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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ärger mit dem Ex-Chef - nun schlechtes Zeugnis, Logbuch/Leistungskatalog steht aus



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Feuerblick
26.11.2014, 12:59
Und (ich sage es in solchen Diskussionen immer wieder): Es kann durchaus vorkommen, dass die jeweilige LÄK (insbesondere, wenn der betreffende Chefarzt irgendwie auffällig war) vom Weiterbildungsassistenten Nachweise über die im Logbuch bescheinigten Untersuchungen einfordert. Zwei Kollegen von mir haben daraufhin nochmal nachbessern und ein paar Monate zusätzlich als Assi arbeiten dürfen, um die notwendigen Nachweise zu sammeln. Mag selten vorkommen, kommt bei spitzfindigen Kommissionen aber eben vor. Und wer ist dann der Depp? Klar, der Weiterbildungsassistent, der seine Prüfung nicht machen kann, evtl. einen schon zugesagten FA-Job woanders nicht antreten kann oder der vielleicht schon gekündigt hat und dann erst mal eine Stelle suchen muss, an der er die geforderten Untersuchungen noch durchführen kann. Dem Chefarzt ist sowas herzlich egal. :-nix

Relaxometrie
26.11.2014, 13:14
Auch wenn sich das noch nicht bei allen herumgesprochen hat, steht ein Chefarzt oder Ordinarius in Deutschland nicht über dem Gesetz, selbst wenn er das von sich glaubt.
Doch, die Chefärzte stehen über dem Gesetz und sind von Haus aus steril. Weiß doch jeder :-((

simi
26.11.2014, 14:24
ich bin nur student aber in deiner situation hätte ich, wenn mir der Chef gesagt hätte, dass er weiß was wichtig ist in dem fach und schon FA Prüfungen abgenommen hat, mich auf ihn verlassen ….so ist die situation mehr als nur zerfahren..wärst du bei deinem alten job geblieben wenn die Weiterbildung nicht so schlecht gewesen wäre oder wolltest du trotzdem weg?

Kann deine Meinung gewissenermaßen nachvollziehen; tatsächlich habe ich das letzte halbe Jahr sehr viel darüber nachgedacht und meine Kolleginnen haben derartige Gedanken als Hauptargumente aufgeführt, mich zum Bleiben zu überreden; von wegen, "wenn der Chef weg ist (geht vorraussichtlich in 1 1/2Jahren in Rente), dann kannst du doch machen, was du willst, du hast doch hier nix mit ihm zu tun (wie gesagt, Ex-Chef saß in anderem Klinikum, was aber eigentlich in Bezug auf Weiterbildung ein Unding ist) und daher deine Ruhe, verdienst Geld, was willst du mehr!?" ..Aber alle Gründe, wie von mir aufgeführt und von den anderen hier bestätigt und ergänzt, haben einfach ein größeres Gewicht. Ein solches Denken ist sicherlich für den Moment bequem, haben aber nix mit meinem Anspruch an den Arztberuf zu tun, lassen sich einfach nicht mit meinem Bewusstsein für Verantwortung und Gerechtigkeit vereinbaren! Und letztlich stehe ich ja jetzt schon da und bange, ob er mir wirklich alles quittiert, was ich tatsächlich geleistet habe, nur weil sein Wohlwollen mir gegenüber sich plötzlich gewandelt hat, weil ich offensichtlich sein gewaltiges Ego durch mein Nachfragen angekratzt habe! Da können weitere 1 1/2 Jahre schon viel ausmachen, mindestens "Zeitverschwendung"! Und der Frust wäre nach voller Weiterbildungszeit nur noch größer..

simi
26.11.2014, 14:44
Ich bin ganz baff über die entstandene Diskussion, vielen Dank für eure Anregungen, Tipps, Bestätigungen!!!

Ich bin mir sicher, dass meine Erfahrungen kein Einzelfall ist; offensichtlich können Weiterbildungen mit großer Willkür geführt werden und Ungerechtigkeiten werden fast schon für selbstverständlich genommen, nach dem Motto "wenn ich mich wehre, hab ich den Ärger am Hals, schluck ichs also lieber runter, wird schon..."


Wie ist es mit Dir weitergegangen, Simi? Gibt es Neuigkeiten?

