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Franz-Dieter
31.01.2015, 12:34
Hallo!

Ich bin neu hier, weil ich leicht verzweifelt bin ;)

Erstmal zu mir ich mache dieses Jahr mein Abitur, derzeitiger Schnitt nach dem dritten Semester 2,7. Erschwerend kommt hinzu, dass ich Morbus Crohn habe. Durch diese Krankheit habe ich herausgefunden, dass ich unbedingt Medizin studieren möchte, mein Interesse für diesen Studiengang ist unbeschreiblich, ebenfalls würde ich am liebsten in die Gastenterologie.
Das es mit dem Schnitt nie reichen wird ist mir klar ;). Somit hat sich mein Verstand damit abgefunden was anderes zu studieren, BWL bzw. gerne auch Gesundheitsmangement. Klar ist dies eine ganz andere Richtung als Medizin nur mein Verstand sag, es wäre das einzige richtige derzeit. Nur kann sich mein Herz mit der Entscheidung nicht so ganz abfinden. Sicherlich gibt es Möglichkeiten irgendwie, irgendwann einen Studienplatz zu bekommen. Beispielweise würde ich eine Ausbildung machen und die restlichen Wartesemster mit Ausbildungen, Weiterbildungen oder so verbringen und könnte irgendwann mein Traumstudium beginnen, weiß ich dann nicht ob mit meine Krankheit nicht einen Strich durch die Rechnung macht. Klar ist es wohl der schwerste Studiengang den es gibt nur mit Morbus Crohn wird der wohl nochmal erheblich schwieriger. Ich habe also Sorge, selbst wenn ich es schaffe irgendwann angenommen zu werde, dass ich das Studium dann abbrechen muss aus eigenen gesundheitlichen Beweggründen, dann wären die ganzen Wartesemster zwar nicht umsonst, aber irgendwie hätte ich vlt. dann doch was anderes machen sollen.
Leider ist es auch so, dass ich durch meine Krankheit stark eingeschränkt bin, Dauergast beim Arzt und dementsprechend auch viele Fehlzeiten in der Schule, sodass ich meinen Schnitt wohl nicht mehr groß verbessern kann. Ebenfalls ist es nun ja fast schon zu spät für eine Bewerbung, wobei ich dazu tendiere mich als Medizinische Fachangestellte bzw. für eine Ausbildung einfach mal zu bewerben und ganz offen von meiner Krankheit zu reden udn mal sehen was dabei rumkommt, sicherlich hat die Krankheit auch wenn es doof klingt Vorteile, bespielsweise sind mit Laborwerte oder ärztliche Berichte nicht fremd ebenso wie Medikationen vorallem natürlich hinsichtlich Chronisch entzündlicher Darmerkrankungen.

Ich würde einfach gerne mal eure Meinung zu meinem Standpunkt wissen, da mein Verstand leider sehr dominant ist......Vorallem würdet ihr es versuchen?? Würdet ihr wie obengeschildert eine Bewerbung offener schreiben also mal ganz anderes, wegen meiner Krankheit? Ich habe mit meiner Familie noch nicht drüber gesprochen, weil die mich für verrückt erklären, weil klar mein SChnitt ist nicht der Hit, dann noch die Krankheit und wohl der schwerste Studiengang...
LG

Absolute Arrhythmie
31.01.2015, 12:40
Wenn du so krank bist, dann hast du vielleicht Chancen über einen Härtefallantrag einen Studienplatz zu bekommen. Damit kenne ich mich aber nicht aus, also am besten mal auf www.hochschulstart.de informieren.
Ob du gesundheitlich fit genug bist, kann ich dir jetzt schlecht beantworten.

ehemaliger User_25062015
31.01.2015, 12:40
Medizin ist ganz bestimmt nicht der schwerste Studiengang...
Ob ichs probieren würde..hmm ich weiß ja nicht was du mit Dauergast beim Arzt meinst und inwieweit die Krankheit dich einschränkt. Die Fehlzeiten sind im Studium einfach sehr begrenzt, evtl müsstest du damit rechnen nicht in Regelstudienzeit fertig zu werden. Ob dir das was ausmacht musst du dann wohl selbst wissen.

