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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Verstößt das IMPP gegen §28 der Approbationsordnung?



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bpg54
10.10.2014, 12:07
Zitat:

(1) Die schriftliche Prüfung erstreckt sich auf die Kenntnisse und Fähigkeiten der Studierenden, derer ein Arzt zur eigenverantwortlichen und selbstständigen Tätigkeit bedarf. Die Prüfung wird fallbezogen, insbesondere durch Fallstudien, gestaltet. Prüfungsgegenstand sind insbesondere
-
die berufspraktischen Anforderungen an den Arzt,
-
die wichtigsten Krankheitsbilder,
-
fächerübergreifende und
-
problemorientierte Fragestellungen.

http://www.gesetze-im-internet.de/_appro_2002/__28.html

Es ist ganz einfach objektiv zu widerlegen, dass insbesondere der Scherpunkt nicht auf den wichtigsten Krankheitsbildern lag. Es gab ja bspw. 0 Fragen zu KHK und Herinfarkt aber 5 Fragen zu einem selten Herzfehler.

Kackbratze
10.10.2014, 12:42
Leg los. Verklag sie.
Wieviele Herzfragen gab es im Vergleich zu den restlichen Problemen?

Nur weil Dir ein Fragenblock nicht gepasst hat, heisst das nicht, dass die vielen anderen Fragen deswegen ungültig sind.
Der Trauma-Fall war typisch, Parkinson war typisch, BronchialCA war typisch, Psychiatrie mit jugendlichem ADHS ist typisch, selbst die invasive Aspergillose unter Chemo/Immunsupression ist etwas, was der Internist kennen muss.
Der Herzfehler ist der Fall, der für die sichere 1 beherrscht werden muss.

MGS87
10.10.2014, 12:47
Der für einen Pädiater sein tägliches Brot ist und eine der häufigsten Gründe für eine Zyanose bei neugeborenen, Stichwort " Zyanotische Herzfehler " - aber keine Sorge, ich bin ganz auf Deiner Seite was die Fragestellungen angeht - wohingegen mich das dann doch wundert wies andere schaffen an Tag 1 mit 92 % und Tag 2 mit " nur " 89 % rauszugehen - können dann whl doch nicht so unmöglich sein die Themengebiete, insofern man sich vorbereitet

Borisdiekatze
10.10.2014, 13:00
"Der Herzfehler ist der Fall, der für die sichere 1 beherrscht werden muss.": Nein, ganz sicher nicht! Der Witz an dem Fall mit dem Herzfehler war, daß man den gut mit Basics und Nachdenken lösen konnte. Sonst wäre das wirklich völlig daneben gewesen.´(Mir waren z.B. die Zeiten für Verdopplung des Gewichts usw. entfallen und habe mich gefreut, daß ich sie der Fallbeschreibung entnehmen konnte) Aber es gibt wirklich einige Fragen, die ein Spezialwissen vorausssetzen, was ich unangebracht finde. Es gibt ja noch etwas zwischen "für eine 1 sollte reichen, wenn ich weiß, was ein Stethoskop ist" und "für eine 1 sollte man die Frage nach Fußnote 123 im Herold beantworten können" o.ä. (im übertragenen Sinn; ich weiß, daß der Herold keine Fußnoten hat). Außerdem finde ich sollten sich die Examina vom Niveau her entsprechen und das war eben schwerer als das von F 2014; zum Bestehen vielleicht nicht, aber für Prozente 90 aufwärts schon.

Und darüber ob man invasive Aspergillose unter Chemo zu den häufigsten Krankheitsbildern rechnen kann, kann man sicher auch streiten ... Konnte man mit Amboss & Kreuzen schon lösen, aberdas ist ja eine andere Frage.

EVT
10.10.2014, 13:04
Selbst für eine 1 brauchst du keine 100%...

Coxy-Baby
10.10.2014, 13:10
Wenn wir hier schon mit Gesetzestexten hantieren würde ich dem Threadersteller vielleicht bitten das Wort "insbesondere" nachzuschlagen....

bpg54
10.10.2014, 13:20
Insbesondere heißt dieser Anteil sollte am stärksten vertreten sein. Das war er nicht.

blaabc
10.10.2014, 13:24
.....

bpg54
10.10.2014, 13:31
doppelt

bpg54
10.10.2014, 13:31
Ich kann euch nicht verstehen. Findet ihr echt ein Examen sollte da sein um Noten zu vergeben? Es sollte überprüfen ob wir in der Lage sind den Arztberuf auszuüben. Dazu gehören grundlegende Sachen. Von mir aus auch ein paar spezielle. Bei allen die jetzt da durch gekommen sind, ist unklar ob sie wissen wie ein Myokardinfarkt zu erkennenund zu therapieren ist. Die wissen aber vieles über das Parotiskarzinom.

Die Note ist mir egal, hauptsache der Inhalt der Prüfung spiegelt das wieder, was auch für Assis wichtig ist. Und das ist das gefragte nunmal nur marginal.

Rico
10.10.2014, 13:31
In den Zusammenhang sollte man auch bedenken, dass ein Themengebiet prüfungstechnisch abgehandelt werden kann, wenn es zum Beispiel während der differentialdiognostischen Überlegungen ausgeschlossen werden kann.
Wenn also beispielsweise bei einem 60-jährigen mit Dyspnoe, SIQIII-Typ, neg. Trop und pos. D-Dimer ankommt, dann wird ja auch das Wissen um die KHK abgeprüft, wenn man danach z.B. sagen soll, welches Medikament der braucht (ASS, ACE-Hemmer, Beta-Blocker, Heparin, Statin) - nämlich nicht die KHK Medis.

papiertiger
10.10.2014, 14:18
Außerdem finde ich sollten sich die Examina vom Niveau her entsprechen und das war eben schwerer als das von F 2014; zum Bestehen vielleicht nicht, aber für Prozente 90 aufwärts schon.

