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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Modellstudiengang geeignet, wenn man kein Hausarzt wird?



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lashesd0wn
08.10.2014, 21:01
Hallo :) Also, ich weiß zwar, dass es einen Thread zu Modell-/Regelstudiengang gibt, aber der ist ziemlich tot und trifft nicht das, was ich meine.
All die Unis, die mir als äußerst gut für mich erscheinen, haben den Modellstudiengang. Ich wollte den auf keinen Fall machen, weil ich irgendwie Angst habe, dass man da den Arztberuf da nur im Sinne eines "Handwerks" erlernt, nicht jedoch wirklich die Naturwissenschaft dahinter. Ich möchte niemals irgendein Hausarzt werden, sondern in Richtung Rechtsmedizin oder Forschung oder Chirurgie etc. pp. gehen und lege SEHR viel Wert auf all die naturwissenschaftlichen Hintergründe, ich möchte alles bis ins kleinste Detail wissen. Und ich mache mir eben unglaublich Sorgen, dass der Modellstudiengang so etwas nicht zulässt und nur seine Hausärzte ausbildet, die er nun einmal benötigt..
Aber gleichzeitig scheint mir die Uni Mannheim zum Beispiel SOO sympathisch, sie wirkt echt überzeugend! Ich weiß nicht, was ich machen soll. Ich will an einer sehr guten Uni studieren, die gut lehrt, gute Dozenten hat, nicht allzu groß ist etc., aber gleichzeitig möchte ich eine Naturwissenschaftlerin und keine Handwerkerin sein, wisst ihr was ich meine?
(Gab ja auch wohl neulich irgendeine Problematik, so dass die ganzen MSGler fast keine Ärzte werden konnten, weil irgendwas nicht eingehalten wurde? Ach, und: Wird der Regelstudiengang in 1-2 Jahren überhaupt noch existieren?)

Bitte helft mir, ihr habt da viel mehr Ahnung!

Evil
08.10.2014, 21:07
Aha, Hausärzte sind Handwerker ohne wissenschaftliche Ausbildung, im Gegensatz zu Chirurgen.
Vielleicht solltest Du Dich noch einmal ein klein wenig genauer mit der Materie (und den Curricula) beschäftigen, denn Du hast, Pardon, leider keine Ahnung.

Trojan
08.10.2014, 21:11
Was spricht dagegen,eine Naturwissenschaft zu studieren? Rechtsmediziner und Chirurgen sind auch nicht den ganzen Tag mit naturwissenschaftlichen Basics beschäftigt, sondern arbeiten bisweilen-o Graus- auch "handwerklich".:-nix

lashesd0wn
08.10.2014, 21:16
Oh, Gott, jetzt dreht mir doch nicht alles im Mund um. Chirurgen sind wohl am ehesten die "Handwerker", aber ich meine das einfach im Sinne davon, dass ich keine Krankheiten diagnostizieren will, weil ich über die mal was erfahren habe (so kam es mir vor, als ich mir Vorlesungen der Charité anhörte), sondern: Ich verstehe, was in dem Körper passiert, welche chemische Reaktion dort gerade abläuft und zu was sie führt und wie sie verhindert werden kann und was nicht alles.

Dann habe ich halt keine Ahnung und bin so dumm und naiv und weiß ich nicht was, aber kann jemand mit so einer Intelligenz wie du mir dann bitte antworten auf meine Frage? Mehr will ich nicht.

lashesd0wn
08.10.2014, 21:16
Weil ich kein Biologe oder so etwas werden will, sondern Mediziner ;) Deswegen. Vielleicht schließe ich ja ein Biologiestudium an.

lashesd0wn
08.10.2014, 21:24
Als ich z.B. Vorlesungen an der Charité besucht habe, kam es mir so vor, als würde man einfach Krankheiten und Symptome lernen, um später als Arzt diese Symptome in die Schublade einer Krankheit stecken zu können - ganz ehrlich, das ist meine Meinung und mein Eindruck davon, kann ja variieren je nach Uni.

EVT
08.10.2014, 21:36
Selbst wenn man in Witten war, kann man Prof werden. Also vergiss das schnell wieder. ;-)

lashesd0wn
08.10.2014, 21:46
Ja, das ist mir klar! :) Aber ich beziehe mich auf das Wissen, das ich dann in meinem Kopf haben werde.

