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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Lern-Tipps



chris79
04.09.2003, 20:09
Hallo,

Im Wintersemester werde ich mit dem Studium anfangen. Nun habe ich vor, mich davor ein wenig mit Lern- und Arbeitstechniken u.ä. zu beschäftigen.
Kann mir jemand gute Tipps geben, wie man den Stoff möglichst effizient lernt, so dass man das wichtige gut behält, bei den Prüfungen recht passabel abschneidet und auch noch (etwas) Zeit für andere Interessen nebenher hat. Wichtig wäre natürlich auch, dass man auch noch (zum großen Teil) gerne studiert.

-Welches Vorgehen/ welche Lernmethoden haben sich dafür bewährt bzw. wie findet man die für sich passenden?
Speziell wüsste ich noch gerne:
-Wie setzt man die richtigen Schwerpunkte beim Lernen?
-Wie wählt man seine Lehrbücher aus?
-Wieviel und welche Lehrveranstaltungen sollte man besuchen?
-Gibt es gute Bücher oder Internetseiten zu dem Thema?

Lieben Gruß,
Christian

trithobe
04.09.2003, 20:19
Hallo,
ich fang zwar auch erst an, aber da ich schon 2 Semester eines anderen Studienfachs hinter mir habe, geb ich mal meine (nicht empfehlenswerte) Methode durch:

- bei jedem neuen Semester gute Vorsätze für regelmäßiges Nacharbeiten
- bei jedem neuen Semester nach 1 Woche der gute Vorsatz vorbei :-))
- vor der Klausur 3-4 Tage literweise schwarzer Kaffee und hardcore-learning...


Das sollte nur meine Methode sein, kein RATSCHLAG!!!

Beim Medizin-Studium wird regelmäßiges Nachlesen :-lesen von stark von Vorteil sein, da es zu großem Teil auswendig lernen ist. Außerdem glaube ich, man sollte für die Schwerpunkt-Findung alte Klausuren anschaunen :-top

Dann noch viel Spaß im nächsten Monat & guten Studienstart!
Wo gehst du hin?

mfg
trithobe

Lava
04.09.2003, 20:33
vor der Klausur 3-4 Tage

Wenn du so auch das Pysikum schaffst - Hut ab! :-)) :-)) :-D

Also das mit dem Lernen ist wirklich nicht so einfach. Mit Lernstrategien kenne ich mich gar nicht aus, ich kann nur von eigenen Erfahrungen berichten. Man sagt ja immer, dass man sich möglichst einen Lernplan machen soll, aber das habe ich noch nie wirklich hinbekommen. Meistens brauche ich doch länger als geplant und muss dann irgendwie improvisieren. Eigentlich fange ich einfach immer nur an und sehe zu, dass ich fertig werde :-D Dabei lernt man jedesmal was dazu ;-)

Bücher.... hm.... du kannst sir dir mal ausleihen, etwas drin lesen und somit feststellen, ob du es magst oder nicht. Ich persönlich finde aber, dass man das erst nach einigen Wochen oder richtig lernen vor der Klausur rausfinden kann. Einfach mal ein Kapitel lesen bringt zumindest mir nicht viel. Erst im Lernprozess merke ich, ob ein Buch auf den Punkt kommt und ob die geforderten Themen drin sind. DAS Lehrbuch gibt es sowieso nicht. Oft habe ich mit mehreren gelernt, v.a. in Anatomie und Biochemie.

Lehrveranstaltungen.... man sollte die besuchen, bei denen eine Anwesenheitspflicht besteht :-)) Ansonsten noch die, die lustig sind und die, bei denen du eventuell was lernen kannst ;-) Das muss man auch irgendwie selber rausfinden. Oder mal ältere Semester fragen! Bei uns z.B. gibt es einige Dozenten, die man nicht versäumen sollte und etliche, die man sich schenken kann. Das merkt man meistens ziemlich schnell.

Phage
05.09.2003, 13:20
Das Problem ist meistens, das es keine allgemeine Lösung für alle Unis und alle Kurse gibt.
Die Anforderungen und das System (mündliche vs. schriftliche Prüfung, Kurz-, Vor-, Nach-, Zwischentestate und alle anderen Quälereien) sind sehr unterschiedlich.

Insofern würde ich dir raten - wie auch schon angesprochen - ältere Semester z.B. bei Einführungsveranstaltungen zu fragen, aber auch öfters mal in der Fachschaft vorbeizusehen und Skripte und Altklausuren für die einzelnen Fächer zu besorgen. Damit solltest du dich aber jetzt noch nicht belasten.

