1 Jahres Bilanz: Müde, keine Power

[gadi]

Liebe ML Gemeinde. Ich bin jetzt ein Jahr dabei: Neuro, Arbeitsbedingungen die üblichen, Besetzung mal besser, meistens schlechter....
Die Arbeit bringt mir an sich Spaß...
ABER:
Ich kann nur sagen, dass ich permanent müde und ausgepowert bin. Oder mich zumindest so fühle

Stehe um 6:30 auf und bin ca. 12 h später so um 19:00 daheim. Schnell was essen, Sofa, TV einschlafen und am nächsten morgen wieder ins Hamsterrad: Der Alltag ist stressig, keine wirkliche Mittagspause, .... Neuro bringt mit Spaß, der Arbeitsalltag als Assi auch. Das Team ist witzig... Aktuell ist es aber halt nur: Arbeiten - Schlafen - Arbeiten.

Ab und zu mal unter der Woche, sonst an freien WE Unternehmungen und Treffen mit Freunden. Unter der Woche fange ich aber ab 21:00 Uhr an zu gähnen.
Für Sport: "keine Zeit" bzw. Keine Muße. Halt ständig müde. ....

Ist das normal? Geht oder ging euch das (im 1 Jahr) auch so? Und wird es irgendwann besser???

Ich bedanke mich für Eure Einschätzungen

[DrSkywalker]

Liebe ML Gemeinde. Ich bin jetzt ein Jahr dabei: Neuro, Arbeitsbedingungen die üblichen, Besetzung mal besser, meistens schlechter....
Die Arbeit bringt mir an sich Spaß...
ABER:
Ich kann nur sagen, dass ich permanent müde und ausgepowert bin. Oder mich zumindest so fühle

Stehe um 6:30 auf und bin ca. 12 h später so um 19:00 daheim. Schnell was essen, Sofa, TV einschlafen und am nächsten morgen wieder ins Hamsterrad: Der Alltag ist stressig, keine wirkliche Mittagspause, .... Neuro bringt mit Spaß, der Arbeitsalltag als Assi auch. Das Team ist witzig... Aktuell ist es aber halt nur: Arbeiten - Schlafen - Arbeiten.

Ab und zu mal unter der Woche, sonst an freien WE Unternehmungen und Treffen mit Freunden. Unter der Woche fange ich aber ab 21:00 Uhr an zu gähnen.
Für Sport: "keine Zeit" bzw. Keine Muße. Halt ständig müde. ....

Ist das normal? Geht oder ging euch das (im 1 Jahr) auch so? Und wird es irgendwann besser???

Ich bedanke mich für Eure Einschätzungen

Das ist "normal", bei der von uns Ärzten geforderten Arbeitsbelastung. Natürlich steckt es jeder besser oder weniger gut weg, aber ich denke es geht vielen so wie dir. leider. Man kann das eine WEile machen, spätestens nach dem Facharzt kann man ja einen Gang runterschalten.. Oder sich LAternativen suchen. Du bist einfach in einem Krankenhaus, wohl AKutklinik, in einem Fach der direkten PAt.Versorgung. Da gehts rund, leider...

[mainzer]

mir ging es die ersten 3-4 Monate als Berufsanfänger ähnlich...Ist halt eine Umstellung wenn man vorher gewohnt war in Vorlesungen zu sitzen oder in Praktika zu sein.
Ist schon eine ordentliche Umstellung des voll-arbeitens...

Hast du denn Aussicht auf Besserung (bessere Besetzung, Rotation, Stellenwechsel), bzw. zieh doch mal eine Stellenreduktion (80%?) in Betracht auch wenn sich damit deine Weiterbildungszeit verlängert...
Bei 80% wäre es ein freier Tag/Woche...damit kann man schon was anfangen.

[Nana76]

So geht es mir auch manchmal. Ich zwinge mich manchmal einfach zum Sport, weil Bewegung einfach gut tut.

Schläfst Du denn gut? Es gibt so Tage, da mache ich mir so einen Kopf über den nächsten Tag (weil so viel anliegt), daß ich nur wirklich sehr unruhig schlafe und dementsprechend müde und unausgeruht bin.

