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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie, du weißt nicht was das für eine Tablette ist?



Phosphorsalzperle
29.12.2014, 10:02
Hallo Zusammen,
ging es euch auch so wie mir über die Festtage, dass einer nach dem anderen der lieben Verwandtschaft ihr Pillendöschen neben der Weihnachtsgans entleerte und mich fragte, wofür die Tabletten denn jetzt gut seien?
Ich dachte immer nur "Error". Nur weil ich Pharmazie studiere, besitze ich keinen IR-Blick, mit dem ich nur vom bloßen Anschauen einer Tablette auf den Wirkstoff komme.
Meistens wurde ich dann enttäuscht abgeschaut und auch nach einigen Erklärungsversuchen mit dem Hinweis, dass man so etwas auf der Packung lesen könnte, blieb Unverständnis zurück.
Kennt ihr das auch?

erdbeertoertchen
29.12.2014, 10:38
Sowas kommt auch im KH öfters vor. Bei der Medikamentenanamnese hat der Patient natürlich seinen Plan nicht mit ins KH genommen und erzählt dann, er nimmt irgendwelche Tabletten für den Blutdruck, was für den Zucker und irgendwelche kleinen weissen Tabletten, da weiss man ja, was das ist.

Muriel
29.12.2014, 10:48
Oder aber man weiß, wofür die Tabletten sind und wie die heißen. Aber es kann ja einfach nicht sein, dass die Blutdrucktablette vom Papa 5mg hat und die eigene über 40. Das kann ja auch nicht stimmen. Dass es durchaus unterschiedliche Wirkstoffe mit unterschiedlichen Dosierungen gibt, kann durchaus überfordern ;-)

StuartProwerFaktor
29.12.2014, 12:41
Verschwinde am besten nächstes mal ins Hinterzimmer und guck auf der Seite der gelben Liste nach (sofern doccheck-Acc vorhanden). Da machste bestimmt Eindruck und nebenbei etwas Werbung für den Berufsstand.

Phosphorsalzperle
29.12.2014, 16:38
Aber es kann ja einfach nicht sein, dass die Blutdrucktablette vom Papa 5mg hat und die eigene über 40. Das kann ja auch nicht stimmen. ;-)

Hihi, ne da hat der Doktor sicher einen Fehler gemacht, also muss der Patient mal wieder selbst an der Dosierung feilen. Blöd nur, dass es ihm danach meistens schlechter geht.
Dann liegt es aber nicht an den Tabletten, sondern an der Firma, die diee auf einmal in einer gelben statt in einer blauen Packung verpacken :-))

Jule-Aline
31.12.2014, 14:54
Frau Doktor,

was sind das für gelbe Tabl? :-))Da fragen Sie mal die Pflege,die stellt die Tabl.Die kennt sich besser aus als ich.:-wow
Aber Sie sind ein Doktor oder?

Minoo
01.01.2015, 17:18
... auf euren Doktor-Titel kann man sich eben nichts einbilden:-))
Gemein ich weiß, aber das war ne Steilvorlage.

Lissminder
04.01.2015, 15:49
Leider wird man auch mit unserem Doktor nicht die Tablette am weißen Talkum erkenne. Mir ging es schon paar mal so in der Apotheke, dass mir jmd nur die ausgeblisterten Pillen unter die Nase hielt mit der Forderung " sagen Sie gute Frau, was genau ist das für eine Tablette"

Matzexc1
04.01.2015, 15:55
Gab es in meiner Pflegeausbildung auch die ganze Zeit(Wofür ist die?Was ist denn das?), interessant wird es dann wenn die Patienten noch irgendwas anderes ohne Mitteilung schlucken(Hat schon meiner Tante geholfen/Meiner Nachbarin geht es mit diesen Tabletten besser)

Empfehlenswert ist auch das Buch: "Haben sie diese Pille auch in Grün?"

Lissminder
04.01.2015, 15:58
Empfehlenswert ist auch das Buch: "Haben sie diese Pille auch in Grün?"
ja von dem Buch habe ich auch schon gehört...hast du es selbst gelesen? Ich glaube dass wäre eine sinnvolle Anschaffung. Lege ich dann neben den Verkaufstisch ;)

Matzexc1
04.01.2015, 16:02
Steht bei mir im Bücherschrank und ich hab es schon ein paar mal durchgelesen.
Es ist einfach toll.

