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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bevorstehendes Studium dem Arbeitgeber erklären



PrinzessinAmygdala
13.11.2014, 15:52
Hallo!
Wie ja so einige von euch wissen zähle ich auch zu den Wartern und bin endlich nächstes Jahr mit dem Studium dran. Allerdings bereitet mir eine kleine Sache Bauchschmerzen: dem Arbeitgeber 2015 zu erklären, dass ich studieren möchte. Nach meinem Examen habe ich eine Stelle angetreten und damals mit offenen Karten gespielt. In der Bewerbung stand mein Wunsch offen geschrieben und auch auf der Station wussten alle samt Stationsleitung bescheid. Allerdings hab ich aus ein paar Gründen (u.a. auch die Entfernung) meinen Arbeitsplatz gewechselt. Diesesmal habe ich allerdings nichts erwähnt, mit dem Gedanken, dass ich abgelehnt werden könnte, weil man ja dauerhafte Fachkräfte sucht (gut, ne Garantie gibts nie). Jedenfalls plagt mich jetzt doch ein wenig das schlechte Gewissen, nach nicht allzu langer Zeit zu reduzieren bzw. vllt ganz aufzuhören (jenachdem was machbar ist). Irgendwie wünscht man sich ja doch dem Arbeitgeber gegenüber noch einigernmaßen fair zu bleiben. Ich red mir selbst immer ein, dass ja auch keine Frau in der Bewerbung zugeben würde, dass sie recht bald schwanger werden möchte. Ist ja auch ein Grund wieder schnell auszusteigen.

Wollte jetzt mal hören, wie das bei euch so war. Habt ihr von vorneherein gesagt, was Sache ist? Wenn nicht, wann seid ihr damit rausgerückt, wie habt ihrs gesagt und wie wurde reagiert?

Wäre für ein paar Erfahrungen von anderen Wartern dankbar.

xenopus laevis
13.11.2014, 18:40
Es ist dein Leben und wie du schon sagtest eine Garantie gibt es weder für dich noch für deinen Arbeitgeber. Bei meiner letzten Stelle wussten es alle außer meine Abteilungsleiterin. Und was hätte es ihr gebracht? Nichts! Denn ich habe trotzdem nach 3 Jahren gekündigt ohne eine Studienzusage. Meine Kollegen meinten eher, ich wäre verrückt nicht noch etwas anderes zu machen zu wollen.

Bei meinem neuen Job werde ich nichts sagen (und hier arbeite ich nur ein Jahr) und ich denke auch nicht, das ich da weiter arbeiten werde. Und nein mein schlechtes Gewissen hält sich in Grenzen. ;-)

PrinzessinAmygdala
13.11.2014, 18:49
Also ist es bei dir dasselbe in grün.

davo
13.11.2014, 18:50
Ich kenne eine Studentin die einige wenige Monate nach dem Antritt einer neuen GuK-Stelle auf 10% reduziert hat um ihren Studienplatz antreten zu können. Haben sich eigentlich alle für sie gefreut. Ich persönlich würde erst nach dem Erhalt des Bescheides etwas sagen um etwaige Probleme zu vermeiden.

xenopus laevis
13.11.2014, 19:09
Ja, und wie davo schon meinte. Warte deinen Bescheid ab. Zudem kenne ich mei Team nicht und muss halt erstmal sehen wie sie zu dem Thema stehen.

Kürzen wird schwierig, da das bedeuten würde in den Studentenstatus zu rutschen und ich verweigere mich für diesen Stundenlohn arbeiten zu gehen. :) Ich habe halt auch mein Stolz.

Muriel
13.11.2014, 20:13
Es gibt aber genügend Häuser, die Dir Tariflohn einer examinierten Kraft zahlen und wo Du nur die Vorteile des Studentenstatus (Sozialleistungen) mitnimmst.

lottisworld
13.11.2014, 20:26
Kürzen wird schwierig, da das bedeuten würde in den Studentenstatus zu rutschen und ich verweigere mich für diesen Stundenlohn arbeiten zu gehen. :) Ich habe halt auch mein Stolz.

Bist Du dir da ganz sicher? Für mich hatte das eher Vorteile. Eine gelernte Krankenschwester wird wie eine ebensolche bezahlt. Dein Studentenstatus hat damit gar nichts zu tun. Du darfst lediglich nicht mehr als 20 Wochenstunden arbeiten und hast noch viele Vorteile bei den Sozialabgaben.

@Amygdala: Ich würde mir da nicht den Kopf zerbrechen. Niemand kriegt irgendwo den Kopf abgerissen, weil er einen Studienplatz antreten möchte. Wenn Du allerdings am Haus bleiben möchtest, dann musst Du dich evtl. rechtzeitig um eine Stellenreduzierung kümmern. Für Probleme gibts Auflösungsverträge. alles wird gut :-)

xenopus laevis
13.11.2014, 20:32
Ja, aber mein Arbeitgeber ist halt der Meinung, wenn man halt nur max 20 h in der Woche arbeiten möchte und das zu flexiblen Zeiten, bekommt tatsächlich den gleichen Lohn wie unsere Studenten. Ist meiner Kollegin tatsächlich passiert.

