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Biosys
27.12.2014, 17:39
Hallo,
Ich habe mich ein Bisschen umgesehen und nur ein Uralt-Thema zu dieser Frage gefunden, also mache ich diesen Beitrag.
Das Ende meines Studiums steht vor der Tür und für mich steht fest, dass ein Leben als praktischer Zahnarzt für mich nichts ist. Im Grunde hasse ich mittlerweile alles, was damit zu tun hat. Leider sind die alternativen Berufsfelder, die uns an der Uni aufgezeigt wurden eher lächerlich: Tandler für irgendwelchen Dentalplunder, Managementtätigkeiten, die erst eine mehrjährige Zusatzausbildung benötigen, angebliche Forschung für die man als Zahnmediziner nicht den Hauch einer Qualifikation hat oder Jobs im Verlagswesen, die nicht nur langjährige Berufserfahrung brauchen, sondern sich auch in Deutschland an einer Hand abzählen lassen.

So wie es im Moment aussieht bleibt mit nichts anderes übrig, als eine Assistentenstelle zu suchen, die Kröte zu schlucken und als Zahnarzt zu arbeiten. Als lohnendes Ziel für meine Zukunft kann ich das aber nicht sehen, darum höre ich mich zur Zeit überall nach guten Alternativen um - bisher ohne Erfolg.
Es wäre sehr interessant zu hören, ob hier noch jemand eine Idee hat.

Kandra
27.12.2014, 18:06
Hallo,
Ich habe mich ein Bisschen umgesehen und nur ein Uralt-Thema zu dieser Frage gefunden, also mache ich diesen Beitrag.
Das Ende meines Studiums steht vor der Tür und für mich steht fest, dass ein Leben als praktischer Zahnarzt für mich nichts ist. Im Grunde hasse ich mittlerweile alles, was damit zu tun hat. Leider sind die alternativen Berufsfelder, die uns an der Uni aufgezeigt wurden eher lächerlich: Tandler für irgendwelchen Dentalplunder, Managementtätigkeiten, die erst eine mehrjährige Zusatzausbildung benötigen, angebliche Forschung für die man als Zahnmediziner nicht den Hauch einer Qualifikation hat oder Jobs im Verlagswesen, die nicht nur langjährige Berufserfahrung brauchen, sondern sich auch in Deutschland an einer Hand abzählen lassen.

So wie es im Moment aussieht bleibt mit nichts anderes übrig, als eine Assistentenstelle zu suchen, die Kröte zu schlucken und als Zahnarzt zu arbeiten. Als lohnendes Ziel für meine Zukunft kann ich das aber nicht sehen, darum höre ich mich zur Zeit überall nach guten Alternativen um - bisher ohne Erfolg.
Es wäre sehr interessant zu hören, ob hier noch jemand eine Idee hat.

Zweitstudium Medizin?

Biosys
27.12.2014, 18:13
Zweitstudium Medizin?

Ist leider finanziell nicht drin.

baugruen
29.12.2014, 09:12
Im Grunde hasse ich mittlerweile alles, was damit zu tun hat.

ja ja, der "zahnhass". ich finde es ernüchternd, wie viele studenten am ende des studiums so frustriert sind. hab auch erst letzte woche mit kommilitonen darüber erzählt und es gab keinen, der gesagt hat, ich würde es auf jeden fall wieder studieren.
und den finanziellen aspekt kann ich auch gut verstehen. entweder ist man nach der zahnmedizin schon wegen bafög oder kredit hoch verschuldet oder man hat jahrelang auf kosten anderer gelebt und hat skrupel, das noch weiter zu treiben.

ich habe auch schon viel über andere berufsfelder nachgedacht, komme aber zu ähnlich negativen ansichten wie du. medizinjournalismus ist vielleicht interessant, aber als zahnarzt stinkt man da in der regel ja auch nicht gegen die humanmediziner an.

ich weiß, dass beratungsfirmen auch fachfremde akademiker einstellen, aber ob wir da mit unserem studium überhaupt irgendwelche eignungen haben, bezweifle ich.
ein möglichkeit wäre vielleicht, in den sauren apfel zu beißen, noch von irgendwo her kohle aufzutreiben, einen master in public health oder so zu machen und vielleicht irgendwo in einer behörde/amt unterzukommen. aber sicher warten die da auch nicht gerade auf einen.

ich hab ein paar ganz interessante artikel in der zm-online gefunden über zahnärzte, die etwas ganz anderes machen als zahnmedizin. ist leider nur bedingt hilfreich, weil sie die meisten probleme, die du beschrieben hast, nicht haben, aber vielleicht bekommst du ja ne inspiration ;-)
http://www.zm-online.de/starter/arbeit/Abseits-der-Praxis-14-Der-Gastronom_239502.html#1

davo
29.12.2014, 15:52
Ich vermute mal, dass man mit einem MBA gute Chancen hätte. Dauert halt 1-2 Jahre und kostet teilweise sehr viel Geld... außerdem gibts sehr viele sehr schlechte Programme. Aber grundsätzlich sicher eine der besten und "sichersten" Varianten.

