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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Marburger Bund Beitrag fällig !!!!



Secret Man
14.12.2014, 20:21
Hallo zusammen,
Ich hoffe, dass hier jemand sich mit MB und entsprechenden Gesetzen auskennt. Ich bin als Student in MB reingerutscht und habe mich über das Arzneimittel Pocket gefreut. Ich bin beruflich in eine andere Stadt umgezogen. Jetzt habe ich eine Rechnung vom 01.07.2012 bis 31.12.2014 über 507 € bekommen. Ich habe meine Stelle als Ass.-arzt am 01.09.2012 angetreten.
Das ärgert mich das der MB ohne jegliche Vorwarnung, dass ab da und da Beiträge bezahlt werden müssen, mir einfach eine rechnung für 2,5 Jahre Mitgliedschaft schickt? Dass ich sofort austreten werde ist selbstverständlich. Ich finde es eine Frechheit. Und wie kommen sie an meine Adresse? so viel zum Thema Schutz von personenbezogenen Daten.
Kann ich rechtlich dagegen vorgehen oder hat man keine Chance?

Muriel
14.12.2014, 20:44
Du bist dort eine Mitgliedschaft eingegangen, von der du wusstest oder zumindest hättest wissen können, da überall groß geschrieben, dass sie mit Eintritt ins Berufsleben kostenpflichtig wird. Da Du anscheinend ja ohne Änderungsmitteilung Deiner Adressdaten sozusagen säumiges Mitglied dort bist, darf der MB eine Adressermittlung starten und Dir dann eine kumulierte Rechnung schicken.

Relaxometrie
14.12.2014, 20:51
Du bist dort eine Mitgliedschaft eingegangen, von der du wusstest oder zumindest hättest wissen können, da überall groß geschrieben, dass sie mit Eintritt ins Berufsleben kostenpflichtig wird.
Das sehe ich genau so und habe gerade nochmal auf der MB-Seiten nachgelesen. Bei der studentischen Mitgliedschaft steht der nicht verwunderliche (aber sprachlich etwas holprige) Satz:
"mit dem Verdienst des ersten Gehaltes wird ein Mitgliederbeitrag fällig".
Wer sich von Billiggeschenken, wie z.B. dem arzneimittel pocket ködern lässt und sich dann den bestmöglichen Kündigungstermin nicht in den Kalender schreibt, hat es echt nicht anders verdient :-nix

Solara
14.12.2014, 21:06
Ich finde das jetzt auch wenig verwunderlich, so ist das mit den Beitritten zu irgendwas, sobald mal verdient, kostet das auch was. Das dir das nicht mehr bekannt war oder entfallen war mag für dich bedauerlich sein, ist aber nicht die Schuld des MB sondern deine eigene. Zahlen, kündigen und gut ists.

Moorhühnchen
14.12.2014, 21:11
So wie bei jeder anderen Mitgliedschaft/Zeitschriften-/Zeitungsabo auch. Soweit ich mich dran erinnern kann, war das von vorherein erkenntlich, daß man zahlen muß, sobald man ins Berufsleben eintritt - ebenso wie bei den ganzen Versicherungen, die im PJ kostenlos angeboten werden.... ich hätte mich eher gewundert, wenn's anders wäre! :-))

Ich bin als Student in MB reingerutscht und habe mich über das Arzneimittel Pocket gefreut. Du bist da nicht reingerutscht, sondern Du hast da was UNTERSCHRIEBEN... mit allen Hinweisen auf die Zahlungsfälligkeit bei Berufseintritt - da kommst Du nicht mehr raus.

Mano
15.12.2014, 12:50
Ich habe da ein Paar Rezepte für Betablocker ausgeteilt und jetzt habe ich einen Anruf bekommen, dass mein Patient verstorben ist - hätte man mir aber auch sagen müssen, dass die eine Bradykardie verursachen können... Ich werde sofort die Apotheke verklagen und da nie wieder irgendwas rezeptieren!

