Zeitschrift Innere Medizin/Allgemeinmedizin? Eure Empfehlungen?

[Eilika]

Nachdem ich ja jetzt einige Zeit nicht arbeiten werde, hatte mir mein Chef beim Abschlussgespräch mit auf den Weg gegeben, doch regelmässig irgendein Journal zu lesen, damit ich so ein bisschen drin bleibe. Und ich merke schon jetzt, dass ab und an etwas intellektueller Input zwischen Wickeln und Stillen nicht schaden kann. Und wenn ich dann nächstes Jahr im Sommer wie auch immer wieder anfange zu arbeiten, dann will ich ja schon auch nicht alles vergessen haben.
Ich denke also ernsthaft drüber nach, irgendeine Zeitschrift zu abonnieren... damit ich es auch lese, sollte es sicher etwas sein, was nur einmal im Monat erscheint (öfter macht wohl keinen Sinn), halbwegs alltagstaugliche Themen beinhaltet und nicht nur aussergewöhnlich abgehobenen Kram. Wenn es sowas dann noch auf deutsch gäbe (tu ich mich einfach leichter mit, ich gebe es zu), dann wäre es optimal...
Insgesamt schwebt mir ja keine Spitalkarriere vor, sondern ab nächstes Jahr wohl am ehesten eine ambulante Tätigkeit. Also - Ideen? Tipps? Danke schonmal :-)

[Harvey]

Leicht verdaulich, nich so teuer, und nette Bandbreite für Allgemeinmedizin ist - Der Allgemeinarzt. Jedoch etwas werbelastig

[WackenDoc]

Bei manchen Fachgesellschaften bekommt man die jeweilige Zeitschrift in der Mitgliedschaft inclusive.

Die Mitgliedschaft kostet teilweise weniger als das Abo.

[Rico]

Der Arzneimittelbrief oder das Arzneimitteltelegramm.
Einmal im Monaten, Kommentare und Bewertungen zu aktuellen Studien, gut zu lesen. Focus auf der Inneren, auch viele Abstecher zur Neuro und Psych, aber deckt fast die ganze Medizin ab.
Manchmal etwas "überkritisch" - so l'art pour l'art mäßig - denn wirklich gut weg kommt da quasi kein neues Medikament, weil sie alle zu teuer sind...

[Evil]

Ich find den Internisten als Ergänzung ganz sinnvoll.

[Trojan]

Die Newsletter von Springermedizin sind sehr gut, prägnant und praktisch orientiert. Gibt's quasi für jedes Fachgebiet und jede Subspezialisierung, kostet nichts. Man muss sich bloß registrieren.

https://registrierung.springer-medizin.de/sprsso/home/content-142701.html

[la Valentina]

Stimme wie Evil für den Internisten. Und den bekommt man als DGIM-Mitglied kostenfrei (Mitgliedschaft günstiger als das Abo, wie Wacken bereits anmerkte).

[WackenDoc]

Für die Notärzte: Das ist bei der AGNN und "Der Notarzt" auch so.

[ninakatharina]

Stimme wie Evil für den Internisten. Und den bekommt man als DGIM-Mitglied kostenfrei (Mitgliedschaft günstiger als das Abo, wie Wacken bereits anmerkte).

Jo, und die DMW kommt auch mit, die fand ich bisher auch interessant+lehrreich

[WackenDoc]

Die Mitgliedschaft in Fachgesellschaften und die Abos von Fachzeitschriften kann man steuerlich absetzen.

[la Valentina]

Jo, und die DMW kommt auch mit, die fand ich bisher auch interessant+lehrreich

Die kommt aber nur sehr unregelmäßig, also zumindest bei mir, bekommst du die regelmäßig?

[Eilika]

Ok. Internist klingt spannend. Muss mal schauen, ob ich Mitglied werden kann und die die Zeitschrift dann ins Ausland liefern. Wäre ja nötig... Danke schonmal und ich bin offen für weitere Tipps!

