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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Vorabquoten??



Muppfel
06.10.2014, 09:46
Hallo zusammen,

ich bin neu hier im Forum und möchte mich einmal kurz vorstellen:

Mein Name ist Janine, ich bin 26 Jahre alt und wohne in Ostfriesland. Ich besitze kein Abitur, aber durch berufliche Fortbildungen die allgemeine Hochschulzugangsberechtigung und möchte damit endlich mein Traum vom Medizinstudium wahr machen.

Nach vielen googeln und rumstöbern auf dieser Seite, habe ich aber noch mehr Fragen als vorher, und hoffe mir kann jemand weiterhelfen.

Wenn ich das richtig verstehe, wäre ich bei der Zulassung zum Studium gar nicht in den bekannten 20/20/60-Quoten mit dabei, sondern würde im Vorfeld eine Vorabquote durchlaufen, die laut Hochschulstart bei 0,2 % aufgrund der Hochschulzugangsberechtigung liegt.
Meine Fragen dazu:
Gilt das bei Bewerbung automatisch bei allen Hochschulen? Oder wird hier auch noch Ortspräferenz entschieden. Einige Hochschulen haben den Prozentsatz von sich aus angehoben auf bis zu 5 %, macht es Sinn diese dann als erste Ortspräferenz anzugeben? Wie mag die Chance bei einer so vergleichsweise geringen Quote sein?

Nächste Frage wäre die Härtefallregelung: Mein Stiefvater hat Pflegestufe 2, eingetragene Pflegeperson ist im Prinzip aber meine Mutter. Habe ich hier Chancen das geltend zu machen? Außerdem würde ich mich damit auf den Studienort Oldenburg festlegen, der nur 40 Studienplätze im Jahr anbietet, schmälere ich damit ggf. sogar meine Erfolgsaussichten?

Leider sind das sehr spezielle Fragen, zu denen ich keine genauen Informationen finden konnte. Ich hoffe hier findet sich jemand, der genaue Auskünften geben kann.

Vielen Dank im Voraus!

Muppfel
07.10.2014, 10:36
Hallo nochmal,

kennt sich da tatsächlich niemand aus?

Ich finde das Zulassungsverfahren mit "normalen" Abitur schon sehr komplex und schwierig, aber ohne Abitur finde ich das ganze noch um Längen unverständlicher.

Hat noch keiner Erfahrungen gemacht, wie ohne Abitur die Chancen auf Zulassung sind und die besten Vorangehensweisen dafür?

Wäre wirklich für jeden Tipp dankbar.

Arrhytmicin
07.10.2014, 12:28
Hallo muppfel,
Willkommen im Forum! :)
Zunächst muss ich sagen, dass ich dir leider auch keine Auskunft zu deinen Fragen geben kann, weil ich mich damit noch nie beschäftigt habe...allerdings geht das, was man hier im Forum manchmal am Rande zu dem Thema mitkriegt eher in die Richtung, dass die Zulassung zu dem Studium ohne Abitur wirklich sehr sehr schwierig ist und ich glaube nicht, dass die hier jemand die Information geben wird,dass deine Chance maßgeblich steigt wenn du A oder B machst (auch wenn ich es dir wünschen würde).

Wäre denn das nachholen des Abiturs keine Option für dich? Wenn ich an deiner Stelle wäre, würde ich mit überlegen, entweder ich Bewerbe mich für etwas mit einer Erfolgsaussicht von 0,2% (und ich glaube auch diese Zahl ist geltend und nicht die 5% von denen du gelesen hast, denn bevor es an die Uni geht musst du ja immer erst an hochschulstart vorbei!) ODER ich mache mein Abitur, wofür nochmal 3 Jahre draufgehen, aber habe danach die GARANTIE an einen Studienplatz zu kommen. Dazu muss natürlich das Abi sehr Sehr gut sein, aber trotzdem hättest du dann die Gelegenheit, einmal wirklich anzufangen! Und es ist nie zu spät, wenn es wirklich dein Herzenswunsch ist. Schau dich mal im Oldies Forum um, da sind noch weitaus ältere Semester anzutreffen ;-)

Ich weis, ich konnte dir jetzt bestimmt nicht groß helfen, hoffe aber trotzdem dass sich noch jemand findet, der vielleicht ein paar Genauere Informationen für dich hat!

Liebe Grüße

Muppfel
07.10.2014, 13:02
Hallo Arrhy,

danke für deine Antwort.

