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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wartezeitquote aushebeln?



fMRI
06.03.2015, 03:13
Hallo

Ich wollte mal eine gar nicht so abstrus klingende Verschwörungstheorie posten (Oxymoron, ist klar...) die ich heute gehört habe:

Weiss jemand, wie viele der über die Wartezeitquote vergebenen Studienplätze eigentlich angenommen werden?

Warum? Im Prinzip könnten sich "unsere Eltern" mit Hochschulzulassung aber ohne ersten Studienabschluss in der Wartezeitquote bewerben (möglichst noch mit entsprechendem Sozialkriterium), den Platz nicht annehmen und dann würden die nicht angenommenen Plätze mit Leuten aus der Auswahlquote nachbesetzt werden. Damit wäre u.a. die Quote der Leute mit besserem Abitur/Testergebnis höher, was die Hochschulen ja auch gerne sehen. Plätze aus der Wartezeitquote werden nicht mit Bewerbern aus der Wartezeitquote nachgefüllt, oder? Das wäre doch glatt mal eine Verschwörungstheorie die funktionieren könnte... ;-)

Erschiesst mich nicht, ich hab' einen Studienplatz, diese lustig anmutende Verschwörungstheorie beim Kaffee gehört und wollte sie hier posten. :peace: :-kaffee

Bonnerin
06.03.2015, 07:15
Interessante Theorie mit einem kleinen Haken - auch die in der Abibestenquote nicht angenommenen Plätze werden im AdH verteilt; bedeutet dann auch, dass die Hochschulen lieber selbst den Bewerber aussuchen anstatt "den/die Beste" zu nehmen ;-)

Ich glaube aber, dass das einfach da ist um den bürokratischen Aufwand zu verringern, da Wartezeit und Abibestenquote ja dieses zweistufige Verfahren mit Vorauswahl (WZ bzw. Landesliste) und dann Verteilung an die Uni gilt. Wenn man da die nicht angenommenen Plätze über die Quoten weiterverteilen will muss man ja immer wieder hin und her schieben. Dann eher AdH und am Ende gibts für alle das Losverfahren.

davo
06.03.2015, 07:33
Das ist aber gar kein Haken - denn ob die "Geradenichtmehrbesten" jetzt einen Platz über eine vergrößerte Abibestenquote bekommen, oder über eine vergrößerte AdH-Quote, ist egal - der Schlechteste, der einen AdH-Platz bekommt, wäre in beiden Fällen gleich schlecht, und auf jeden Fall zumindest besser als der Schlechteste, der sonst einen Wartezeit-Platz bekommen hätte.

Durchaus amüsant :-))

hochschulstart.de veröffentlicht ja nur die "Zulassungen" - und meint damit natürlich nicht die Zulassungen im engeren Sinn, sondern die Zulassungsbescheide. Man müsste also die AdH-Zulassungen addieren, und daraus dann schließen, wieviele mehr AdH-Zulassungen es gab als es rechnerisch gegeben haben sollte.

*milkakuh*
06.03.2015, 08:04
Ich fände das Vorgehen moralisch sehr verwerflich! Die meisten Bewerber über die Wartezeitquote haben bis zu 7 Jahre aktiv gewartet (nicht alle aber ich denke nach wie vor der Großteil). Da wäre es äußert unfair, denen den Platz wegzunehmen nur, damit Töchterchen oder Söhnchen mehr Chancen im AdH hat. :-keks Wenn die Wartezeit erst ab der ersten Bewerbung zählen würde könnte man das übrigens verhindern!

MsLifeunderRock
06.03.2015, 11:06
Bis vor ein paar Jahren war es meine ich auch noch so, dass nur jedes Semester als Wartezeit galt, in dem man sich auch beworben hat. Zumindest habe ich nach meinem Abitur 2007 deswegen bei der damals-noch-ZVS nachgefragt, die mir gesagt haben, dass dieses Prozedere vor kurzem abgeschafft wurde.

Muriel
06.03.2015, 11:14
Das war zumindest schon Ende der 90er nicht mehr so, falls es denn überhaupt je so war.

MsLifeunderRock
06.03.2015, 11:43
Dann habe ich vielleicht nur extrem alte Infos... Mein Vater hat 87 angefangen zu studieren. Der musste das noch so machen. Der Herr von der ZVS hat mich halt in dem Glauben gelassen, dass das neu war.
Aber vor knapp 30 Jahren war es dann noch so :D Quasi gestern...

