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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Studien-/PJ-Tage nicht in allen Kliniken - ist das unfair?



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Sebastian04
24.10.2014, 08:05
Hallo Leute, ich starte im November ins PJ in Schleswig-Holstein. In den Kliniken für die ich eingeteilt bin, gibt es keine freien PJ/Studientage zusätzlich zu den 30 Fehltagen die einem zustehen. Andere Kliniken bieten jedoch 1x / Woche frei. Das finde ich unfair, da die Studenten die an diese Häuser kommen de facto pro Tertial 16 zusätzliche Urlaubstage haben, während diejenigen die nicht das Glück hatten an eine solche Klinik zu kommen Vollzeit ackern müssen. Klar steht es jedem frei diese Kliniken bei der PJ-Einteilung in erster Präferenz anzugeben, nur muss man ja auch bedenken dass z.T. die Kontigente für diese Häuser begrenzt sind.
Wie steht ihr dazu? Ich finde dass die Studientage gern genommen werden können, nur sollte dass dann wie bei allen anderen auch von den 30 Fehltagen runtergehen.:-(

Rico
24.10.2014, 08:38
In meinem PJ-Haus gab es keine Studientage, was damit begründet wurde, dass jeden Nachmittag (außer Freitags) ab 14 Uhr sowie einmal morgens PJ-Unterricht angeboten wurde. Das fand ich so okay, der Unterricht war auch echt gut und lehrreich, von daher hab ich dem "Studien-"Tag nicht nachgetrauert.
Ansonsten denke ich, dass wir alle erwachsen sind, wer sich am Studientag frei nimmt und nicht studieren will, der kann das frei entscheiden - hat am Ende aber 20% weniger Gelegenheit gehabt, was neues zu lernen, was er/sie bisher noch nicht wußte oder könnte.

Nessiemoo
24.10.2014, 09:46
Die Studientage wurden ja eingeführt, da man nach dem PJ das Schriftliche hatte. Insofern finde ich es eigentlich auch ok, wenn die jetzt wieder abgeschafft werden.

Es ist natürlich schon etwas komisch, dass es solche Unterschiede zwischen ALK gibt - andererseits kann da jeder je nach eigenen Präferenzen wählen. Und das nach Anzahl von freien Tagen zu wählen ist vielleicht nicht das optimalste.

Rico
24.10.2014, 09:55
Die Studientage wurden ja eingeführt, da man nach dem PJ das Schriftliche hatte. Insofern finde ich es eigentlich auch ok, wenn die jetzt wieder abgeschafft werden. Nö, die gab es vorher schon zu Zeiten der drei Staatsexamina. Das war schon immer ein Mittel um PJler zu werben.


Es ist natürlich schon etwas komisch, dass es solche Unterschiede zwischen ALK gibt Stichwort Vielfalt. Jede Schule, jede Uni hat Spielraum bei der Ausgestaltung ihrer Aufgaben. Wieso sollte das im PJ anders sein?
Ist ja danach im Berufsleben auch so: Der eine AG gleicht die Überstunden in Freizeit aus, der andere zahlt sie (irgendwann) aus, der dritte verbietet sie aufzuschreiben. Muss man hier eben auch die Kriterien bei der Wahl des AG berücksichtigen.

Nessiemoo
24.10.2014, 10:08
- andererseits kann da jeder je nach eigenen Präferenzen wählen. Und das nach Anzahl von freien Tagen zu wählen ist vielleicht nicht das optimalste.