Coxy-Baby
08.10.2014, 21:47
Jede Krankheit molekular verstehen zu wollen ist nicht möglich, sowohl von deiner Kapazität als auch vom aktuellen Wissensstand, zu mal es nicht zielführend ist....oder heisst du Lucy?

lashesd0wn
08.10.2014, 22:26
Das ist doch klar, dass das nicht geht. Aber was ist denn nun die Antwort auf meine Frage? Werden im MSG viele Abstriche in den Grundlagenfächern gemacht? Werden überhaupt Abstriche gemacht? Ich würde liebend gern das ganze trockene, langweilige Chemie-Physik-Zeugs haben, was einem das Gefühl gibt, man würde nicht Medizin, sondern eine Naturwissenschaft studieren. Ich finde, das ist die Grundlage für den klinischen Abschnitt. Also, zusammenfassend, meine Frage nochmal: Sind die Naturwissenschaften im MSG genauso tiefgreifend wie im RSG?

EVT
08.10.2014, 22:56
Dann mach doch einfach einen Regelstudiengang, wenn dir das so wichtig ist...

Coxy-Baby
08.10.2014, 22:58
Ist sowieso wurscht weil man 90% der Grundlagen eh vergisst....die die man später in seinem Fach wieder braucht lernt man dann....

Nessiemoo
09.10.2014, 10:59
Hängt auch stark vom jeweiligen Modellstudiengang ab - in Charite steht es ja sogar in der Curriculumsbeschreibung, dass man die Grundlagen nicht mehr beigebracht bekommt..in Mannheim kann man sogar ein extra Masterstudiengang über Grundlagenforschung ablegen... Da sind die Unterschiede manchmal gewaltiger als zwischen Regelstudiengängen.

Mir persönlich haben auch Regel/reformstudiengänge bessergefallen, deshalb habe ich mich auch nur da beworben. Es wird die bestimmt noch geben, und auch wenn nicht - du kannst es ja dann auf jedem Fall zu Ende studieren in dem Curriculum was du angefangen hat.

~JB~
09.10.2014, 11:51
Hallo,

gerade in Heidelberg-Mannheim kann man im Modellstudiengang stark in Richtung Naturwissenschaften und Forschung gehen, z.B. durch den Qualifizierungsweg Medizinische Forschung (http://www.umm.uni-heidelberg.de/studium/imstudium/marecum/hauptstudium/Qualifizierungswege/wissenschaft.html) mit dem integrierten Master of Science in Translational Medical Research (http://www.uni-heidelberg.de/studium/interesse/faecher/transmed-res_ma.html).

Hast du dir das Studium der Humanbiologie schon einmal angeschaut? Von deinen Wünschen her könnte ich mir vorstellen, dass das besser passt als Medizin.


MfG

Stahllocher
09.10.2014, 18:39
Ich denke nicht, dass der Modellstudiengang gedacht ist bloß "Hausärzte auszubilden". Sondern, dass man schon früh mit Patienten in Kontakt kommt und damit man auch sozial sozusagen geschult und vorbereitet ist.
Ich bezweifle auch, dass du im Regelstudiengang soviel mehr an Naturwissenschaften haben wirst. Schließlich heißt es ja auch immer "Physik/Chemie für Nebenfächler und Mediziner" und ist meist ne relativ abgespeckte Variante von dem was man tatsächlich (und ggf. auch unnötigerweise) lernen könnte.
Deshalb schließe ich mich mal dem Poster über mir an und schlage vor, dass du dir ggf. Fächer wie "Molekulare Biomedizin" oder "medizinische Physik/Chemie" anschaust.

