PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Fallbeispiel Hypothermie



Seiten : [1] 2

Blaulichtgurke
17.12.2014, 17:41
Ihr als RTW-Besatzung werdet zu einer "nicht ansprechbaren Person" gerufen. Das NEF ist mitalarmiert.
Draußen herrschen etwa 2-5°C und leichter Regen.
Nach 8 Minuten Fahrt zu einem Park am Rande eines Waldes wird euch von zwei Joggern zu sich gewunken, die euch zu einem augenscheinlich bewusstlosen Mann führen, der abseits des Weges in einem etwa 2 Meter tiefen mit Laub gefüllten Graben liegt, der Graben selbst ist ziemlich matschig und in einem Winkel von etwa 60-70 ° zum Weg.
Los gehts! ;)

Sleeping Cat
17.12.2014, 22:17
*brrrr sch...önes Wetter ^^

hilft wohl alles nichts, raus in Regen und mal die Jogger fragen:
Kennen die den Mann, haben sie gesehen, was passiert ist? Wie sind sie auf denjenigen aufmerksam geworden?

Derjenige, der das kürzere Streichholz gezogen hat, darf mal in den Graben schliddern und sich den Patienten anschauen.
Wie sieht er denn aus? Tatsächlich nicht ansprechbar und bewusstlos? Atmung vorhanden? Wie ist der Puls (gut tastbar/eher schlecht tastbar...)?

wie sieht es denn Lichttechnisch aus? Arbeiten wir momentan mit Taschenlampe und Außenscheinwerfer des RTW? Oder ist es noch hell?

Ansonsten denke ich, dass man schauen sollte, möglichst schnell aus dem Graben ins warme Auto zu kommen, bevor man große Medizin anfängt. Helfende Hände hat man ja mit den Joggern zumindest schon mal vor Ort. (Kann ein normaler Mensch wieder aus eigener Kraft aus dem Graben klettern?)

tami...san
19.12.2014, 12:01
Also prinzipiell erstmal Überblick verschaffen über die Situation:
Patient liegt in einem Graben der ca. 2 m tief ist hätten wir den eine Schleifkorbtrage die uns die Rettung erheblich erleichtern würde? Wenn nein hätten wir trotz der Ersthelfer eine gesundheitliche Gefährdung für den Bewegungsapparat besonders für den Rücken. Deshalb würde ich gerne die Feuerwehr dazu holen zum einen als Tragehilfe und zweitens wäre das meiner Meinung nach eine technische Rettung da diese mehr Möglichkeiten besitzen um uns zu unterstützen.

Nun zur Auffindbarkeit dennoch können wir während der Alarmierung und der Anfahrtszeiten erstmal den Patienten nach dem AAA Schema beurteilen also ansprechen anfassen und Atmung kontrollieren gleichzeitig aber mal den a. Carotis Puls papieren Bitte :)

Blaulichtgurke
19.12.2014, 20:58
Okay. Also der Graben ist sehr schlammig und extrem rutschig, sodass es sehr schwierig sein wird, alleine wieder hochzukommen.
Die Jogger selbst haben nichts gesehen, sie seien nur vorbeigelaufen und da lag der Mann bereits.
Die Lichtverhältnisse sind soweit in Ordnung, es ist zwar grauer Himmel, aber sehen tut ihr genug.
Der sportlich Fittere eures Teams, versucht sich mal dran, den Graben runterzuklettern, was extrem schwerfällt, da die Gefahr des Ausrutschens sehr groß ist.
Nach gut 2-3 Minuten schafft er es, in den Graben zu gelangen und sich schonmal den Patienten anzuschauen.
Er ist weder ansprechbar noch reagiert er auf ein Schütteln. Atmung ist vorhanden. Zudem fühlt er sich extrem kalt an, der Puls ist peripher schlecht, an der A.carotis jedoch gut tastbar.
Euer Kollege hat indes die Feuerwehr bestellt. Das NEF trifft in etwa 6 Minuten ein.

