PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Fragen zum Anfechten und entsprechende Quellen



Seiten : 1 2 [3] 4 5 6 7 8 9 10 11 12

bpg54
10.10.2014, 13:50
Tag 2 A39/B10
Hier möchte ich das RKI zitieren:
„Welche Vorgehensweise wird bei Low- und Non-Respondern empfohlen?
Der Erfolg einer Hepatitis-B-Impfung ist abhängig von Alter, Geschlecht, bestehenden Erkrankungen und anderen Faktoren. Wenn 4-8 Wochen nach erfolgter Grundimmunisierung im Rahmen der Indikationsimpfung kein ausreichender Impfschutz besteht (Anti-HBs-Konzentration <100 IE/L) ist folgendes Vorgehen zu empfehlen:
Bei „Low-Respondern“ (Anti-HBs 10–99 IE/L) wird eine sofortige weitere Impfstoffdosis mit erneuter Anti-HBs-Kontrolle nach weiteren 4–8 Wochen empfohlen. Falls der Anti-HBs-Spiegel dann immer noch <100 IE/L ist, sollten bis zu 2 weitere Impfstoffdosen jeweils mit anschließender Anti-HBs-Kontrolle nach 4–8 Wochen verabreicht werden. Das weitere Vorgehen, falls nach insgesamt 6 Impfstoffdosen der Anti-HBs-Spiegel stets <100 IE/L ist, wird kontrovers diskutiert. Bei einer akuten Exposition ist für diese Personen eine passive Immunisierung notwendig (siehe Empfehlung der STIKO zur Hepatitis-B-Postexpositionsprophylaxe).
Bei „Non-Respondern“ (Anti-HBs <10 IE/L) sollten zum Ausschluss einer bestehenden chronischen HBV-Infektion HBsAg und Anti-HBc bestimmt werden. Falls beide Parameter negativ sind, wird ein weiteres Vorgehen wie bei „Low-Respondern“ (s. o.) empfohlen.
Stand: 20.02.2014“
Im Fragentext war ein Anti-HBs-Wert von 8 IU/L angegeben, somit liegt ein Non-Responder vor.
Unter den Antwortmöglichkeiten findet sich nicht das notwendige vorgehen. Vermutlich sehen Sie Antwort D als die richtige Aussage an, dies ist aber falsch. Das RKI sagt ganz klar „Falls beide Parameter negativ sind, wird ein weiteres Vorgehen wie bei „Low-Respondern“ (s. o.) empfohlen.“ Somit sind diese beiden Parameter Bedingung(!) für ein weiteres Vorgehen. Ohne diese beiden Parameter wäre Antwort D nicht durchführbar. Damit gibt es zu dieser Aufgabe keine richtige Lösung.

bpg54
10.10.2014, 13:52
Tag 1 – A50/B95
Es ist gesucht nach der am wenigsten typischen Komorbidität. Davon ausgegangen, dass Sie hier Antwort D (hypochondrische Störung) als die gesuchte Falschaussage ansehen muss diese Frage korrigiert werden. Zur Begründung: Es handelt sich bei der Bulimia nervosa um eine Dysmorphophobie (Körperschemastörung) und nach
- ICD-10 – F45.2 Hypochondrische Störung: Dysmorphophobie (nicht wahnhaft)
gehört diese Störung in den Formenkreis der hypochrondrischen Störung. Daher ist entweder Antwort C (ADHS) als die gesuchte Falschaussage zu werten oder keine der Antwortmöglichkeiten auf die Frage zutreffend.
Quelle: http://www.icd-code.de/icd/code/F45.-.html

Coxy-Baby
10.10.2014, 13:52
Alta falta deine Argumentationsstruktur ist ja der Hammer, gehts bei dir ums bestehen?

bpg54
10.10.2014, 13:53
coxy was stimmt bei dir eigentlich nicht? nichts besseres zu tun als zu pöbeln? log dich aus, wenn du nichts sinnvolles beitragen kannst

Coxy-Baby
10.10.2014, 14:02
Stimmt heute ist mir etwas langweilig.... Aber mal davon ab, ich finde es sinnvoll Fragen die nicht eindeutig sind zu rügen, aber hier mit Paragraph irgendwas zu kommen und auch vom Rest her unterirdisch zu argumentieren geht mir gegen den Strich und das wollte ich damit zum Ausdrück bringen, ist quasi meine Meinung.