:-top

CNSVX
06.11.2014, 09:10
Ich bin leidgeprüft, was das Thema angeht. Ungefähr ein Jahr vor meinem PJ-Beginn kam von Studiendekan und LPA die Idee auf, dass Studientage offiziell ja gar nicht erlaubt sind und haben angefangen, dagegen vorzugehen. Während der PJ-Jahrgang ein halbes Jahr vor mir überwiegend trotzdem noch unter der Hand Studientage bekommen hat, hatten wir dann wirklich die A-Karte gezogen. Krankenhäuser haben richtig Ärger bekommen, bei denen rauskam, dass sie noch Studientage geben, usw. Und so durfte ich lediglich noch im ersten Tertial in den Genuss kommmen, bevor dann fast alle Kliniken zu viel Angst hatten und man 5 Tage die Woche da sein musste.
Lange Rede kurzer Sinn: Mich beschäftigt das Ganze seit 2 Jahren oder so und ich habe mich unzählige Male über diese Ungerechtigkeit aufgeregt. Letztendlich lässt sich an sowas ja nur leider oft eh (für den Moment) nichts ändern, sodass man einfach versuchen muss, das so hinzunehmen und sich nicht mit anderen zu vergleichen, auch wenns schwer ist.
Wenn man in bestimmten Bundesländern/Lehrkrankenhäusern offensichtlich die Wahl hat, dann kann man ja evtl. schon versuchen, sich die "richtigen" Häuser auszusuchen, aber ich würde nicht nur danach auswählen, bzw. nicht deshalb z.B. auf eine Abteilung verzichten, in die ich eigentlich unbedingt möchte.
Es ist während des PJ's schon wirklich ein Unterschied, ob man 4 oder 5 mal pro Woche arbeiten muss, aber hinterher hat man es so oder so überstanden.

Meiner Meinung nach braucht es aber eigentlich wirklich eine deutschlandweite einheitlichte Handhabe mit den Studientagen, schließlich sollten die Studienbedingungen gleich sein und v.a. wenn man nebenbei noch jobben muss, macht dieser eine Tag einen Vorteil aus, der pures Geld wert ist.

Thunderstorm
06.11.2014, 09:38
Stichwort: "pures Geld wert"
Ich hatte die Studientage gedanklich auch zum Arbeiten verplant, damit ich in der Woche wenigstens den Sonntag (und damit ganze 4 Tage) im Monat frei habe.
Tja, funktioniert jetzt nicht mehr und ich hoffe, dass meine KH ihr Versprechen halten, dass man z.B. einen Tag länger bleibt (Bereitschaftsdienst bis 23 h) und dafür dann den Tag drauf frei bekommt. Dadurch könnte ich dann doch einen Tag zum Arbeiten frei schaufeln.
Allerdings sind auch 4 Tage im Monat frei nicht gerade Luxus und wie lange ich das durchhalte... - man wird sehen.
Aber da meine Meerschweinchen keine Gelddukaten produzieren, das Geld immer noch nicht auf Bäumen wächst und ich nicht übers Wasser gehen kann, muss ich wohl arbeiten gehen, um an Geld zu kommen.
Das stößt zwar bei PJ-Beauftragten immer wieder auf Verwunderung (genauso wie die Tatsache, dass die Krankheitstage in den 30 Fehltagen mit drin sind), aber so ist das Leben.
Da man sich nicht immer wirklich aussuchen kann, wo man PJ macht (bei uns wurde z.B. gelost), wäre ich wirklich dafür, dass es eine bundeseinheitliche Regelung mit freien Tagen gibt.

][truba][
06.11.2014, 11:54
Mir graut es auch schon vor PJ und Studienfinanzierung. Da wird es ähnlich aussehen, wie bei dir Thunderstorm... hoffe noch bezahlte Stellen zu finden aber dafür heißt es auch "raus aus Greifswald", weil hier gar nix gezahlt wird...

CNSVX
06.11.2014, 12:06
Da füge ich dann gleich noch hinzu, dass es natürlich neben einheitlicher Regelungen bezüglich der Studientage auch eine einheitliche Bezahlung geben sollte!!:-(

Miss_H
06.11.2014, 12:18
Da füge ich dann gleich noch hinzu, dass es natürlich neben einheitlicher Regelungen bezüglich der Studientage auch eine einheitliche Bezahlung geben sollte!!:-(
Das finde ich nicht. Wieso sollten die peripheren Kliniken nicht einen Anreiz bieten dürfen zu ihnen zu kommen? Man muss nur frei Wahl ermöglichen.