sailor1989
31.01.2015, 13:55
Hallo Franz,

Ich wuerde die Krankheit nicht in den Mittelpunkt der Entscheidung stellen, wenn ein Medizinstudium wirklich dein Traum ist. Klar ist das Studium hart und mit Krankheit noch mehr, aber das kann man schaffen.
Ich bin zwar erst waehrend des Studiums krank geworden, aber habe dadurch zwei Jahre verloren und bin im Moment im Status eines Schwerbehinderten mit Gehbehinderung (auch wenn man das nicht denkt, wenn man mich sieht), will heißen: Auch ich muss gegen so einige körperliche Schwierigkeiten ankämpfen, gerade nun auch im klinischen Abschnitt mit viel mehr Laufen etc., und auch ich bin ab und zu bei Ärzten und werde im Laufe meines Berufslebens geplanterweise mehrere Male für mindestens ein halbes Jahr aussetzen müssen, ABER: So lange es dein Traum ist und du das wirklich willst, würde ich es an deiner Stelle versuchen.

Es gibt allerdings einige, die jahrelang auf einen Studienplatz warten und dann das Studium nicht bewältigen und abbrechen. Wenn man so lange wartet, sollte man sich sicher sein, finde ich, dass man genug Motivation besitzt das Ganze durchzuziehen.

EVT
31.01.2015, 17:48
Ich kenne zwei, die über den Härtefall zugelassen wurden, sie hatten MS und Darmkrebs. Ob das mit Crohn auch geht, weiß ich nicht. Wenn die Krankheit schnell fortschreitet und dir damit später das Studium nicht mehr möglich wäre, dann vielleicht.
Ansonsten gibt es noch einen Antrag auf Notenverbesserung bei Krankheit, aber dafür muss man nachweisen, dass es an der Krankheit liegt.

Ich würde an deiner Stelle schon versuchen, Medizin zu studieren. Bei BWL hast du große Konkurrenz und wenn dein Studium unter deiner Krankheit leidet, hättest du mit Medizin immer noch gute Jobaussichten. Außerdem willst du ja auch lieber Medizin machen. ;-)

Franz-Dieter
31.01.2015, 20:09
Danke, für eure aufmunternden Worte, natürlich stellt sich mir die Frage, ob ich überhaupt ein Medizin Studium schaffe klar vom Stoff und die Krankheit macht es nicht leichter, der Härtfallanfall fällt raus, weil ich nicht so stark eingeschränkt bin das man mich kaum noch in der Schule sieht oder so ;) Klar leiden meine Noten, ich möchte damit aber nicht sagen, dass ich ohne dieser einen Schnitt von 1,... hätte, das sicherlich nicht aber sicherlich 2,3-2,3 was ja doch ein Unterschied ist, nur mein Verstand ist doch nunmal momentan stärker als mein Herz, ich denke ich muss wohl abwarten wie meine Endnote aussieht, die Abiklausuren kommen ja noch, ich denke wenn ich es schaffe meinen SChnitt noch ordentlich zu verbessern werde ich es wohl versuchen bzw. irgendwie sehen, dass sich eine Lösung findet, da die WS sicherlich mehr werden und ich auch sehen muss, inwiefern ich die Zeit überbrücke, lange OPs wären eher ungünstig im Studium beispielsweise, wobei ich mir sofern es soweit kommen sollte, ziemlich sicher bin, dass ich einmal mich als Gastenterologe niederlassen möchte, wobei da natürlich die Ops entfallen und ledigliche Koloskopien oder Gastroskopien anfallen, wobei das jetzt ja keine stundenlange Untersuchung ist, so lange alles nach Plan läuft ;) Irgendwie versuche ich den Gedanken aus meinen Kopf zu bekommen, da es für meinen Verstand einfach unvernünftig ist nur irgendwie könnte ich dann auch weinen und stöbere den ganzen Tag beispielswiese durch Foren oder Youtube......
LG

Absolute Arrhythmie
31.01.2015, 20:17
Schaffen kann man das Studium wirklich! Wenn du ab und zu durch Krankenhaus-Aufenthalte etc ausfällst verlierst Du halt ggfs ein paar Semester. Mit deinem Abi Schnitt musst du dich allerdings auf mindestens sieben Jahre warten einstellen. Da musst du halt wissen ob du das in Kauf nehmen willst.