[.Jordan.]

M. E. geht die Rechnung mit dem Sport nicht auf. Das ist wie bei den Leuten, die meinen sie würden bessere Leistungen bringen, wenn sie mehr Zeit in die Arbeit investieren und daher auf Pausen und ausreichend Schlaf verzichten. Man spart einfach am falschen Ende.

Wenn du abends eine Stunde in Sport investieren und dafür auf eine Stunde vor dem TV verzichten würdest, hättest du am nächsten Tag mehr Power. Wenn man Sport macht, hat man insgesamt mehr Energie und ist unternehmungslustiger.
Also wenn du ständig so müde bist, würde ich unbedingt auf Sport und ausreichend Schlaf achten. Und auch eine vernünftige Ernährung ist wichtig- die vernachlässigt man bei Zeitmangel ja auch ganz schnell. Daher z.b auch aufs „Mittagskoma“ achten.

Wenn du ja in der Woche kaum an die frische Luft kommst, würde sich zb laufen/joggen anbieten: wenig Aufwand, kaum Kosten, kannst du überall machen, frische Luft etc. Ansonsten gibt es ja zig andere Möglichkeiten: bike, schwimmen, klettern, Fitnessstudio usw.

[IlkaT]

Bei mir sind es 1,5 Jahre und ich bin nun auch an dem Punkt angelangt. Sport ist etwas, dass mir da gut tut. Ohne den geht es viel schneller bergab. Aber längere Zeiten ohne Urlaub / FZA bringen mich an meine Grenzen (habe noch Resturlaub aus 2013 und knapp 80h FZA, da der zuerst abgebaut werden muss).
Eine stabile Beziehung hilft da sehr.

[Muriel]

Sport war bei mir ja immer schon der sicherste Garant, mich beschissen zu fühlen ;-)

[Fr.Pelz]

(...). zieh doch mal eine Stellenreduktion (80%?) in Betracht auch wenn sich damit deine Weiterbildungszeit verlängert...
Bei 80% wäre es ein freier Tag/Woche...damit kann man schon was anfangen.

Bei 12h hat man entweder eine sehr lange Anfahrt oder arbeitet länger als 8,5. Was wiederum bedeutet, dass man statt Stellenreduktion erstmal die Überstunden minimieren muss.

Gadi - du musst halt wissen was dir wichtiger ist, Freizeit - dann musst du irgendwie einen Weg finden, zumindest etwas pünktlicher zu gehen oder das Arbeiten. (Ich persönlich kann auch gut verstehen, dass man gerne arbeitet ;-) )

Jordans Aussage kann ich nur unterschreiben. Vor meiner Elternzeit bin ich auch regelmäßig laufen gegangen, kein TV. Das macht den Kopf frei und man hat das gute Gefühl, auch körperlich gearbeitet zu haben. Und wenn man dann öfter mal an Läufen teilnimmt und das ein-oder andere Erfolgserlebnis hat, ist das auch toll. Man kanns ja auch mit Freunden machen und das ganze mit sozialem Austausch verbinden.

Und noch was ganz blödes: Medizinische Ursachen der Müdigkeit? Schilddrüse etc?

[.Jordan.]

Sport war bei mir ja immer schon der sicherste Garant, mich beschissen zu fühlen ;-)

Kann ich nicht nachvollziehen. Wenn ich längere Sportpausen machen muss, merke ich den Energie-Unterschied deutlich.

[Coxy-Baby]

Kennste Humor?

[aton_01]

Du hast schon die Möglichkeit etwas langsamer zu machen. Die erste Wahl ist da eben auf Teilzeit umzusteigen. Manch Kollege hatte das bereits getan, aber auch hier fühlten die sich nach einiger Zeit unterfordert, so dass die Aufstufung auf 100% recht zügig wieder beantragt wurde.
Nach meinen Erfahrungen steigt die Arbeitsbelastung, wenn man mit der Zeit besser wird. Je mehr man kann, desto mehr Aufgaben bekommt man, die alle in der selben Zeit zu erledigen sind.