Sleeping Cat
19.12.2014, 21:15
Ok, das reicht doch zumindest mal für ein paar Basics, die man auch im Graben hinbekommen sollte. ^^

Ist die Atmung soweit suffizient, oder muss man da irgendwie eingreifen?
Wie schnell ist denn der Puls in etwa? Das der RR jetzt nicht so berauschend ist, behalt ich mal im Hinterkopf
Ne Rettungsdecke für den Wärmeerhalt legen wir auf jeden Fall unter den Patient. Schaden tuts auf keinen Fall. ^^
Schön wäre jetzt noch ne Temperatur und nen BZ. Temperatur, weils mich interessiert, BZ, weil wir was machen könnten.
(und man für beides das Material schenll und einfach aus dem Graben befördern kann ;) )
Ob Zugang ja oder nein, würde ich je nach BZ entscheiden. Solange keiner drin ist, muss man bei der Rettung nicht darauf aufpassen O:)

Noch ne Frage: rein vom Bauchgefühl würde ich den Patienten in die Stabile Seitenlage legen (zumindest, wenn ich allein bin), allerdings weiß ich nicht, in wie weit das hier sinnvoll ist (Bergungstod) oder ist das in dem Fall gehüpft wie gesprungen?

Blaulichtgurke
19.12.2014, 21:43
Ok, das reicht doch zumindest mal für ein paar Basics, die man auch im Graben hinbekommen sollte. ^^

Ist die Atmung soweit suffizient, oder muss man da irgendwie eingreifen?
Wie schnell ist denn der Puls in etwa? Das der RR jetzt nicht so berauschend ist, behalt ich mal im Hinterkopf
Ne Rettungsdecke für den Wärmeerhalt legen wir auf jeden Fall unter den Patient. Schaden tuts auf keinen Fall. ^^
Schön wäre jetzt noch ne Temperatur und nen BZ. Temperatur, weils mich interessiert, BZ, weil wir was machen könnten.
(und man für beides das Material schenll und einfach aus dem Graben befördern kann ;) )
Ob Zugang ja oder nein, würde ich je nach BZ entscheiden. Solange keiner drin ist, muss man bei der Rettung nicht darauf aufpassen O:)

Noch ne Frage: rein vom Bauchgefühl würde ich den Patienten in die Stabile Seitenlage legen (zumindest, wenn ich allein bin), allerdings weiß ich nicht, in wie weit das hier sinnvoll ist (Bergungstod) oder ist das in dem Fall gehüpft wie gesprungen?

Dein Kollege reicht dir vorsichtig das Equipment runter und du bastelst alles dran:
SpO2 87-90%
HF 55/min
RR nicht messbar
AF 10/min, suffizient
BZ liegt bei 85, die Temperatur können wir sowohl im Ohr als auch rektal messen. Wie hätteste es denn gerne?
Rettungsdecke liegt drunter, und du lässt den Patienten erstmal auf dem Rücken liegen, da wir auch nicht wissen, wie lange er schon da liegt.

Wie gehts weiter?

Sleeping Cat
19.12.2014, 21:57
wenn ich das noch richtig im Kopf hab, dann müsste der RR, wenn er am Hals tastbar ist, zumindest mal >70 mmHg syst. sein.

Die Temperatur gerne im Ohr. Rektal kommt man gerade so schwer ran.

Was kommt bei nem groben Bodycheck raus? Irgendwelche sichtbaren Verletzungen? Prellungen etc?

Ansonsten doch noch nen Zugang im Graben. Je nach Licht und wann die Kollegen der Feuerwehr auftauchen. Ich will so schnell wie möglich ins warme Auto. Wenn, dann aber natürlich mit ner warmen Infusion aus dem RTW und nicht mit dem kalten Ding aus dem Rucksack.

Momentan überlege ich, wie wir den Patienten am besten da rausbekommen. Die Schleifkorbtrage von Tami wäre ne Idee in Kombination mit der Schaufeltrage, um den Patienten da rein zu bekommen.

Blaulichtgurke
19.12.2014, 22:09
wenn ich das noch richtig im Kopf hab, dann müsste der RR, wenn er am Hals tastbar ist, zumindest mal >70 mmHg syst. sein.

Die Temperatur gerne im Ohr. Rektal kommt man gerade so schwer ran.

Was kommt bei nem groben Bodycheck raus? Irgendwelche sichtbaren Verletzungen? Prellungen etc?

Ansonsten doch noch nen Zugang im Graben. Je nach Licht und wann die Kollegen der Feuerwehr auftauchen. Ich will so schnell wie möglich ins warme Auto. Wenn, dann aber natürlich mit ner warmen Infusion aus dem RTW und nicht mit dem kalten Ding aus dem Rucksack.

Momentan überlege ich, wie wir den Patienten am besten da rausbekommen. Die Schleifkorbtrage von Tami wäre ne Idee in Kombination mit der Schaufeltrage, um den Patienten da rein zu bekommen.