Scienceman
10.10.2014, 14:08
Schön, Coxy-Baby. Kannst Du für Dich behalten. Hier reißen sich manche echt den Hintern auf, damit andere / man selbst vielleicht bestehen,eine Note besser werden und dann kommt so ein Stuss ständig von Dir in den Kommentaren. Behalt doch dein Palaver für Dich oder gesell Dich zu irgendwelchen Leuten, die sich dafür interessieren.

Ich find die Argumente gut. Letztlich muss das IMPP darüber entscheiden. Wir haben noch bis nächste Woche Zeit, also schickt die Sachen auf jeden Fall hin. Man kann ja dann immernochguck was sich ergibt.

bpg54
10.10.2014, 14:09
Nur weil du der deutschen Sprache anscheinend nicht vollständig mächtig bist um zu verstehen was eine Bedingung ist, heißt es nicht, dass es so etwas nicht gibt. Nur weil du aufgrund deines nicht Wissens die Frage glücklich geschätzt hast, bist du nicht im Recht.

Gast247592369
10.10.2014, 14:10
werden die Fragen nur hier gesammelt oder schickt sie auch jemand tatsächlich an das IMPP :-stud:-notify

Scienceman
10.10.2014, 14:13
Beides. Die Fragen werden präsentiert, die Argumentation und dann schickt derjenige/diejenige die Frage auch ans IMPP. Außerdem wird jeder ermuntert sich die Sachen zu kopieren und in einem Brief das ganze an das IMPP zu schicken und zwar so schnell wie es geht, denn Ende nächste Woche läuft die Frist zum Einreichen aus. Es kann nicht schaden, wenn sich mehr Leute als nur zwei drei beschweren. Also liebe Mitstreiter und Mitleser macht doch bitte mit!

"Sollten Sie der Meinung sein, dass einzelne Aufgaben unklar, missverständlich, unbeantwortbar oder in sonstiger Weise fehlerhaft sind, haben Sie die Möglichkeit, ***schriftliche Hinweise an das IMPP*** zu richten (nicht zu verstehen als förmlicher Rechtsbehelf). Derartige informelle Zuschriften können im Rahmen der Prüfungsauswertung noch berücksichtigt werden, wenn sie ***innerhalb einer Woche nach der Prüfung beim IMPP eingehen***.
Fristgerecht eingegangene Anmerkungen werden in jedem Fall sorgfältig geprüft. Haben Sie aber bitte Verständnis dafür, dass nicht jede einzelne Zuschrift individuell beantwortet werden kann. ."

http://www.impp.de/IMPP2010/Index.php?gti_open=MedizinHinweise&gti_ziel=8&gti_nav=IndexNavMED

fRieH
10.10.2014, 14:21
gut dann beteilige ich mich auch mal.

das mit dem apgar 10/10/10 macht doch keinen sinn weil es das gar nicht gibt (sondern nur 9/10/10). weiß nicht ob es was bringt so eine frage anzukreiden.

ansonsten:

A/Tag1/23 Ertrinken
Hyperkaliämie: Thomas Ziegenfuß, Notfallmedizin, 4. Auflage, S. 417, ISBN-13 978-3-540-48633-6, Süßwasserertrinken.
Hypotone Flüssigkeit in den Alveolen führt zum Einstrom der alveolären Flüssigkeit in
das Gefäßsystem; das Surfactantsystem wird geschädigt, und theoretisch resultiert eine Blutvolumenvermehrung
mit Hämolyse und Hyperkaliämie. In jedem Fall führt die Wasseraspiration
zu Bronchospasmus, Atelektase, Compliance-Erniedrigung und Hypoxie

A/Tag1/51 Hypokaliämie
Duale Reihe Innere Medizin, 2. Auflage, S. 974 Klinik: Milde Hypokaliämien (3,0-3,5 mmol/l) verlaufen meist symptomlos. Selten klagen Patienten über Müdigkeit, Schwächegefühl, Muskelkrämpfe oder kardiale Symptome [...].

