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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Welches Teilzeitmodell ist wirklich realisierbar?



Klara2
23.10.2014, 19:28
Das ist gerade die Frage, über die wir uns gestern beim Assistententreffen unterhalten haben. Ich habe viele Freunde, die 2.5 Tage arbeiten. Andere die jeden Tag andackeln kommen nie pünktlich raus.
Was ist hier eure Erfahrung? Worauf würdet ihr "pochen"?
Kann man (theoretisch) wirklich an einem "halben" Tag bis mittags danach gehen? Manche vertreten diese Meinung, aber ich wüsste z.B. nicht, wie ich das anstellen sollte. Wer übernimmt dann meine Arbeit?
Andere sagten, dass man bei 2.5 tagen in der Woche nicht den Katalog für den FA voll bekommt, weil man zb nur in Ambulanz eingesetzt wird. Das hat mich geschockt!

Vielleicht plaudert ihr mal ein wenig aus dem Nähkästchen!

Bin gespannt!

Rico
23.10.2014, 19:58
Kommt halt drauf an,meine man eingesetzt wird / werden kann.
Wenn man als zusätzliche Kraft auf Station eingeplant ist, dann kann man auch pünktlich gehen, weil ja noch einer da ist, der den Rest erledigt. Alleine dauerhaft das Tagesgeschäft der Station in der halben Zeit zu erledigen ist je nach Fachrichtung schwierig bis unmöglich.
Ambulanz bietet sich natürlich an, ist aber nur begrenzt auf den FA anrechenbar, gleiches gilt für die Funktionen.
Intensiv- oder Fremdrotationen in Teilzeit sind schwierig, kann aber klappen, wenn man einen Gegenpart hat, der die anderen 50% übernimmt.

Klara2
23.10.2014, 20:09
Kommt halt drauf an,meine man eingesetzt wird / werden kann.
Wenn man als zusätzliche Kraft auf Station eingeplant ist, dann kann man auch pünktlich gehen, weil ja noch einer da ist, der den Rest erledigt. Alleine dauerhaft das Tagesgeschäft der Station in der halben Zeit zu erledigen ist je nach Fachrichtung schwierig bis unmöglich.
Ambulanz bietet sich natürlich an, ist aber nur begrenzt auf den FA anrechenbar, gleiches gilt für die Funktionen.
Intensiv- oder Fremdrotationen in Teilzeit sind schwierig, kann aber klappen, wenn man einen Gegenpart hat, der die anderen 50% übernimmt.

Danke Rico!
Welches Modell erscheint dir denn am Geeignesten?
2.5 Tage? Oder tgl. Oder 3 Wochen am Stück...

Rico
23.10.2014, 20:55
Ein universell bestes Modell gibt es nicht. :-meinung Wie gesagt, es kommt drauf an wo man arbeitet, was man ggf. noch für den FA braucht, wie sich das Ganze in den Dienstplan integrieren lässt.
ITS macht zum Beispiel nur Sinn wenn man den Tag ganz da ist, da bietet sich zwei Wochen am Stück an, dann zwei Wochen der Gegenpart.
In der Ambulanz ist täglich um eins gehen kein Problem.

2,5 Tage find ich persönlich jetzt nicht so prall, weil das IMO die Nachteile der Teilzeitstelle mit denen einer Vollzeitstelle vereint. Aber vielleicht find ich es nur deshalb doof, weil es in unser Dienstplanmodell schlecht passen würde, evt. passt das in ein anderes ganz super. :-nix

mitallemundscharf
25.10.2014, 10:46
Also mein Eindruck bei meinen Kollegen, die in Teilzeit arbeiten ist (kleines Haus, Innere): Erstmal macht es einen Unterschied, ob man 50 % oder z.b. 75 % Zeilzeit arbeitet. Eine Kollegin mit 50 % Teilzeit, die täglich kommt, macht eigentlich ausschließlich Ambulanz, für Station ist das einfach schlecht umsetzbar, auch wenn man zu zweit auf Station ist. Viele Sachen laufen ja erst nachmittags und das bekommt man dann einfach nicht mit... Auch Rücksprachen mit Oberärzten sind da schwierig, wenn die vormittags in der Funktion hängen... In die Funktionen kommt sie auch schwierig, weil iwie halt erwartet wird, dass sie sich vormittags um die Ambulanz kümmert, wenn da grad mal Luft ist, kann sie aber natürlich jederzeit in die Funktionen gehen (Vorteil bei nem kleinen Haus ohne feste Funktionsrotationen). Insgesamt für mein empfinden die schlechteste Option, aber für sie wohl die einzige Option wegen ihren Kindern. Ne andere Kollegin arbeitet 80 %, Montag-Donnerstag Vollzeit, Freitags frei. Hat auch Kinder, die gehen aber in ne Betreuung bis ca. 16.30 Uhr, sodass sie das ganz gut geregelt bekommt. Den Freitag nutzt sie dann für Einkäufe, Hausarbeit usw. Macht auch vor allem Ambulanz, wenig Station, da übernimmt aber auch gerne der Kollege der Nachbarstation Aufklärungen etc., wenn sie das bis 16.00 nicht hinbekommt. In die Funktionen kommt sie auch mehr, da zum einen bei nem ganzen Tag dieWahrscheinlichkeit höher ist, dass sie mal Luft hat dafür, zum anderen wird sie auch öfter mal ne Woche von der Ambulanz freigestellt, um in die Funktionen zu gehen. Allerdings ist sie halt auch schon FÄ, dadurch natürlich sehr strukturiert und hat schon ausreichend Stationserfahrung gesammelt. Dann gibts noch Kollegen, die z.B. 3 Wochen Vollzeit arbeiten, dann 1 Woche frei. Meiner Meinung nach die beste Option, wenn der Grund für die Teilzeit nicht Kinder sind, die um 15.00 vom Kindergarten abgeholt werden müssen. Die machen alles ganz normal wie wir Vollzeitler, sind halt nur alle 4 Wochen eine Woche nicht da.