Gregory
19.12.2014, 19:00
Hey Secret Man,

verständlich das du verärgert bist, wenn du eine Rechnung für die gesdamten Jahre auf einmal bekommst. Vielleicht hilft es Dir wenn du folgendes in Betracht ziehst: Vor 2006 hat Verdi für alle Klinikangestellten die Gehälter/Bedingungen ausgehandelt. Nun sind natürlich deutlich mehr Pflegepersonal, Handwerker als Ärzte in einer Klinik beschäftigt. Dementsprechend schlecht wurde für uns Ärzte verhandelt.
2005/2006 hat sich der Marburger Bund aus Verdi losgelöst und nach Streik über 16 Wochen !!! endlich geschafft das die Krankenhäuser einen eigenständigen Tarivvertrag für Ärzte zustimmen. Dadurch hat sich dein Verdienst und Arbeitsbedingungen verbessert.
Das was du dadurch in 1-2 Monaten zusätzlich verdienst reicht aus, um den Mitgliedsbeitrag zu bezahlen. Die restlichen zehn Monate gehören ganz alleine Dir.
Nun steht es Dir frei den Marburger Bund zu kündigen. Als Trittbrettfahrer würdest du weiterhin von den jetzigen und zukünftigen Verbesserungen ebenfalls profitieren. Vielleicht hilft dir Ja das obige Rechenexemple um Dir zu verdeutlichen, dass du als Mitglied im Marburger Bund einerseits soldarisch und durch die durchgesetzten Gehaltsteigerungen den Beitrag locker wieder raus hast. Und duch deine Mitgleidschaft erhält der MB auch einen höheren Organisationsgrad innerhalb der Ärzteschaft. Dieser Deal ist doch in Ordnung.

Gallilei
19.12.2014, 19:36
Sehr guter letzter Beitrag! Reine Mitnahmementalität ohne Einsatz bringt uns nicht weiter. Auch wenn ich den riesigen Batzen jetzt auf einmal auch nicht haben müsste.

Brutus
20.12.2014, 11:08
Eieiei. 500€ für 2,5 Jahre. Von der Steuer abgesetzt bei der nächsten Steuererklärung. Also mal auf dem Teppich bleiben.
Wie oben schon gesagt: Du bist da beigetreten und hast vergessen zu kündigen. Shit happens. Aber sieh es mal so: es ist gut investiertes Geld. Denn wenn Du mal Probleme mit der Personalabteilung, Verträgen, Aussagen zu Arbeitszeitgesetz oder ähnlichem hast, bekommst Du i.d.R. innerhalb kürzester Zeit ein Schriftstück, das man als Argumentationshilfe 1:1 übernehmen kann. ;-)
Aber kündige mal...

Gallilei
20.12.2014, 13:55
Oh ja, das ist auch ein nicht zu vernachlässigender Punkt. Die Rechtsberatung habe ich zwar bisher GsD nie gebraucht, aber ich kenne den ein oder anderen Kollegen, der schon davon Gebrauch gemacht hat.

anignu
21.12.2014, 22:22
Mei, was heißt "gebraucht"... ich hab die schon ein paar Mal angerufen einfach weil mich was interessiert hat. Also so Dinge zum Thema Elternzeit, Kündigungsfristen, Zulässigkeit von Dienstmodellen etc.
Es ist manchmal einfach interessant und gut zu wissen was die Rechtslage eigentlich so hergibt.

Aber klar: kündige. Und hoffe dass alle anderen so blöd sind und beim Marburger Bund bleiben, damit dein Gehalt auch weiterhin gut verhandelt wird...
Apropos: gehts in der jetzigen Verhandlungsrunde nicht drum die Bereitschaftsdienststrukturen zu verbessern? Also idealerweise die Anzahl an Wochenenden zu beschränken und mehr Geld für Bereitschaftsdienste?