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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Labormedizin in Deutschland



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gkal100
24.09.2014, 08:17
Ich wollte fragen wie die Lage in der Labormedizin in Deutschland ist. Gibt es Stellen oder ist es schwierig etwas zu finden? Ich bin Facharzt fuer Labormedizin, ich habe mein eigenes Labor in Griechenland und moechte mich erkundigen wie der Stellenmarkt fuer Assistenzaerzte und Fachaerzte in der Labormedizin in Deutschland ist.
Findet man in privaten Laboren einen Arbeitsplatz oder ist es besser in den Laboren der Krankenhauser eine Stelle zu suchen?

Vielen Dank im Voraus fuer Ihre Zeit.

Muriel
24.09.2014, 19:17
In Essen kann ich dir an einer großen Klinik was gutes nennen. Laborärzte werden wohl gut gesucht.

Hoppla-Daisy
24.09.2014, 22:39
Manchmal könnte ich mir echt in den Hintern treten, dass ich nicht auf meinen damaligen Chef des Zentrallabors (in dem ich im Büro gejobbt hab während des Studiums) gehört habe, als er mir sagte: Frau Ente, wollen sie nicht Labormedizin machen?

Tja.... schade. Ich glaub, der Job wär für mein Seelchen besser gewesen :-nix

gkal100
25.09.2014, 09:53
Kann ich Dir Muriel eine private Nachricht schicken um Details fuer die Klinik zu erfahren?

Healix
26.09.2014, 18:55
Labormedizin ist in der Tat gut für die Seele ;)
Und was man aus Gesprächen mit Kollegen und stichprobenhaften Recherchen auf Internetseiten erfährt, sollte man sowohl als FA als auch als (potentieller) WBA keine Probleme haben.

Feuerblick
26.09.2014, 19:26
Manchmal könnte ich mir echt in den Hintern treten, dass ich nicht auf meinen damaligen Chef des Zentrallabors (in dem ich im Büro gejobbt hab während des Studiums) gehört habe, als er mir sagte: Frau Ente, wollen sie nicht Labormedizin machen?

Tja.... schade. Ich glaub, der Job wär für mein Seelchen besser gewesen :-nixWer hält dich davon ab?

hebdo
26.09.2014, 21:05
Hier sind zwar nur Assistenstellen ausgeschrieben, aber eine Initiativbewerbung schadet nicht. Und Heidelberg ist eine attraktive Stadt.

http://www.labor-limbach.de/AErztliche-Stellen.651.0.html

ChemieFreund
26.09.2014, 22:05
Wenn Interesse besteht, kannst du ja mal gucken, ob das UKE in Hamburg was für dich ist.
Habe letztens auf der Homepage bei den Stellenangeboten gesehen, dass da Ärzte für die Labormedizin gesucht werden

gkal100
27.09.2014, 17:53
Vielen dank fuer die Hilfe .

Muriel
27.09.2014, 17:56
Ach sorry, sehe gerade erst, dass du mich angesprochen hattest wegen einer PN. Klar, kannst du schreiben.

Emil.Schlemihl
21.02.2020, 18:29
Kann mir jemand sagen, ob man sich für den FA Labormedizin auch unmittelbaren Patientenkontakt in der Chirurgie anrechnen lassen kann?

In der blaek steht


Weiterbildungszeit:
60 Monate bei einem Weiter*bil*der an einer Weiter*bil*dungs*stätte gemäß § 5 Abs. 1 Satz 2, davon
•12 Monate in der statio*nären Pati*en*ten*ver*sor*gung im Gebiet Innere Medi*zin und/oder Kinder- und Jugend*me*di*zin
•6 Monate in einem mikro*bio*lo*gi*schen Labor
•6 Monate in einem infek*ti*ons*se*ro*lo*gi*schen Labor
•6 Monate in einem immun*hä*ma*to*lo*gi*schen Labor
•können bis zu 12 Monate in Mikro*bio*lo*gie, Viro*lo*gie und Infek*ti*ons*epi*de*mio*lo*gie ange*rech*net werden
•können bis zu 6 Monate in Trans*fu*si*ons*me*di*zin ange*rech*net werden

Bille11
21.02.2020, 18:46
Kann mir jemand sagen, ob man sich für den FA Labormedizin auch unmittelbaren Patientenkontakt in der Chirurgie anrechnen lassen kann?

In der blaek steht

Nach dem was da in Deinem Zitat steht, wäre es interessant zu wissen, was eine Weiterbildungsstätte gemäss §5 Abs 1, Satz 2 ist.