Theoretisch ist das natürlich eine Option. Problem ist das ich hier sehr ländlich lebe, nächste Stadt ist Oldenburg die das Abitur anbietet, das ist für mich eine Stunde Fahrt. Nichts desto trotz habe ich dort auch schon mit dem Abendgymnasium telefoniert, die haben aktuell für die Abiturkurse eine Wartezeit von einigen Jahren. Wenn ich mir das hochrechne, mit dem Warten auf das Abikurs, dann 3 Jahre Schule, um dann nochmals mit dem ansammeln von Wartesemestern anfange, sind auch mal ruck zuck 10 Jahre rum, und ich habe immer noch keinen Studienplatz.

Umziehen zum Abitur nachmachen ist leider keine Alternative für mich, da ich hier einen festen Vollzeit-Job habe mit den ich die Möglichkeit habe einiges an Geld für ein Studium beiseite zu legen...

Selbst den Fernweg über ILS habe ich bereits vor einiger Zeit ausprobiert, dies war aber leider, zumindest für mich, unmöglich zu bewerkstelligen.

Und jetzt mit meiner Fortbildung, mit der ich die Hochschulzugangsberechtigung erworben hab, dachte ich, ich hätte vielleicht doch endlich die Möglichkeit an mein Wunsch-Studiengang zu kommen.. :(

Naja, ich werde auf jeden Fall nichts unprobiert lassen. Wenn noch jemand eine Idee oder Tipps für mich hat, immer gerne her damit :)

WackenDoc
07.10.2014, 18:15
Was war das Problem mit ILS?

Muppfel
08.10.2014, 08:18
Irgendwann wurde einfach das Verständnis zum Problem. Das erste Jahr lief noch recht gut, ich war sogar schneller als die dafür vorgesehene Zeit. Aber dann recht plötzlich wurde die meisten Fächer sehr unverständlich. Beispielsweise hatte ich ein Matheheft bei dem ich nicht weiter kam einen befreundeten Mathe-Studenten gezeigt, aber selbst er konnte mir nicht weiterhelfen. Dies war dann bei einigen Fächern der Fall, wo ich partout nicht weiterkam. Habe auch Hilfe über die Tutoren gesucht, aber die Antworten waren auch wenig hilfreich. Irgendwann nach langen versuchen habe ich aufgegeben und traue mir das auch bis heute nicht mehr zu :(

WackenDoc
08.10.2014, 17:52
Sorry, aber dann hab ich echt Zweifel, dass du das Medizinstudium packst.

Muppfel
09.10.2014, 08:31
Demnach müsste der Mathestudent, der die Hefte ebenfalls nicht verstanden hat, wohl sein Studium auch nicht schaffen. Dies hat er aber mit super Noten mittlerweile geschafft.
Ich beneide die Leute die diesen Weg gegangen sind, und ihn geschafft haben. Aber für mich ist dies halt nichts, und ich denke das dieser Weg nicht jeden liegt, aber dennoch ein guter Medizinstudent sein kann. Genauso wie es bestimmt auch einige Abiturienten gab die gewisse Fächer nur mit Hängen und Würgen geschafft haben, und anschließend trotzdem ein super Studium machen.

Dreist finde ich es allerdings, wenn man selber die Anforderungen etc. von etwas gar nicht kennt, dann aber über Leute zu urteilen, die jede Möglichkeit versuchen zu nutzen die Ihnen bleiben, selbst wenn sie daran scheitern. Wer das ebenfalls mal so versucht hat, der darf meinetwegen auch über mich urteilen, aber du nicht, sorry!

Für alle, denen es vielleicht noch interessiert wie der Gang mit der Fortbildung ist: Die Abschlussnote einer Fortbildung wird den Abiturnoten gleichgesetzt. Das heißt ebenfalls auf diesen Weg läuft man die normalen Quoten von 20/20/60 durch, kann Wartesemester sammeln etc. Dies war die Auskunft die ich von Hochschulstart erhalten habe.

Absolute Arrhythmie
09.10.2014, 08:48
Im Medizinstudium musst du dir auch selbstständig schwierige Sachverhalte aneignen, darauf wollte WackenDoc wahrscheinlich hinaus. Das könnte (!) schwer werden, wenn du Probleme damit haben solltest eigenständig zu lernen. Man muss nicht immer alles auf die Goldwaage legen ;-)

Muppfel
09.10.2014, 09:09
Ich verstehe was er sagen wollte, finde es aber dennoch dreist, aber ok, jeder hat das Recht auf seine eigene Meinung ;)

Coxy-Baby
09.10.2014, 11:24
1. ist Wacken ne Frau
2. wenn man beim Abi in mehreren Fächern nicht weiterkommt (das mit dem Mathestudenten lasse ich mal unkommentiert) dann darf man auch mal kritisch sagen, dass es mit einem Medizinstudium eng werden könnte (v.a. In den ersten beiden Jahren)
3. da das mit den Quoten geklärt ist viel Erfolg und viel Spaß im Studium