Biosys
29.12.2014, 16:15
Ich vermute mal, dass man mit einem MBA gute Chancen hätte. Dauert halt 1-2 Jahre und kostet teilweise sehr viel Geld... außerdem gibts sehr viele sehr schlechte Programme. Aber grundsätzlich sicher eine der besten und "sichersten" Varianten.

Naja, aber das ist doch wieder nur in Richtung Zahnmedizin. Außerdem, wie gesagt, so was geht finanziell nicht.

davo
29.12.2014, 16:24
Naja, aber das ist doch wieder nur in Richtung Zahnmedizin.

Wieso das? Nachher hast du unzählige Möglichkeiten in der Unternehmensberatung, im Management, usw., und zwar in ALLEN großen Unternehmen...

Biosys
29.12.2014, 16:53
Wieso das? Nachher hast du unzählige Möglichkeiten in der Unternehmensberatung, im Management, usw., und zwar in ALLEN großen Unternehmen...

Ach so, in diese Richtung meinst du. Gut, aber es geht ja sowieso nicht. Außerdem glaube ich, wenn mich die Zahnmedizin schon stresst, sollte ich lieber die Finger von der Unternehmensberatung lassen.

@baugruen
Ja, Medizinjournalismus ist ziemlich aussichtslos, aber so weit ich weiß ist es auch für Humanmediziner sehr schwierig. Da ist eher wichtig, dass man genügend journalistische Praxis hat als einen Abschluss.

Ich habe schon so einige Stellenanzeigen von Beratungsfirmen gesehen, aber immer war da irgendeine Zusatzausbildung oder mehrjährige Erfahrung verlangt.

Die Artikel sind ganz witzig, aber meist entscheidet da ja der Zufall.

Punkt ist halt, wie man es dreht und wendet, ich kann keine Ausbildung mehr dranhängen und auch nicht, wie für den Journalismus nötig wäre, einige Jahre in Praktika verbringen. Eigentlich sehe ich ja ein: An der Patientenbehandlung führt da eigentlich kein Weg mehr vorbei, aber wahr haben möchte ich es nicht. Schon allein bei dem Gedanken wird mir übel.

Feuerblick
29.12.2014, 17:23
Schon mal an eine Gutachtertätigkeit beim Medizinischen Dienst gedacht? Die suchen auch Zahnärzte... :-nix

Snowcake
29.12.2014, 18:36
Möchtest du denn ganz generell keine Patienten behandeln oder hängt es "nur" an der klassischen Zahnmedizin, die Dir keine Freude bereitet? In dem Fall wäre vielleicht eine Weiterbildung in Oralchirurgie oder KFO was für Dich?
Ansonsten gibts ja auch viele Masterprogramme (nicht nur die rein zahnärztlichen), die berufsbegleitend absolviert werden können, damit wird es unter Umständen auch finanzierbar für Dich.

Kretschmann
29.12.2014, 18:39
Ich würde mir erstmal eine Liste aufstellen, was ich überhaupt kann. Zwischen Journalismus, Zahnarzt, Beratung und Gutachtertätigkeit liegen mehrere Galaxien.

Wenn du dann doch meinst, dass die Wirtschaft was für dich ist:
Vergiss die Stellenbeschreibungen.
Die suchen den 4x sprachigen IT-Experten, mit Doppelstudium und langjähriger Berufserfahrung im Investmentbanking. Einfach bewerben.

Biosys
29.12.2014, 22:02
Ich würde mir erstmal eine Liste aufstellen, was ich überhaupt kann. Zwischen Journalismus, Zahnarzt, Beratung und Gutachtertätigkeit liegen mehrere Galaxien.

Wenn du dann doch meinst, dass die Wirtschaft was für dich ist:
Vergiss die Stellenbeschreibungen.
Die suchen den 4x sprachigen IT-Experten, mit Doppelstudium und langjähriger Berufserfahrung im Investmentbanking. Einfach bewerben.

Naja, die Liste ist kurz: Ich kann Zähne behandeln und das nicht gut. Die Wirtschaft ist höchstwahrscheinlich nichts für mich. Natürlich suchen die mehr als sie bekommen können - aber als jemand der von so etwas nicht den Hauch einer Ahnung hat ist es dann doch etwas schwierig. Ich steige ja schon bei meinem Aktiendepot aus.

