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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Rückblick: Wie hat euch das Studium verändert?



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MarinaMue
26.11.2014, 22:04
Hallo liebe Kliniker,

wie sieht es bei euch aus: Hat das Medizinstudium euch verändert? :-stud Welche positiven und welche negativen Veränderungen konntet ihr an euch feststellen? Seid ihr empathischer oder abgestumpfter geworden, depressiver oder optimistischer, freut ihr euch noch auf den Job oder bereut ihr die Studienwahl jetzt schon? Was waren eure einschneidenden Erlebnisse? Oder war alles ein "schleichender" Prozess?

*neugierig*

Marina

Hades
27.11.2014, 00:47
Ich trinke mehr...

blaabc
27.11.2014, 01:08
You are not alone...

smanpodg
27.11.2014, 07:53
Meine Grundstimmung hat sich von gechillt nach gehetzt verändert. Mein Kühlschrank ist immer leer. Ich mag auf einmal Kantinenessen und ich bin, anders als früher, zufrieden, wenn ich es schaffe, länger als bis 8 zu schlafen am Wochenende ohne ein schlechtes Gewissen zu haben.

Was Hades sagt, kann ich auch bestätigen. Was mir noch besonders auffällt ist, dass ich oft kein Mitleid für die Alterskranken erübrigen kann.

Das wars aber auch schon ;)

Kackbratze
27.11.2014, 11:23
Ich bin schlanker und schöner geworden. Zusätzlich noch promovierter Arzt. Was will man mehr?

Hades
27.11.2014, 13:13
Ich bin schlanker und schöner geworden. Zusätzlich noch promovierter Arzt. Was will man mehr?

ne W3 Professur :-))?

Kackbratze
27.11.2014, 13:52
Später. Erstmal leben geniessen.

tortet
27.11.2014, 14:58
Kräutermischungen sind geil! Ausserdem bin ich jetzt der Meinung, dass 4 Stunden Nachtschlaf locker reichen.

Evil
27.11.2014, 15:03
Ich war nach dem Studium etwas mehr als 6 Jahre älter.

xyl15
27.11.2014, 21:36
Wahrscheinlich werde ich arroganter....

Overshoot
28.11.2014, 11:58
bei mir eher das gegenteil- man ist nur noch ein fachidiot irgendwie, mein allgemeinwissen geht immer mehr den bach runter, besonders schlimm als ich im letzten kreuzworträtsel kaum was lösen konnte-beim abi hatte man noch ein wissenpeak mit geschichte, religion, literatur, philosophie, sprachen usw- dafür kann ich die halbwertszeiten und handelsnamen der benzodiazepine , fußmuskeln und teleomorphe namen von candida pilzen :-? irgendwie schade aber ich sollte nicht meckern habs mir ja ausgesucht :-)) man muss ja seine brötchen verdienen später irgendwie

Nessiemoo
28.11.2014, 18:18
Hm ja, also ich glaube die Mehrheit der Veränderungen entstehen einfach durch älter werden und neue Erfahrungen...

Aber was Studiumbeginnt ist: auf jedem Fall pragmatischer. Ich würds nicht ganz zynisch nennen, aber pragmatisch. Wenn man eine Entscheidung machen muss, dann muss man die eben machen. Alles was man macht, jedes Antwort zu egal welche Fragestellung hat eben Vor- und Nachteile. Und da lohnt es sich nicht Ewigkeiten rumzudiskutieren, sondern eben machen - je nachdem welches Vorteil am ehesten den Prioritäten entspricht, die man gerade hat.

In der Schule habe ich noch ganz gerne diskutiert.

xyl15
28.11.2014, 22:10
Ja, das definitv. Als ich noch dem Physikum Ausbildung in Sozialpädagogik gemacht habe, hat es mich am Anfang so aufgeregt, dass da immer alles diskutiert und besprochen und alle einverstanden sein mussten :grins:

Kaas
28.11.2014, 22:24
Ich bin jetzt Hypertoniker.

