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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : allgemein zu Fallbeispielen...



gnuff
17.09.2014, 16:42
Ich habe in den vergangenen Tage hier diverse Fallbeispiele beobachtet und fand die Präsentation eher so lala...

Es kann sein, dass ich einfach eine falsche Vorstellung habe, aber in meiner Welt ist ein Fallbeispiel ein Szenario, das durch die Teilnehmer gesteuert wird, d.h. der "Moderator" wirft einen Fall in den Raum und präsentiert die nächste Stufe abhängig davon was die Teilnehmer machen, das bedeutet natürlich einiges an Vorbereitung. Die Fälle der vergangenen Tage waren aber so aufgebaut, dass die "Moderatoren" die Massnahmen der Teilnehmer weitgehend ignoriert haben und eigentlich wollten, dass die eigene Vorgehensweise erraten wird. Will man einen wirklich stattgefunden Einsatz im Forum durchgehen, eignet sich eine Fallpräsentation in der man den ganzen Einsatz beschreibt und dann zur Diskussion einlädt meiner Meinung nach besser.

Just my two cents...

Muriel
17.09.2014, 16:53
Du musst bedenken, dass viele der Präsentierenden hier nicht langjährige Fachärzte so wie du sind und daher nicht mal eben fiktive Fallbeispiele stellen können, die sie fachlich adäquat je nach Input so weiterführen können. Daher haben auch die Präsentationen der letzten Tage hier durchaus ihren Platz, und auch der Eröffner kann ja durchaus dabei lernen. Ich denke, beide Arten der Herangehensweise sind gut und aus beiden kann man etwas mitnehmen. Gerade wenn so wie in den letzten Tagen endlich mal wieder Schwung in diesem Bereich ist, sollte man den tunlichst nicht unterbrechen. Denn gerade diese Fallbeispiele sind wichtig und interessant und ich möchte Sie weder missen noch nur bestimmten Leuten zugestehen.

gnuff
17.09.2014, 17:19
Ich sage nicht, dass alle sich starr an ein (mein) Schema halten müssen, absolut nicht, so war es keinesfalls gemeint.
Ich denke dass gerade bei wirklich stattgefundenen Fällen die Diskussion lehrreicher ist wenn man den ganzen Fall kennt oder man dem Szenario seinen Lauf lässt und hinterher sagt wie es wirklich gelaufen ist. Ich finde es phantastisch, dass Leben in die Bude gekommen ist und hoffe dass es weitergeht...

Muriel
17.09.2014, 17:26
Ich kann mir nur eben vorstellen, dass einige derjenigen, die hier ein Fallbeispiel einstellen, nicht mal eben spontan die Geschichte weiterspinnen können je nach Vorschlag der Mitmachenden. Klar, klingt gut Dein Vorschlag. Aber wahrscheinlich nicht auf alle so übertragbar. Und die Komplettvorstellung zu Beginn mit anschließender Diskussion nimmt etwas den Reiz, finde ich. Die sich entwickelnden Diskussionen im Laufe der Vorstellung sind ja auch lehrreich. Aber es ist doch spannend, unterschiedliche Arten kennenzulernen :-)

Absolute Arrhythmie
17.09.2014, 17:32
Solange die Geschichte in irgendeiner Form zu Ende erzählt wird, finde ich die Präsentation nicht soooo wichtig. Für mich als Studentin sind eh oft die Kommentare der FÄ am interessantesten. Schade finde ich nur, wenn so ein Fall für eigenes Interesse in gestellte Fälle dient und nicht den anderen als lehrreiches Beispiel.

*milkakuh*
17.09.2014, 18:01
Ich kann dich schon verstehen, gnuff. Aber gerade für Nicht-Fachärzte ist es schwierig die Geschichte ad hock in eine andere Richtung zu ändern. Wenn bestimmte Laborwerte oder Untersuchungen nicht durchgeführt wurden kann man sich ja nicht einfach was ausdenken. Vorausgesetzt man weiß, dass es da garantiert keine Auffälligkeiten gegeben hätte. ;-) Und wenn man sich dafür entschieden hat einen Patienten nicht zu intubieren weiß man ja nicht, wie er darauf reagiert hätte...

Evil
17.09.2014, 19:21
gnuffs Kritik ist nicht ganz unberechtigt. Zwar ist es tatsächlich zuviel verlangt, ein Szenario aus dem Stegreif in eine andere Richtung zu entwickeln, wenn die Teilnehmer Vorschläge machen, die von der tatsächlichen Therapie abweichen.
Der Threadersteller sollte aber auf die Vorschläge zumindest eingehen und entweder begründen, warum anders gehandelt wurde, oder seine eigenen Überlegungen diesbezüglich erläutern; man kann ja auch mal schreiben, daß man es selber anders gemacht hätte oder daß man die Begründung des Einsatzleitenden nicht so recht nachvollziehen konnte. Eine konstruktive Diskussion darüber ist ja sehr wertvoll.

Ich halte es aber für sehr wichtig, daß der Threadersteller einen gewissen Überblick und gewisse Grundkenntnisse hat, und nicht völlig auf dem Schlauch steht, wenn eben anderweitige Vorschläge kommen, so nach dem Motto "tja äh, keine Ahnung, haben wir halt so gemacht und damit basta".