Franz-Dieter
31.01.2015, 20:26
Ja, 7 Jahre sind eine lange Zeit, klar kanns einem kerngesunden Menschen dann schlecht gehen, nur bei mir ist es ja fast brechenbar das es eher schlimmer wird als besser..... und für einen Härtefallantrag wird es wohl nicht reichen

ehemaliger User_25062015
31.01.2015, 20:41
Und drum musst du eben selber wissen, ob du damit leben kannst, dass du erst in 7 Jahren anfängst und dann mit großer Wahrscheinlichkeit länger als die vorgesehenen 6 Jahre studierst. Sowas wie lange OPs kann man ja verhindern, indem man das in Famulaturen und Co sagt. Für dich musst du jetzt eigentlich nur entscheiden ob du ein mehr an Zeit investieren möchtest um des Medizinstudiums Willen oder ob du sagst, dass dir das zu lang dauert und du lieber was anderes machst.

EVT
31.01.2015, 20:41
Naja vielleicht reicht es doch. Ich weiß nicht, wen man da fragen muss, vielleicht einen spezialisierten Anwalt? Dafür gibt es diesen Härtefallantrag ja, wenn man weiß, dass es schlimmer wird. So war es bei der Kommilitonin mit MS ja auch.

Das mit der Notenverbesserung ist nochmal eine andere Sache.

Vielleicht könnte man dann später auch manche OPs in die Ferien legen, wenn du welche benötigst? Ansonsten eben Urlaubssemester nehmen oder weniger Kurse belegen.
Ich habe einen Freund mit Colitis Ulcerosa, der hat das so gemacht. Klar, am Anfang musste er auch ein paar Semester weniger machen, aber jetzt geht es.

Glomerulum
31.01.2015, 23:41
Meine Cousine hat auch Morbus Crohn und arbeitet mittlerweile als Kinderärztin. Natürlich kann ich nicht beurteilen, inwieweit sich der Schweregrad der Erkrankung zwischen euch beiden unterscheidet. Wurde bei meiner Cousine auch erst diagnostiziert als sie schon ein paar Semester studiert hat, deshalb kann ich dir was Härtefall usw. angeht, nicht weiterhelfen...

Die Entscheidung, was du letztlich studierst, kann dir keiner abnehmen. Wir können ja auch alle nicht beurteilen, wie eingeschränkt du durch die Krankheit bist. Aber wenn du dir ein anderes Studium zutraust, warum dann nicht auch Medizin? Zur Not dauert das Studium dann halt etwas länger als die Regel ist, aber dann machst du wenigstens das was du wirklich willst...

Franz-Dieter
01.02.2015, 11:25
Danke für eure Worte, bei anderen Studiengängen würde ich halt auch ohne WS reinkommen, das wäre nunmal bei Medizin ganz anders, und ich würde mal behaupten ein Medizinstudium ist anspruchsvoller als BWL ;)

davo
01.02.2015, 11:45
"und ich würde mal behaupten ein Medizinstudium ist anspruchsvoller als BWL"

DAS würde ich nicht sagen. Ich habe ein Wiwi-Studium abgeschlossen und studiere jetzt Medizin - Medizin ist zwar VIEL zeitaufwändiger, aber anspruchsvoller ist es nicht. Wenn ich an VWL und Statistik denke würde ich sogar eher das Gegenteil sagen.