Wird letzten Endes erst das offizielle Ergebnis und die dazu gehörige Grafik, wieviele Leute jetzt genau wie abgeschnitten haben klären - aber ich würde fast wetten, dass dem nicht so ist. Der sich kaum unterscheidende Durchschnittswert nach dem aktuellen Stand der Statistik hier bei Medi Learn ist da schonmal ein deutlicher Hinweis ;-)

Laelya
10.10.2014, 14:21
ich glaube einfach auch, dass mein sein eigenes examen immer schwerer empfindet, als alle zuvor. die gründe wurden hier schon zu genüge aufgezählt. eine klage an das IMPP ist doch total zwecklos.

reicht fragen mit vernünftiger Begründung ein und das ist alles was man machen kann. Die vom IMPP sind doch nicht blöd. Die Fragen werden doch vorher in einem umfassenden Review-Prozess geprüft und sind durch verschiedene Hände gegangen. Wenn einem die Fächer in diesem Jahr nun mal nicht gelegen haben, dann ist das so. (Ist bei mir ja auch nicht anders gewesen)

Aber ein Fass deswegen aufmachen, muss man nicht :-nix (meine bescheidene Meinung)

Moxos
10.10.2014, 16:17
Sehe es wie Laelya.

Manche nehmen das Ganze hier doch sehr persönlich. Wenn ich sehe, wie hier bei manchen "Anfechtungen" Fakten verdreht werden nur damit die eigene Antwort/ Meinung besser passt, frage ich mich warum man solche eine Energie nicht lieber in die Lernerei - oder noch besser - in schöne Dinge des Lebens steckt. Es ist ja nun wirklich kein Geheimnis, dass das IMPP gerne auch mal über das Ziel hinausschießt.

AgyptRa
11.10.2014, 12:14
Sehe es wie Laelya.

. Es ist ja nun wirklich kein Geheimnis, dass das IMPP gerne auch mal über das Ziel hinausschießt.

Über das Ziel drüber ist ja bekannt und teils ok, aber komplett am Ziel vorbei ist was anderes.

Wenn man sich die Fragenverteilung ansieht ist doch festzustellen, dass die Schwerpunktfächer ordentlich beschnitten wurden auf Kosten für Fächer wie Psycho Neuro und HNO....

Und dann noch Exotenfälle in den "Nebenfächer"..... da ist mir der Sinn einer solchen Prüfung echt nicht ganz klar, und den Herren vom IMPP wohl auch nicht.

hfe34
11.10.2014, 12:50
Denke auch eine Klage bringt nichts, wenn ich sie durchaus berechtigt finde. Es sollten ja laut der ÄAPPO §28

(1) Die schriftliche Prüfung erstreckt sich auf die Kenntnisse und Fähigkeiten der Studieren-den, derer ein Arzt zur eigenverantwortlichen und selbständigen Tätigkeit bedarf. Die Prü-fung wird fallbezogen, insbesondere durch Fallstudien, gestaltet. Prüfungsgegenstand sind insbesondere
- die berufspraktischen Anforderungen an den Arzt,
- die wichtigsten Krankheitsbilder,
- fächerübergreifende und
- problemorientierte Fragestellungen.
im Prinzip Grundlagen wissen geprüft werden. Das IMPP macht es sich natürlich leicht, indem Sie einmal alle Krankheiten aus dem ICD-10 copy/paste in ihren Gegenstandskatalog kopieren und dann sagen: Steht doch alles da drin was wir fragen. Man muss halt nur diese Krankheiten können. Z.b. steht da Rheumatische Trikuspidalerkrankungen, Nichtrheumatische Trikuspidalerkrankungen .... kann dann natürlich alles dran kommen.

Es fehlt irgendwie ein (gesetzlicher) Gegenspieler, der die Prüfung auch auf ihren Inhalt überprüft. Ohne diesen sind wir wahrscheinlich machtlos =(

Coxy-Baby
11.10.2014, 12:58
Ich dachte immer das IMPP verpflichtet Sachverständige (Lehrstuhlinhaber an Universitäten) welche die Fragen überprüfen....

blaabc
11.10.2014, 13:23
Dass der abgefragt Stoff am Leben vorbei geht, ist klar. Allerdings wird dem IMPP rechtlich nichts vorzuwerfen sein.

Kackbratze
11.10.2014, 14:05
Dass der abgefragt Stoff am Leben vorbei geht, ist klar. Allerdings wird dem IMPP rechtlich nichts vorzuwerfen sein.

Absolut. Schockraummanagement braucht man echt nicht.

OliK87
11.10.2014, 17:06
Wenn man sich die Fragenverteilung ansieht ist doch festzustellen, dass die Schwerpunktfächer ordentlich beschnitten wurden auf Kosten für Fächer wie Psycho Neuro und HNO....

Naja, nur weil Neuro und Psych nicht jedermanns Lieblinge sind, sind es in meinen Augen trotzdem Schwerpunktfächer dahingehend, dass fast jedes Krankheitsbild auch eine Differentialdiagnose aus diesen Fächern hat.