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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schwanger, wie handhaben?



lala07
23.12.2014, 18:32
Hallo,

Ich bin frisch schwanger, etwa 5./ 6. SSW und arbeite auch im OP...eigentlich würde ich gerne bis zur 12. Woche, aus bekannten Gründen, dass es noch schief gehen kann, warten, bis ich es mitteile...nun habe ich aber immer ein ungutes Gefühl bezüglich Gasnarkosen...bei uns wird nur Desfluran und Sevofluran benutzt, meist ist der Patient intubiert, manchmal aber auch nur eine LAMA. Gibt es hier Anästhesisten oder Mütter, die mal erzählen können, wie sie das so gehandhabt haben?! Meine Kollegen bisher, die schwanger waren, haben da wohl nicht drauf geachtet, sicher bin ich da aber nicht...kann auch sein, dass ich es nur nicht mitbekommen habe... Mache mir natürlich auch schon Gedanken, diese Woche überhaupt im op gewesen zu sein...ich weiß auch nie vorher, ob es ne Gasnarkosen wird...

Lg und vielen Dank Lala (schon völlig Hormon-verrückt)

Muriel
23.12.2014, 19:25
Herzlichen Glückwunsch :-)
Ich verstehe Deinen Unwillen, aus genannten Gründen schon offiziell zu werden. Du solltest Dir nur die Alternativen überlegen: entweder eine andere Ausrede für OP-losigkeit sofern irgendwie realisierbar finden, sich in TIVA-Säle einteilen lassen, falls Ihr die habt, das könnte man ja mit einem vertrauten OA besprechen. Oder aber eben das Risiko eingehen und dann, falls wirklich etwas passiert, was hoffentlich nicht sein wird, abwägen, ob das evtl Wissen anderer von einem möglichen Abort oder aber der wahrscheinlich irgendwie präsente Gedanke, egal ob berechtigt oder nicht, dass ein Abort vielleicht etwas mit den Gasen zu tun gehabt haben könnte, schwerer wiegt.

smanpodg
23.12.2014, 19:41
Sags lieber zu früh, als zu spät.
Außerdem: Das ist für die meisten Chefs an der Tagesordnung, Assistentinnen an die Schwangerschaft zu verlieren. Das ist biologische Wahrheit und meistens wird das klaglos hingenommen.
Eine Anästhesistin, mit der ich bekannt bin, hat das auch wegen der Gasnarkosen sehr früh preisgegeben, sie hat dann meist Prämed und Visitendienste gemacht, oder Schmerzambulanz. Arbeit gibt es auch für Schwangere genug.

Ach, und meinen herzlichen Glückwunsch!
Ich hoffe, dass alles glatt läuft ohne Früh- und Spätgestosen ;)

Sebastian1
23.12.2014, 20:12
Es gab genau zu diesem Thema eine recht umfangreiche Positivliste der DGAI, welche vor etwa einem Jahr (Dezember 2013 oder Januar 14?) in der A&I veröffentlich wurde. Dazu auch jeweils recht umfangreiche Statements. Damit kann man sich vielleicht auch schon etwas sicherer fühlen in dem, was geht und was nicht geht.
Für dich ist aber allein entscheidend, was für dich okay ist - ich hatte in den vergangenen Jahren Kolleginnen, die sehr früh (deutlich vor der magischen 12. Woche) offiziell geworden sind, und solche, die ihren Bauch bis in den 7. Monat hinein unter weiten Kasaks zu verhüllen wussten (mit allen Konsequenzen wie Nachtdienst, Intensivarbeit, NEF-Dienste.... da hab ich nur begrenztes Verständnis für...).
Und wie mein Vorredner schon sagte: lieber zu früh als zu spät.

IlkaT
23.12.2014, 21:08
In den meisten chirurgischen Fächern kann man sich ja auch nicht sicher sein nur bei nicht-Röntgen-OPs dabei zu sein. Schürze hin oder her, da würde ich das Kind schützen wollen.

aton_01
24.12.2014, 07:14
Gratulation auch von mir.
Die gewöhnlichen Narkosegeräte im Saal mit Tubus bekommt man nie zu 100% dicht. Ein Leck mit LMA ist da schon recht sicher. Das bedeutet du atmest immer etwas Gas mit ein und das über Stunden. Ob diese Menge Fruchtschädigend ist, kann niemand mit Sicherheit sagen. Da wird es wohl auch nie eine Studie geben.
Daher das wichtigste:
1.) Unbedingt deinem Chef sagen. Sicherheit des Kindes geht vor
2.) Wenn du im OP weiter arbeiten willst, dann nur in Sälen in denen TIVAS durchgeführt werden
3.) Halte dich vom Aufwachraum fern (Patienten atmen weiterhin Narkosegas aus)

lala07
24.12.2014, 10:39
Vielen Dank für eure Antworten und Glückwünsche, werde es dann wohl nach Weihnachten sagen! Mache mir sorgen, dass jetzt schon was passiert sein könnte, aber das ist wohl sehr unwahrscheinlich oder?
Lg und frohe Weihnachten!

FirebirdUSA
27.12.2014, 17:46
Wenn du bisher keinen Abort hattest ist doch alles gut. Fruchtschäden im 1. Trimenon führen ja i.d.R. zu einem Spontanabort. Mach dich nicht verrückt :)

teletubs
27.12.2014, 17:57
Genau, mache dich nicht verrückt. Ich war auch in den ersten drei Wochen unbekannterweise noch im OP und es wurde auch geröntgt. Unser kleiner Wurm ist gesund und munter...aber lieber früher sagen, wenn man es weiss, als sich später Vorwürfe zu machen. Ich habe die Stelle gewechselt und hatte dann einen "Bürostuhljob"...daher habe ich länger gewartet meinem Chef etwas zu sagen.

Viel Glück und alles Gute.