EVT
06.03.2015, 15:18
Dieses Vorgehen setzt voraus, dass die Eltern keinen Hochschulabschluss haben und wissen, dass Plätze aus der Wartezeit ins AdH gehen. Das wissen ja viele Bewerber schon nicht. :-D

fMRI
07.03.2015, 12:45
Dieses Vorgehen setzt voraus, dass die Eltern keinen Hochschulabschluss haben und wissen, dass Plätze aus der Wartezeit ins AdH gehen. Das wissen ja viele Bewerber schon nicht. :-D

Nun ja, eine meiner Grossmütter hat ihr Studium abgebrochen als sie geheiratet und (dann 9 Monate später) das erste Kind bekommen hat. Und in meinem Umfeld sind auch 2 Personen mit Abitur eine universitätsähnliche Ausbildung in Kunst -- was auch nicht als Studium zählt. Das gibt es also öfters als ich auch erst gedacht habe.

Lustig ist ja auch, dass man bei der Bewerbung angeben muss, in welcher Quote man sich bewirbt. So wie man ja auch Wartezeitequote ausschliessen kann, lässt sich doch auch die Abiturbesten und AdH Quoten "abwählen", oder?

Wir hatten das Ding über Kaffee ne Weile diskutiert, und mir ist kein Grund eingefallen, wieso die Wartezeitquote so nicht komplett sabotiert werden könnte. -??-

EVT
07.03.2015, 19:44
Klar könnte sie das. Aber der Platz geht dann ja nicht an dein Kind, sondern es gibt einfach nur einen mehr im AdH.
Kann man natürlich machen. :-nix

*milkakuh*
07.03.2015, 22:55
Zum Thema Oma und Opa:


Wenn Sie bis zum 15. Januar (Sommersemester) bzw. 15. Juli (Wintersemester) das 55. Lebensjahr vollendet haben, beachten Sie bitte Folgendes:
Die über hochschulstart.de zu vergebenden Studienplätze sollen in erster Linie Menschen zugute kommen, die mit dem erfolgreichen Studienabschluss auch in das Berufsleben eintreten wollen. Bewerber jenseits des 55. Lebensjahres können daher nur unter besonderen Umständen einen Erstsemesterstudienplatz erhalten.
Sie müssen die schwerwiegenden wissenschaftlichen oder beruflichen Gründe, die Sie im Hinblick auf Ihre persönliche Situation für das beabsichtigte Studium geltend machen, auf einem besonderen Blatt darlegen und entsprechende Belege beifügen.
Sofern die Gründe nicht anerkannt werden können, muss der Zulassungsantrag vom Vergabeverfahren ausgeschlossen werden, auch wenn Sie z. B. eine sehr gute Durchschnittsnote oder eine sehr lange Wartezeit (http://www.hochschulstart.de/index.php?id=1594&tx_a21glossary%5Buid%5D=204&cHash=9a5f08e6bb6b0a79d4785afd9dae9799) haben.



http://www.hochschulstart.de/index.php?id=741

Zumindest daran hat HSS gedacht. :-D

fMRI
08.03.2015, 05:33
Zum Thema Oma und Opa:



http://www.hochschulstart.de/index.php?id=741

Zumindest daran hat HSS gedacht. :-D

Danke, Milkakuh, dann kann ich ja auch mal was Faktenbehaftetes in der nächsten Kaffeepause in gleicher Besetzung zur Verschwörungstheorie beitragen. :-)

Hast Du auch eine Idee, wie man an die maximale Wartezeit in den verschiedenen Städten kommt? Bzw. sogar auf die Verteilung wie viele wie lange gewartet haben -- daran könnte man ja sehen, wie viele "fakes" dabei sein könnten. :-??? Man weiss ja nur, wieviel mindestens gewartet wurde und kennt nicht das andere Ende vom Spektrum.

fMRI

EVT
08.03.2015, 10:01
Erweitere deine Theorie doch noch darum, dass sich Eltern über die Wartezeit bewerben können, den Platz dann aber auch annehmen, um mit dem Kind zu tauschen. :-D

ehemaliger User_25062015
08.03.2015, 10:03
Genau, Eltern nehmen Platz an, tauschen mit dem Kind und exmatrikulieren sich dann :-D Und der Platz wird dann verlost, genial :-D

EVT
08.03.2015, 10:06
Naja, wenn man sich zu schnell ext, wird der Tausch glaube ich ungültig, um sowas eben zu vermeiden.

Muriel
08.03.2015, 11:14
Dann ext man sich zum zweiten Semester, damit der Neffe mit dem Teilstudienplatz eine Chance hat :-D