StellaMaris
26.10.2014, 11:33
Bei uns in der Abteilung (Psychiatrie) arbeiten auch einige Kollegen 80% bzw. 85% Teilzeit, die haben einen festen Tag in der Woche frei. Dadurch entstehende Minusstunden werden durch die Dienst-Überstunden ausgeglichen. Finde dieses Modell wesentlich praktikabler als fünf Tage mit jeweils weniger Stunden, weil ich es mir schwierig vorstellen, dann wirklich auf den Punkt genau alles fallenzulassen, um pünktlich gehen zu können. Dazu ist der Klinikalltag doch zu unberechenbar.

Muriel
26.10.2014, 15:36
Es kommt immer auf den Grund der Stundenreduzierung an (Kinder, die pünktlich abgeholt werden wollen oder "nur" der Wunsch nach mehr Freizeit?), was persönlich am sinnigsten ist. Wenn ich einfach weniger arbeiten wollen würde, dann ganz klar ein Konzept mkt vollen Wochen und entsprechend voll freien. Denn ob ich um 14h,16h oder 18h an einem Tag aus der Klinik komme, ist mir da prinzipiell wurscht. Wenn ich aber eine ganze Woche am Stück frei habe, dann ist das auch wirklich nutzbare Freizeit. Für die Klinik mit Sicherheit auch fast immer am besten so zu realisieren, da ja die Freiwochen nichts Anderes organisatorisch ist als normaler Urlaub. Aber mit Kindern, deren Betreuung um eine gewisse Uhrzeit aufhört oder aber auch "nur" der Unwille der Eltern sie täglich bis spät in der KiTa zu lassen, ist solch ein Konzept eben nicht machbar. Für mich war daher der Wechsel in die Praxis nach der Elternzeit angesagt. Da lässt sich eigentlich alles realisieren.

Moonchen
26.10.2014, 16:42
Bei uns (Pädiatrie, mittelgroße Klinik) arbeiten alle 50% Kräfte ganze Tage und haben dementsprechend mehr Tage als die Vollzeitkollegen frei. Da wir alle Stationen nur einzeln besetzt haben wäre es auch glaube ich nicht möglich, wenn die Kollegen alle mittags gehen würden. Dienste (24h-Dienste und Spätdienst) werden auch normal mitgemacht, natürlich nicht so viele wie die Vollzeitkollegen. Wenn einer dann doch mal früher gehen muss weil das Kind abgeholt werden muss ist das aber auch nie ein Problem.

hiddl
27.10.2014, 10:38
In der Psychiatrie, in der ich war, haben auch einige Teilzeitkräfte 75% gearbeitet. Die hatten einen Tag die Woche frei und sind an einem weiteren um 14:00 Uhr gegangen. Das war unproblematisch. Die Stationen waren alle mindestens zu zweit besetzt, da hat dann eben der zweite an diesen Tagen die Aufnahmen gemacht. Der Teilzeit-Arzt hat außerdem etwas weniger Patienten betreut. Ganz akute Sachen passieren in der Psychiatrie allerdings auch eher selten :-oopss.

Teilzeit im Schichtdienst geht im Prinzip auch gut, man macht einfach entsprechend weniger Schichten. Ich habe z.B. mal als halbe Stelle auf Intensiv gearbeitet (mit der anderen halben Stelle allerdings anderes in der Klinik gearbeitet). Schichten können nur evtl. problematisch sein, was die Kinderbetreuung angeht, da braucht man dann wahrscheinlich einen Plan B für Spätdienste etc.

In der ambulanten Medizin funktioniert eigentlich jedes Teilzeitmodell.