Möglichkeit, das Wahltertial in der plastischen Chirurgie zu absolvieren

[lilapple]

Hallo ihr Lieben,

ich wollte mal fragen ob es möglich ist, als Wahlfach im PJ die plastische Chirurgie zu nehmen. Oder geht das nicht, weil man ja ohnehin ein Tertial Chirurgie macht und deshalb praktisch 2x in der Chirurgie geprüft werden würde? Falls es hilft, ich studiere in Würzburg und würde das Wahltertial in diesem Fall dann gerne am UKW machen.
Und wie ist es eigentlich generell mit dem Wahlfach, was ist wenn man keine Zusage im gewünschten Fach bekommt, z.B. weil sich zu viele darauf beworben haben, wird man dann einfach für ein anderes Fach eingeteilt oder wie verhält sich das dann?

Für Antworten wäre ich sehr dankbar!

[Rhiannon]

Bei uns gibts eine Liste, an welchem Lehrkrankenhaus welches Wahlfach möglich ist bzw. was an der Uni alles geht. Vielleicht gibts sowas ja irgendwo bei euch auch und du kannst direkt sehen, ob irgendwo Plastische im Angebot ist.

Hier in Köln stehts nicht auf der Liste, allerdings kann man MKG-Chirurgie und Neurochirurgie als chirurgisches Wahlfach nehmen sowie Kinderchirurgie.

[Elena1989]

Ja, genau, für so etwas gibt es eigentlich eine Liste. Bei uns steht zum Beispiel plastische Chirurgie drauf. Bei uns ist es so, dass man einen Zweitwunsch angeben muss. (entweder anderer Ort, wenn das Wahltertial an mehreren Häusern möglich ist oder eben ein zweites Fach). Wenn sich mehr Leute für ein Fach bewerben als Plätze da sind wird gelost.

[lilapple]

Hab gerade mal danach gesucht und in der Studienordnung eine solche Aufführung gefunden. Plastische Chirurgie wird leider nicht explizit aufgeführt :( Ohje. Ich werde denke ich trotzdem nochmal beim Prüfungsamt nachfragen.

[Rhiannon]

Bei uns steht explizit, dass man angehalten ist nur Wahlfächer zu belegen, die auch bei uns angeboten werden. Sollte man anderes vorhaben, muss man es vorher dem PJ-Sekretariat kundtun, um zu klären, ob es dafür im Mündlichen dann überhaupt Prüfer gibt.

[CYP21B]

In Würzburg gehts nicht, an anderen Unis zum Teil schon, glaube dass es für Heidelberg eine BG-Klinik gibt die plastische im PJ anbietet. D.h. du müsstest dann Uni wechseln weil ja auch die Mündliche in Würzburg nicht klappen würde.

[lilapple]

Oh nein :( Wie doof. Auch nicht in Kombination mit der Unfallchirurgie, also Chirurgie II?

[CYP21B]

Naja einen Monat kannst du in der plastischen im Rahmen des chir. Tertials sein. Das ist dann halt auch nicht mehr als eine Famulatur. Und du bist eben noch vom Gutdünken vom Herrn L. abhängig ob du den überhaupt bekommst.

[Miss_Verständnis]

Wenn du Plastische wirklich machen willst, dann würde ich wohl an deiner Stelle Uni wechseln. Gerade in so einem Fach ist es vielleicht schon ganz klug, durchs PJ schon mal einen Fuß in der Tür zu haben.. :-)

[ehem-user-19-08-2021-1408]

Hi,

bei uns an der TU München kann man leider auch keine Plastische-, Herz-, Neuro-, oder Kinderchirurgie machen :( Da kann man höchstens nur 4 Wochen reinrotieren. Also mehr als eine Famulatur ist das nicht. Dafür haben wir aber Sportmedizin, Neuroradiologie WTF?
Ich musste sogar mein Auslandstertial Plastische Chirurgie wieder absagen, da das Fach auch nicht akzeptiert wird, wenn man es woanders macht.

Hängt einfach vom Direktor der Abteilung ab, ob der sich für ein PJ-Wahltertial einsetzt.

Mir war es aber nicht wert deshalb jetzt die Universität zu wechseln. Dann muss ich halt in meinem Chirugie-Tertial Gas geben;)

[lilapple]

Ja das ist echt ätzend und teilweise auch nicht nachzuvollziehen. Finde unseren Katalog an möglichen Wahlfächern echt bisschen mau und dann kann man aber sowas wie Arbeitsmedizin wählen ... :-(

Uni wechseln wäre für mich jetzt auch nicht so reizvoll, da ich ganz gerne in der selben Stadt langfristig bleiben wollte und dachte, dass das PJ da immer ganz gut ist, um Kontakte zu knüpfen..