A/Tag1/44 ICD-10 wurde im entsprechenden Thread diskutiert, habe ich nur übernommen, fand ich ganz gut:
https://www.dimdi.de/static/de/klassi/icd-10-gm/kodesuche/onlinefassungen/htmlgm2015/block-f50-f59.htm
in der aktuellen Version sind keine Zeitkriterien beschrieben.
In der amerikanischen Version wird von 6 Monaten und mind. 2 Tagen pro Wochen gesprochen, diese Antwortmöglichkeit gab es nicht.
http://www.icd10data.com/ICD10CM/Codes/F01-F99/F50-F59/F50-/F50.2

A/Tag2/54 Gicht
Duale Reihe Innere Medizin, 2. Auflage, S. 707, „Überwiegend ist das Metatarsophalangealgelenk (Podagra 90%) betroffen, seltener Finger, Hand- (Chiragra) und Kniegelenke“. Diese Antworten standen nicht zur Auswahl.

A/Tag2/58 NW Colchizin
Allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie, Karow, 19. Auflage, S.643
Zweifellos kommt es zu GIT-Beschwerden aber da nicht angegeben war wie lange das Medikament eingenommen werden sollte und weil ausdrücklich von HOHEN dosen gesprochen wurde, kann man auch an Knochenmarksschädigung mit Leukopenie denken.

gut die letzten beiden Sachen überzeugen mich selbst eigentlich nicht wirklich, aber außer diesen 6 Fragen ist mM alles korrekt gefragt.

Trojan
10.10.2014, 14:43
Nur weil du der deutschen Sprache anscheinend nicht vollständig mächtig bist um zu verstehen was eine Bedingung ist, heißt es nicht, dass es so etwas nicht gibt.


Schön, Coxy-Baby. Kannst Du für Dich behalten. Hier reißen sich manche echt den Hintern auf, damit andere / man selbst vielleicht bestehen,eine Note besser werden und dann kommt so ein Stuss ständig von Dir in den Kommentaren. Behalt doch dein Palaver für Dich oder gesell Dich zu irgendwelchen Leuten, die sich dafür interessieren.

Kein angemessener Tonfall. Trotzdem alles Gute und eventuellen Erfolg beim Anfechten der Fragen.

cloud765
10.10.2014, 14:43
Großes Lob an euch, es sind ja schon einige Dinge zusammen gekommen!
Werde auch mitmachen und dem IMPP einen netten Brief schreiben :-top

@fRIeH: Stimmt, die letzten beiden sind nur mäßig überzeugend, aber einen Versuch ist es Wert :)...Und die PAS-Frage darfst du nicht vergessen :-oopss

kasch125
10.10.2014, 15:10
Ich möchte auch mal etwas beitragen :-meinung

und zwar Tag 1 Gr.A Frage 11
http://books.google.de/books?id=HUVLwXrATHAC&pg=PA3&lpg=PA3&dq=metformin+und+cefotaxim&source=bl&ots=e9JJfI4t3y&sig=g3QMYHAJhXkxQ4KELErZJElc10Y&hl=de&sa=X&ei=e903VOXjEsn1OPCigOAP&ved=0CEwQ6AEwBg#v=onepage&q=metformin%20und%20cefotaxim&f=false
Ich wundere mich warum der Patient vorher eine normale GFr unter seiner Standardtherapie hat und dann zur Behandlung seiner Pneumonie eine Verschlechterung erlebt. Wer sagt denn das nicht das renal auszuscheidende AB daran Schuld ist? zumal explizit in der Frage steht, das das Krea vorher normal war. Das man Metformin nicht bei NI gibt ist mir klar. Aber wenn jemand ins ANV rutscht sollte man eh alle nierenpflichtigen Medis absetzen und darunter würde hier auch Cefotaxim fallen.

