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THawk
09.01.2015, 18:17
Hä, ne, da ändert sich nichts. Bezahlung für Aktiv Zeit gibt es nur bei der Rufbereitschaft. Und nein, Pausen lassen sich nicht einplanen. Es kann ja schlecht ein Kollege um zwei Uhr nachts in die Klinik kommen damit ich eine halbe Stunde Pause machen kann. Wenn man mit mehreren im Dienst ist kann man sich natürlich absprechen.

BetterCallSaul
09.01.2015, 19:23
Danke. Das heisst bei Anwesenheit und Bereitschaftsdienst ist das mit einkalkuliert, dass wenn Zeit ist Pause gemacht werden kann, wenn nicht dann nicht. Eine separate Pausenzeit ist da nicht mit drinne. Hatte ich nicht bedacht, dass für die Pausenzeit ja noch ne andere Kraft arbeiten muss in der Nacht :D mea culpa.

morgoth
09.01.2015, 21:28
Wobei im Bereitschaftsdienst ja schon ein bestimmter Zeitanteil ohne Arbeit sein muss. In der "Bereitschaft" voll durcharbeiten, ist bicht zulässig, dann muss ein anderes Dienstmodell her.

BetterCallSaul
09.01.2015, 21:35
Im Nachtdienst bist halt alleine und lässt dich bei uns auch von niemandem ablösen, um deine Pause machen zu können. Ob du Pause kriegst, entscheiden die Sterne.

morgoth
09.01.2015, 21:39
Das meinte ich ja: Wenn sich im Durchschnitt ergibt, dass in euren "Bereitschaftsdiensten" keine Pausen möglich sind, ist dein Arbeitgeber verpflichtet, ein anderes Dienstmodell einzuführen. Also nicht alles auf die Sterne schieben, euer Chef ist dafür verantwortlich, dass die rechtlichen Bestimmungen eingehalten werden.
Das bedeutet aber nicht, dass du ein Anrecht darauf hast, in jedem Dienst im Zeitraum a-b in Ruhe gelassen zu werden.

BetterCallSaul
09.01.2015, 21:41
Bin der letzte, der alles auf Sterne schiebt ;) War eher euphemistisch ausgedrückt. Weißt du, über welchen Zeitrahmen man dafür Protokoll schreiben muss?

morgoth
09.01.2015, 21:44
Kommt immer darauf an, ob du das alleine machst oder ob alle Assistenten gemeinsam mitziehen. Wenn da ein einzelner Hansel seine (möglicherweise stressigeren) Dienste aufschreibt, kann man leicht sagen "Pech gehabt, im Durchschnitt gleicht es sich aus". Besser wäre es, wenn man geschlossen das Arbeitsaufkommen aufschreibt; in meiner Klinik haben wir das zuletzt Anfang der 2010er über 2 Monate gemacht und nach oben verhandelt.

BetterCallSaul
09.01.2015, 21:54
Mit unseren Assistenten kannst du das knicken. Die lassen sich Dienste ändern und sich rumschubsen die Oberen lustig sind. Als wäre die Klinik das Kind, um das es sich zu kümmern gilt.

Kein Wunder, dass die Arbeitsbedingungen für uns teilweise so besch...eiden sind.

morgoth
09.01.2015, 21:59
Das klingt nicht gut :-nix

Hoppla-Daisy
09.01.2015, 21:59
Erinnert mich irgendwie an unseren Laden. Alle meckern über die Dienste. Aber im Grunde bin ich die Einzige, die sich tatsächlich an das Arbeitzeitgesetz hält (zumindest wenn ich Dienst hab). Bin ich über 12 Stunden, halte ich am nächsten Tag 11 Stunden Ruhezeit ein. Führt dann dazu, dass ich quasi die einzige aus unserem Team bin, die gelegentlich morgens später oder eben gar nicht kommt, je nachdem wie der Dienst eben war.

Wird regelmäßig mit doofen Sprüchen quittiert. Aber es ist mir echt egal. Kündigen, weil ich mich an das Gesetz halte, können sie mir nicht ;-).

tortet
09.01.2015, 22:07
Wobei im Bereitschaftsdienst ja schon ein bestimmter Zeitanteil ohne Arbeit sein muss. In der "Bereitschaft" voll durcharbeiten, ist bicht zulässig, dann muss ein anderes Dienstmodell her.

Das würde mich interessieren, wo das steht... gibt es eine Quelle dazu? Hier arbeitet man nämlich regelhaft durch...

Hoppla-Daisy
09.01.2015, 22:15
Hier auch.... und das JEDEN verf***ten Tag!

morgoth
09.01.2015, 22:26
Das würde mich interessieren, wo das steht... gibt es eine Quelle dazu? Hier arbeitet man nämlich regelhaft durch...
Auf die Schnelle z.B. so was :

http://www.vka.de/media/exe/119/6a42003547d65a068e057f297fd87902/tv-rzte_if_tv-4_vka.pdf - Abschnitt 10 (1) Ziffer 2

Im Bereitschaftsdienst darf "regelhaft" nur 50% der Zeit gearbeitet werden, die Zeit ohne Arbeit muss überwiegen.