Den RR kannst du nur schätzen, wegen der starken Zentralisation in der Peripherie.
Okay, die im Ohr gemessene Temperatur beträgt 32,2°C.
Du versuchst, einen Zugang zu legen, bleibt leider nach 5 Punktionen immernoch frustran.
Der Patient trägt durchnässte Kleidung, es sind oberflächliche Wunden an den Extremitäten sowie Schürfwunden im Gesicht zu sehen.

Die Feuerwehr trifft in etwa 12 Minuten ein, das NEF ist jetzt angekommen.

Sleeping Cat
19.12.2014, 22:38
Ich bin flexibel... wenn's mit Akkupunktur nicht klappt, dann eben mit dem Bohrer ;) spätestens mit dem NEF sollte hoffentlich einer an der Einsatzstelle sein.

Eigentlich wäre es sinnvoll, den Patient zumindest mal aus den nassen Klamotten zu befreien. Wir haben ja bestimmt noch ne trockene Decke im warmen RTW, die wir dann über unseren Patient legen können, und ne 2. Rettungsdecke zum drumrumwickeln, damit unsere Deckenrolle trocken bleibt und nicht auch gleich komplett durchnässt ist.

Ansonsten bitte ich mal den Notarzt zur Unterstützung zu mir nach unten in den Graben ;)

(und ich verschwinde für heute ins Bett. Bin ja gespannt, wie es weitergeht. Bis morgen :) )

Blaulichtgurke
19.12.2014, 22:47
Ich bin flexibel... wenn's mit Akkupunktur nicht klappt, dann eben mit dem Bohrer ;) spätestens mit dem NEF sollte hoffentlich einer an der Einsatzstelle sein.

Eigentlich wäre es sinnvoll, den Patient zumindest mal aus den nassen Klamotten zu befreien. Wir haben ja bestimmt noch ne trockene Decke im warmen RTW, die wir dann über unseren Patient legen können, und ne 2. Rettungsdecke zum drumrumwickeln, damit unsere Deckenrolle trocken bleibt und nicht auch gleich komplett durchnässt ist.

Ansonsten bitte ich mal den Notarzt zur Unterstützung zu mir nach unten in den Graben ;)

(und ich verschwinde für heute ins Bett. Bin ja gespannt, wie es weitergeht. Bis morgen :) )

Der Notarzt ist auch da und wagt sich zu dir in den Graben. Dort wird gleich ein EZ IO in die tibia gelegt und sitzt.
Was nun? Draußen entkleiden oder erst im RTW?

Sebastian1
20.12.2014, 00:52
Naja..einen Zugang hätte ich wirklich gern, gern auch einen intraossären. Aber grade wenn ich eine EZ-IO, mit der so ein ZUgang eine Sache von Sekunden ist, zur Verfügung habe, weiss ich nicht, ob ich den ohne Not in einem Graben legen würde. Wenn ich reanimieren muss, klar, Not kennt kein Gebot, aber mit kräftigen Pulsen würde ich das richten lassen, ohne Zugang mit der Bergung beginnen und das unter etwas hygienischeren Bedingungen im RTW machen.

Präklinisch machen können wir bei dem Mann nicht so richtig viel. Wärmeerhalt, ggfs gewärmte Infusion, Komplikationskontrolle (Rhythmusstörungen sind bei so einer Temperatur gut möglich...), und natürlich, wenn bewusstlos, Schutzintubation.

Vorgehen: Bergung aus dem Graben frühzeitig beurteilen und großzügig Unterstützung anfordern. Monitoring, vorbereiten von i.o., warmen Infusionen und Intubation mit Medikation der Wahl. Nach erfolgter Bergung auf jeden Fall nochmal klinisch beurteilen, Schmerzreize setzen - wenn keine Schutzreflexe, dann Intubation.
Wärmeerhalt durch Entfernen der nassen Kleidung, RTW von vornherein laufen lassen mit Heizung auf max., Decken nach Verfügbarkeit.
Hatte letztes Jahr mal einen Einsatz mit Pat. in Fluss (im Winter), kam auch mit knapp über 29°C aus dem Wasser und war tatsächlich noch bei Bewusstsein...da es in die eigene Klinik ging schon auf der Anfahrt noch BairHugger (WarmTouch, wie sie auch alle heissen...) aus dem OP in die Ambulanz bringen lassen, so Kleinigkeiten können, wenn möglich da helfen.

Auf jeden Fall Intensivbett, auf jeden Fall bis zur Abgabe dort kontinuierliches Monitoring.