Tag 2 Gr.A Frage 24
https://www.thieme.de/viamedici/klinik-faecher-chirurgie-1531/a/anleitung-cholezystolithiasis-4158.htm
Also ich denke das man hier A und C gelten lassen muss. Eine symptomatische Cholezystitis durch Gallensteine muss doch eine OP Indikation sein.

Tag 2 Gr.A Frage 29
http://www.gesetze-im-internet.de/gewschg/BJNR351310001.html
Da steht nicht von Familie oder Eheleuten, sondern von Personen die eine Straftat begehen wollen oder planen. Dieser kranke Nachbar gehört für mich dazu. Und wenn C richtig sein soll, wie definiert das IMPP bitte "auf andere geeignete Art und Weise"? Soll die Ärztin selbst schießen :-nix

Tag 2 Gr.A Frage 58
http://books.google.de/books?id=SvKXlT9JV_QC&pg=PA124&lpg=PA124&dq=colchicin+myalgien&source=bl&ots=2bU8H2Kb_4&sig=yUpXBc5YnuAr-laUj5PmvGXsCgs&hl=de&sa=X&ei=8eE3VJ7PMsbtO-WCgbgN&ved=0CDMQ6AEwBA#v=onepage&q=colchicin%20myalgien&f=false
Colchicin ist durchaus dafür verantwortlich Myalgien auszulösen. Es steht am ehesten in der Frage, schon klar. Aber es macht auch Myalgien und muss bei verschiedenen Myositiden auch ausgeschlossen werden.

Tag 2 Gr.A Frage 105
https://www.parkinson-web.de/content/behandlung/neurochirurgische_therapie/tiefe_hirnstimulation/index_ger.html
Voraussetzung für eine Hirnstimulation ist das Ansprechen von L-Dopa. Also gehört es leider nicht zu den Falsch Antworten. Habe es selbst auch genommen da ich dachte das sowas nur therapieresistente Patienten erhalten :-slap

Tag 3 Gr.A Frage 1
http://books.google.de/books?id=fV-zWgul1gYC&pg=PA481&lpg=PA481&dq=artifizielle+blutbeimengung+im+liquor&source=bl&ots=_vvktPhZD0&sig=4-zSVfIBBzeXTd1sKGyBeTDpe-k&hl=de&sa=X&ei=a-M3VMexD4W8PbGdgZgO&ved=0CC8Q6AEwAw#v=onepage&q=artifizielle%20blutbeimengung%20im%20liquor&f=false
Ich finde es zum Kotzen, aber scheinbar hat das IMPP recht. Im Fragentext steht nach Zentrifugation ist der Überstand klar. Und das schließt die SAB aus.

Tag 3 Gr.A Frage 76
http://toxcenter.org/stoff-infos/f/5-flucytosin.pdf
Ich denke das man B nicht ausschließen kann, da es sogar synergistisch mit Ampho B noch besser wirkt gegen Aspergillose.

Tag 3 Gr. A Frage 78
http://www.epilepsie-netz.de/196/Absencen.htm
Abscencen können fokal und generalisiert sein. In dem Fall wird familiär gesagt das es "gesunde Eltern sind" und auch "die Geschwister gesund sind" (genetisch also keine Vorbelastung) und deswegen denke ich kann man eine fokale (partielle) Epilepsie ohne Aura ("ohne äußere Anlässe" lt. Fall) nicht ausschließen.

