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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Patientenberatung Mundhygiene



anna1708
31.01.2015, 10:15
bin gerade durch einen anderen thread auf ein thema gekommen und mich interessiert mal, wie ihr das handhabt:
wie beratet ihr eure patienten über mundhygiene? bei mir an der klinik wird nämlich immer gefordert, bringen Sie ihren Patienten die Bass-Technik bei. Passen Sie Interdentalbürstchen an, für jeden einzelnen Zahnzwischenraum...!

ich habe, außer am anfang, keinem patienten mehr die bass-technik beibringen wollen. in der theorie schön und gut, kann klappen; aber ich habe mitbekommen, dass kaum einer meiner patienten sie hinbekommt. deswegen sage ich mittlerweile meist nur noch, stellen sie sich eine uhr, putzen sie zwei minuten. und am besten kaufen Sie sich eine elektrische bürste.

und was soll ich bei einem zwanzigjährigen patienten mit interdentalbürsten in fünf verschiedenen größen anfangen? ich habe bislang keinen patienten kennen gelernt, der so motiviert wäre, das täglich durchzuziehen.
auch hier bin ich froh, wenn sie zweimal die woche mit zahnseide reinigen. und wenn der patient mit einer brücke dann doch mal mit der id-bürste rangeht, bin ich schon mehr als zufrieden.

wie beratet ihr? bin ich zu lasch und unmotiviert, meine patienten mehr zu fordern?

zahnstein24
31.01.2015, 10:48
aber ich habe mitbekommen, dass kaum einer meiner patienten sie hinbekommt
Aber so schwierig ist die Basstechnik jetzt doch auch nicht?! Einfach im 45Grad-Winkel anstellen und nach ausbürsten... Das bekommen deine Patienten nicht hin?

anna1708
31.01.2015, 14:06
hast du das schon mal ausprobiert, einem patienten die bass-technik zu eklären? ich rede nicht von einem zahni-kommilitonen aus dem ersten semester, sondern dem ganzen normalen "standard patienten". wenn ich dem erkläre, stellen sie mal die borsten im 45-grad-winkel zur zahnfläche an den übergang von zahn zu gingiva an und wischen sie mit einer rüttelbewegung den sulkus aus... die denken doch, ich will sie veralbern.

Absolute Arrhythmie
31.01.2015, 14:13
Anscheinend ist diese Bass-Technik nicht überlegen:
http://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0037072

baugruen
31.01.2015, 17:34
Anscheinend ist diese Bass-Technik nicht überlegen:
http://journals.plos.org/plosone/art...l.pone.0037072

so siehts nämlich aus!

bin eurer meinung, bass-technik ist akademischer quatsch. hauptproblem ist meiner meinung nach nicht die falsche oder richtige technik, sondern dass alle stellen im mund erreicht werden.

ich glaube, wenn die meisten menschen so viel zeit in ihre zahnpflege investieren würden, wie in ihre haarpflege oder autopflege oder sonstwas vergleichbares, wären wir alle arbeitslos

anna1708
31.01.2015, 17:39
ich glaube, wenn die meisten menschen so viel zeit in ihre zahnpflege investieren würden, wie in ihre haarpflege oder autopflege oder sonstwas vergleichbares, wären wir alle arbeitslos

du meinst also, die menschen würden zu wenig zeit in die zahnpflege investieren und das ist der grund für karies und co?

baugruen
31.01.2015, 17:41
das meine ich nicht, das ist so.
die durchschnittliche putzzeit eines deutschen liegt bei um und bei 40 sekunden oder so. und ich behaupte jetzt mal ganz frei, dass höchstens ein drittel der bevölkerung noch ein anderes mundhygienemittel zusätzlich zur zahnbürste benutzt.

jan_mediklin
31.01.2015, 17:42
Wo hast du denn diese Zahlen her, @baugruen?

ehemaliger User_25062015
31.01.2015, 17:42
Also falls das Problem ist, dass die Patienten nicht kapieren wie sies machen sollen...könnt ihr nicht einfach ein Modell nehmen und kurz vor machen wie sies denn machen sollen? Mal unabhängig davon ob diese Technik was bringt.

baugruen
01.02.2015, 10:48
die zahl mit den 40 sekunden habe ich mal irgendwo gelesen, ich suche die nochmal raus. die andere ist lediglich eine schätzung von mir.

ja, natürlich kann (und sollte) man eine gute putztechnik am modell zeigen. aber das übertragen auf den eigenen mund, fällt den meisten patienten einfach nicht so leicht. das hauptproblem liegt meiner meinung nach aber dennoch darin, dass die meisten das zähneputzen eben schnell-schnell machen. morgens, fix nach dem frühstück, aber schnell, man muss schließlich los. und abends, schon im halbschlaf vielleicht nochmal schnell drübergerutscht.