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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Modellstudiengang geeignet, wenn man kein Hausarzt wird?



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Melina93
22.10.2014, 13:09
Das ist doch klar, dass das nicht geht. Aber was ist denn nun die Antwort auf meine Frage? Werden im MSG viele Abstriche in den Grundlagenfächern gemacht? Werden überhaupt Abstriche gemacht? Ich würde liebend gern das ganze trockene, langweilige Chemie-Physik-Zeugs haben, was einem das Gefühl gibt, man würde nicht Medizin, sondern eine Naturwissenschaft studieren. Ich finde, das ist die Grundlage für den klinischen Abschnitt. Also, zusammenfassend, meine Frage nochmal: Sind die Naturwissenschaften im MSG genauso tiefgreifend wie im RSG?

Klingt aber eher so, als wäre Molekulare Medizin oder Ähnliches eher was für dich, oder?

EVT
22.10.2014, 14:22
Wenn man auf prekäre Arbeitsverhältnisse steht, ist MolMed sicherlich eine gute Wahl.
Was meinst du, warum so viele ein Zweitstudium Humanmedizin machen? ;-)

EVT
22.10.2014, 14:35
Medizin würde ich definitiv mehr zu Ausbildung als Studium rechnen.
Wie schon gesagt, in den echten Grundlagenfächern kommt man vielleicht auf Abiniveau (Grundkurs, höchstens), die großen Fächer sind sinnvoll und machen Spaß, aber die Zeit zum echten Verstehen fehlt einfach. Logisch, wenns Biochemie auch als ganz eigenes Studium gibt. Im Regelstudiengang werden dir die NW auf jedenfall zu kurz kommen, wenn es dich interessiert (bzw zu viel sein, wenn nicht ;)).
Von Modell hab ich keine Ahnung

Ein Freund von mir hat vor Medizin Biochemie (fertig) studiert und er sagt, es stimme überhaupt nicht, dass die NaWis im Medizinstudium nur oberflächlich seien... Man nimmt nur alles in einem sehr schnellen Tempo durch.

ProximaCentauri
22.10.2014, 19:31
Ich habe auch vor Medizin Biochemie fertig studiert, und das Niveau im Medizinstudium lag - optimistisch gesehen - ungefähr so 1. Semester Biochemiestudium. Es ist schlicht auch nicht möglich im Medizinstudium alles gleich gut anzuschauen wie wenn man ein spezialisiertes 5-jähriges Studium durchzieht. Das würde ja heissen, dass die ganzen Biochemiker irgendwie beschränkt sind, dass sie für den gleichen Stoff dann so lange brauchen :-))

Nessiemoo
22.10.2014, 19:36
Also dass wir Biochemie oberflächlich gelernt haben, kann ich jetzt echt nicht sagen. in Biochemie Studium hat man eben noch viel mehr Physik und Chemie (inkl physikalische Chemie zB), mehr Mathe, und es geht dann eher in Richtung Proteomik/Informatik, was man als Mediziner ja wirklich nicht braucht.

Snowcake
22.10.2014, 19:49
Ich behaupte mal "dein Studium ist, was du daraus machst".
Es wird dich auch in einem Modellstudiengang keiner davon abhalten, einen tieferen Blick in die Physik; Chemie und BC-Bücher zu werfen, wenn deine zeitlichen Ressourcen das zulassen.
Fakt ist aber, ganz egal ob "klassisches" Medstudium oder MSG, Medizin ist eine Wissenschaft, die sich naturwissenschaftlicher Grundlagen bedient und auf diesen aufbaut, in ihrem Kern aber doch ein eher praktisches und anwendungsbezogenes Studium bietet. Insofern darfst du dir kein forschungsorientiertes Naturwissenschaftsstudium darunter vorstellen. Trotzdem stehen die Wege in die Forschung offen, nur muss man m.E. eben noch einiges in Eigeninitiative zutun, um da einigermaßen kompetent mitwirken zu können. In Anbetracht des Arbeitsmarktes ein ziemlich guter Kompromiss wie ich finde.

Melina93
25.10.2014, 15:24
Wenn man auf prekäre Arbeitsverhältnisse steht, ist MolMed sicherlich eine gute Wahl.
Was meinst du, warum so viele ein Zweitstudium Humanmedizin machen? ;-)

Oder man studiert Humanmedizin und geht in die Forschung. Habe ich mir auch schon mal überlegt, weil ich die Forschung echt spannend finde. Aber irgendwie hätte ich schon das Gefühl, dass ich dafür nicht richtig ausgebildet wäre. Vielleicht irre ich mich da. Ich kenne nur zwei MolMeds und die sind ganz glücklich damit. Wenn man nach Arbeitsmarkt geht, ist Humanmedizin sicher immer ne gute Wahl, aber das alleine sollte vielleicht kein Kriterium darstellen, auch wenn es sicher wichtig ist.

EVT
27.10.2014, 23:28
Naja, 5 oder 6 Jahre Studium im Vergleich zu 40+ Jahren Arbeitsleben sind irgendwie nichts..
Gerade, wenn die Unterschiede nicht so gravierend sind wie bei HM und MolMed. Haben deine MolMed-Freunde denn schon einen Job oder studieren die noch? ;-)
Viele Studenten sind leider sehr blauäugig, was die Berufsperspektive angeht.

Kandra
28.10.2014, 06:25
Och man findet als MolMed schon ne Stelle. Die Frage ist nur, ob man sie auch bezahlt bekommt oder ob man sich quasi mittels DFG-Antrag selbst finanzieren muss ;)
Forschung ist wahnsinning spannend und ich würde das auch sehr gerne machen. Aber so wie die (universitäre) Forschungslandschaft im Moment aufgebaut ist, muss man sich das schon sehr gut überlegen. In dem Labor, in dem ich gerade meine Doktorarbeit mache, haben von ca. 15 Leuten genau 2 einen unbefristeten Vertrag. Der Rest hat befristete Verträge mit zwischen 6 und 19 Monaten Laufzeit. Und ob der Vertrag verlängert wird, entscheidet sich oft erst sehr kurz vor knapp. Unter diesen Bedingungen ist es quasi unmöglich irgendwas langfristiges wie Familie, Haus etc zu planen.
Und wenn man nach 12 Jahren keine unbefristete Stelle ergattern konnte ist man raus.
Humanmedizin ist da jobtechnisch schon die deutlich bessere Wahl. Man kann ja auch damit in die Forschung gehen, hat aber immer den "Rettungsanker" Klinik, falls das mit der Forschung doch nicht so läuft wie geplant.