Tag 3 Gr.A Frage 94
http://www.hno-aerzte-im-netz.de/krankheiten/speicheldruesenentzuendung/aufbau-und-funktion-der-speicheldruesen.html
Gl.parotis enthält Lymphknoten? Also Lymphgefäße und Lymphgewebe... aber keine klassischen LK. Ob es gültig ist weiß ich nicht aber ein versuch ist es wert. :-nix

Mein Statement.
Viel Glück. :-keks

Kruginho
10.10.2014, 15:22
Im folgenden men Brief, den ich so per Einschreiben an das IMPP senden werde. Ich habe einige Fragen eingeschlossen, zu denen ich gute Quellen finden konnte und von denen ich überzeugt bin, dass sie so nicht statthaft sind. Seid mir bitte nicht böse, dass ich nicht alle hier angesprochenen Punkte bearbeiten konnte...ich leg heut abend auf unserer Examensparty auf und muss das Set noch fertig machen =))

Unklare, bzw. unbeantwortbare Aufgaben im Hammerexamen H2014

Sehr geehrte Damen und Herren,

mit diesem Schreiben möchte ich Sie auf einige nicht eindeutig lösbare Aufgaben der aktuellen schriftlichen Prüfung nach der Approbationsordnung für Ärzte hinweisen und bitte folglich um Elimination der Aufgaben.

Tag 1

A5/B19

Antwort (A), Asthma bronchiale, kommt definitiv als mögliche richtige Antwort in Frage. Insbesondere die Unterform „Cough-variant asthma“ [Herold 2012, S. 354] könnte die Beschwerden des Jungen hinreichend erklären.

Antwort (B), rezidivierende Infektionen durch obligate Anaerobier, z.B. Bacteroides fragilis, würde ich als mögliche richtige Antwort ausschließen, obwohl uns nicht bekannt ist, ob die angewandten Antibiotika ein ausreichendes Wirkspektrum hatten.

Antwort (C), Mukoviszidose, kann aufgrund des Falltextes ebenfalls nicht ausgeschlossen werden.
Das Neugeborenenscreening ist in Deutschland bislang noch keine Routine, weshalb 5% der CF-Erkrankten erst im Erwachsenenalter diagnostiziert werden (Herold 2012, S. 496). Eine Aufnahme des Screeningtests wird momentan diskutiert, realisiert ist er seit 2008 in Baden-Württemberg in Heidelberg und in Mecklenburg-Vorpommern. Eine Angabe, wo der Junge aufgewachsen ist, fehlt.
Eine Kasuistik im Lehrbuch „Innere Medizin“ [Classen, Diehl, Kochsiek; 3. Auflage, S. 1234] beschreibt einen Fall von Erstdiagnose der CF bei einem 23jährigen Patienten.

Des Weiteren beschreibt der Herold unterschiedlich ausgeprägte Verläufe, je nach CFTR-Mutation. Dementsprechend ist es durchaus möglich, dass die atmungsassoziierten Symptome dominieren und die gastrointestinalen Symptome bislang nicht zutage getreten sind.

Zu den Atemwegs-Symptomen: „Individuell sehr variabel. Chronischer pertussiformer Husten, rezidivierende Bronchialinfekte mit Staphylococcus aureus, Pseudomonas aeruginosa (80%), Burkholderia cepacia (...) Bronchiektasen, chronisches Emphysem“ [Herold 2012, S. 496]

Um Mukoviszidose ausschließen zu können fehlt zumindest die Information, welche Antibiosen bei dem Jungen angewandt wurden. Gerade bei Pseudomonas aeruginosa und seinen Resistenzen wäre es nicht verwunderlich, dass sporadische Antibiosen keine Wirksamkeit zeigen.

Die Formulierung „pertussiformer Husten“ bringt uns zu Antwortmöglichkeit (D), Pertussis.
Von der Symptomatik her kann aufgrund der gegebenen Informationen nicht einmal Pertussis gänzlich ausgeschlossen werden. [Herold 2012, S. 852]
Allerdings zieht sich die Symptomatik bei dem Jungen über mindestens 1 Jahr und obwohl Pertussis auch mehrere Monate andauern kann ist es aufgrund dessen eventuell unwahrscheinlich. Eine Angabe zum Impfstatus des Jungen wäre sicherlich notwendig gewesen.

