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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Neuer Master: Arzneimittelforschung



Minoo
12.10.2014, 09:02
Moin Moin,
Ab diesem Semester bietet die Uni Kiel einen neuen Masterstudiengang an. Für alle Interessierten ein paar nützliche Informationen rund um den Studiengang „Arzneimittelforschung“ Er richtet sich vor allem an Pharmaziestudenten, aber kann auch von anderen Naturwissenschaftlern begonnen werden. Kiel ist ne schöne Stadt  und der Master klingt auch interessant. Vielleicht ist das was für den ein oder anderen.
Zulassungsvoraussetzungen:
- 2. Staatsexamen oder vergleichbarer Abschluss
- Zusicherung für das Mentorat (Professoren ansprechen)
Studienaufbau:
- Regelstudienzeit 2 Semester
- 60 Leistungspunkte (30 LP Module + 30 LP Masterarbeit)
Module:
- Anleitung zum wissenschaftlichen Arbeiten (10 LP/8 SWS/ 300 Stunden)
- Englisch für Naturwissenschaftler (10 LP/8 SWS/ 300 Stunden)
- Präsentation wissenschaftlicher Ergebnisse und Vorstellung Masterarbeit
(10 LP/8 SWS/ 300 Stunden)

Phosphorsalzperle
13.10.2014, 11:27
Und was soll der deiner Meinung nach bringen? Ist sicher nur für Leute interessant, die gen Industrie wollen, oder?
Wäre es dann nicht aber sinnvoller nach dem PJ gleich seine Promotion zu starten als noch zwei Jahre einen Master zu machen und dann erst sein PJ.
Ich denke immer, dass man heutzutage nur noch sehr wenig mit einem Master anfangen kann. Da der Bachlor quasi nichts mehr wert ist macht jeder irgend einen ausgefallenen Master, wo ich mich als Arbeitsgeber sicher sehr oft fragen würde, was der Master genau vermittelt hat. Ich schätze da doch noch sehr unser Staatsexamen.

EVT
13.10.2014, 14:29
Der dauert nur ein Jahr. ;-)

Minoo
13.10.2014, 18:09
Genau während du bei einer Promotion mit gut drei Jahren dabei bist. Ich halte daher diesen Master für eine gute Sache. Es qualifiziert einen für die Industrie, ohne dass man sich zu tief mit wissenschaftlicher Forschung auseinander setzen muss.
Außerdem ist er auch für andere Naturwissenschaftler gedacht, was sicherlich zu einem netten interdisziplinärem Austausch führt.
Deine Kritik am Bachelor kann ich gut verstehen. Der ist in der Tat heute nicht mehr viel wert, außer zum Straßenkehren vielleicht ;)
Mit einem Master sieht es aber anders aus. Das sollte man nicht in einen Topf werfen.

Phosphorsalzperle
14.10.2014, 17:37
Mit einem Master sieht es aber anders aus. Das sollte man nicht in einen Topf werfen.

Kann schon sein Ich kann mir einfach unter vielen Master-Studiengängen auch konkret nichts vorstellen, vielleicht liegt es daran.
Wie schwer hat man sich diesen denn vorzustellen? 8SWS sind ja süß oder bezieht sich das nur auf das letzte Semester in der man die Thesis schreibt? Wo sollte man zwischen unschaffbar und extrem entspannt ein Pensum von 60 Leistungspunkten einordnen?

davo
14.10.2014, 17:49
24 SWS Lehrveranstaltungen, plus Master-Arbeit - schon etwas mager finde ich.

Absolute Arrhythmie
14.10.2014, 17:56
Klingt für mich nach nem Witz und nicht nach ner echten Zusatzqualifikation. Die SWS sind ja nicht so viel und die module klingen auch 0815.

Phosphorsalzperle
15.10.2014, 08:00
Klingt für mich nach nem Witz und nicht nach ner echten Zusatzqualifikation. Die SWS sind ja nicht so viel und die module klingen auch 0815.
Das Gefühl hatte ich nämlich auch. Vielleicht braucht da auch nur ein Prof "günstige" Mitarbeiter in seiner Forschungsgruppe und hat mal schnell dafür einen Master akkreditieren lassen.
Vielleicht kommen aber noch praktische Veranstaltungen für die Masterarbeit hinzu.