Erschwerend kommt hinzu, dass ich evtl. vor habe, das Chirurgie Tertial in Afrika zu machen, also dann gar keine Chirurgie in Würzburg hätte... Ist aber noch alles andere als sicher, deshalb erst mal abwarten..

Da ich schon recht stark der Chirurgie zugeneigt bin, würde ich aber schon ganz gerne mein Wahltertial in einem einigermaßen chirurgischen Bereich legen.. Was dann in Wü noch bliebe ist die Neurochirurgie, stell ich mir aber als Prüfungsfach jetzt auch nicht so geil vor.. HTC kenne ich vom Nebenjob und ist sehr unattraktiv für mich. Und die reine Orthopädie ist jetzt auch nicht meins. So ein Mist....

[Stephan0815]

Also in Afrika wirste jetzt aber auch keine entscheidenden Kontakte knüpfen und glaub ja nicht, daß du dort mehr machen darfst, als hierzulande. Zudem wird die dortige chirurgische Versorgung sich hauptsächlich auf infektiologische Sachen - Stichwort Wundversorgung Lepracamp - beschränken. Das kann man auch mit ner Famu ganz gut abdecken, sofern das überhaupt anrechenbarerweise klappt.

Falls du also eher in Würze bleiben willst, haste ja primär 4 Häuser zur Wahl:
KöLuwi haste ja praktisch ausgeschlossen - ist halt Knochenjob, bist nur im OP, aber für Ortho eigentlich unschlagbar.
Missio hat zu meiner PJ-Zeit eigentlich jeder, der dort war, nur abgeraten. Da wurde man als PJ zeitweise auch an andere Abteilungen "verliehen".
Im Juspi wechselste zwischen Ortho und Visceral nach 2 Monaten. Da siehste aber nix plastisches, hauptsächlich Gelenkersatz oder halt Bauchgeschichten - Whipple, Hartmann, Y-Roux, ok Schilddrüsen usw.
Nachteilig dort ist, daß Fortbildungen eher regelmäßig ausfallen, sich die Lehre auf die "Basics" beschränkt (außer man kann gut mit nem fortgeschritten Assi ^^) und die PJ jedes Wochenende mit Diensten abdecken müssen. Dafür gibts dann allerdings 2 Tage frei, positiv wäre noch, daß der Kaffee frei ist und man vom Pflegepersonal gefüttert wird.
Bleibt noch UKW. Da kannste dich vertrauensvoll an den Leonhardt wenden, der es evtl. arrangieren kann, daß man auch tatsächlich in die Plastische rotiert. Das soll auch schon so geklappt haben, natürlich gibts keine Garantie dafür. Was ich persönlich noch gut am UKW fand, wäre Kinder-/Visceral- und Gefäßchirurgie, sowohl vom Menschlichen, wie auch von der Lehre. HTC ist nur für Masochisten was, außer man hat nen OA als Mentor. Aber das weißte ja schon. Außerdem sollte man theBigBosshimself und seine fernöstliche Speichelleckerin meiden - ist besser fürn Blutdruck. :-oopss

Andere Möglichkeit wäre, daß man ein Nebenfach belegt, wie wäre es zB. mit Radio? Kann man eigentlich immer brauchen, hat für UKW absolut humane Arbeitsbedingungen, freie Rotation zwischen den Abteilungen, hast in der "Muffbude" beim Röntgenbefunden oberärztliches Teaching und im Examen, mit nem Radio-Vorsitzenden als Prüfer, kann eigentlich nichts mehr schief gehen.
Ambulante nadeln brauchste eigtl. nur vormittags, hauptsächlich im CT, ansonsten kann man sich ganz Kaffee und Lunchpaket widmen und mittags dem Jammern der übrigen PJ mit einem entspannten Lächeln zuhören. :-music

[Miss_Verständnis]

Außerdem sollte man theBigBosshimself und seine fernöstliche Speichelleckerin meiden - ist besser fürn Blutdruck. :-oopss



:-meinung :-)) made my day!!!

[lilapple]

Vielen Dank für deine Antwort, Stephan :)
Ja mit Afrika hast du wahrscheinlich recht, mir geht es aber auch primär um die Erweiterung meines Horizonts im Generellen, da ich derartige Erfahrungen bislang noch nicht gemacht habe.. Ist aber grad eh sehr fraglich, ob das noch klappt (bin recht spät dran), zumal ich echt überlege, ob vor dem Hintergrund, dass ich ganz gerne in die Chirurgie möchte, es nicht sinnvoll wäre, das Chirurgie Tertial am UKW zu machen..