Blaulichtgurke
20.12.2014, 09:20
Naja..einen Zugang hätte ich wirklich gern, gern auch einen intraossären. Aber grade wenn ich eine EZ-IO, mit der so ein ZUgang eine Sache von Sekunden ist, zur Verfügung habe, weiss ich nicht, ob ich den ohne Not in einem Graben legen würde. Wenn ich reanimieren muss, klar, Not kennt kein Gebot, aber mit kräftigen Pulsen würde ich das richten lassen, ohne Zugang mit der Bergung beginnen und das unter etwas hygienischeren Bedingungen im RTW machen.

Präklinisch machen können wir bei dem Mann nicht so richtig viel. Wärmeerhalt, ggfs gewärmte Infusion, Komplikationskontrolle (Rhythmusstörungen sind bei so einer Temperatur gut möglich...), und natürlich, wenn bewusstlos, Schutzintubation.

Vorgehen: Bergung aus dem Graben frühzeitig beurteilen und großzügig Unterstützung anfordern. Monitoring, vorbereiten von i.o., warmen Infusionen und Intubation mit Medikation der Wahl. Nach erfolgter Bergung auf jeden Fall nochmal klinisch beurteilen, Schmerzreize setzen - wenn keine Schutzreflexe, dann Intubation.
Wärmeerhalt durch Entfernen der nassen Kleidung, RTW von vornherein laufen lassen mit Heizung auf max., Decken nach Verfügbarkeit.
Hatte letztes Jahr mal einen Einsatz mit Pat. in Fluss (im Winter), kam auch mit knapp über 29°C aus dem Wasser und war tatsächlich noch bei Bewusstsein...da es in die eigene Klinik ging schon auf der Anfahrt noch BairHugger (WarmTouch, wie sie auch alle heissen...) aus dem OP in die Ambulanz bringen lassen, so Kleinigkeiten können, wenn möglich da helfen.

Auf jeden Fall Intensivbett, auf jeden Fall bis zur Abgabe dort kontinuierliches Monitoring.

Die Feuerwehr ist da und ihr schafft es mit deren Hilfe nach gut 8 Minuten hin und her den Patienten mittels Schleifkorbtrage aus dem Graben zu ziehen.
Fassen wir nochmal zusammen:
A: frei
B: AF 10/min, SpO2 knapp 90%
C: RR nicht messbar und HF 55-60/min
D: GCS von 5, keine Reaktion auf Schmerzreiz (Sternum,Nasenseptum)
E: oberflächliche Wunden an den Extremitäten, Schürfwunden im Gesicht, Temperatur im Ohr 32,2°C

Der RTW wird volle kanne geheizt und der Pat dort hinein gebracht. Wir entfernen jetzt die nasse Kleidung.
Der Notarzt legt einen EZ IO in blau.
Intubieren wir nun oder wie läuft das weitere Prozedere?

tami...san
20.12.2014, 09:43
Bei einem GCS von 5 joa würde ich schon gerne die Atemwege sichern. Man könnte ja mal versuchen ob er einen Guedel Tubus toleriert, wenn ja wird er diesen auch brauchen. Trotzdem möchte ich gerne mal in die Glubscherchen schauen (ach das färbt ab :D)

Wir hängen mal eine warme Infusion ran evtl. Lässt sich vielleicht noch eine gute Vene finden.

Ansonsten kann der Kollege mal sagen was er gerne für Medis hätte während der RS schon mal die Intubation richten kann.

Brutus
20.12.2014, 10:06
Bei einem GCS von 5 joa würde ich schon gerne die Atemwege sichern. Man könnte ja mal versuchen ob er einen Guedel Tubus toleriert, wenn ja wird er diesen auch brauchen. Trotzdem möchte ich gerne mal in die Glubscherchen schauen (ach das färbt ab :D)
NEIN! Warum einen Guedel??? Dat Teil bringt Dir NIX! Der Patient schnauft suffizient, da ist keine Verlegung! Der Guedel hat als EINZIGE Berechtigung die Situation, wo Du versuchst mit der Maske eine insuffiziente Beatmungssituation zu verbessern. Ansonsten kriegt jeder auf die Fingerchen, der einem Patienten einen Guedel in den Rachen steckt. Du kannst gerne mal vorbeikommen, ich zeig Dir, was ich meine...
Wenn mal meint, dass der Patient intubiert gehört, weil er keine Schutzreflexe hat, dann kommt da ein sicherer Atemweg rein, und kein Güdel!


