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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie erkennt man einen wirklich guten Arzt?



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Madame Bouvier
26.11.2014, 19:06
Hallo Leute,

für jeden "kram" im KH gibt es zertifizierungen und Preise, Auszeichnungen etc. Jemand der sich in der Forschung auskennt wird irgendwann min. einen Preis, Titel etc. einheimsen der ihm das auch bescheinigt. Manche setzten einen MBA in BWL drauf und versuchen durch kaufmännische Leistungen sich einen Karrierevorsprung zu verschaffen.
Aber was ist mit den wirklich guten Ärzten. Ärzte von denen alle kollegen einstimmig sagen würden, er sei ein super Arzt in diagnostischer und menschlicher hinsicht. Ein Arzt der immer eine Ecke weiter denkt, den die patienten vertrauen oder gar lieben, der für seine Kollegen eine art Kompetenzgarant ist. Für die gibt es keine preise oder auszeichnungen oder auch in irgeneiner weise Anerkennung.
Ich weiß dass es schwer zu objektivierbares Thema ist (ärztliche Kompetenz). Aber jeder kennt doch min. einen Arzt, der mehr kann und weiß als alle anderen in seinem Weiterbildungsalter.

Gallilei
26.11.2014, 19:34
Was genau möchtest Du denn jetzt hören? Gerade weil es ja für einen guten Arzt kein Aushängeschild im Sinne irgendeiner Bezeichnung, eines Ordens oder was auch immer gibt, wirst Du durch das Zusammenarbeiten mit vielen verschiedenen Kollegen irgendwann merken, wer mittelmäßig, wer gut und wer überragend ist. Und auch das muss ja nicht immer auf alle Bereiche zutreffen.

.Jordan.
26.11.2014, 19:39
Studierst du Medizin, Madame Bouvier?

Madame Bouvier
26.11.2014, 19:45
Was genau möchtest Du denn jetzt hören? Gerade weil es ja für einen guten Arzt kein Aushängeschild im Sinne irgendeiner Bezeichnung, eines Ordens oder was auch immer gibt, wirst Du durch das Zusammenarbeiten mit vielen verschiedenen Kollegen irgendwann merken, wer mittelmäßig, wer gut und wer überragend ist. Und auch das muss ja nicht immer auf alle Bereiche zutreffen.

Ja aber ist es nicht schade, dass jemand als "kOryphäe" o.Ä. gilt, vorallem weil er vor jahren mal 1000 Mäuse geschlachtet hat d.h. das wissenschaftliche Leitungen als professur/habilitation mit medizinischer Leistung/ qualität gleichgestezt werden? Die leute rennen ja zum Prof und kein patient kennt die Insider Superärzte die einem vielleicht viel eher helfen könnten

Gallilei
26.11.2014, 19:57
Na klar, wir wissen alle, dass akademische Würden nur sehr begrenzt auf die klinischen und menschlichen Fähigkeiten schließen lassen. Aber wie stellst Du Dir das denn vor? Und es gibt ja, was auch immer man im Einzelnen davon halten, sei mal dahin gestellt, so Portale wie jameda und Co, wo man durchaus Empfehlungen aussprechen kann. Nur 1. Werden etwa 8x mal so viele schlechte wie gute Erfahrungen weitergetragen und 2. Kann man ja auch nicht wirklich nachvollziehen, wer da warum welche Bewertung abgegeben hat,so dass die Einordnung doch schwer fällt.

Peter_1
26.11.2014, 20:08
Ja aber ist es nicht schade, dass jemand als "kOryphäe" o.Ä. gilt, vorallem weil er vor jahren mal 1000 Mäuse geschlachtet hat d.h. das wissenschaftliche Leitungen als professur/habilitation mit medizinischer Leistung/ qualität gleichgestezt werden? Die leute rennen ja zum Prof und kein patient kennt die Insider Superärzte die einem vielleicht viel eher helfen könnten
Nein, "die Leute" rennen nicht zum Prof. einfach nur weil er Prof.ist, das machen nur "manche" Leute (halt die, die denken ein Prof. muss aufgrund des "Titels" gleichzeitig ein guter Arzt sein, das denken aber nur wenige und die wenigen die es denken machen dann auch manchmal gegenteilige Erfahrungen, reduzieren sich also nochmals im Laufe des Lebens). Viele Leute erkundigen sich zB bei ihrem Hausarzt, oder einfach bei anderen Patienten/Ärzten nach guten Kollegen. Ausserdem merken die meisten Menschen doch auch recht schnell ganz einfach selber wer aus ihrer Sicht gut ist.
Es ist ein Irrglaube, dass die meisten Patienten heutzutage noch so "titelehrfürchtig" sind, aber klar gibt es solche noch, sind nur nicht in der Mehrheit meiner Erfahrung nach.