Franz-Dieter
01.02.2015, 12:09
Hmm, ok das ist mir neu, naja hätte ich einen besseren Schnitt wäre das keine Frage, geht ja vielen so, nur für mich stellst es sich schwierig dar die WS zu überbrücken. Ich denke ich versuche erstmal ein Studium im Bereich Wirtschaft, vlt. auch Gesundheitsmangement und schau dann mal wies wird, zur not halt Zweitstudium, Medizinstudium ist ja auch sehr lang, sodass ich nach einem Bachloer bereits nach 3-4 Jahren ins Berufsleben einsteigen könnte und zumindest eine Grundlage für einen Beruf hätte

baugruen
01.02.2015, 12:13
Medizin ist ganz bestimmt nicht der schwerste Studiengang...
die aussage möchte ich erstmal bestätigen.
ich möchte nur was zu deinem thread-titel sagen. ich finde es problematisch, sich immer so sehr auf eine sache zu versteifen. stichwort "traum". manche träume bleiben eben träume, und gerade das medizinstudium wird immer so sehr glorifiziert, als sei es das absolute geilste auf der welt. dabei gibt es auch in dem studium und beruf tage, die einfach scheiße sind und du alles verfluchst.

Feuerblick
01.02.2015, 12:22
Du bist dir schon im Klaren darüber, dass "Zweitstudiengang" alles andere als einfach ist? Auf das Pferd solltest du nicht setzen....

davo
01.02.2015, 12:46
Richtig, Zweitstudium wäre mir VIEL zu riskant. (Bei mir wars einfach, da ich mein Erststudium nicht in Deutschland absolviert habe.) Der Arbeitsalltag als Betriebswirt ist vollkommen anders als der Arbeitsalltag als Arzt. Ich würde also überlegen, was ich langfristig machen will, kurze Praktika in beiden Bereichen absolvieren, usw., und dann eine Entscheidung treffen. Besser als jetzt mit BWL anzufangen obwohl du lieber Medizin machen willst, nur um einen schnellen "Erfolg" zu haben.

Franz-Dieter
01.02.2015, 13:50
Würde mich gerne entscheiden, Praktikas habe ich im Wirtschaftsbereich schon mehrere gemacht, im Arztbereich noch nicht, wird vorm Abitur leider auch nichts mehr, ist ja nicht mehr lange hin. Ich sag mal so würde es mir gesundheitlich gut gehen, würde ich sofort sagen ich nehm die WS in Kauf, doch vlt. ist es besser schnell einen Beruf ausüben zu können, bevor es bergab geht und es nicht so einfach ist etwas zu erlernen für einen späteren Beruf. Nur leider kann ich mich einfach nicht entscheiden, da ich auch keine Person habe an die ich mich wenden kann, meine Familie erklärt mich für verrückt naja ;). Erfolg ist nicht mein Ziel, mir wäre es lieber ein Arzt zu sein, der vlt. gestresst ist, aber jedne Morgen gerne zu Arbeit geht, als ein Betriebswirt mit einem dicken Konto aber totaler Unzufriedenheit. Eigentlich beantworte ich mir die Frage ja selbst....
Oder ich mach erstmal bzw. versuche eine Ausbildung zur MFA und kann danach immer noch ein Studium beginnen...... Nur wüsste ich nicht, wie ich mit meiner Krankheit in der Bewerbung umgehen sollte, eigentlich würde ich dies verschweigen, doch so sind mit beispielsweise Laborbefunde oder ähnliches nicht fremd, ebenso manche Medikamente... Fragen über Fragen ;)

Absolute Arrhythmie
01.02.2015, 14:04
Wie wäre es denn, wenn du dich erstmal über deine Zulassungschancen selber informierst? Vielleicht hast du ja Chancen auf einen Härtefall. Ob du jetzt das eine oder das andere machen sollst, kann dir von uns hier keiner sagen.

Franz-Dieter
01.02.2015, 14:13
Wo kann man sich denn dazu informieren? Wollte das ungern bei meinem behandelden Arzt ansprechen da ich mir ja selbe rnoch nicht sicher bin was ich möchte, andererseits kennt er mich am besten..... hmmm