Aber die Packungsbeilage stimmt: "...vor allem von Personal aus dem Gesundheitswesen wurden flashbacks berichtet oder Erinnerungen an ähnliche Situationen..."


Ich glaube ich schreibe irgendwann ein Buch über das Medizinstudium.Allein mit dem Mist der in meinem Semester passiert könnte man ein Buch füllen ;-)

el suenio
04.01.2015, 19:57
Super ist auch, wenn Patienten ganz aufgebracht sind, dass ja heute ganz andere Tabletten dabei gewesen wären als sonst und was das denn wäre. Wenn man dann fragt, ob sie die Tabletten mal zeigen können, kriegt man nur als Antwort, dass sie die doch schon geschluckt hätten :-)) Toll, da kann ich das ja auch sooooo gut nachvollziehen^^
Das ist ehrlich gesagt die Aufgabe, die ich am meisten hasse: Tabletten austeilen. Da hast du keine Zeit, willst schnell die Tabletten hinstellen und in jedem Zimmer wird gefragt, was die 5 weißen Tabletten denn für welche sind. Aber mittlerweile bin ich schon recht fortgeschritten im Kurs "Unterscheide die kleinen weißen Tabletten" :-))

EVT
04.01.2015, 22:10
Meine Schwester meinte, in der Gelben Liste seien auch Fotos drin und sie hätte es tatsächlich mal geschafft, eine Tablette damit zu identifizieren.

*Neuritis Ulcerosa*
04.01.2015, 22:42
Nicht nur Bilder, da gibts auch die genauen Abmessungen, da kann man an die Tablette die Schiebelehre anlegen und einen Größenvergleich anstellen :-))

Hab damit in meinem Nebenjob mal einen entspannten Nachmittag verbracht. Mann mit Freundin auf Urlaubsreise, nach ICB an Raststätte ins KH (die Freundin ist weiter an den Gardasee gefahren :grins:), hatte gefühlte 20.000 ausgeblisterte Tabletten in ner Dosette dabei und wir mussten irgendwie die Medikation rauskriegen. War Detektivarbeit vom feinsten, aber hat funktioniert.

Phosphorsalzperle
06.01.2015, 09:31
Ich glaube ich schreibe irgendwann ein Buch über das Medizinstudium.Allein mit dem Mist der in meinem Semester passiert könnte man ein Buch füllen ;-)

Gute Idee. Ich habe das Gefühl, das könnte ein Bestseller werden. Ich hätte auch schon einen Titel für die Tabletten-Problematik.
"Fifty shades of white"

Lissminder
06.01.2015, 12:47
da hat doch wer Fifty shades of Grey gelesen oder? wenn ja, erzähl mal wie du es fandest. Überlege es auch zu lesen.

Minoo
10.01.2015, 10:47
Meine Idee war schon große Plaktae von sämtlichen Tabletten aufzuhängen...und wenn der Kunde dann wissen will , was seine weiße Tablette genau ist, so könnte man ihn höflich auf die Tafeln verweisen.
"Schauen sie doch einfach nach, unter den 20. 000 Abbildungen ist ihre sicher auch dabei":-))

MineBiene
11.01.2015, 22:34
aber wenn man erstmal erklären kann, wofür die Dinger gut sind, fühlt man sich doch gleich viel besser. Da merkt man ahaa, das Pharmaziestudium bringt ja auch was :D

Minoo
12.01.2015, 21:59
aber wenn man erstmal erklären kann, wofür die Dinger gut sind, fühlt man sich doch gleich viel besser. Da merkt man ahaa, das Pharmaziestudium bringt ja auch was :D

ähhhh nein. Nicht, wenn du 100 mal das gleiche am Tag erklärst und merkst, dass es ohnehin nicht ankommt und mit ziemlich großer Sicherheit der Patient beim nächsten Mal das gleiche fragen wird.

Nach dem Studium ist uns eben auch viel trivial und wir wissen oftmals gar nicht mehr richtig einzuschätzen, was ein Durchschnitts -Mensch für ein pharmazeutisches Wissen hat, bzw. nicht besitzt.