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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bescheinigung für Patienten



Benztowngirl
14.01.2015, 21:53
Hallo,
Kennt ihr diese Problematik:
Mein Patient will eine Bescheinigung, dass er aufgrund einer OP nicht mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln nach der Entlassung zum Verbandswechsel zum Niedergelassenen oder zu uns in Krankenhaus kommen kann.
Ich soll einen Brief schreiben, den er dann so bei der Kasse einreichen kann-die hätten das bereits bestätigt.
Mein Patient ist 80, aber fit, hat nun beidseits Spalthauttransplantate auf deine Unterschenkelulzerationen.
Keiner kann ihn mit dem Auto bringen.
Ist das so,dass die Kassen das machen?
Danke!

Kackbratze
14.01.2015, 22:04
Natürlich "machen" die Kassen das, aber kann er echt nicht mit dem Bus fahren, wenn da nurnoch ein Verband drauf ist?
Wenn Du die Krankenkasse anrufst und denen die Frage stellst, "ob sie das bezahlen, wenn der Arzt das bescheinigt" wird der 0815-Berater mit "ja" antworten....und dann musst Du einen Arzt finden, der dir das bescheinigt. Woher soll der Berater am Telephon wissen, dass bloss noch 2 Briefmarkenpflaster auf der rechten Pobacke kleben?
Ganz einfache Kiste.

Du unterschreibst das, Du bist verantwortlich. Hast Du keinen OA den Du fragen kannst?

Sebastian1
14.01.2015, 22:06
Im Zweifelsfall ehrlich gesagt keine Ahnung, ob die Kassen das machen.
Aber auf der anderen Seite: im Zweifelsfall muss der Patient sich ja mit der Kasse auseinandersetzen. Wenn er sagt, er braucht so eine Bescheinigung - ich muss nur mal selbst überlegen, welche bekloppten Bescheinigungen ich von wo im Laufe meines Lebens schon gebraucht habe, für irrsinnige Anlässe...
Von daher: Wenn du den Eindruck hast, du hast einen Patienten vor dir, der die Hilfe real braucht, dann schreib ihm doch die Bescheinigung.
(80 Jahre, keine Angehörigen zum Fahren, offenbar chronische Ulcerationen (CVI, nehme ich mal an) mit zN Meshgraft... da hätte ich wenig Bauchschmerzen, mal den berühmten Taxischein zu unterschreiben...)

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15.01.2015, 10:32
Kann ich denn als Arzt im KH längerfristig für den ambulanten Bereich so unproblematisch Transportscheine ausstellen?
In unserer Fußambulanz war das immer schwierig, da war es poststationär nur für einen sehr kurzen Zeitraum möglich Verordnungen (!) vorzunehmen. Der Rest musste immer via HA erfolgen... Was aber auch kommunizierbar war. Mit Kassensitz entfiel das Geeiere dann...
Evtl. gibt es bei Transportscheinen auch solche Schwierigkeiten?

Erzähl mal wie das gelöst wurde.

Feuerblick
15.01.2015, 10:38
Hotline- oder Kundencenter-Mitarbeiter von Krankenkassen sagen viel, wenn der Tag lang ist. Meistens wissen Sie es einfach nicht besser, weil sie schlichtweg von den ganzen Bestimmungen keine Ahnung haben (können). Solche Mitarbeiter sind fürs "Lächeln und Winken" zuständig und in der Regel nicht für kompetente Beratungen im Einzelfall.

Was der Patient braucht sind Taxischeine für die Behandlungen und keine diffuse Bescheinigung vom Krankenhaus. Denn ob der Patient tatsächlich auch im Verlauf keine öffentlichen Verkehrsmittel benutzen kann, kann der Krankenhausarzt vorweg gar nicht beurteilen.
Wenn er also zu euch kommt, Taxischein ausstellen (bei der momentanen Konstellation hätte ich da auch keine Probleme mit) wenns indiziert ist. Alles andere ist Glaskugelleserei und wird spätestens beim MDK abgeschmettert. ;-)

Benztowngirl
04.06.2015, 20:59
Danke für eure Antworten...
Mein OA hat da allerdings auch keine Ahnung, ich sehe den leider eh kaum...
Ich habe nur den Taxischein dann ausgestellt, alles andere kenne ich nicht, und hätte ich auch nicht unterschreiben dürfen denke ich mal..
konkret ist das ja die Postopertive Nachsorge im krankenhaus. Aber Taxischeine gibt es nur für den Stationären Aufenthalt. Richtig?