Feuerblick
21.02.2020, 18:58
Ich lese das so, dass fachfremd nur Innere und Pädiatrie gehen. Denn diese Weiterbildungsstätte wird ja danach weiter aufgeschlüsselt.

davo
21.02.2020, 19:10
Chirurgie geht nicht, nein. 12 Monate stationäre Innere und/oder Pädiatrie sind hingegen Pflicht, nicht nur eine Option.

topperharley
22.02.2020, 06:12
Zumindestens in Berlin wird es demnächst eine neue WBO für Labormedizin geben, in der auch Chirurgie definitiv anerkannt wird. Ich würde mich in der zuständigen Ärztekammer informieren. Bin seit 2016 in der Labormedizin, kann es uneingeschränkt empfehelen. Stellenangebote gibt es ambulant und in den Krankenhäusern und Universitäten sehr viele.

lvk13
29.02.2020, 17:17
Willst du vielleicht mal ein wenig berichten, wie dein Arbeitsalltag in etwa aussieht, toperharley? Außerdem fände ich interessant, wie es bezüglich Forschungsmöglichkeiten aussieht und in welchem Bereich sich das ungefähre Gehalt eines Facharztes bewegt. Gerne auch per pm.

dissection
29.02.2020, 18:17
Würde mich über eine Antwort (und damit ggf. Eine pn) zu obigen Fragen ebenfalls freuen, thx

JumpRopeQueen
29.02.2020, 20:38
Ich schließe mich den Fragen ebenfalls gerne an!

topperharley
02.03.2020, 10:14
Hallo,

die Perspektiven in der Labormedizin sind aktuell gut, weil viele Stellen zu besetzen sind und auch demnächst viele Laborärzte in den Ruhestand gehen. Mehr als die Hälfte der Labormediziner ist Ende der 50er Jahre. Für mich kommt nur eine ambulante Tätigkeit als angestellter Arzt in Frage. Gründe wären, dass man sich häufig bei Teilhabe einkaufen müsste (z.b. 1 Millionen Euro). Desweiteren spüren wir auch in der Labormedizin einen zunehmenden Kostendruck. Warum sollte ich als Familienvater so ein unternehmerisches Risiko eingehen? Dazu kommt die finanzielle Verantwortung. Als angestellter Laborarzt habe ich regelmäßige Arbeitszeiten (9-1730 Uhr), keine Überstunden, keine Nachtdienste und v.a. keine unmittelbare! Patientenverantwortung. Eine Anstellung in Universitäten kommt für Kollegen mit wissenschaftlichen Ambitionen in Frage. Ambulant existiert eine flache Hierarchie, man gehört zu den leitenden Angestellten mit einem Geschäftsführer. Die Gehälter orientieren sich ambulant während der Weiterbildung an den Tarifverträgen des Marburger Bundes. Als Facharzt ist es Verhandlungssache, sechstellig aber in jedem Fall. Ich kann dir die Seite www.jungelabormedizin.de empfehlen, hier haben wir für interessierte viele Fakten zusammengestellt.

Viele Grüße

JumpRopeQueen
02.03.2020, 13:34
Hallo,

die Perspektiven in der Labormedizin sind aktuell gut, weil viele Stellen zu besetzen sind und auch demnächst viele Laborärzte in den Ruhestand gehen. Mehr als die Hälfte der Labormediziner ist Ende der 50er Jahre. Für mich kommt nur eine ambulante Tätigkeit als angestellter Arzt in Frage. Gründe wären, dass man sich häufig bei Teilhabe einkaufen müsste (z.b. 1 Millionen Euro). Desweiteren spüren wir auch in der Labormedizin einen zunehmenden Kostendruck. Warum sollte ich als Familienvater so ein unternehmerisches Risiko eingehen? Dazu kommt die finanzielle Verantwortung. Als angestellter Laborarzt habe ich regelmäßige Arbeitszeiten (9-1730 Uhr), keine Überstunden, keine Nachtdienste und v.a. keine unmittelbare! Patientenverantwortung. Eine Anstellung in Universitäten kommt für Kollegen mit wissenschaftlichen Ambitionen in Frage. Ambulant existiert eine flache Hierarchie, man gehört zu den leitenden Angestellten mit einem Geschäftsführer. Die Gehälter orientieren sich ambulant während der Weiterbildung an den Tarifverträgen des Marburger Bundes. Als Facharzt ist es Verhandlungssache, sechstellig aber in jedem Fall. Ich kann dir die Seite www.jungelabormedizin.de empfehlen, hier haben wir für interessierte viele Fakten zusammengestellt.

Viele Grüße

Vielen Dank! Diese Webseite kenne ich schon und finde sie auch echt gut gelungen.

Noch eine Frage: muss man als Laborarzt/Mikrobiologe selber bei den Patienten, die ins Labor kommen, Blut abnehmen?
Ist es realistisch eine Stelle in einem der beiden Fächern im Großstadtraum gleich nach dem 1. klinischen Jahr zu bekommen? Ich würde nach dem PJ gleich das eine Jahr in Innere machen, um es schnellstmöglich hinter mir zu haben.