CNSVX
06.11.2014, 12:23
Naja, darüber lässt sich diskutieren, aber zumindest sollte es einen "Mindestlohn" geben. Ich finde es nicht richtig, dass es noch Häuser gibt, die überhaupt nichts zahlen. Abgesehen davon, dass ich finde, dass die Arbeit, die man leistet, durchaus Lohn wert ist, kann man ja auch seinen Nebenjob nicht mehr ausüben wie vorher, sodass ich ohne die 400 Euro, die ich glücklicherweise in allen Häusern bekommen habe, ganz schön aufgeschmissen gewesen wäre.
Zudem hat man ja (zumindest hier) keine freie Wahl, sondern bekommt oft auch nur seinen Drittwunsch oder ein Haus zugeteilt, das man sich gar nicht gewünscht hatte.

Thunderstorm
06.11.2014, 12:26
@ Miss_H
Weil die Nachfrage das Angebot klar übersteigt.
Und nur weil ich Lospech habe und daher nicht weiß, wie ich das Ganze finanzieren soll, wird es nicht gerechter.
Ich wäre z.B. in eine Klinik 1 Std. von München entfernt gegangen, die sowohl die Fahrtkosten, wie auch zumindest 450€ (okay reicht nicht mal für die Miete in München :-wand) zahlt; Pech nur, dass es nur 2 Plätze gibt und gelost wurde.
Jetzt habe ich halt einen Platz in einer Klinik ebenfalls 1 Std. von München entfernt bekommen, die zwar immerhin die Fahrtkosten zahlt, aber sonst halt nix. Das kann es doch wirklich nicht sein oder?!? :-( Das hat nix mehr mit "Anreiz" zu tun.
Ein vernünftiges Grundgehalt (mind. 800€/Monat) sollte schon sein. Denn bei allem drunter muss ich nebenher arbeiten gehen... Und da beißt sich dann die Katze wieder in den Schwanz!

Shizr
06.11.2014, 12:26
Naja, darüber lässt sich diskutieren, aber zumindest sollte es einen "Mindestlohn" geben.
Genau das.

Stattdessen haben wir eine idiotische Obergrenze bei 597 Euro, noch dazu ist die Untergrenze Null.

Das ist lächerlich. Für 400 Euro würden viele Azubis nicht mal aufstehen, und die haben dabei wahrscheinlich noch ein besseres teaching und eine geringere Arbeitsbelastung.

Mietzekatze
06.11.2014, 12:35
Eigentlich gibt es doch mit der Approbationsordnung eine einheitliche Regelung, oder nicht? Ich habe die AO gerade noch mal angeguckt und da steht in §3 Praktisches Jahr (4) "Sie sollen in der Regel ganztägig an allen Wochenarbeitstagen im Krankenhaus anwesend sein." Die Frage ist aber, was heisst denn "in der Regel"?!? Könnte man da ein rechtliches Schlupfloch finden?

altalena
06.11.2014, 12:47
andererseits kann da jeder je nach eigenen Präferenzen wählen. Und das nach Anzahl von freien Tagen zu wählen ist vielleicht nicht das optimalste.



:-top

Hast du dir grad für deine eigene Aussage auf die Schulter geklopft?!?!?! Stark! :-keks



[truba][
Mir graut es auch schon vor PJ und Studienfinanzierung. ...

Darauf bin ich jetzt auch mal gespannt. Die Uni, an die ich gewechselt bin, zahlt erstmal nen Hunderter weniger :-dagegen Eigentlich hatte ich vor, noch 3-4 Nachtdienste an den WEs zu machen, aber meine PDL meinte, er glaubt, das wird nix/das schaff ich nicht :-nix Muss ich halt ausprobieren.
Besonders "spannend" wird's beim letzten Tertial (extern). Die Zahlen 400 € im Tertial (!) Und nen Job hab ich dann wahrscheinlich auch nicht mehr. Oder zahlt die Heimatuni weiter, wenn man nur ein Tertial extern macht? Nee, oder?