Antwort (E), gastroösophagealer Reflux mit rezidivierender Aspiration bei Erbrechen, ist ebenfalls eine mögliche richtige Antwort zu dieser Frage.
Der Herold führt Reflux als Auslöser für nichtallergisches Asthma auf: „4. Asthma-/Hustenbeschwerden infolge gastroösophagealen Refluxes“ [Herold 2012, S. 353]
Auch das nächtliche Husten ließe sich durch den Reflux, der bei niedrigem Sphinktertonus und in waagerechter Lage potentiell gesteigert wird, hinreichend erklären.
Allein die Tatsache, dass der gastroösophageale Reflux ein möglicher Auslöser eines Asthma bronchiale ist macht es unmöglich, bei den gegebenen Informationen zwischen (A) und (E) zu unterscheiden.

Das die Antwortmöglichkeiten (C) und (D) ebenfalls möglicherweise richtig sind, kommt erschwerend hinzu.

Die Aufgabe ist aufgrund der Fallbeschreibung leider nicht eindeutig lösbar gewesen.

A23/B37

„Sowohl beim Süß- wie auch beim Salzwasserunfall führen Hypoxie und Hyperkaliämie zum Tod durch Herzkammerflimmern“ [G.H. Engelhardt, „Unfallheilkunde“, 3. Auflage, Kapitel 6.2]

Diese Angabe spricht dafür, dass Antwort (D) als richtig zu werten ist.

Prof. Dr. med. Dominique Singer beschreibt in seiner Abhandlung „Ertrinkungsunfall eines Kleinkinds im Gartenteich“ [Kasuistik, thieme.de] die Möglichkeit einer Bradykardie bis hin zur Asystolie/Kammerflimmern beim Ertrinkungsunfall durch Hypothermie. Er gibt darüber hinaus weiterhin an, dass die Gefahr eines Kammerflimmerns bei Kleinkindern umso kleiner ist, je jünger das Kind ist. Allerdings wird die Möglichkeit eines Kammerflimmerns nicht ausgeschlossen und das Kind in unserer Fallbeschreibung ist mit 4 Jahren darüber hinaus 1 Jahr älter als das Kind in seiner Kasuistik.

Es handelt sich hierbei nicht um eine Expertenmeinung, da sich Prof. Singer auf etliche Quellen bezieht, die in seiner Kasuistik angegeben sind.

Damit ist gezeigt, dass auch Antwort (C), Hypothermie, eine richtige Lösung darstellt.

Damit ist die Aufgabe leider nicht eindeutig zu lösen.


A53/B98

Unstrittige Komplikationen der Bulimia nervosa beschreiben die Antwortmöglichkeiten (A), Schwielen an der Hand, (C), Schwellungen der Speicheldrüsen, (D), Herzrhythmusstörungen und (E), Karies.

Allerdings gibt es auch Quellen, die eine Karotisdissektion im Rahmen von Erbrechen beschreiben.

„Bei Patienten mit Dissektion der A. carotis und A. vertebralis können häufig verschiedenste vorangegangene traumatische Ereignisse eruiert werden, die zumeist dadurch charakterisiert sind, daß sie zu einer Hyperextension, Lateral-version oder Rotation des Halses führen (wie z. B. bei Intubation, Bemalen eines Plafonds, Schwangerschaft und Geburt, verschiedenste Sport- und Freizeitbeschäftigungen [Volleyball, Fußball, Wrestling, Kampfsport, Radfahren,
Trampolinspringen usw.], Husten, Erbrechen oder Reanimation) [10, 20–22].“

[Journal für Neurologie, Neurochirurgie und Psychiatrie 2/2007; 8(2), 7-18, „Dissektion der A. carotis interna und vertebralis: Ursachen, Symptome, Diagnostik und Therapie“, Biedermann, B.]
Dieser Artikel ist zu finden unter der URL www.kup.at/kup/pdf/6452.pdf

Die Formulierung der Frage „Dazu zählt am wenigsten:“ beinhaltet nicht die Frage danach, was bei der Bulimia nervosa „am typischsten“ ist.
Es handelt sich eher um einen Ausschluss einer Möglichkeit.