Musterbeispiel Innere:
Meine damaligen Kollegen und Kolleginnen weigerten sich den Notarztschein zu machen, denn damit waren zusätzlich Patiententransporte verbunden. Nach so einem Transport, der mehrere Strunden dauern konnte, durfte man anschließend auf Station die liegengebliebene Arbeit nachholen.

[LasseReinböng]

Hast du denn Aussicht auf Besserung (bessere Besetzung, Rotation, Stellenwechsel), bzw. zieh doch mal eine Stellenreduktion (80%?) in Betracht auch wenn sich damit deine Weiterbildungszeit verlängert...
Bei 80% wäre es ein freier Tag/Woche...damit kann man schon was anfangen.

Ich dachte, daß sich die Weiterbildungszeit bis zur Reduktion auf 75% nicht verlängert ?

Wie dem auch sei - Möglichkeiten zur Reduktion der Arbeitszeit sind wohl in der Anästhesie immer noch mit am besten, in anderen Fachgebieten, insbesondere dort wo Stationsarbeit anfällt, ist das nicht wirklich verbreitet, habe ich den Eindruck.

an die Threaderstellerin, was das "Ausgepowertsein" anbelangt - immerhin schaffst Du es noch, ab und zu mit Freunden/Kollegen was zu unternehmen. Ich erlebe es in meinem Kollegenkreis leider so, daß privat eigentlich kaum noch was unternommen wird ( die Zeit wäre aber da !). Mir kommen manche Kollegen geistig regelrecht "vorgealtert" vor, Interessen/Hobbies neben der Arbeit = Fehlanzeige. Das sind bezeichnenderweise auch die größten Nörgler bei uns, die sich trotz 40h Woche ausgelaucht und überarbeitet fühlen.

[.Jordan.]

Kennste Humor?

:-D…zumindest sind mir Leute mit einer unglaublichen Sportphobie nicht unbekannt.

[aton_01]

Die Herabstufung auf 75% geht wohl nur, wenn man noch in der regulären Arbeitszeit ist. Schichtarbeit auf der ITS sei wohl nicht mehr möglich. Ein Kollege ist nach der Herabstufung auf 80% von der ITS geflogen, da man dies nicht mit der Dienstplanung in Einklang bringen könnte. Das stopt dann auch die Weiterbildung.

[mainzer]

Ich dachte, daß sich die Weiterbildungszeit bis zur Reduktion auf 75% nicht verlängert ?


würde mich doch sehr wundern...weiß jemand Genaueres?

[Muriel]

Paragraph 4 (6) der WBO regelt das. Dort steht nur, dass sich die Weiterbildungszeit entsprechend verlängert bei Teilzeittätigkeit, was nach meinem Verständnis für jede Art der Reduktion gelten sollte. Ich beziehe mich auch die WBO aus Nordrhein, aber soweit ich das überblicke, ist das ja eigentlich überall das Gleiche nach der Muster-WBO der BAEK. Eine Freundin in BW hatte sowohl 90%als auch 75%Stellen,beide werden ihr nur anteilig anerkannt. Alles Andere wäre nach meinem Verständnis auch nicht korrekt.

[THawk]

Die Herabstufung auf 75% geht wohl nur, wenn man noch in der regulären Arbeitszeit ist. Schichtarbeit auf der ITS sei wohl nicht mehr möglich. Ein Kollege ist nach der Herabstufung auf 80% von der ITS geflogen, da man dies nicht mit der Dienstplanung in Einklang bringen könnte. Das stopt dann auch die Weiterbildung.

Das ist quatsch, vielleicht in dem Haus, aber generell kann man Teilzeit im Schichtdienst arbeiten. Man muss dann natürlich die vollen Schichten arbeiten (kann also i.d.R. nicht eher gehen), aber man hat mehr ganze Tage im Monat frei. Haben wir gar nicht so selten bei uns, gerade bei den Rotationsassistenten.

[Anne1970]

So ist das.

[klingelpütz]

Ich stecke immer noch in dem Tief des Arbeitsbeginns, was die Müdigkeit anbelangt. Aber jetzt werfen die Tage wieder heller und da ich insgesamt mit der Arbeit und der Stelle sehr zufrieden bin, sehe ich Land :-)