Schnecke89
29.11.2014, 19:19
Habe gelernt Op schwestern, schwestern allgemein, sowie chirurgen möglichst aus dem weg zu gehen. denn sie sind meist maligne. desweiteren habe ich gelernt eine kehrtwendung hinlegen zu können wenn ich auf patienten treffe, die so wie Op schwestern, schwestern allgemein, sowie chirurgen sind. natürlich will ich nicht verallgemeinern jedoch : überraschen tut mich schlechtes benehmen und unfreundlichkeit nicht mehr.

ehem-user-19-08-2021-1408
29.11.2014, 21:09
Mein Allgemeinwissen ging stark den Bach runter. Früher konnte schwierigste physikalische Gleichungen lösen, Integrale berechnen, konnte programmieren, hatte Ahnung von Literatur und noch so einen schulischen Fächern.
Heute mangelt es an vielen. Gerechnet wird nur für Konzentrationen und Dosierungen, evtl Statistiken und t-Werte. Bücher? Kann mich nicht mehr daran erinnern, wann ich das letzte nicht-medizinische gelesen habe. War wahrscheinlich irgendwas von Jeremy Clarkson.
Oh je, ich will nicht wissen, wie das nach dem FA wird...

Außerdem, bin ich bin arroganter und zynischer geworden.

KirstenP
09.12.2014, 09:41
Ich lerne gerade, mit Misserfolgen oder aber dem Eingeständnis, dass nicht immer alles perfekt und glatt läuft, umzugehen. Hoffentlich kann ich bald sagen, dass das Studium mich so verändert hat, dass ich nicht mehr krankhaft (?) ehrgeizig bin.

*Akela*
08.03.2015, 16:52
Ich feiere weniger, trinke mehr.

Ich bin schwarzhumorig und sehr direkt geworden, was so manche Freunde nicht nachvollziehen könnten (Bwler, Juristen und vor allem die Fraktionen der Kunstgeschichtler)
Ich merke meistens erst hinterher, dass die Verwandtschaft beim Essen gewisse Themen nicht reizvoll findet *g*
Mich graust es eigentlich vor gar nix mehr.

Ich mache Tierärzte an, wenn sie mir irgendwelche Kräutermischungen für 50 Euro fürs Hundetier verhökern wollen und stelle böse Fragen.

Ich habe weniger Verständnis dafür, wenn manche Freundinnen stundenlang am Telefon mir weinend ihre Beziehungs-Anamnese vortragen... ich fasse das unangenehm präzise und direkt in 5 Sätzen zusammen, ohne INterpretation und Beschönigung.

Insgesamt bin ich wohl etwas härter im Nehmen geworden, und pragmatischer.

Meine Allgemeinbildung ist den Bach runter, und ich bin ein wenig intoleranter geworden was stundenlanges Problemgelaber bei Freunden angeht, die 3 Mal die Woche für je ein Stündchen für die Uni was machen müssen, oder glauben sie haben mit Kunstgeschichte und Innenarchitektur ein wirklich schlimmes Studium mit irrem Leistungsanspruch gewählt *duck mich und weg*

Ich glaube, ich bin aber auch etwas reflektierender geworden was so die Sinnfrage im Leben angeht. Ich denke mehr über Konsequenzen und Lebenseinstellungen etc nach als noch in den ersten Semestern, in denen es mir mehrheitlich um Party und Feierei ging.

Kensington
08.03.2015, 16:59
Meine Nägel sind nicht mehr immer perfekt lackiert, sondern sogar perfekt unlackiert unter dem Semester. Es war schwer für mich:-heul

expecting
08.03.2015, 17:06
Ich habe mich ehrlich gesagt gar nicht so sonderlich verändert. Ich habe mir mehr Wissen angeeignet und bin noch hypochondrischer geworden :-)) aber sonst ...

Wahrscheinlich hab ich darum recht wenig gemeinsam und auch recht wenig zu tun mit meinen Komilitonen. Ich bin halt ganz anders :-nix ich komme nicht gut mit Stress klar, bin sehr sensibel und mir kommen auch jetzt noch häufig heimlich die Tränen im klinischen Alltag oder wenn ich auch nur traurige Sachen lese. Und ich hör mir sehr gern stundenlang die Probleme von meinen Bekannten, oder auch von Fremden an :-) vielleicht sollte ich doch Psychotherapie machen ^^

So der "Macher"-Typ war ich noch nie und werd ich bestimmt auch nie werden. Eher so das sensible, romantische, vorsichtige, liebe Träumerchen. Aber in Medizin fühlt man sich da sehr allein und unverstanden :/ und es ist auch echt nicht so hilfreich, grad im Klinikalltag ...