie in ähnlicher Ausgangslage wären :D

Tatsächlich würde ich nicht ausschließen das es die Wartezeitquote in der jetzigen Form in 6 Jahren nicht mehr gibt. Wir sind nächstes Jahr vermutlich bei 14WS angelangt. Die Doppelten Abijahrgänge wirken sich erst ab 2016 direkt auf die Wartezeitenquote aus, so das da nochmal ein Sprung sein wird.
Bisher erkennt Hochschulstart aber maximal 16 Wartesemester an. Das wird schwierig, wenn das das Minimum wird. Es muss Veränderungen geben. Und da ich bezweifel, das deutlich mehr Studienplätze geschaffen werden, wird vielleicht wirklich ein Losverfahren kommen. Ich seh da recht dunkel in die Zukunft. ich bin mir nur sicher, das die Wartezeitenquote nicht sinken wird.