Ich werde nebenbei arbeiten, aber halt in Häuser die mich meiner Qualifikation entsprechend bezahlen. :)

Bubble89
13.11.2014, 21:40
Ich werde auch dazu gehören und mich plagen auch Gewissensbisse, aber ich sag mir dann jedesmal "Du hast ein Ziel".
Und man muss auch mal darübernachdenken, dass der Arbeitgeber einen auch kündigen würde, wenn er muss.
Damit will ich sagen, dass er auch keine Gnade hat ;)


Mir macht eher der Kündigungszeitraum Sorgen, wegen der tariflichen Kündigungszeit. Aber soweit ich es richtig verstanden habe müsste es klappen im Sommersemester, als auch im Wintersemester.

Shizr
13.11.2014, 21:59
Mir macht eher der Kündigungszeitraum Sorgen, wegen der tariflichen Kündigungszeit. Aber soweit ich es richtig verstanden habe müsste es klappen im Sommersemester, als auch im Wintersemester.
Wenn man rechtzeitig vorher mit dem Arbeitgeber darüber redet und der nicht vorhat, einem Steine in den Weg zu legen, kann man durchaus auch mal das Thema Auflösungsvertrag diskutieren.


So bin ich damals auch fristunabhängig aus meinem Arbeitsvertrag rausgekommen. (Gut, Rettungsdienst - noch dazu kommunaler - ist eine etwas andere Baustelle als Krankenhäuser, aber das Prinzip bleibt das gleiche. Wenn beide Seiten sich einig sind, dass die Kündigungsfrist nicht unbedingt eingehalten werden muss...)

Giftmischer
13.11.2014, 22:15
Ich bin nach der Bewerbung bei HSS zu meinem Chef und habe ihm gesagt das ich ihn informieren möchte, dass ich mich beworben habe, ich das aber nicht an die große Glocke hängen will, bis ich nicht sicher nen Platz habe.
D.h. lange Zeit wusste das überhaupt nur mein Chef, dem restlichen Team bekanntgegeben hab ichs erst nach der Zulassung.

Er hat sehr gut reagiert und mit mir zusammen arrangiert das ich jetzt parallel zum Studium noch ein paar Stunden arbeiten kann. Irgendwelche Fristen habe ich nicht einhalten müssen, der Arbeitsvertrag wurde einfach in den Stunden reduziert.

Aus dieser Erfahrung heraus denke ich fährt man am besten mit offenen Karten, zumindest den Vorgesetzten gegenüber. Da kommts halt drauf an, wie die so ticken - ich habe mit meinem Chef großes Glück, ich denke aber die wenigsten werden dir da versuchen einen Strick draus zu drehen.
Im Gegenteil, wenn du weiter dort arbeiten möchtest wird das vielleicht sogar sehr positiv aufgenommen - du bist ausgebildet und eingearbeitet und als Studentin für den AG verhältnismäßig kostengünstig.

xenopus laevis
14.11.2014, 04:45
Meine letzte Abteilungsleiterin hat permanent über unsere Schwangeren und zukünftigen Studenten abgelästert. Da ich aber einen großen Arbeitgeber hatte, war es kein Problem mit der Stundenkürzung, denn sie hatte ja damit nicht wirklich was zu tun. Bei meiner Kündigung ist sie fast aus allen Wolken gefallen, da ich es ihr erst sagte als ich es musste. Meine Kollegenen die vorher kündigten (und es 6 Monate vorher ansagte) machte sie das Leben schwer. Und sie haben nur gekündigt wegen einen Jobwechsel.

Arrhytmicin
14.11.2014, 18:08
ich habe den Studienwunsch bis jetzt auch vor jeder Einstellung verschwiegen und am Anfang nicht groß darüber gesprochen, jedoch konnte ich es nach einer gewissen zeit einfach nicht mehr verbergen, weil mich all das, was bei uns im op so passiert eben bis ins kleinste detail interessiert und ich es medizinisch ganz genau wissen möchte. und dann dementsprechend unsere chirurgen und anästhesisten über dies und jenes ausquetsche. Hab mich so auch bei meinem jetzigen AG dafür entschieden, es nicht mehr zu verschweigen...allerdings bin ich nicht extra zur leitung gegangen und habe es angekündigt...das hat sich dann meistens in einem gespräch ergeben und irgendwann wussten es alle.
hier reagierten die meisten ganz cool und haben mir auch für das letzte bewerbungsverfahren die daumen gedrückt, hab das aber auch schon ganz anders erlebt. gerade wenn so alt-eingesessene schwestern das mitbekommen oder aber die mitt-30er, die es vielleicht auch gern getan hätten, es aber irgendwie nie geschafft haben. diese sorte leute hat mir das leben manchmal ganz schön schwer gemacht.

ich überlege, ob ich nächstes jahr einfach "blind" kündige, weil ich mir meines studienplatzes ja eigentlich sicher sein kann (ich weis, das sollte man nie sagen....aber dieses jahr fehlten mir nur 83 plätze bis zum grenzrang...)....so kann ich wenigstens meine kündigungsfrist einhalten.