Somit kann die Frage leider nicht eindeutig beantwortet werden, da alle Antwortmöglichkeiten mögliche Symptome bzw. Komplikationen einer Bulimia nervosa darstellen.





Tag 3

A46/B18

Es geht um die Frage, welche Aussage am wenigsten zutreffend ist. Der Falltext beschreibt eine Patientin mit einem Ulcus cruris venosum.

Antwort (A) beschreibt die Sauerstoffminderversorgung der oberflächlichen Haut als wesentlichen Faktor der Pathogenese. Dies sollte wohl unstrittig eine richtige Aussage sein. [„Pathologie“, Böcker/Denk/Heitz, 3. Auflage, S. 504]
Somit ist dies nicht die gesuchte Antwort.

Antwort (B) bezieht sich auf die typische Lokalisation, wiederum ist diese Aussage unstrittig richtig und somit nicht die gesuchte Antwort.

Antwort (C) lautet wie folgt: „Das Geschwür ist höchstwahrscheinlich durch starke Schmerzhaftigkeit von einem Ulcus cruris arterieller Genese unterscheidbar“
Zur Schmerzhaftigkeit:
Das Ulcus cruris arteriosum ist ein „schmerzhaftes Unterschenkelgeschwür“, das Ulcus cruris venosum ist ein „meist nur mäßig schmerzendes, oder komplett indolentes Ulkus“ [„Enzyklopädie Dermatologie/Allergologie/Umweltmedizin“, 2. Auflage; www.enzyklopaedie-dermatologie.de (komplettes Werk online]

Damit ist bewiesen, dass sich die beiden Ulkustypen durch das Attribut „starke Schmerzhaftigkeit“ unterscheiden. Die Formulierung der Antwortmöglichkeit sagt nicht eindeutig aus, welches Ulkus hier als stark schmerzhaft beschrieben wird.
Deswegen ist diese Aussage bei dieser Formulierung eindeutig richtig und scheidet somit als gesuchte Antwortmöglichkeit ebenfalls aus.

Antwort (D), konsequente Kompressionstherapie, ist unstrittig indiziert zur Behandlung des Ulcus cruris venosum. Somit ist auch dies nicht die gesuchte Antwortmöglichkeit.

Antwort (E) beschreibt die Gefahr einer Entwicklung von Kontaktallergien. Auch hierbei handelt es sich zweifelsohne nicht um die gesuchte falsche Aussage.

Somit ist bewiesen, dass keine der gegebenen Aussagen falsch und somit die Aufgabe leider nicht eindeutig zu beantworten ist.

A 101/B56

Diese Aufgabe stellt die Frage nach der Farbe des Glykogens, wenn ein Gewebe mit der PAS-Färbung bearbeitet worden ist.

Die Antwortmöglichkeiten lauten hierbei (A) blau, (B) violett, (C) gelb, (D) rot und (E) grün.

„Färbung rot-violett. Perjodsäure bildet Aldehydgruppen an Glykogen und an Zuckerkomponenten von Glykoproteinen. Das Schiff-Reagens färbt diese rot-violett.” [“Welsch, Lehrbuch Histologie”, 2. Auflage, S.7, Sobotta-Verlag]

“PAS-Färbung: Glykogen stellt sich rotviolett dar” [“Taschenatlas Histologie”, Lüllmann-Rauch, 3. Auflage, S. 403, Abbildung 17.8]
An anderen Stellen im Lüllmann-Rauch wird Glykogen in der PAS-Färbung auch als “purpur”, bzw. “purpurrot” beschrieben.
“1. a. sattroter, violetter Farbstoff; b. sattroter Farbton mit mehr oder weniger starkem Anteil von Blau” [Duden; Duden.de]
“Purpur ist die allgemeine Bezeichnung für Nuancen zwischen Rot und Blau (physikalisch gesehen zwischen Rot und Violett)“ [Wikipedia]
Auch wenn Wikipedia keine Quelle ist, die man zitieren sollte, beschreibt dieser Satz gut das Dilemma, in dem man sich bei dieser Frage befindet.
Aufgrund der oben angeführten Standardwerke der Histologie ist somit bewiesen, dass es nicht möglich ist die Farbe des Glykogens in der PAS-Färbung eindeutig zu beschreiben. Insbesondere eine eindeutige Wahl zwischen den Antwortmöglichkeiten (B), violett, und (D), rot, ist nicht möglich.
Somit ist diese Aufgabe leider nicht eindeutig zu beantworten.