Und dass die die durcharbeiten, wenigstens viel/mehr Geld bekommen, verbietet Abschnitt 12: Es gibt nur drei Entgeltstufen, alles über 49% tatsächlicher Arbeitsleistung fällt unter den Tisch. Es ist keine weitere Stufe für bspw. 75% Auslastung vorgesehen!

BetterCallSaul
09.01.2015, 22:34
Erinnert mich irgendwie an unseren Laden. Alle meckern über die Dienste. Aber im Grunde bin ich die Einzige, die sich tatsächlich an das Arbeitzeitgesetz hält (zumindest wenn ich Dienst hab). Bin ich über 12 Stunden, halte ich am nächsten Tag 11 Stunden Ruhezeit ein. Führt dann dazu, dass ich quasi die einzige aus unserem Team bin, die gelegentlich morgens später oder eben gar nicht kommt, je nachdem wie der Dienst eben war.

Wird regelmäßig mit doofen Sprüchen quittiert. Aber es ist mir echt egal. Kündigen, weil ich mich an das Gesetz halte, können sie mir nicht ;-).

N Kollege meinte schon, dass sich die Oberen gewundert haben, dass jemand sowas in der Probezeit (ich) durchzieht, aber ich sag's mal so: I don't react to threats, and I don't negotiate with terrorists :D Ich glaube, die Abhängigkeitsverhältnisse sind noch nicht wirklich da oben angekommen, zumal ich selbstständig und gut arbeite und nur selten Hintergrunddienst anrufen geschweige denn reinrufen muss. Bin noch auf mein Gespräch gespannt, hatte bislang Freizeitausgleich (Überstundenfrei) und mir nicht kurzfristig einen neuen Dienstplan diktieren lassen. Hätte man freundlich gefragt, hätte das vielleicht anders ausgesehen. Aber ein "wenn Schichten zu besetzen sind, müssen sie da arbeiten" hat bei mir doch etwas Unmut erzeugt. Zumal das betriebsrechtlich Humbug war.

anignu
10.01.2015, 01:11
Bevor man da zu extrem reagiert: überlegt auch die Nachteile eines "nicht-Bereitschaftssystems"...

Bei mir in der Klinik wurde mal offiziell von der Klinikleitung aus gefordert, dass die chirurgischen Assistenten aufschreiben sollen/müssen wann sie wieviel in der Bereitschaftszeit arbeiten. Das wurde dann unter den Assistenten so besprochen, dass da halt die höchste Bereitschaftsdienststufe rauskommen soll. So ist es dann auch gelaufen ;-)
Mei, es sind schon Dienste dabei die total besch... sind und einmal hab ich auch durchgearbeitet. Aber meist passt es schon.
Die Alternative zu um 16Uhr kommen und 9 Uhr gehen bei keinen Minusstunden wäre ein Schichtsystem mit Vollzeit. Aber keiner will ein Schichtsystem. Zumindest keiner meiner Kollegen von denen viele Kinder haben.

Was will ich eigentlich sagen: bei Arbeitszeitmodellen und deren Interpretation gibt es doch noch einen gewissen Speilraum und da sollten sich die Assistenten überlegen was sie haben wollen.
Ich arbeite lieber einmal die Woche einen Bereitschaftsdienst, und möge er besch... sein, als im 3-Schicht-System. Und bei uns passt das auch.

Brutus
10.01.2015, 06:58
Und dass die die durcharbeiten, wenigstens viel/mehr Geld bekommen, verbietet Abschnitt 12: Es gibt nur drei Entgeltstufen, alles über 49% tatsächlicher Arbeitsleistung fällt unter den Tisch. Es ist keine weitere Stufe für bspw. 75% Auslastung vorgesehen!
75% wäre auch laut ArbZG nicht zulässig. Das wird der Grund sein. ;-)
Sonst hätte der MB sicher so eine "Grenze" mit in den Vertrag rein genommen...


Hätte man freundlich gefragt, hätte das vielleicht anders ausgesehen. Aber ein "wenn Schichten zu besetzen sind, müssen sie da arbeiten" hat bei mir doch etwas Unmut erzeugt. Zumal das betriebsrechtlich Humbug war.
Was ja auch nicht zulässig ist, da Du ja immer noch aus freien Stücken dort arbeitest und nicht vom AG auf dem Sklavenmarkt in Port Royal gekauft wurdest. Wenn da Schichten nicht besetzt sind, dann müssen halt ALLE mal einspringen. Und nicht sagen, der Kleine, der kann das mal alles machen.