was die PDL dann dazu sagt....kurz nachdem ich meinen unbefristeten vertrag unterschrieben habe, den ich ja nie wollte, aber auch schlecht ablehnen konnte...is mir ziemlich wurst! wenn sich dann nach 7 jahren der traum endlich erfüllt, könn die sich dann meinetwegen alle aufn kopf stellen und böse mit mir sein, es interessiert mich absolut null!! :-))

Sticks
15.11.2014, 12:21
Ich habe es nie gesagt und würde es immer wieder genau so machen. Erstens hätte ich meine Operationtstechnischer Assistent Ausbildung nicht machen können, zweitens wäre ich später im Job nicht so gefördert worden. Es stand an später die Leitung zu übernehmen. Und ich muss sagen, dass ich auch nach der Ausbildung fünf Verträge unterschrieben habe und mich für das beste Haus entschieden hatte. Wenn irgendwo Stellen abgebaut werden denkt das Haus auch zunächst an sich. Das habe ich auch gemacht. Kündigungsfrist konnte ich einhalten und mein Chef hat sich doch auch für mich gefreut. Genau so wie die Kollegen, ob Pflege oder Ärzte.
Ob ich auf Teilzeit arbeite kam für mich nie in Frage, da geht das Studium vor. Aber auch gerade in der Vorklinik hätte ich 20h die Woche nicht unterbringen können und wollen.
Also das mit dem angestellt bleiben und Geld verdienen ist zwar meist eine notwendige Sache, aber ob das auch für das Studium immer so klappt ist was anderes.

Giftmischer
16.11.2014, 11:55
hätte ich 20h die Woche nicht unterbringen können und wollen
20 packe ich auch nicht, das ist imho ein Ding der Unmöglichkeit, wenn man parallel noch ein Privatleben hat. Bei mir sinds 10 und das ist schon hart an der Grenze - an Wochenende/Urlaub ist jedenfalls die nächsten Jahre nicht zu denken ^^

Kensington
16.11.2014, 16:20
20 packe ich auch nicht, das ist imho ein Ding der Unmöglichkeit, wenn man parallel noch ein Privatleben hat. Bei mir sinds 10 und das ist schon hart an der Grenze - an Wochenende/Urlaub ist jedenfalls die nächsten Jahre nicht zu denken ^^
Was findest du daran so hart bzw. wieso kannst du da keinen Urlaub mehr machen?
10h sind ein Tag am Wochenende. Dann hat man noch 6 Tage zum lernen, wovon man 5 Tage Uni hat.
Ich mache das seit Jahren so und habe noch Hobbies, ein Privatleben und Spaß am Leben.

ehemaliger User_25062015
16.11.2014, 16:31
In der Vorklinik wären 10 Stunden in der Woche schon hart gewesen...dann wär ich wohl wirklich aufm Zahnfleisch gekrochen. Jetzt in der Klinik ist das kein Problem. Aber das ist wohl auch wieder subjektives Empfinden, was jeder für sich für machbar/nicht machbar hält.

Absolute Arrhythmie
16.11.2014, 16:33
Ich arbeite meistens eher 20-30 Stunden im Monat. Das geht eigentlich ganz gut. In den Ferien arbeite ich etwas mehr, dafür dann in Prüfungsphasen weniger.

][truba][
16.11.2014, 16:35
Arbeite auch seit dem 1. Semester ca. 8-12h die Woche. Seit der Klinik auch mehr. Geht schon, angenehm ist aber anders.

Giftmischer
18.11.2014, 09:04
10h sind ein Tag am Wochenende. Dann hat man noch 6 Tage zum lernen, wovon man 5 Tage Uni hat.
Wenn ich die Wochenenden mit einbeziehe, arbeite ich 20h die Woche - am Wochenende geleistete Stunden zählen aber nicht zu den Wochenstunden dazu (herzlich willkommen im öffentlichen Dienst).
d.h. ich muss 10 vertraglich verlangte Stunden unter der Woche parallel zur Uni unterbringen. Und die geht nunmal zur Zeit jeden Tag von 9 bis 18/19 Uhr.
Eine 6-Tage-Woche mit täglich zwischen 10 und 15 Stunden Arbeit abseits von Haushalt und sonstigen Verpflichtungen, erlaube ich mir in unseren verwöhnten europäischen Gefilden als "hart" zu bezeichnen.
Von deinen 6 Tagen zum Lernen bleibt da am Ende nurnoch 1 übrig :-top


wieso kannst du da keinen Urlaub mehr machen
Weil ich die Zeit zum Arbeiten brauche. Von nix kommt eben nix. Abgesehen davon kann ich mir schlimmeres vorstellen, als mal für ein paar Jahre die A***backen zusammen zu kneifen, um ein Ziel zu erreichen.


Ich mache das seit Jahren so und habe noch Hobbies, ein Privatleben und Spaß am Leben.
Wer sagt denn, dass ich das nicht habe?
Ich habe wahrscheinlich nur etwas anders gesteckte Prioritäten.