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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Doktorarbeit vs angestrebter Facharzt



mik295
01.12.2014, 00:39
Moin Leute!

Ich bin derzeit noch in der Klinik, genauer gesagt im 7 Semester. Hätte eine Frage an euch, so wie es momentan aussieht würde ich gerne später Orthopäde werden und das auch gerne an einer Uniklinik mit wissenschaftlichem Arbeiten und so ;)
Dazu wäre es natürlich sinnvoll auch seine Doktorarbeit in der Ortho zu machen, allerdings waren mir die Themen, die mir angeboten worden sind alle zu blöd, bzw haben mir nicht gefallen.
Ich hab deswegen eine experimentelle Arbeit in der Castro angefangen, die auch wirklich ganz gut läuft und wo die Betreuung auch super ist.

Meint ihr das ist ein großer Nachteil für mich, wenn ich später an einer Uniklinik in der Orth. forschen möchte?

Vielen Dank schonmal! :)

EKT
01.12.2014, 06:42
Meint ihr das ist ein großer Nachteil für mich, wenn ich später an einer Uniklinik in der Orth. forschen möchte?

Nein (was auch immer "Castro" ist).

smanpodg
01.12.2014, 06:45
Vielleicht Forschung an Profilneurosen in der Psychiatrie? So am Beispiel Fidel Castro?

mik295
01.12.2014, 08:41
Ups! Sollte Gastro heißen! Sry ;)

Rico
01.12.2014, 09:14
Eine gut abgeschlossene experimentelle Arbeit ist unabhängig vom Fach immer was wert. Wenn sie in der Ortho gemacht wäre, dann wäre das zwar nett, aber es weiß ja auch keiner, ob Du genau in dem Gebiet Deiner Doktorarbeit weiter forschen würdest oder in einer ganz anderen Uni/Arbeitsgruppe landen würdest, wo Du eh was völlig anderes machst und neu lernen musst.
Aber *dass* Du Versuche, Methodik, etc... lernen kannst, das beweist ja Deine Arbeit (auch wenn sie aus der Inneren kommt) und das wird auch ein (guter) Chef zu würdigen wissen.
Also lieber eine gut gehende fachfremde Arbeit, als irgendwas unsicheres in der Ortho. :-meinung

roxolana
01.12.2014, 14:59
Ich mache meine Arbeit auch in einem komplett anderen Fach (Derma), strebe Radiologie an. Mir wurde gesagt, dass es wurscht ist - hauptsache man kann dem Chef begründen, warum man sich genau diese Arbeit ausgesucht hat.

mik295
01.12.2014, 19:34
Danke für die antworten. Ich habe nämlich stimmen gehört, die sagten, dass ich auf jeden Fall auch in der Ortho promovieren sollte, wenn ich weiter wissenschaftlich arbeiten möchte in meiner späteren Laufbahn

urinbeutel
02.12.2014, 01:07
eine experimentelle Arbeit in deinen gewünschten Fach macht schon Sinn: Sieht sehr gut aus im Lebenslauf, legt dir eine Basis für später und hilft dir Kontakte zu knüpfen. Muss aber nicht unbedingt ein must have sein, weil eine experimentelle Arbeit generell ganz gut aussieht. Kommt natürlich auch drauf an in welches Fach du gehst.
Hier in Berlin ist es so, dass man ohne experimentelle Arbeit im Fach gar nicht in die Derma kommt. Da hieß es man sollte seine Arbeit bei einem bestimmten Professor machen, der quasi ausschließlich über diesen Weg rekrutiert.
Auch in Pädiatrie in Berlin ist es sehr ratsam eine Dr Arbeit im Fach zu machen. Sind aber natürlich stark überlaufene Fächer.

urinbeutel
02.12.2014, 01:10
Achja bevor ichs vergesse: Ich promoviere zwar in einem meiner Favoritenfächer, schwanke jedoch noch stark. Ich habe für das Fach meiner Dr-Arbeit (Auge) aber schon einen soliden Grundstein für später. Aber das A und O bei einer Promotion ist die Betreuung! Das sollte wirklich niemals vergessen werden.
Das ist auch der Grund warum ich mich gegen eine Promotion in meinem anderen Favoritenfach entschieden habe, obwohl es karrieretechnisch ein Sprungbrett wäre: Die Betreuung würde nur durch einen einzigen Postdoc erfolgen, der selbst beschäftigt ist und Kinder hat. Wo ich aktuell bin werde ich durch das ganze Institut betreut, mit Leuten, die so engagiert sind, dass die extra am Sonntag anreisen, um was zu erklären.

bipolarbär
02.12.2014, 11:51
Es kommt sehr darauf an, was du mit wissenschaftlich Arbeiten meinst. Wenn du irgendwas total spezielles und aufwändiges (ich sage mal bei UC Grundlagenforschung in tissue engineering oder sowas) machen möchtest und dich bei einem renommierten Ort bewirbst, wäre es schon ein Vorteil, wenn du in diesem Bereich deine Diss machst. Dann würde dein Arbeitgeber wissen, dass du dich zwangsläufig mit der Literatur auseinandergesetzt hast und die Methoden (z.B. Zellkultur, irgendwelche mechanischen Analysen) kennst und beherrschst. Dann hättest du gegenüber Mitbewerbern einen Vorteil.

Für klinische Forschung oder weniger aufwändige experimentelle Vorhaben bei nicht so bekannten Arbeitsgruppen ist es völlig egal, was du gemacht hast, wobei experimentelle Doktorarbeit schon vorteilhaft ist, da es zeigt, dass du ein Projekt zu Ende bringen kannst. Schließe mich da den anderen an. Dann kann auch erwartet werden, dass du dich in die Literatur einlesen kannst.