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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tag 1 A23 / B37 - Ertrinken



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derhaus
07.10.2014, 19:46
Hypothermie ist als richtig gewertet und stimmt ja auch, allerdings meiner Meinung nach Hyperkaliämie genauso: http://books.google.de/books?id=Pq9_mw9sL4sC&pg=PA37&lpg=PA37&dq=ertrinken+hyperkali%C3%A4mie&source=bl&ots=-8jTjYqpZI&sig=ZlTzzSoRbjrtOW8sDcvUrJq3KLU&hl=de&sa=X&ei=7yU0VLT-MpDtaPXbgfAF&redir_esc=y#v=onepage&q=ertrinken%20hyperkali%C3%A4mie&f=false

(Zitat: Beim Süßwasserunfall führen Hypoxie und Hyperkaliämie zum Tod durch Kammerflimmern)

Was meint ihr?

Unregistriert
07.10.2014, 19:49
Das habe ich auch gekreuzt, zumal mir eine Hypothermie, die zu Kammerflimmern führt nach 10 Minuten unter Wasser ein wenig übertrieben erscheint?

Mr. Moe
07.10.2014, 19:49
Hatte ich auch als Lösung hier, Stichwort nicht durchbrechbare Rhythmusstörung.

Recall8
07.10.2014, 19:50
Ich habs auch genommen.

Nicky08
07.10.2014, 19:50
Ich hab zwar auch Hypothermie genommen - war mir aber ebenfalls SEHR unsicher! Das Kind ist zwar mit Sicherheit hypotherm..aber ist das auch der Grund für das Kammerflimmern..eher nicht, oder?

Budda2014
07.10.2014, 19:51
Ich hatte auch mal gelesen, dass es beim Ertrinken zur Hyperkaliämie kommt. Danke für den Link. Noch eine Frage, die man anfechten kann.

MissGarfield83
07.10.2014, 19:56
Ich hab da aufgrund der Therapierefraktärität am ehesten an den Spruch gedacht " Wann ist man tot? Wenn man warm und tot ist ... " Kälte kann zur elektromechanischen Dissoziation führen - deadly trias : Hypothermie, Azidose, Koagulopathie. Kinder kühlen halt schneller aus als Erwachsene - 10 minuten unter Wasser und danach die Rea sind schon viel für so ein Würmchen ...

lottisworld
07.10.2014, 20:01
Hab ich auch so.

flyfra
07.10.2014, 20:03
Habe auch die Hyperkaliämie gekreuzt. Zu der kommt es bei Ertrinken IMMER.

Budda2014
07.10.2014, 20:13
Mag ja sein, dass die Hypothermie auch zutrifft. Da das hypotone Süßwasser schnell aufgrund des Gradienten ins Kreislaufsystem diffundiert, kommt es dort aufgrund verminderter Osmolarität auch zum Zerplatzen der Erythrozyten, was ja unweigerlich zur Hyperkaliämie führt.

MissGarfield83
07.10.2014, 20:18
Ist die Frage was schneller ist - die Hypothermie oder die diffusionsbedingte Zellschädigung ? Zumal ja auch noch ne Menge Wasser aus der Lunge entfernt wird ...

Budda2014
07.10.2014, 20:23
Beim besten Willen.... Wer soll das denn wissen?
Die Frage ist damit nicht eindeutig beantwortbar. Darum gehts ja nur.

MissGarfield83
07.10.2014, 20:25
Wenn du der Meinung bist, dann fechte sie doch an. Berechtigte Einsprüche weist das IMPP nicht zurück ...

Brutus
07.10.2014, 20:37
Habe auch die Hyperkaliämie gekreuzt. Zu der kommt es bei Ertrinken IMMER.
Wenn ICH in der Medizin ein "immer" lese, dann ist das mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit IMMER falsch! ;-)
Hypothermie ist beim Ertrinken und da vor allem bei Kindern das vorrangige Problem.
Und nicht erwarten, dass die IMMER flimmern. Ich habe zwei Kinder reanimiert, die schlichtweg asystol waren. Eins nach ca. 5-10 Minuten im Wasser und knapp über 30°C. Das kam aber nach kurzer REA schön wieder mit der Frequenz und hat es auch überlebt.
Das Andere war unbekannte Zeit unter Wasser, laut Vater evtl. bis zu einer halben Stunde. Temperatur 24°C, REA über mehrere Stunden im KH fortgesetzt. Die HRST kamen aber erst später, beim Aufwärmen...

Insofern: IMMER beim IMPP ist quasi ein Kreuz-Ausschluß.
Und Hypothermie ist beim Ertrinken meistens richtig.

Unregistriert
07.10.2014, 20:50
Nach Reanimation bei Kammerflimmern versetzt man die Patienten doch in eine künstliche Hypothermie. Warum sollte man dies tun, wenn das die Ursache für das Kammerflimmern ist?

Laelya
07.10.2014, 20:54
also ich habe eh falsch, aber für brutus:

Es stand kein IMMER ;-)
die frage war, was ist für das kammerflimmern (nach Ertrinken beim Kind )am ehesten zuständig, was nicht auf REA und Medikation anspricht.

OliK87
07.10.2014, 20:57
Nach Reanimation bei Kammerflimmern versetzt man die Patienten doch in eine künstliche Hypothermie. Warum sollte man dies tun, wenn das die Ursache für das Kammerflimmern ist?
Die künstliche Hypothermie liegt bei 32°-34°, das resistente Kammerflimmern kommt bei tieferen Temperaturen. Im Fragentext stand außerdem, dass der See noch kalt war, ich würde das jetzt mal als Wink mit dem Gartenzaun sehen...

Brutus
07.10.2014, 21:05
Laelya, guck mal das Zitat in meinem Post. DA stand das "immer" drin. ;-)

die frage war, was ist für das kammerflimmern (nach Ertrinken beim Kind )am ehesten zuständig, was nicht auf REA und Medikation anspricht.
Aber da ist die Antwort auch die Hypothermie. Da hilft nur solange drücken, bis die Temperatur wieder "normal" ist. Stichwort: No one is dead until he is warm and dead! Und das gilt insbesondere für die Kleinen!


Die künstliche Hypothermie liegt bei 32°-34°, das resistente Kammerflimmern kommt bei tieferen Temperaturen.
Die Hypothermie ist mittlerweile aber auch wieder umstritten. Denn in neueren Studien ist die Wirksamkeit nicht mehr soooo toll angesehen, wie immer behauptet. 32° wäre auch ein bißchen kühl. Denn da kann ein Kammerflimmern schon durchaus möglich sein.
Die Empfehlung gehen eher in Richtung 34°C.

hgh58
07.10.2014, 21:09
Seh ich auch so, dass es C ist. "der ersten schönen warme Tag im Jahr", "an dem noch relativ kalten Baggersee". Dann bestätigt sich der Verdacht, dass der Junge untergegangen ist "erst nach 10min" (d.h. er ist schon vorher irgendwann untergegangen). Wieso sollten sie bei so vielen Hinweisen Hyperkaliämie meinen, wenn doch in den 6 H's sowohl Hypothermie als auch Hyperkaliämie drin ist. Das wäre selbst für Impp Verhältnisse eine Nummer zu frech.

che76
07.10.2014, 21:11
Aufgrund des ungünstigen Verhältnisses von Oberfläche zu Volumen kühlt so ein Kinderkörper (4 Jahre!) schnell aus, daher ist hier meiner Meinung nach die Hypothermie vorrangig. E'Lyte ist im Vergleich zweitrangig (aber dann genauso valide).