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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Innere Medizin Vs. Allgemeinmedizin



Docamine
02.01.2015, 14:43
Hallo,

ich bin Berufsanfänger und stelle mir folgende Frage: Innere Medizin oder Allgemeinmedizin? Was sind die Vor- und Nachteile?
Ich wäre über eine Gegenüberstellung dankbar.

Vielen Dank im Voraus

Fufu123
02.01.2015, 15:34
Da ich kein Assistenzarzt oder ähnliches bin, kann ich dir nur die Sichtweise eines Außenstehenden aufzeigen. :-)) Wie viel dir das bringen mag sei mal dahingestellt :-nix

Also beziehe ich mich im Folgenden mal auf meine Eindrücke, die Weiterbildungsordnung der ÄKN und Das, was mein Hausarzt mir in seinen Sprechstunden bisher so gesagt hat :-oopss :-top

Erstmal zum Internisten:
Du wärst eben FA für die inneren Organe und hättest Möglichkeiten zur Spezialisierung (Kardiologie, Nephrologie etc.).
Als Internist erhälst du in deiner Ausbildung die hauptsächlich in der Klinik stattfindet auch einen 6 monatigen Einblick in die Welt der Intensivmedizin.
Internisten in der Klinik können ein breites Spektrum der Diagnostik nutzen (Endoskopie, Sonographie etc.).
Als FA kannst du dich sowohl niederlassen, als auch in der Klinik verbleiben.

Und jetzt zum Allgemeinmediziner:
Allgemeinmediziner sind ständige, ärztliche Begleiter. Hier bei uns auf dem Land ist es so: Alles was kein Kleinkind mehr ist bzw alles was in die Grundschule geht fährt nicht mehr zum Pädiater in die Stadt, sondern geht zum Hausarzt.
Das bietet natürlich ein riesengroßes Spektrum sowohl der Krankheitsbilder, als auch der Patienten. Von jung bis alt ist halt alles dabei.
Allgemeinmediziner sind die erste Anlaufstelle für Patienten und sichern die Grundversorgung. Alles was spezieller wird wird an einen Facharzt überwiesen, also bleiben spannende Fälle meistens aus oder werden nur begleitend betrachtet.
Laut WBO (Niedersachsen) ist in der Weiterbildung zum FA für Allgemeinmedizin keine Intensivzeit vorgeschrieben (anders als beim Internisten).
Allgemeinmediziner lassen sich in der Regel nieder. Möglichkeiten in der Klinik zu arbeiten gibt es aber dennoch.

Das wäre jetzt meine Gegenüberstellung. Ob es dir was nützt weiß ich aber nicht :-meinung :-nix :-))

Strodti
02.01.2015, 15:37
Wie weit bist du mit deiner Weiterbildung? Ich finde die Entscheidung ganz entspannt. Mach erstmal 2-3 Jahre Innnere, die brauchst du auch für den Allgemeinmediziner. Und dann merkste schon ob du in die Praxis möchtest oder im KH bleiben willst. Selbst wenn du es nach den 5 Jahren bis zum Internisten nicht merkst und dann Allgemeinarzt werden möchtest, ist das wertvolle Lehrzeit.

Harvey
02.01.2015, 21:17
Als Internist kannst du dich auch Allgemeinmedizinisch als hausärztlicher Internist niederlassen. Der große Unterschied liegt in der Ausbildungszeit. Zum Facharzt Innere muss man je nach Bundesland fünf Jahre Innere in der Klinik machen (vielleicht ändert sich ja noch was) - leider lässt sich nicht grundsätzlich ein anderes Fach anrechnen . Zum Facharzt Allgemeinmedizin 1.5 Jahre Innere in der Klinik und der Rest ist je nach Bundesland variabel.
So kann man sich in der Ausbildung breiter aufstellen. Letztlich bietet der Internist aber mehr Möglichkeiten wenn man innerklinisch vorwärtskommen möchte. Als Allgemeinarzt muss man schon ein bisschen in der Klinik seine Lücken suchen.
Aber wie schon erwähnt - da innere für beides gebraucht wird, einfach mal anfangen und dann gucken was kommt

Peter_1
04.01.2015, 11:32
Als Internist erhälst du in deiner Ausbildung die hauptsächlich in der Klinik stattfindet auch einen 6 monatigen Einblick in die Welt der Intensivmedizin.
Ein paar Ergänzungen zu er guten Zusammenfassung.
Auch als Allgemeinmediziner kannst Du Intensivzeit machen, Du bist sogar deutlich flexibler in der Wahl Deiner Weiterbildungsabschnitte.



also bleiben spannende Fälle meistens aus oder werden nur begleitend betrachtet.
Das kann ich so nicht unterschreiben, im Gegenteil während der Fachspezialist eben begrenzter arbeitet und dadurch irgendwann deutlich mehr immer gleiche Routine hat, hat der Allgemeinmediziner gerade durch die Breite mehr Spannung zu bieten (wenn man ausschliesslich die niedergealssenen Kollegen betrachtet).
Ich schliesse ich ansonsten an, fang mit der inneren Zeit an, die brauchst Du sowieso, dann schau halt wie Deine Interessen sich so entwickeln.

Remarque
20.12.2015, 17:25
Ich würde zu dem Thema gerne (aus reinem Interesse) eine Frage stellen:

Ist es denn derzeit möglich den Facharzt für die Innere Medizin zu machen? Damit meine ich den Facharzt für Innere Medizin ohne weitere Spezialisierung.

Was ist der aktuelle Stand bei dem Thema "FA Innere ohne Spezialisierung"? Ein Kardiologe hat mir vor kurzem erzählt, es sei nicht möglich, den Facharzt für Innere Medizin zu machen - man müsste sich spezialisieren.

Und wenn es möglich ist: Kann man sich als Facharzt für Innere Medizin niederlassen? Oder ist das nur für die Allgemeinmediziner bestimmt?


Mit freundlichen Grüßen
John

smanpodg
20.12.2015, 17:29
In einige LÄK ist der FA Innere ohne Spezialisierung (WBZ 5 Jahre) längstens wieder eingeführt worden.
5 Jahre Innere Medizin stationär; 12 Monate werden zT. aus dem ambulanten Sektor angerechnet.

Man kann sich auch als FA Innere als Facharzt niederlassen, ohne an der hausärztl. Versorgung teilzunehmen.

Remarque
20.12.2015, 17:44
In einige LÄK ist der FA Innere ohne Spezialisierung (WBZ 5 Jahre) längstens wieder eingeführt worden.
5 Jahre Innere Medizin stationär; 12 Monate werden zT. aus dem ambulanten Sektor angerechnet.

Man kann sich auch als FA Innere als Facharzt niederlassen, ohne an der hausärztl. Versorgung teilzunehmen.

Danke für die Info!

Feuerengelchen
20.12.2015, 18:28
Klar geht das, John7Z - ich mach genau das, nämlich Innere ohne Fachgebietsbezeichnung :) (LÄK Bayern)
Und du kannst beides: niederlassen als FA für Innere oder auf ner Allgemeinmedizin-Kassenzulassung.

Remarque
20.12.2015, 20:07
Klar geht das, John7Z - ich mach genau das, nämlich Innere ohne Fachgebietsbezeichnung :) (LÄK Bayern)
Und du kannst beides: niederlassen als FA für Innere oder auf ner Allgemeinmedizin-Kassenzulassung.

Ah! Das trifft sich ja gut!

Was war denn deine Motivation dazu? Gefällt dir der Bereich? Was möchtest du nach der Weiterbildung machen? :)

Gruß
John