Thunderstorm
06.11.2014, 12:52
@ altalena
Wenn überhaupt zahlt nur das Krankenhaus, an dem Du gerade das jeweilige Tertial machst!
Ich finde es ja fast schon "lustig", dass Deine PDL meint, dass 3-4 Nachtdienste pro Monat vermutlich zu viel wären. Also "lustig" bezogen auf Deine PDL und nicht auf Dich!!!
Ich müsste eigentlich 10 Tage / Monat arbeiten (D:-)), um auf meinen halben Vertrag zu kommen und im 2.+3. Tertial zahlt das KH gar nix!!! Das ist wirklich ein Problem :-keule

altalena
06.11.2014, 13:28
@Thunderstorm
Ja, keine Ahnung, ich denke auch, dass das machbar ist. Dass es entspannt wird, behauptet ja keiner :-))
Ich habe 'ne 30%-Stelle, allerdings stehen derzeit 120 Überstunden auf meinem Konto, so dass ich nicht unbedingt die 30% im Monat vollmachen muss, sondern Schritt für Schritt die Überstunden abbauen kann, bis Juni 2015 meine Tage dort ohnehin gezählt sind.

Miss_H
06.11.2014, 13:52
@Thunderstorm: Du hast mich nicht ganz richtig verstanden. Mit freier Wahl meinte ich halt, dass jeder an die Klinik kommt die er gewählt hat. (Hat ja bei dir nicht geklappt.)


Ein vernünftiges Grundgehalt (mind. 800€/Monat) sollte schon sein. Denn bei allem drunter muss ich nebenher arbeiten gehen...

Darüber kann man endlose Diskussionen führen. In vielen Fällen wird es so sein, dass die Studenten entweder Geld von ihren Eltern oder Bafög bekommen. Und das PJ gehört halt noch zu Ausbildung. 800 Euro wären zwar nett, aber ich denke das wird auch in einigen Jahr noch unrealistisch sein.


Für 400 Euro würden viele Azubis nicht mal aufstehen, und die haben dabei wahrscheinlich noch ein besseres teaching und eine geringere Arbeitsbelastung.
Ich habe lange überlegt, ob ich darauf eingehen soll. Und ich möchte dazu einfach nur sagen, dass es unterschiedliche Ausbildungsarten sind.

CNSVX
06.11.2014, 14:08
In vielen Fällen wird es so sein, dass die Studenten entweder Geld von ihren Eltern oder Bafög bekommen. Und das PJ gehört halt noch zu Ausbildung.
Nach all den Jahren Studium ist mir durchaus bewusst, dass viele meiner Kommilitonen so viel Geld von den Eltern bekommen, dass sie davon sorgenfrei leben (und diverse Male in den Urlaub fliegen,...) können. Aber es gibt eben auch die, bei denen das nicht so ist. Ich gehöre dazu und habe auch neben dem PJ noch Dienste beim Nebennjob machen müssen. Da sind dann Studientage und/oder angemessene Entlohnung schon sehr hilfreich...
Zwar gehört das PJ noch zur Ausbildung, was bei Lehramtsstudenten im Ref. aber auch nicht daran hindert, für die Arbeit so zu bezahlen, dass man zumindest keinen Nebenjob mehr braucht.

Shizr
06.11.2014, 14:16
Ich habe lange überlegt, ob ich darauf eingehen soll. Und ich möchte dazu einfach nur sagen, dass es unterschiedliche Ausbildungsarten sind.
Ist mir klar, dass der Vergleich ein bisschen hinkt, war auch durchaus beabsichtigt ;-)

Aber CNSVX hat das Referendariat angesprochen, das sich m.E. schon recht gut mit dem PJ vergleichen lässt. Die Studiengänge sind im Detail zwar unterschiedlich aufgebaut, aber der grundlegende Sinn ist durchaus der gleiche.

Ja, ich weiß, Referendare sind formal keine Studenten mehr, aber den grundlegenden Unterschied in der Ausbildungsform vermag ich nicht zu erkennen.