Wir hängen mal eine warme Infusion ran evtl. Lässt sich vielleicht noch eine gute Vene finden.
Du hast eine EZ-IO. Also kommt die warme Infusion da dran. Warum willst Du den Patienten noch weiter quaddeln?


Ansonsten kann der Kollege mal sagen was er gerne für Medis hätte während der RS schon mal die Intubation richten kann.
Moooooment! Mal langsam mit den jungen Pferden. Was haben wir denn bislang: unterkühlter Patient, nicht so richtig erweckbar, mit ansich nicht guten, aber durchaus stabilen Verhältnissen. Was willst Du denn da medikamentös richten? Der Mensch braucht Wärme. Ich würde sogar noch soweit gehen, und die Intubation kritisch überdenken. Denn spielen wir mal weiter. Wenn Mensch wieder etwas wärmer wird, kommt es ja irgendwann auch wieder zum aktiven Erwärmen z.B. durch zittern. Will man ihm diese Möglichkeit durch eine schicke Narkose auch wieder nehmen? Nur zur Info: auch bei einem gut temperierten Wohnzimmer kühlt Mensch im Rahmen einer Narkose schön aus. Insofern: Wärmemaßnahmen, Vitalmonitoring und Situation kritisch im Auge behalten...

Ach und noch was: Die Rettung! Nach einigem hin und her und her und hin... Hat mal jemand dran gedacht, dass DIESER Patient so schonend wie möglich gerettet werden MUSS? Wenn das kalte Blut aus den Extremitäten durch Bewegungen in den noch einigermaßen warmen Körperstamm verbracht wird, dann isses aus! Dann sinkt die Temperatur auf einen Schlag soweit ab, dass ihr den Rest der Nacht drücken dürft. Denn da hilft kein Supra und kein Strom. Nur Wärme. Und die kommt erst im Krankenhaus... :-nix

tami...san
20.12.2014, 10:47
Gerne komm ich vorbei solange mir kein Tubus gelegt wird ;) Ne im Ernst Danke für dir Information allerdings wurde mir erzählt das ich früher mit einem GCS 3 und einer Spontanatmung trotzdem einen Guedeltubus bekommen habe :D deswegen dachte ich wäre es eine Möglichkeit die on Betracht kommen würde.

Brutus
20.12.2014, 10:59
Man muss isch doch immer überlegen, was man macht. Wenn ich jemanden habe, der spontan atmet, warum will ich dann mit invasiven Maßnahmen unbedingt etwas verbessern, was gut funktioniert? Sowas geht doch immer in die Hose. Das wäre ungefähr so, als wenn man eine Sättigung von 100% mit Sauerstoffgabe unbedingt noch irgendwie verbessern will. Warum?
Guckt man sich dann die Gefahren an, dann stehen diese in keiner Relation. Verletzungen, Würgereiz, Erbrechen, Aspiration, etc.
Also warum sollte man das riskieren, wenn im Grunde genommen erst mal alles in Ordnung ist?

Edit: Du würdest keinen Tubus kriegen. Aber einen Guedel. Und dann erzähl mal...

tami...san
20.12.2014, 11:06
Nein danke das lassen wir besser mal bleiben mit dem Einlegen eines Guedeltubus. :D Aber ich würde unserem Patienten erst einmal eine Decke umlegen wenn das noch nicht geschehen ist vorher aber noch einmal einen gründlichen Bodycheck durchführen.

Dummie
20.12.2014, 13:33
Ist es nicht so, dass man einen Patienten mit Hypothermie höchstens um 1°C pro Stunde aufwärmen darf?

Blaulichtgurke
20.12.2014, 16:11
Beim gründlichen Bodycheck liefern sich keine Hinweise auf irgendwelche Frakturen, nur die bereits erwähnten oberflächlichen Verletzungen. Was jedoch auffällt ist dass die Pupillen maximal geweitet sind und sehr langsam auf Lichteinfall reagieren.

Brutus
20.12.2014, 16:36
Naja, dass die Pupillen sehr langsam reagieren ist normal bei der Körpertemperatur. Davon würde ich keine Maßnahme abhängig machen. Weiter langsam erwärmen. Ob das jetzt 1° pro Stunde sein muss, sei mal dahingestellt. Eine zu schnelle Erwärmung kann aber genauso wie schnelles Bewegen oder Lagern der Extremitäten über Herzniveau zum Bergetod führen.