@Snowcake
Nein, ich will generell keine Patienten zahnmedizinisch behandeln. Naja, die berfusbegleitenden Programme sind ja meistens als Weiterbildung gedacht, oder denkst du an duale Studiengänge. Das ist wahrscheinlich nur im Maschinenbau so, dass man davon leben kann, nehme ich an.

@Feuerblick
Braucht man als Gutachter nicht sieben Jahre Berufserfahrung und macht das auch dann nur nebenher?

Feuerblick
29.12.2014, 22:40
Als MDK-Gutachter brauchst du zwar Berufserfahrung, aber du kannst das durchaus hauptberuflich machen ;-) Allerdings müsstest du zumindest für einige Zeit die Kröte des Zähne Behandelns schlucken, denn ohne Berufserfahrung werden selbst die gesuchten Zahnis dann auch nicht genommen... :-nix Aber ne Perspektive wäre es... besser als Medizinjournalismus in Zeiten des Verlagssterbens und bei teilweise echt mies bezahlten Stellen.

Snowcake
29.12.2014, 22:42
Du hast schon recht, riesig ist das Spektrum nicht, aber es gibt z. B. berufsbegleitende, nicht konsekutive Masterprogramme im Bereich Public Health, Epidemiologie, Gesundheitsökonomie, die auch für Zahnmediziner interessant sein können, wenn es im Gesundheitsbereich bleiben darf :-?
Kommt natürlich auch darauf an, was Du Dir für eine Tätigkeit vorstellen kannst.

Kretschmann
29.12.2014, 23:45
Du hörst dich an wie so ein Schluck Wasser.
Klopf Dir mal selber auf die Schultern, guck Dir an wo du heute stehst. Bring jetzt noch den letzten Meilenstein hinter dich und dann schlaf erstmal ne Runde über alles. Jetzt nen Kopf sich darüber zu machen - zumindest in deiner psychischen Lage, bringt nichts.

baugruen
31.12.2014, 11:33
darf ich dich fragen, wie viel vom studium du noch vor dir hast, biosys?!
mir ging es nämlich bis kurz vor ende ähnlich wie dir, ich habe eigentlich keine zukunft in der behandelnden tätigkeit gesehen.
das hat sich dann in den letzten beiden semestern gewandelt. mit mehr wissen, mehr können und auch endlich mal erfolgserlebnissen bin ich mittlerweile wieder so zufrieden mit meiner berufswahl, dass ich praktisch als zahnarzt arbeiten möchte. vielleicht könnte es bei dir ja ähnlich laufen.

Biosys
31.12.2014, 15:24
darf ich dich fragen, wie viel vom studium du noch vor dir hast, biosys?!
mir ging es nämlich bis kurz vor ende ähnlich wie dir, ich habe eigentlich keine zukunft in der behandelnden tätigkeit gesehen.
das hat sich dann in den letzten beiden semestern gewandelt. mit mehr wissen, mehr können und auch endlich mal erfolgserlebnissen bin ich mittlerweile wieder so zufrieden mit meiner berufswahl, dass ich praktisch als zahnarzt arbeiten möchte. vielleicht könnte es bei dir ja ähnlich laufen.

Bei mir waren es gerade die letzten drei Semester, die es mir so richtig vermiest haben. Erfolgserlebnisse kenne ich eigentlicht nicht, ich mache meine Sachen eben und bin froh, wenn die Assis nicht wieder mäkeln. Nun neigt sich schon das 10. dem Ende zu.

@Kretschmann
Na komm, ich brauche doch zumindest irgendeinen Ausblick auf das, was ich mal machen könnte.

@Snowcake
Im Moment gar nichts, würde ich sagen. Da liegt der Hund begraben. Prickelnd klingen diese Sachen auch nicht, aber es wäre zumindest mal was.

@Feuerblick
Aber sieben Jahre? Das überleb ich nicht.

Feuerblick
31.12.2014, 15:35
Wer spricht denn von sieben Jahren????

baugruen
01.01.2015, 15:07
Bei mir waren es gerade die letzten drei Semester, die es mir so richtig vermiest haben. Erfolgserlebnisse kenne ich eigentlicht nicht, ich mache meine Sachen eben und bin froh, wenn die Assis nicht wieder mäkeln. Nun neigt sich schon das 10. dem Ende zu.

okay, dann ist die große erleuchtung wohl nicht mehr zu erwarten.
tja nun, irgendwo (in einer praxis) als assistent anzufangen und mal zu gucken, ob es dir vielleicht noch doch noch gefallen könnte, ist absolut keine option?

Biosys
01.01.2015, 17:58
Wer spricht denn von sieben Jahren????

Die Gutachterrichtlinien? Das ist nach Bundesland aber unterschiedlich, wie es scheint.