P.S: bitte nicht darauf rumreiten, dass Prof. eine Amtsbezeichnung bzw. akad. Grad ist und kein Titel, das langweilt :)

Evil
26.11.2014, 20:19
Einen wirklich guten Arzt erkennt man sofort, wenn der vor einem steht :-))

Peter_1
26.11.2014, 20:27
Einen wirklich guten Arzt erkennt man sofort, wenn der vor einem steht :-))
Stimmt, an den grauen Schläfen, dem Namensschild: Prof. Dr. Brinkmann und ausserdem daran, dass Schwester Stefanie daneben steht und ihn anhimmelt, nicht zu vergessen der vergoldete Füllfederhalter. Von guten Ärztinnen redet ja eh keiner :)

Trenn
26.11.2014, 21:10
Ich stelle mal eine gewagte These auf. Ein guter Arzt ist jemand, der keinen Doktor hat, aber trotzdem in leitender Postion ist. Irgendwelche fachliche Qualitäten mussten ihn ja gegenüber den Mitbewerbern mit Titel hervorheben, weswegen die Krankenhausleitung sich gerade für ihn entschieden hat.
Ansonsten stellen die Kollegen des Arztes eine gute Quelle dar. Ehrliche Antworten gibt es aber nur, wenn man die Leute gut kennt.

Und der beste Arzt ist auch "schlecht", wenn der Patient kein Vertrauen in ihn ist. Ohne Placebo und Selbstwirksamkeit geht nicht viel....

Rico
26.11.2014, 22:56
DEN guten Arzt gibt es nicht, weil das ja ein völlig subjektives Empfinden seitens des Patienten ist, bei denen jeder seine eigenen Prioritäten setzt, welche Eigenschaften in welchem Ausprägungsgrad wichtig sind.
Ich hatte schon Patienten, die völlig zufrieden waren und betont haben wie gut betreut sie sich gefühlt haben und welche, bei denen "Ar$chloch" und "Sie hören von meinem Anwalt" noch die freundlicheren Worte des Gesprächs waren. Ich bin aber immer der gleiche Arzt - wer hat jetzt recht von den Patienten?

test
26.11.2014, 23:41
Das Thema ist meiner Meinung nach komplex. ;-)
Woran macht man fest, ob der Arzt gut ist? Richtige Diagnose gestellt? Best wirksame Therapie empfohlen? Beste Anpassung der Therapie an die Vorstellungen/Möglichkeiten des PAtienten? Beste Führung des Patienten, so dass er wirklich das tut, was für ihn gut ist? Oder ist der ARzt der Beste bei dem sich der Patient am wohlsten fühlt? Die ärztliche Tätigkeit hat so viele Facetten, die man zur Beurteilung anlegen kann und die nicht quantifizier- und objektivierbar sind. Viele der vorgenannten Kriterien werden oft auch im Einzelfall sehr unterschiedlich bewertet (der Patient wird sich vielleicht nicht so wohl fühlen, wenn der ARzt ihn darauf hinweist, dass Lebensstilveränderungen sinnvoller sind als so weiter zu machen wie bisher und Pillen zu schlucken. Die Frage ist, schafft der ARzt es tatsächlich den Patienten so zu begleiten, dass er es tut und auch schafft?)
Dazu kommt, dass auch "der beste", wobei ich eher sagen würde "bessere" Arzt Fehler macht. Aber hoffentlich weniger als der "schlechtere" Arzt. Was bringt es aber jetzt dem Patienten, der derjenige ist bei dem der Fehler passiert ist, ob er 1 von 1000 oder 1 von 500 sonst gut behandelten PAtienten war? Er wird sich gleich schlecht behandelt fühlen. ;-) Welcher ARzt ist der "bessere" der, der unter 10 000 Patienten 1 durch einen Fehler umgebracht hat oder der, der unter 10 000 keinen umgebracht hat und dafür 50 mehr oder weniger suboptimal behandelt hat?
Fazit: den wirklich guten Arzt gibt es nicht. Es kommt immer auf die Kombination des Patienten und des Arztes an, ob es für die KOmbination "gut" läuft oder nicht und manchmal ist wahrscheinlich auch Glück dabei. Der Arzt hat ja auch nicht alles in der Hand ;-)

