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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Assistenzarztstelle Uniklinikum HILFE



Jens1991
04.01.2015, 19:13
Hallo zusammen,

ich hoffe ich bin mit meinen Fragen hier an der richtigen Stelle. :)
Ich befinde mich noch im klinischen Abschnitt des Studiums, dennoch stellen sich mir schon Fragen, die sich auf die Zeit danach beziehen.
Ich studiere derzeit in Mainz und würde nach dem Studium gerne zurück in meine Heimat nach Heidelberg und dort eine Assistenzarztstelle in der Neurochirurgie oder Strahlentherapie beginnen. Gleichzeitig interessiere ich mich auch sehr für Tumorforschung und würde mich gerne auch damit während der Assistenzarztzeit ausseinandersetzen und evtl. auch Promotion zum Dr. rer. nat. anstreben.
Ich habe jedoch keinerlei Ahnung wie es aussieht mit Chancen auf eine Anstellung in diesen Bereichen. Hat man als auswärtiger überhaupt die Möglichkeit eine Stelle zu bekommen, haben alle die gleichen Chancen oder werden primär Heidelberger genommen?
Wie sieht es mit der Vereinbarung von Forschung und Kliniktätigkeit aus?

Würde mich freuen, wenn mir jemand weiterhelfen könnte, Vielen Dank :)
Jens

Nessiemoo
04.01.2015, 21:26
Von Work-life-Balance ist Strahlentherapie wohl so ca 5 mal besser ^^ Da werden auch auswärtige genommen, Forschen kann man auch ganz gut nebenbei. Auch wenn da auch Überstunden anfallen, die man nicht aufschreiben soll ^^

LostSoul
05.01.2015, 10:49
Gleichzeitig interessiere ich mich auch sehr für Tumorforschung und würde mich gerne auch damit während der Assistenzarztzeit ausseinandersetzen und evtl. auch Promotion zum Dr. rer. nat. anstreben.

Mit einem Medizinstudium kannst du nur einen Dr. med. bekommen. Für Dr. rer. nat. musst du vorher Biologie, Chemie, Geographie, Geologie, Mathematik, Pharmazie oder Physik studiert haben (http://de.wikipedia.org/wiki/Doktor_der_Naturwissenschaften).

Harvey
05.01.2015, 10:59
Es gibt an Unikliniken PhD Programme, die den Dr rer nat fuer Aerzte ermöglichen - wenn man Forschung mag. Vielleicht meint Jens1991 dies.

Pullo
05.01.2015, 13:38
Anmerkung zum „Dr. rer. nat.“ - Titel für Mediziner

Herausragende Leistungen im Studium vorausgesetzt, könntest Du neuerdings an ausgewählten Universitäten in Deutschland den „PhD“ erwerben (der in seiner Bedeutung/Wertigkeit dem Titel eines „Dr. rer. nat.“ entspricht bzw. identisch ist).
Allerdings widersprechen sich einige Universitäten bei der Bezeichnung bzw. manche Universitäten werben damit, dass auch eine klassische deutsprachige Bezeichnung des Titels möglich wäre...
Uni Heidelberg spricht von der Möglichkeit einen „Dr. rer. nat“ zu machen oder einen „Dr. rer. biol. Hum.“ an der Uni Hamburg. Andere Unis sagen, dass dieser klassische "Dr."-Titel prinzipiell nur mit einem klassischen naturwissenschaftlichen Studium erreicht werden könne….

http://www.medizinische-fakultaet-hd.uni-heidelberg.de/Informationen-ueber-das-MD-PhD-Programm.9575.0.html?&L=

https://www.uke.de/aerzte-wissenschaftler/index_73584.php

Zusätzlich gibt es noch die Problematik, dass medizinische Fakultäten entsprechend uni-rechlicher Kodifizierungen im 20. Jahrhundert/bzw. der Nachkriegszeit theoretisch nur die Titel "Dr. med.", "Dr. med. dent", und "Dr. nat. med." (für nicht-Mediziner) vergeben durften...
Daher müsste der PhD jetzt in Kooperation mit anderen Fakultäten erfolgen...oder sonstige Ausnahmen vorhanden sein ....oder die Universitäten haben in den letzten 15 Jahren ihr Rechtssystem flexibel angepasst.

anderer unklassischer Weg:
Da Profs im deutschsprach. Raum rechtlich sehr autonom agieren können, gäbe es auch die eher unwahrscheinliche Möglichkeit fachfremde Personen mit Hochschulabschluss als Doktoratsstudenten an einer naturwissenschaftlichen Fakultät aufzunehmen. (soweit ich weiß kommt das hin und wieder an österreichischen Universitäten vor) Allerdings ist dieser Weg recht komplex und viellt wagen das nur wenige Profs, da die Uni/der Fachbereich und auch der Lehrstuhlinhaber für solche "Experimente" weniger bereit sind Forschungsgelder zur Verfügung zu stellen.

Ergo…jede Uni und teilweise jeder Fachbereich kocht ihre/seine eigene Suppe…. (Bologna-Prozess lässt grüßen)
...ich finde das eine ziemlich unüberschaubare Materie...
Auch im europäischem Ausland findet man ebenfalls viele unterschiedliche Regelungen ohne klare Linie.

Nachtrag:
(Geführt wird der Titel entsprechend der Bezeichnung auf dem Abschlusszeugnis…wenn da „PhD“ draufsteht, darfst du dich nur so nennen. Wenn da „Dr. rer. nat. drauf steht, darfst Du dich „Dr. rer. nat XY….“ nennen.
Solltest Du einen PhD im Ausland machen..dürfest Du den Titel in Deutschland in „Dr.“ -ohne genauere Bezeichnung- umschreiben lassen.
Im nicht-deutschsprachigem Ausland wird der „Dr. rer. nat“ sowieso zum besseren Verständnis für die internationalen Forschungswelt als „PhD“ bezeichnet.)

test
05.01.2015, 18:34
Es gibt auch 1-2 jährige Masterstudiengänge, die man im Anschluß ans Medizinstudium absolvieren kann, die einem den Dr. rer. nat auch ermöglichen. Inhaltlich ist das wahrscheinlich so ähnlich (Abgesehen von der Masterarbeit) wie das MD/PHD Programm in Heidelberg z.B. Auch in Heidelberg hat man ja schon vor Abschluß des Medizinstudiums auch Praktika und Seminare zur Vorbereitung.

Wolfuego
30.01.2015, 14:17
Daher müsste der PhD jetzt in Kooperation mit anderen Fakultäten erfolgen...

Dazu kurz aus Aachen:

Hier gibt es ein entsprechendes Doktoranden-Programm als Verbundprojekt der medizinischen und naturwissenschaftlichen Fakultät. Man schließt dieses Programm als Dr. rer. hat. quasi ab. Wir haben auch einen Dozenten mit all-Professur, der sich so seinen zweiten Titel eingeheimst hat ;)

UweWoellner
30.01.2015, 16:28
Ich persönlich stelle es mir relativ schwierig vor in einem chirurgischen Fach sowohl in der Forschung als auch operativ gut voran zu kommen. Ist das eine Fehlannahme? Ist der Spagat wissenschaftliche Karriere und versierter Chirurg werden parktisch überhaupt möglich? Und kann man gleichzeitig noch "leben"?