Overshoot
09.10.2014, 20:00
ein freund von mir und meine schwester sind an der uni köln, ich selber bin noch im regelstudiengang. ich befürworte letzteren aus mehreren gründen. tatsächlich werden die naturwissenschaften im modellstudiengang etwas spärlicher abgehandelt- heißt nicht dass der regelstudiengang das besser umsetzt. ich selber bin großer fan von naturwissenschaften, mehr noch wenn sie als grundlage dienen für klinik und die 3 großen fächer der "vorklinik"- letzteres stimmt aber einfach nicht, oder ist falsch umgesetzt. nach einen blick in ein pharmabuch und etwas lesen hat die chemie mir absolut nichts gebracht ! soviele strukturen und chemische gruppen denen einen nie beigebracht wurden (und man alle auf wikipedia nachlesen muss). man hat quasi nur die basics gemacht auf abiniveau. ob das eine basis ist für biochemie ist fraglich, das ist eigentlich ein fach für sich. und wieso macht man biologie wenn man die themen genetik und mikrobiologie eh viel ausführlicher macht in der klinik ? wieso psychologie & soziologie wenn psychotherapie, psychiatrie, sozialmedizin und medizinische epidemiologie folgen ? wieso physik wenn dies für röntgen, ct, mrt betreffend z.B. äußerst grob abgehandelt wird, aber endlose rechnerei wie viel wasser man zugeben muss um etwas um 2 grad zu erwärmen (eins von vielen unsinnigen beispielen)?

man taucht zwar etwas tiefer in die materie als der modellstudiengang, aber wofür ? für die klinik bringt mir das sicherlich nichts (fertige bestätigen das). alle pathologischen grundlagen für das verständnis sind mit biochemie, physiologie und anatomie gelegt (wenn man wissen will wieso wo wie wozu grade in dem augenblick etwas passiert)- letztlich war es nur zeitverschwendung, auch wenn es freude bereitet hat. die vorklinik könnte man ohne die fächer in 2-3 semester abhandeln! was ich damit sagen will: man muss chemie, bio, physik oder ähnliche fächer studieren um ein sehr umfangreiches und komplexes wissen zu erlangen in diesen bereichen, medizin, egal ob modell oder regel, kann das nicht ersetzen, und ist ja dafür auch nicht vorgesehen. wenn du so viel wert drauf legst, kannst du die 3 fächer auch mit großen lehrbüchern selbst lernen- und dich unabhängig davon dann aufgrund anderer kriterien für ein studiengang entscheiden. das studium ist im großen und ganzen auch ein selbststudium.

im regelstudiengang wird zudem etwas mehr "gefiltert" wer gut und viel wissen aneignen kann (egal was es ist), im modellstudiengang kommen auch die größten idioten durch ! (meinen sowohl kumpel als auch schwester)- find ich prinzipiell gut- wer in anatomie z.b nicht viel wissen aneignen kann auch wenn er will, warum sollte man es dann schaffen von seinen kapazitäten klinik durchzuziehen? (und phne ständig im netz zu googeln wie man seinen patienten hilft)

EVT
09.10.2014, 20:09
Mit Fächern wie Molekulare Biomedizin sind die Berufsaussichten nur leider sehr schlecht...

klingelpütz
09.10.2014, 20:42
Kann mich Overshoot nur anschließen. So heroisch und löblich der Gedanke auch sein mag, die NaWis gut verstanden und vertieft haben zu wollen, so unmachbar ist es einerseits und andererseits bringt es einem wirklich nicht das, was Du Dir erhoffst.

Nessiemoo
10.10.2014, 08:02
Kann mich Overshoot nur anschließen. So heroisch und löblich der Gedanke auch sein mag, die NaWis gut verstanden und vertieft haben zu wollen, so unmachbar ist es einerseits und andererseits bringt es einem wirklich nicht das, was Du Dir erhoffst.


Es soll ja Leute geben, die ihr Spaß an Nawis haben ;) auch wenn man nicht unbedingt das studieren möchte. Medizin ist halt ein Studium - man kann zwar vieles da rausnehmen, aber dann wird es so langsam zu einer Ausbildung.

qen28
22.10.2014, 12:34
Medizin würde ich definitiv mehr zu Ausbildung als Studium rechnen.
Wie schon gesagt, in den echten Grundlagenfächern kommt man vielleicht auf Abiniveau (Grundkurs, höchstens), die großen Fächer sind sinnvoll und machen Spaß, aber die Zeit zum echten Verstehen fehlt einfach. Logisch, wenns Biochemie auch als ganz eigenes Studium gibt. Im Regelstudiengang werden dir die NW auf jedenfall zu kurz kommen, wenn es dich interessiert (bzw zu viel sein, wenn nicht ;)).
Von Modell hab ich keine Ahnung