Habe mit einem Arbeitsrechtler telefoniert zwecks Erstberatung, Vorstellen meines Falles - Hier wurde mir mitgeteilt, dass die Erstberatung 249€ kosten würde (eben leider keine Rechtsschutz). Gerichtliche Prozesse würden zumeist auch nicht geführt, weil es ja "nur um ein Arbeitszeugnis geht"; die Entscheidung, ob gut oder schlecht würde von einem Externen nie so nachvollziehbar sein, wie vom Zeugnisaussteller bzw. Bewerteten, daher wären die Aussichten eher schlecht, vor allem, weil es wohl in diesem Jahr ein Gerichtsurteil gab, wonach man nur auf ein Arbeitszeugnis der Note "befriedigend" einen Anspruch hätte... Sehr viele, wenn auch etwas demotivierende, Informationen, die zum Glück erstmal noch nix gekostet haben...
Dagegen habe ich auf euren Rat hin auch die Hotline vom Marburger Bund gewählt - und mir wurde von dem Tag an, wo ich Mitglied bin (was ich seit eben bin), sofortige rechtliche Unterstützung zugesichert; die nette Dame sicherte mir zu, dass sie sich damit bestens auskennen würden, weil hier ständig solche Fälle reinkommen. Eigentlich ja logisch, ich dachte nur, wenn man kein Mitglied ist, bringt das nix, und nur deswegen Mitglied zu werden auch nicht wegen Wartezeit etc.. Da bin ich mal gespannt (und wieder optimistischer gestimmt..); ich soll heute noch eine Anfrage samt Unterlagen einsenden..
so long..

simi
26.11.2014, 14:56
Man sollte auch nicht vergessen, daß das Bescheinigen nicht durchgeführter Untersuchungen eine Urkundenfälschung darstellt und mithin strafbar ist. Auch wenn sich das noch nicht bei allen herumgesprochen hat, steht ein Chefarzt oder Ordinarius in Deutschland nicht über dem Gesetz, selbst wenn er das von sich glaubt.

Problematisch finde ich aber immer noch die Beweisführung; gerade wenn man eben nicht auf Unterlagen mit seiner Unterschrift/autom.Signierung etc. zurückgreifen kann; so habe ich in meiner Weiterbildung sehr viele Dinge für meinen Chef erledigt, die garantiert nix mit meiner regulären/angedachten Tätigkeit zu tun haben, aber eben auch sehr lehrreich und interessant sind, z.B. gerichtliche Gutachten angefertigt, DIN-Normen überarbeitet etc. - aber da steht natürlich nicht mein Name drunter, sind ja Leistungen auf Honorarbasis..In meinem Leistungskatalog habe ich aber derartige Leistungen detailiert aufgeführt - vielleicht bekomme ich deshalb nicht mein Logbuch bzw. meinen Leistungskatalog unterschrieben zurück; die Beweisführung ist hier schwierig, da alles nur per Mail bzw. Auftragserteilung per Telefon..Auch wenn ich mir, wahrscheinlich in weiser Voraussicht, meine angefertigten Arbeiten/Projekte auf einem Stick gespeichert habe...Aber da könnte er ja auch sage, er hätte mir die nur zur Verfügung gestellt, es wäre alles von ihm..!?:-((
Das ist alles soooo ätzend...

simi
26.11.2014, 15:16
Man sollte auch nicht vergessen, daß das Bescheinigen nicht durchgeführter Untersuchungen eine Urkundenfälschung darstellt und mithin strafbar ist. Auch wenn sich das noch nicht bei allen herumgesprochen hat, steht ein Chefarzt oder Ordinarius in Deutschland nicht über dem Gesetz, selbst wenn er das von sich glaubt.
Möchtest Du zur Billigung einer Straftat aufrufen, Medi Freak?

..auch wenn du das genau anders herum gemeint hast...:-blush
Aber selbst wenn ich ganz sicher wüßte, dass beispielsweise bei einem Kollegen/Kollegin wesentliche Kenntnisse/Erfahrungen bescheinigt werden, die er ganz sicher nicht gemacht hat (wir sprechen hier nicht von dem 400 befundetem EKG oder so, sondern eben ganze Weiterbildungsinhalte wie eben "Kenntnisse mikrobiologische Untersuchungstechniken" - wie will man es denn beweisen!? :confused:

Evil
26.11.2014, 15:30
Die Beweisführung ist durchaus nicht einfach, denn selbst wenn Du unterstützende gerichtliche Aussagen von einigen Kollegen bekommst, werden andere Deiner Kollegen dem widersprechen, weil sie sonst ihre Weiterbildung gefährden.
Das heißt aber keinesfalls, daß ein Gesetzesverstoß in Ordnung geht, wenn man ungestraft davonkommt.