Wenn du jetzt wirklich schon was tun willst, dann solltest du dir wenn überhaupt nur kleine Kurzlehrbücher kaufen, die einen Überblick verschaffen. In den dicken Standardwerken gehst du in jedem Fall "verloren". Welche Kurzlehrbücher oder Skripte bei deiner Uni sinnvoll sind, frag am besten ein paar dortige Studis oder die Fachschaft.

Aber mal ehrlich: Deine Vorhaben sind zwar sehr lobenswert, aber die meisten studmeds schaffen die Semester auch ohne Vorarbeiten. In der Regel bist du schon in der Spitzengruppe, wenn du kontinuierlich durch das Semester lernst. Mach dir jetzt also mal nicht so viel Stress, sondern genieße noch ein bischen die Zeit bis zum ersten Studientag. Da erhältst du dann sowieso die wichtigsten Infos, die dann auch wirklich aktuell sind.

Relax! :-top

Diane
05.09.2003, 15:04
Lernmethoden: Natürlich findet man die passenden, indem man ausprobiert. Am Anfang hat man sicher mehr Angst vor Prüfungen und neigt eher dazu, regelmäßig und langfristig ein paar Stunden zu lernen, aber wenn man erst mal raus hat, wie schnell man ist, und Stoffmengen gut einschätzen kann, verfallen die meisten auf die 3-Tage-Hardcore-Methode. :-top

Schwerpunkte beim Lernen: Das ist am Anfang schwierig, und wichtig, wenn man nicht richtig Schwerpunkte setzen kann ist man mit dem Lernen schnell überfordert. Man muss versuchen, möglichst genau abzugrenzen, was eigentlich geprüft wird, durch Altklausuren, Protokolle, Vorlesungen, oder Nachfragen. Das ist das Geheimnis der Leute, die eine Woche vor der Klausur noch völlig entspannt in der Kneipe sitzen können, die haben es raus, wie man seinen Lernaufwand richtig reduziert.

Lehrveranstaltungen: Ich kenne zwei Arten von Vorlesung, die Schulunterricht-Vorlesung, wo man gut mitkommt, und der Dozent sich eng an die Prüfungs- bzw. Kurs-Themen hält, da kann man wirklich regelmäßig hingehen, wenn man gerne Vorlesungen hört. Und dann diese anderen Vorlesungen, die für besonders Interessierte gedacht sind, wo man Sachen hören kann, die über die Lehrbücher hinausgehen, wenn man will, was durchaus interessant sein kann, aber einen vom Lernen her nicht unbedingt wieterbringt.

dennis28
05.09.2003, 19:09
Also ich komm jetzt dann (hoffentlich :-D ) in den PJ und zurückblickend würde ich sagen, dass ich bis zum Physikum eigentlich richtig konsequent und auch viel gelernt habe. Danach hat sich irgendwie alles verändert, jeder meinte, in seinem (Teil-)Fach irgendein riesiges Buch empfehlen zu müssen... ich hatte das Gefühl, je weiter man kommt, desto weniger Chancen hat man, wirklich irgendetwas richtig gut bis perfekt drauf zu haben, weil es einfach insgesamt viel zu viel Stoff ist.

Ich fand das relativ frustrierend und dementsprechend weniger konsequent hab ich auch gelernt, weil es keinen Spaß macht, wenn man eh keine Chance hat, hinterher was richtig gut zu können. Das heisst nicht, dass es schwerer wird, die Prüfungen zu bestehen. Man lernt eben prüfungsorientierter, z.B. mehr mit Schwerpunkt auf Fragen kreuzen oder sich die Grundlagen für irgendein Testat oder eine Klausur anzueignen.

Und wenn ich mir das so recht überlege, dann kam mir auch im 2. Stex die ganze vorklinische Grundlage immer noch richtig zugute. Also ich finde deshalb, es lohnt sich in den ersten vier Semestern konsequent was zu tun, also eben nicht "die richtige Medizin fängt erst nach dem Physikum an".

Und von wegen Methode: auswendig lernen ohne Ende :-D naja, nicht nur, also wichtig ist, sich selbst eine bestimmte Struktur zu erstellen... wir haben damals sehr viel rausgeschrieben und selbst zusammengefasst, das kostet viel Zeit aber bringt auch echt was. Und das Wichtigste: immer wieder die gleiche Struktur beim Lernen verwenden... also ein Buch durchziehen oder den eigenen Aufschrieb und zwar jedesmal wieder, wenn man was zu dem Thema wiederholt. Sonst entsteht irgendwann das absolute Chaos im Kopf. Und noch was: lieber eine richtig gesunde Grundlage auch wirklich drauf haben, wie versuchen, sich auch noch die letzten Einzelheiten einzuprägen. Naja, muss letztlich wirklich jeder selbst rausfinden, aber bei mir hats so eigentlich ganz gut funktioniert. :-D