Das war mein Brief, ich hoffe sehr dass das IMPP das anerkennt und diese Fragen killt!! Meiner Meinung nach wäre es nicht nachvollziehbar, wenn diese Fragen drin bleiben..."Meine Logik ist unbestreitbar" hat doch dieser Computer bei iRobot immer gesagt :D

Kruginho
10.10.2014, 15:25
Was ich noch vergessen habe: die Tatsache, dass nun z.B. ich oder auch andere hier so einen Brief schreiben bedeutet nicht, dass sich die anderen nun auf die Faule haut legen sollten nach dem Motto "die anderen machen das schon"! Wer noch Punkte rausholen will, der sollte auch was dafür tun! Je mehr stichhaltige Argumente beim IMPP eingehen, desto besser!
Darüber hinaus hilft man nicht nur sich selber, sondern potentiell vielen kommilitonen/innen...man kann also auch noch eine gute Tat tun!! ;)
(man tut nicht tun, ich weiß)

Also, durchforstet das internet und eure lehrbücher, es soll sich lohnen!!

Scienceman
10.10.2014, 15:26
Genial, was hier zusammenkommt. Ich würd sagen wir sammeln noch bis Sonntag und dann schicken wir einen Brief der sämtliche Fragen aufführt zusammengefasst alle ans IMPP.
Chris BE kann dann im Eingangspost den Text reinstellen, den wir alle abschicken. Dein Brief ist schon ziemlich Top, Kruginho. Aber da müssen noch ein paar Fragen rein! ;-)

cloud765
10.10.2014, 15:32
Tag 3 Gr.A Frage 94
http://www.hno-aerzte-im-netz.de/krankheiten/speicheldruesenentzuendung/aufbau-und-funktion-der-speicheldruesen.html
Gl.parotis enthält Lymphknoten? Also Lymphgefäße und Lymphgewebe... aber keine klassischen LK. Ob es gültig ist weiß ich nicht aber ein versuch ist es wert. :-nix


Im Fall steht interessanterweise:

"Pathologie postoperativ
[...]3 tumorfreie intraparotideale Lymphknoten." :-lesen

Kruginho
10.10.2014, 15:44
Ja, die sache mit den LK in der Parotis können wir vergessen, die antwort stand ja im text=) bzw, die antwortmöglichkeit stand im text!
ich werd doch nicht der einzige sein, der nen brief schreibt?! Chris Be schreibt einen, der Scienceman schickt einen und und und...wir sollten uns nicht gegenseitig zitieren oder kopieren, aber man kann ja die gleichen fragen mit durchaus unterschiedlichen argumenten anfechten!
Und machts dann am besten auch per einschreiben, dann hat man was in der hand...und am besten noch parallel fax...nachher heißt es, die brief wäre nicht fristgerecht angekommen!! ich trau denen alles zu :D

Scienceman
10.10.2014, 15:46
Denen trau ich echt alles zu. Ich schicke ein Brief als Einschreiben. Die wenigen Cents mehr sollten wir echt nicht scheuen :D

Chris Be
10.10.2014, 15:52
Sorry, ich schreib keinen. Ich hab in 10 Tagen Mündliches, ne 100m²-Wohnung zum Auflösen und einen Umzug von 800km in der Woche nach dem Mündlichen... Ich wollte nur den Anstoß geben.
PS: Die Wohnung gehört meinen Schwiegergroßeltern, ich würde mir nie so ne große Wohnung leisten. ^^