~JB~
09.10.2014, 11:39
Hallo,


Wenn ich das richtig verstehe, wäre ich bei der Zulassung zum Studium gar nicht in den bekannten 20/20/60-Quoten mit dabei, sondern würde im Vorfeld eine Vorabquote durchlaufen, die laut Hochschulstart bei 0,2 % aufgrund der Hochschulzugangsberechtigung liegt.
Meine Fragen dazu:
Gilt das bei Bewerbung automatisch bei allen Hochschulen? Oder wird hier auch noch Ortspräferenz entschieden. Einige Hochschulen haben den Prozentsatz von sich aus angehoben auf bis zu 5 %, macht es Sinn diese dann als erste Ortspräferenz anzugeben? Wie mag die Chance bei einer so vergleichsweise geringen Quote sein?

falls deine Aufstiegsfortbildung ausreichend ist, z.B. ein Meister, zählt diese (und die Abschlussnote) als allgemeine Hochschulreife, je nach Bundesland in Kombination mit einer vorherigen Studienberatung.

Die 0,2%-Vorabquote ist nur für Leute, die z.B. durch eine Zwischenprüfung bei einem anderen Studiengang die (fachgebundene/allgemeine) Hochschulreife erlangt haben.


Nächste Frage wäre die Härtefallregelung: Mein Stiefvater hat Pflegestufe 2, eingetragene Pflegeperson ist im Prinzip aber meine Mutter. Habe ich hier Chancen das geltend zu machen? Außerdem würde ich mich damit auf den Studienort Oldenburg festlegen, der nur 40 Studienplätze im Jahr anbietet, schmälere ich damit ggf. sogar meine Erfolgsaussichten?

Das würde nur funktionieren, wenn auch du tatsächlich die Pflegeperson bist.
Auch dann sind umfangreiche Berichte (MDK-Gutachten, Arztgutachten) nötig, um das Ganze geltend zu machen - ist also schwierig. Ob du dir den Aufwand machen solltest, kommt vor allem auf deine Note an.

Du müsstest Oldenburg nur auf Platz 1 bei deiner Auswahl nehmen, d.h. du würdest dann ggf. für Oldenburg bevorzugt berücksichtigt werden. Falls es dort aber nicht mit der Zulassung klappt, hast du dennoch bei anderen Unis eine Chance.


MfG

Muppfel
09.10.2014, 12:06
@ Coxy-Baby:
Ok vielleicht, waren auch meine Infos ein bisschen mager und ich habe etwas voreilig reagiert. Aber ohne mich zu überschätzen, gehe ich wirklich davon aus, das ich das Studium packen würde, aufgrund diverser anderer Vorerfahrungen die ich bisher sammeln konnte. Aber ich fasse die Kommentare einfach mal als "Sorgen machen", bzw. "Vorwarnen" auf, und ich denke damit können wir das Thema ein für alle mal abhaken :)

@ JB:
Vielen Dank für die Infos. Das mit der Vorabquote von 0,2% war irgendwie etwas verwirrend für mich, danke für die Aufklärung!
Ich denke die Härtefall-Regel wird wohl nicht in Betracht kommen, da ich nicht die Pflegeperson bin. Außerdem scheint das meine Chancen verhältnismäßig wenig zu verbessern.
Bleibt wohl nur noch das fleißige Sammeln von Wartesemestern und Geld sparen fürs Studium.

Absolute Arrhythmie
09.10.2014, 12:13
Wann hast du denn deine HZB erworben? Wartezeit ist ziemlich Zeit nämlich min. 12 Semester.

Muppfel
09.10.2014, 12:32
Erst Anfang des Jahres, das mit den Wartesemestern ist mir leider bewusst, ich gehe sogar davon aus, das es noch mehr sein werden wenn ich endlich so weit bin :( Aber immerhin ist das ein Weg den ich planen kann, und bei dem ich weiß, irgendwann klappt es definitiv mit dem Studienplatz.
Eine andere Alternative die ich mir jetzt in den Kopf gesetzt habe ist die Immaturenprüfung die es hier in Niedersachsen gibt. Wenn ich hierbei eine gute 1,X Note erreichen könnte, klappt es vielleicht ja sogar schneller. Aber auch da muss ich mich noch genauer informieren, aber ein Versuch ist es bestimmt Wert.
Ansonsten warten, warten, warten...

WackenDoc
10.10.2014, 13:26
So wie Coxy es erklärt hat, habe ich es auch gemeint.

Ich halte jemanden, der nicht in der Lage ist, sich auch in mehreren Versuchen und mit Hilfe Oberstufenstoff anzueignen, nicht in der Lage ein Medizinstudium zu bewältigen.
Übrigens: Bei der Immaturenprüfung wird Oberstufenstoff auf Abiturniveau geprüft.