Bei mir in der Klinik wurde mal offiziell von der Klinikleitung aus gefordert, dass die chirurgischen Assistenten aufschreiben sollen/müssen wann sie wieviel in der Bereitschaftszeit arbeiten. Das wurde dann unter den Assistenten so besprochen, dass da halt die höchste Bereitschaftsdienststufe rauskommen soll. So ist es dann auch gelaufen ;-)
Mei, es sind schon Dienste dabei die total besch... sind und einmal hab ich auch durchgearbeitet. Aber meist passt es schon.
Die Alternative zu um 16Uhr kommen und 9 Uhr gehen bei keinen Minusstunden wäre ein Schichtsystem mit Vollzeit. Aber keiner will ein Schichtsystem. Zumindest keiner meiner Kollegen von denen viele Kinder haben.
Was will ich eigentlich sagen: bei Arbeitszeitmodellen und deren Interpretation gibt es doch noch einen gewissen Speilraum und da sollten sich die Assistenten überlegen was sie haben wollen.
Ich arbeite lieber einmal die Woche einen Bereitschaftsdienst, und möge er besch... sein, als im 3-Schicht-System. Und bei uns passt das auch.
100% Zustimmung! So haben wir das in der Vergangenheit auch gemacht. Es wurde so aufgeschrieben, dass wir unter 50% Arbeitszeit blieben. Sonst hätte der AG ein Schichtsystem einführen müssen. Und das geht gar nicht. Schaut Euch einfach mal die Leute an, die am Band stehen, in den lustigen blauen Autos durch die Republik fahren, andere Ärzte, die in 3 Schichten arbeiten, usw. und dann entscheidet Euch, ob IHR so leben möchtet. ICH nicht!
Und richtig: es wird Tage / Dienste geben, wo man morgens seinen Namen nicht mehr ohne Personalausweis buchstabieren kann, aber das ist mir allemal lieber, als dieser Wechsel Früh/Spät/Nacht mit ohne Lebensqualität und ohne Zeit für Familie / Freunde.

Strodti
10.01.2015, 11:40
Ich mag unser Schichtsystem... das schöne sind die 7 freien Tage als Ausgleich, wenn man den Nachtdienstturn hat :-) Wir hatten das Thema mal in unserer Assistentenrunde und die meisten wollen das Schichtsystem auch so behalten.

Muriel
10.01.2015, 12:09
Mit solchen Ausgleichstagen ist das ja nett, aber wenn man nach sieben Nachtdiensten (der letzte endet am Samstagmorgen), direkt am Montag zur Spätdienstwoche antreten darf, ist das echt nicht witzig. Dazu die beschissene Bezahlung.

BetterCallSaul
10.01.2015, 12:30
@Brutus: wenn Schichten nicht besetzt sind, MUSS kurzfristig NIEMAND extra arbeiten ;) das ist ein Entgegenkommen seitens der Assistenten. :D

kartoffelbrei
10.01.2015, 12:38
Vielleicht habe ich gerade einen Knoten im Hirn, aber mir erschließt sich nicht, warum der Wechsel zu einem Schichtsystem automatisch bedeuten muss, dass man wie z.B. in der Pflege arbeitet... Der Unterschied ist doch, dass man im normalen Tagdienst viel mehr Ärzte braucht als im Spät- oder Nachtdienst (zumindest bei uns in der Anästhesie), in der Pflege macht das ja mengenmäßig nicht so den großen Unterschied.
Unser aktuelles System arbeitet mit Bereitschaftsdiensten, bei denen man ingesamt 20 Stunden in der Klinik ist. Der eigentliche Bereitschaftsteil daran geht von 19.30 bis 7.30 Uhr (2 Leute). Tagsüber gibt es immer 2 Spätdienste, die 11.30-19.30 Uhr da sind. Oft übernehmen diejenigen, die nachts Bereitschaft haben, auch den Spätdienst davor. Man kann aber auch, wenn es einem aus persönlichen Gründen besser passt, einen regulären Tagdienst bis 15.45 Uhr machen und hat dann ein paar Stunden Pause, bis der Bereitschaftsdienst nachts startet. Dann übernimmt jemand anders den Spätdienst und hat dann ab 19.30 Uhr frei.

Hätten wir jetzt ein Schichtsystem, würde sich doch nur ändern, dass man vor seinem Nachtdienst gar nicht in der Klinik ist. Man hätte alle paar Monate 7 12-Stunden Schichten am Stück und dann eine Woche frei. Aber dadurch ändern sich die Arbeitszeiten im Tagdienst doch nicht? Man bräuchte natürlich weiterhin 2 Leute am Tag, die den Spätdienst bis 19.30 Uhr besetzen, aber das ist jetzt nicht so spät, dass man danach nichts mehr machen könnte und kommt in einem großen Team auch nicht ständig vor... Ich finde das eigentlich gar nicht schlecht, oder habe ich irgendwo einen Denkfehler eingebaut?