[Peter_1]

Den "Allgemeinarzt" würde ich eher nicht empfehlen, der ist meiner Meinung nach zu werbelastig, was nicht schlimm wäre, wenn die Artikel nicht leider manchmal auch entsprechend tendenziös wären. Unbedingt Arzneitelegramm und Arzneimittelbrief, wie Rico bereits empfahl (vor Allem auch wegen des coolen Datenbanktools, wenn man mal recherchieren muss). Die DMW habe ich auch lange Zeit bekommen, irgendwann aus Zeitgründen abbestellt, fand sie aber ziemlich gut. Ansonsten aus dem Hans Marseille Verlag die "tägliche Praxis", kommt 4 x jährlich, ist dafür ordentlich dick, komplett werbefrei, mal richtig gute Artikel, mal durchwachsen, insgesamt aber empfehlenswert. Für Notfallmedizin finde ich die "Notfallmedizin Up2date" deutlich besser wie den "Notarzt".

[Relaxometrie]

Wie sieht es mit der MMW (Münchner Medizinische Wochenschrift) aus? Kennt die jemand? Werbelastig? Tendenziöse Artikel? Wie der Name sagt, erscheint sie zwar öfter, als die Threaderstellerin möchte. Aber dennoch könnte die Zeitschrift ja von Interesse sein, wenn sie gut ist.

[WackenDoc]

Für die Zeitschriften von Springer gibt es übrigens parallel zur Printversion den Zugang zur Onlineausgabe. Mit Mailbenachrichtigung für die neue Ausgabe.
Was ich abbestellt hatte war "Notfall-und Rettungsmedizin"- für meine Bedürfnisse zu wenig Praxisbezug und zu viele Artikel rein für die innerklinische Notfall/Intensivmedizin zu Lasten der Präklinik.

Hat jemand von euch "Der Hausarzt"? Lohnt sich das thematisch auch wenn man keine eigene Praxis hat- z.B. als Vorbereitung auf die Facharztprüfung.

Die ganzen Leitlinien sind übrigens kostenlos online verfügbar. Über die kann man sich ja auch weiterbilden.

[Relaxometrie]

Für die Zeitschriften von Springer gibt es übrigens parallel zur Printversion den Zugang zur Onlineausgabe. Mit Mailbenachrichtigung für die neue Ausgabe.
Sind die Printversion und die online-Version identisch?
Oder steckt da diese -wie ich finde- störende Konzept dahinter, daß man in der Printausgabe permanent auf die zusätzlichen Informationen der online-Version hingewiesen wird?
Letzteres ist bei der LegeArtis extrem der Fall, die ich deswegen wieder abbestellt habe.

[WackenDoc]

Beim Notarzt sind sie identisch.
Und ich habe Zugriff auf das ganze Archiv der Zeitschrift- auch auf die Ausgaben von vor meinem Abo.

[Peter_1]

Ich bekomme den "Hausarzt" automatisch weil ich Mitglied im HÄV bin. Die Fortbildungsartikel kann man häufig in die Tonne kloppen (aktuell "Homöopathie für den Hausarzt"...da bekam ich mal kurz saures Aufstossen heute morgen), auch wenn es nicht immer Homöopathie ist, sondern manchmal relevanteres, so sind die Artikel meiner Meinung nach auch recht tendenziös, teilweise mit passender Werbung gleich drunter und so.... Wer berufspolitisch interesiert ist, für den ist der berufspolitische Teil evtl.interesseant, sonst aber: eher nix.

[Evil]

Wie sieht es mit der MMW (Münchner Medizinische Wochenschrift) aus? Kennt die jemand? Werbelastig? Tendenziöse Artikel? Wie der Name sagt, erscheint sie zwar öfter, als die Threaderstellerin möchte. Aber dennoch könnte die Zeitschrift ja von Interesse sein, wenn sie gut ist.
MMW krieg ich als Niedergelassener kostenlos, ist werbelastig und nicht wirklich tiefschürfend, aber nicht ganz so schlecht wie die Ärzte-Blöd (auch als Medical Tribune bekannt). Halt was man so von einer kostenlosen Zeitschrift erwarten kann.

Arzneimittelbrief find ich übrigens seriöser als das Telegramm, der Becker-Brüser posiert für meinen Geschmack zu sehr als einsamer Robin Hood gegen die böse Pharma-Mafia.

[John Silver]

New England Journal of Medicine. Sage ich mal als Chirurg. Bequem als App fürs iPad, oder online; als digitale Version mit gerade mal 55 € jährlich durchaus kostengünstig. Wichtige Studien, exzellente Übersichtsartikel, hervorragend präsentierte und wirklich interessante klinische Fälle mit breiter Streuung - was will man mehr? Erscheint wöchentlich.

Außerdem unbedingt Arzneitelegramm oder Arzneimittelbrief.