Was die Sache mit dem Wahlfach angeht hast du mich mit Radio echt ein bisschen auf den Geschmack gebracht, muss ich zugeben :)
Für mich kämen außer der Neurochirurgie, die ja auch ganz gut sein soll, eigentlich derzeit noch Anästhesie und Radio in Frage, die beide Fächer Wissen/Fertigkeiten vermitteln, das ich auch in anderen Fachbereichen gebrauchen kann. Und von der Radiologie speziell am UKW habe ich schon viel Gutes gehört.
Bin ich richtig in der Annahme, dass du Radio am UKW als Wahlfach belegt hast?

[Stephan0815]

Die Annahme ist korrekt, ja. Am liebsten hätte ich das zwar an meinem PJ-Haus gemacht, um dort dann halt auch geprüft zu werden. Aber das stand ebenfalls leider nicht zur Auswahl, damit blieb mir nur UKW und bin im Nachhinein auch sehr gut damit gefahren.

Naja, falls du dir auch vorstellen kannst, auf der anderen Seite des Tisches zu arbeiten, wäre sicherlich Anästhesie eine gute Alternative. Das hatte ich zufälligerweise auch, als 4.-Fach, und ist ja ein schön überschaubares Gebiet. ;-)
Es kommt ja schon recht häufig vor, daß auch Chirurgen nach ihren ersten Erfahrungen zur anderen Seite wechseln.
In der Radiologie haste halt weniger Patientenkontakt, häufig viel Bildschirmarbeit, aber kannst eben auch in den Sono-Bereich oder in die Intervention. Und soweit das CT mit Nadeln abgedeckt ist, kann man hinrotieren, wo man will, völlig frei. Wir zumindest durften damals auch noch bei den Interventionen assistieren, ich weiß nicht, wie es derzeit aussieht, die wollten damals ja einen PJ-Katalog einführen, was PJ so dürfen und nicht. Wobei man das ja mit der letzten Gerichtsentscheidung eigentlich alles wieder vergessen kann, da wurden vom Richter die erlaubten Tätigkeiten im PJ ja wieder ziemlich weit ausgelegt.
Ach ja, in die Mammographie kann man selbstverständlich auch rotieren, falls du dann doch noch was "plastisches" sehen möchtest. Davon kann ich jetzt allerdings nicht aus erster Hand berichten, hab mir das damals nicht gegeben. Einem Mit-PJ wäre das allerdings fast zum Verhängnis geworden, er wurde im Examen nach Mammographie gefragt (warn aber total easy Fragen dann).
Und die Kinderradio oder Neuroradio wären natürlich auch noch drin... :-dance
Wie schon gesagt, läuft es in der Radio überhaupt recht chillig ab, die meisten Radiologen sind unheimlich nett und auch an Lehre interessiert. Einige haben einen etwas gewöhnungsbedürften Humor, wieder andere fröhnen ungeniert dem Sarkasmus, aber die OA´s sind alle ziemlich kompetent und fürsorglich. Der relativ junge Chefarzt frisch aus Freiburg motiviert das Team zusätzlich durch seine offene und diplomatisch korrekte Art und Weise, treibt einen halt auch an, sich zu verbessern.
Was für UKW auch nicht gerade Standard ist, gibts in der Radio zusätzlich noch eine kleine Sammelumkleide mit Spind. Da kann man dann alles bunkern, muss nicht erst irgendwelche freie Toiletten zum Umziehen suchen und sie ist gleich um die Ecke vom morgendlichen Besprechungsraum. Man muss die als PJ nur mit den MTRA-Schülern/-innen teilen, was bei uns damals jedenfalls kein Problem war. Liegt auch günstig, wenn man mal früher heimgeht und es erstmal keiner mitbekommen soll. :D

[lilapple]

Danke für deinen Bericht! :-)

Ich muss sagen, du hast mich da jetzt tatsächlich etwas angefixt, was die Radiologie als Wahlfach angeht. ;-)

Anästhesie finde ich auch recht interessant, allerdings ist mein Interesse daran, später an der anderen Seite des Tisches zu arbeiten, doch schon recht stark gefestigt.

Wie darf ich das mit dem 4. Tertial verstehen? Hast du freiwillig eins mehr gemacht?

[Stephan0815]

Wüsste nicht, daß ich etwas von 4.Tertial geschrieben hätte. Falls du das 4. Fach meinst, mir wurde Anästhesie als Losfach für die Mündliche bekanntgegeben. ;-)

[lilapple]

Achsooo, ja da hab ich mich vertan und doch etwas gewundert :D

[Beau Frost]

Bei uns gibts jemanden, der plastische Chirurgie als Wahlfach hat, wohl in der Schweiz absolviert. Der wird da jetzt ganz normal geprüft. Bei uns gibts aber auch keine Plastische im Klinikum, so weit ich weiß. Wie's an den Lehrkrankenhäusern abgeht, keine Idee, klang bei ihm aber unkompliziert.