smanpodg
27.11.2014, 07:21
Ich suche mir immer den Assistenten, der seit längster Zeit im Haus arbeitet und den der Chefarzt noch siezt und nach der Meinung fragt ;) Das hat sich bislang oft als Glücksgriff in meinen Famulaturen erwiesen^^ Das klappt aber nur in kleinen Häusern.
Und wenn der Assi dann dasteht auf der Intensiv und sich den Patienten ansieht, die Blutwerte kurz anschaut, dann zückt er sein kleines blaues Ringbuch und schaut kurz etwas nacht und kommt auf die Diagnose, das Procedere und alles Weitere.
:) So möchte man auch mal werden^^ (Und das ohne selbstbeweihräucherndes Gehabe...)

Peter_1
27.11.2014, 08:04
Ich stelle mal eine gewagte These auf. Ein guter Arzt ist jemand, der keinen Doktor hat, aber trotzdem in leitender Postion ist. Irgendwelche fachliche Qualitäten mussten ihn ja gegenüber den Mitbewerbern mit Titel hervorheben, weswegen die Krankenhausleitung sich gerade für ihn entschieden hat.
Diesen Umkehrschluss würde ich jetzt auch nicht unbedingt ziehen wollen. Es gibt gute und schlechte Ärzte unabhängig von ihren akademischen Meriten.
Ja und die Preisfrage ist wirklich: "was ist ein guter Arzt?" Das ist eine Mischung aus viel subjektivem Empfinden und wenig belastbaren Fakten. In der Chirurgie vielleicht noch am ehesten mit Fakten belastbar (Komplikationen, Eingriffszahlen etc., wobei auch das in die Irre führen kann), in konservativen Fächern noch schwieriger messbar.

Fr.Pelz
27.11.2014, 11:44
Ich stelle mal eine gewagte These auf. Ein guter Arzt ist jemand, der keinen Doktor hat, aber trotzdem in leitender Postion ist. Irgendwelche fachliche Qualitäten mussten ihn ja gegenüber den Mitbewerbern mit Titel hervorheben, weswegen die Krankenhausleitung sich gerade für ihn entschieden hat.


Oder es gab einfach keine Mitbewerber? Kann in strukturschwachen Regionen und gewissen Fächern schonmal passieren. Ich weiß von mindestens einem CA, der irgendwann einfach der einzige war, der den Job machen konnte UND wollte...

Kackbratze
27.11.2014, 12:15
Ein guter Arzt ist Chirurg.

][truba][
27.11.2014, 12:35
Ein guter Arzt ist Chirurg.

Oxymoron

Peter_1
27.11.2014, 12:49
Ein guter Arzt ist Chirurg.
Einfache Weisheiten, gelassen ausgesprochen, das Leben als Chirurg muss schön sein :-D

blaabc
27.11.2014, 14:30
Unfallchiru = Stabilbaukasten für Erwachsene

auf Dauer wärs mir allerdings zu öde.

test
27.11.2014, 21:14
Ich stelle mal eine gewagte These auf. Ein guter Arzt ist jemand, der keinen Doktor hat, aber trotzdem in leitender Postion ist. Irgendwelche fachliche Qualitäten mussten ihn ja gegenüber den Mitbewerbern mit Titel hervorheben, weswegen die Krankenhausleitung sich gerade für ihn entschieden hat.
..

Oder er ist der Schwiegersohn des Geschäftsführer oder verfügt über anderes Vitamin B. ;-) :-))

Solara
27.11.2014, 21:18
Ja, Vit B ist ein nicht zu vernachlässigender Punkt!!