.Jordan.
26.11.2014, 17:02
Aus welchen Gründen entscheidet man sich denn gegen die Mitgliedschaft im Marburger Bund?

Moorhühnchen
26.11.2014, 17:32
Aus welchen Gründen entscheidet man sich denn gegen die Mitgliedschaft im Marburger Bund?Weil's viel Geld kostet und man es eher selten in Anspruch nimmt?
Überlege auch schon seit langem auszutreten... aber am Ende bin ich doch immer wieder glücklich über die Möglichkeit, unkompliziert Beratung zu bekommen.

Evil
26.11.2014, 20:06
Aus welchen Gründen entscheidet man sich denn gegen die Mitgliedschaft im Marburger Bund?
Wenn es einem im Hartmannbund z.B. besser gefällt ;-)
Ein Berufsverband langt.

.Jordan.
26.11.2014, 20:19
Welche Vorteile hat der Hartmannbund deiner Meinung nach?…habe da leider noch keinen guten Überblick

Muriel
26.11.2014, 20:20
Der Hartmannbund vertritt in erster Linie die Interessen der Niedergelassenen, der Marburger Bund die der Kliniksärzte.

Evil
26.11.2014, 20:25
Eben. Und deshalb bin ich in den HB gewechselt, nachdem ich mich für die spätere Niederlassung entschieden habe.
Versicherungen und Beratungen bekommst Du bei beiden.

Medi Freak
26.11.2014, 21:34
haha selbst schuld…wäre der doch in der kardio geblieben….jetzt blamiert er sich beim sono, ABER:
warum ist er eine witzfigur und wieso macht ihr ihn nieder anstatt ihm zu helfen und den rücken zu stärken? er kann ja nix dafür wenn der OA ihm 500 sonos bescheinigt hat

Heerestorte
26.11.2014, 21:37
haha selbst schuld…wäre der doch in der kardio geblieben….jetzt blamiert er sich beim sono, ABER:
warum ist er eine witzfigur und wieso macht ihr ihn nieder anstatt ihm zu helfen und den rücken zu stärken? er kann ja nix dafür wenn der OA ihm 500 sonos bescheinigt hat

:-oopss

blaabc
26.11.2014, 21:41
WOOHOOO!!! :-dance

Medi-Freak: klicke bitte oben rechts auf "abmelden". Für heute haste genug Mist geschrieben.

Solara
26.11.2014, 21:42
haha selbst schuld…wäre der doch in der kardio geblieben….jetzt blamiert er sich beim sono, ABER:
warum ist er eine witzfigur und wieso macht ihr ihn nieder anstatt ihm zu helfen und den rücken zu stärken? er kann ja nix dafür wenn der OA ihm 500 sonos bescheinigt hat

Oje.
Rücken stärken?
Weil er nicht kann, was er laut Papier bescheinigt hat zu können?

Du merkst schon, dass genau das das Problem ist, das Simi versucht hat zu ändern und nun mit dem Wechsel löst (anstatt dort zu bleiben?)?

Medi Freak
26.11.2014, 21:57
na zu diesem Zeitpunkt hatte er spekuliert in der kardio zu bleiben :D
euch bleibt nichts anderes übrig als ihn aufzubauen, ihn üben zu lassen dass er es lernt. vom auslachen lernt er es sicher nicht!

Solara
26.11.2014, 22:15
na zu diesem Zeitpunkt hatte er spekuliert in der kardio zu bleiben :D
euch bleibt nichts anderes übrig als ihn aufzubauen, ihn üben zu lassen dass er es lernt. vom auslachen lernt er es sicher nicht!

Deswegen soll man das in der Weiterbildung lernen und das auch einfordern und nicht gutgläubig irgendwelchen Behauptungen seines Chefs folgen.

Bist du hier also der Meinung, der Facharzt soll erstmal Sono lernen dürfen und die Aissistenten in der Weiterbildung sollen zurückstehen?

Rico
26.11.2014, 22:20
Das wird ja immer besser, da tut sich ein ganz neues Aufgabengebiet für die Weiterbildungsassistenten auf: Den eigenen Oberarzt ausbilden!

"Wieso, Sie sind doch als Weiterbildungsassistent angestellt, hat ja keiner gesagt, dass Sie es sind, der hier weitergebildet wird... Jetzt bilden Sie mal schön den Oberarzt weiter..." :-wand