Lissminder
15.10.2014, 08:52
und hat mal schnell dafür einen Master akkreditieren lassen.
Vielleicht kommen aber noch praktische Veranstaltungen für die Masterarbeit hinzu.

Ich glaube nicht perle, dass der schon akkreditiert ist. Habe gerade einen Blick auf die Uni-Website geworfen und dort gibt es kaum Infos dazu. Erscheint mir auch alles etwas merkwürdig. Vielleicht wollen die Nordlichter das mehr unter sich behalten.
Es macht in der Regel sehr viel Arbeit einen neuen Studiengang / Master zu schaffen. Wie genau da die hochschulpolitischen Strukturen laufen, kann ich nicht sagen, aber es wird auf jeden Fall ne Menge Zeit und Arbeit kosten.
wer letztendlich diese Entscheidung trifft und davon profitiert verstehe ich selbst oft nicht.

Minoo
28.10.2014, 11:01
Was ich nun mitbekommen habe, soll es in dem Master nun auch drunter und drüber gehen. Eine Freundin von mir hat sich dafür eingeschrieben. Sie ist bislang aber ziemlich enttäuscht. Es sei wohl nichts organisiert, es gibt keinen richtigen Ansprechpartner und die Studenten müssen sich um alles selber kümmern.
Die Themen und Projekte sollen schon sehr interessant sein und auch die für Pharmazeuten ungewohnte Freiheit bei der Semesterorganisation sind wohl nett, wäre es nicht noch alles so chaotisch.
Aber vielleicht legt sich das auch nach dem ersten Semester.

Lissminder
03.11.2014, 17:21
Ist der Master eigentlich auf Englisch?
Ich vermisse in der Pharmazie die Bemühungen nach englischen Lehrveranstaltungen. In fast allen anderen Naturwissenschaften gibt es das, schließlich ist englisch die Wissenschaftssprache. Nur die Pharmazie hinkt da mal wieder hinterher.
Aber vielleicht tut sich da was beispielsweise mit so einem Master. Damit wäre er für mich persönlich auch sinnvoll. Sollte man nämlich später in Richtung Forschung gehen, sind vier Jahre Studium ohne englische Lehrveranstaltungen und Literatur sicherlich ziemlich mühsam.
Das wissenschftliche Englisch ist doch nochmal anderes. Ich müsste mich da erst einarbeiten.

davo
03.11.2014, 17:47
In Medizin ist das leider ganz genauso. Jetzt im 3. Semester wurden uns von einer Professorin zum ersten Mal englischsprachige Lehrbücher empfohlen - und Unterricht auf Englisch gibts soweit ich weiß gar nie. Es gibt bei uns lediglich ein Seminar Medical English, das sich allerdings an Studenten richtet die ein Auslandssemester machen wollen. Bemühungen einen darin zu trainieren eine Anamnese auf Englisch durchzuführen, oder einfache medizinische Zusammenhänge auf Englisch zu erklären, gibt es soweit ich bisher mitbekommen habe überhaupt nicht. Das war bei meinem wirtschaftswissenschaftlichen Erststudium wirklich komplett anders, da gabs unzählige Lehrveranstaltungen, Lehrbücher, Seminararbeiten, Präsentationen usw. auf Englisch.

luckyluc
03.11.2014, 18:37
Ja komisch oder, dass sich da die Medizin und Pharmazie noch so schwer tut. Ich denke, dass hängt maßgeblich mit dem Staatsexamen zusammen, bei dem sich eben alles auf deutsche Richtlinien und Gesetze bezieht, was aber ziemlich bekloppt ist.
Die Wissenschaftssprache ist eben Englisch und wenn diese Fächer weiterhin mit dem Fortschritt der Zeit gehen wollen, müsste hier dringend was geändert werden.
Soweit ich weiß gibt es bei uns aber ein Wahlfach Englisch für Naturwissenschaftler. Liegt aber glaube ich zu einer Zeit, wo kaum ein Pharmaziestudent Zeit hat.