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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Frage zum Stellen von Fragen...



LernGern
10.10.2014, 13:03
Liebe Rettungsmenschen,
ich habe Fragen, die hier eigentlich nicht hingehören, ich habe mich als med. Laie hier quasi "reingemogelt".

Hintergrund: ich schreibe eine Geschichte, in der ein med. Notfall vorkommt und hätte dazu viele Fragen, weil ich da nicht lauter Unfug hineinschreiben möchte.

Leider bin ich trotz ausgiebiger Internet-Recherche in vielen Punkten nicht weitergekommen, weil die Infos entweder zu allgemein sind (a la Finger weg, überlass das einem Arzt) oder zu speziell (med. Fachseiten für Menschen, die eh schon fast alles wissen).

Lange Rede, kurzer Sinn: wäre es jemandem hier möglich, mich "auf den Schoß zu nehmen" und mir Fragen zu beantworten?

Falls ich hier gar nicht reinpasse und nur störe, dann teilt mir das bitte mit, dann verschwinde ich wieder...

WackenDoc
10.10.2014, 14:57
Frag einfach.
Entweder hier oder in der Fachsimpelei.

LernGern
10.10.2014, 19:34
Ok. Dankeschön für die Ermutigung.
Ich fange mal vorsichtig an mit dem Fragen:

Wenn die Fachmenschen zu einem Pat. kommen und die Info haben, dass dieser allergisch auf verschiedene Schmerz - und Narkosemittel ist, aber nicht bekannt ist, auf welche - wie wird damit umgegangen?

WackenDoc
11.10.2014, 09:25
Kann man so nicht sagen, weil kommt auf die Situation an. Im günstigen Fall kann man den Patienten oder Angehörige fragen oder man findet einen Allergiepass.

Peter_1
11.10.2014, 12:56
1. versuchen Infos zu bekommen, Patient, Familie, Hausarzt, alte Krankenhausbriefe, zumindest über die Art der allergischen Symptome kann ja oft Auskunft gegeben werden, auch wenn das Medikament nicht bekannt ist (war es zB ein allergischer Schock,oder bloss Frieseln auf der Haut)
2. wie wichtig ist denn in der Situation die sofortige Narkose und/oder Schmerzmittelgabe
3. wenn sich bei 2. sofortiger und unumgänglicher (vitaler) Handlungsbedarf ergibt, aber gar keine Infos vorliegen und auch keine erfragbar sind, dann ist das eine typische Pest oder Cholerasituation, dann sollte bei der Medigabe alles vorbereitet sein um eine evtl. allergische Reaktion abzufangen, der PAtient sollte engmaschig überwacht werden, ggfs.sollte man eine prophylaktische Gabe von Cortison/Antihistaminikum erwägen und die Adrenalinspritze sollte schon mal fertig aufgezogen sein. Es bietet sich dann logischerweise auch an erstmal eine kleine Testdosis zu verabreichen,so das in der Situation erfolgen kann und nicht gleich die komplette Ladung im Patienten zu versenken.

In der Praxis wahrscheinlich eher eine seltene Situation, die meisten wirklich "krassen" allergischen Reaktionen (der anaphylaktische Schock) führen aufgrund der Schwere der Reaktion in der Regel dazu, dass Patient und Ärzte genau wissen was der Auslöser war (oder es zumindest auf 2-3 Medikamente eingrenzen können).

Peter_1
11.10.2014, 13:35
zu 1. gehört auch noch zu fragen in welchem "Setting" die Allergie aufgetreten war. War es bei einer OP, oder vor einer Darmspiegelung, war es eine "Schmerztablette" wegen zB Kopfschmerz, oder Rückenschmerz usw., auch das grenzt die Wirkstoffe schon mal etwas ein (rein nach der Wahrscheinlichkeit der bei solch typischen Settings verwendeten Substanzen).

Viel häufiger dürfte sein, dass Arzt, oder Patient im Eifer des (Notfall)Gefechtes vergessen Allergien zu erwähnen, bzw. zu erfragen, das ist dann auch viel schlimmer, weil dann unvorbereitet eine gefährliche Situation eintreten kann, während in Deinem Fall ist man zumindest schon mal für den "worst case" vorbereitet.