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JazzKo
09.03.2015, 22:29
Da es an anderen Stellen immer wieder auftaucht und dann als Offtopic behandelt wird, hier ein Threat zum Thema: Wer kennt sie? Wie geht Ihr damit um? Welche Auswirkungen hat Prüfungsangst auf Euer Studium und Eure Lebensqualität? Wer hat Tipps?

Viehdoc
10.03.2015, 20:00
Ich hatte vor dem Studium nie in meinem Leben Prüfungsangst, bin immer sehr gut vorbereitet und mega entspannt in Prüfungen gegangen. Dann kam die mündliche Anatomie-Prüfung und der Prof hat mich trotz sehr guter Vorbereitung (da kann ich mir echt nie was vorwerfen) total niedergemacht in der Prüfung. Inklusive Anschreien und mich lächerlich machen (er sagte zu dem, der die Präparate austauscht: Ich will von ihr nur wissen, wieviele Papillen die Niere vom Hund hat, das ist jawohl nicht so schwer. - und grinste dabei so richtig dämlich). Ja, wäre schlau gewesen in dem Moment zu sagen, dass man so nicht mit sich reden lässt, aber in so einem Moment denkt man sich nur: hilfe!

Tjoa und seitdem geh ich immer mit nem schlechten Gefühl in mündliche Prüfungen. Ich versuche mich einfach immer optimal vorzubereiten, sodass ich mir nichts vorwerfen kann und wenns dann nicht reicht, dann reichts nicht. Habs auch mit Lasea versucht, das hat mir auch einigermaßen geholfen, aber ich leide vor den Prüfungen immer unter akutem Schlafmangel, weil ich kein Auge mehr zukriege...

JazzKo
11.03.2015, 00:05
Ich hatte vor dem Studium nie in meinem Leben Prüfungsangst, bin immer sehr gut vorbereitet und mega entspannt in Prüfungen gegangen. Dann kam die mündliche Anatomie-Prüfung und der Prof hat mich trotz sehr guter Vorbereitung (da kann ich mir echt nie was vorwerfen) total niedergemacht in der Prüfung. Inklusive Anschreien und mich lächerlich machen (er sagte zu dem, der die Präparate austauscht: Ich will von ihr nur wissen, wieviele Papillen die Niere vom Hund hat, das ist jawohl nicht so schwer. - und grinste dabei so richtig dämlich). Ja, wäre schlau gewesen in dem Moment zu sagen, dass man so nicht mit sich reden lässt, aber in so einem Moment denkt man sich nur: hilfe!

Tjoa und seitdem geh ich immer mit nem schlechten Gefühl in mündliche Prüfungen. Ich versuche mich einfach immer optimal vorzubereiten, sodass ich mir nichts vorwerfen kann und wenns dann nicht reicht, dann reichts nicht. Habs auch mit Lasea versucht, das hat mir auch einigermaßen geholfen, aber ich leide vor den Prüfungen immer unter akutem Schlafmangel, weil ich kein Auge mehr zukriege...

OMG! Sowas hätte mich aber auch traumatisiert glaube ich. Ich hatte früher sich nie Angst und war auch immer sehr selbstbewusst. Der Übergang war schleichend. Irgendwann hatte ich dann auch für Prüfungen Brechdurchfall, Bauchschmerzen und Nervenzusammenbrüche… hat sich dank einer "Auszeit" wieder stabilisiert. Dennoch kriege ich so ziemlich vor jeder Prüfung mindestens einen Heulkrampf und stelle alles in Frage. Weil ich das schon als normal erachte können mein Freund und ich nach kurzem "in den Arm nehmen und wieder fangen" darüber echt schon lachen, aber in Kombination mit privaten Problemen oder wenn man ganz alleine ist, kann sowas echt "tödlich" sein.

In meinem Bekanntenkreis gab es auch solche Leute, die massiv unter richtiger pathologischer Prüfungsangst gelitten haben und sich professionelle Hilfe suchen mussten. Teilweise mit und teilweise ohne Medikamenten. Schon schlimm was dieses Studium aus einem machen kann. Liegt es am hohen Frauenanteil, der Art wie man unter Druck gesetzt wird oder sich selbst unter Druck setzt? Sind die Probleme in der Humanmedizin auch so häufig? Kenne wirklich Leute, die praktisch der absolute Hammer sind aber in mündlichen Prüfungen keine klaren Satz raus bekommen… schon seltsam, irgendwie.

Elvira93
11.03.2015, 19:56
Ich weiß es auch nicht, finde es aber auch krass, wieviele Leute wirklich richtig heftige Probleme mit Prüfungen haben. Frag mich auch, woran das liegt, ob der Druck tatsächlich so groß ist oder obs nen anderen Grund hat...

ehemaliger User_11062015
13.03.2015, 14:51
edit.

Viehdoc
13.03.2015, 19:57
Es gibt bei euch ernsthaft Leute, die einen bemitleiden, wenn man "nur" ne 3 hat? Wie dämlich ist das denn bitte? Zählen in der Humanmedizin die Noten so extrem oder woran liegt das? Bei uns interessieren die Noten im Endeffekt keinen Arsch, es sei denn du willst ne bestimmte Doktorarbeit oder ein Stipendium oder so ^^

noame
13.03.2015, 22:36
Ich hatte NIE Prüfungsangst. Bis ich angefangen habe, Tiermedizin zu studieren. Da sah das ganze dann etwas anders aus. Die ersten zwei Prüfungen waren noch ok - und ich hatte das Pech, gleich beide in den Sand zu setzen. Seitdem hatte ich immer richtig Muffen vor den Prüfungen. Nicht so schlimm wie einige hier beschrieben. Vor mündlichen Prüfungen im Grunde genommen immer mehr, dafür waren die hinterher immer besser in den Noten.

Bei mir lag es glaub ich schlicht daran, das ich dieses Studium umbedingt schaffen wollte. Und ich WOLLTE Tierärztin werden. Wenn man dann im Hinterkopf hat, hey, drei Versuche, und wenn Du es dann nicht gepackt hast, bist Du raus" - hat mich dann panisch werden lassen.

Nachdem irgendwer schlaues mal (in der Mensaschlange *g*) zu mir sagte, hey, wer es beim DRITTEN mal noch immer nicht verstanden hat, bei dem ist auch echt Hopfen und Malz verloren, seitdem wurde es tatsächlich wieder besser mit den Prüfungen... bzw. mit der Prüfungsangst.

Die schlimmte Prüfung war am Ende dann tatsächlich meine letzte Examensprüfung... aber auch die habe ich ja letzten Endes bestanden...

Nickel1992
15.03.2015, 09:15
Ich glaube man macht sich selber einfach viel zu viel Druck. Ist ja auch so, dass wenn man in einer Zweitprüfung landet, gleich die ganzen Semesterferien im Arsch sind, weil die direkt hinten dran gehängt werden. Und meist braucht man ja schon nach den Prüfungen mal ganz dringend ein paar Tage frei.
Und dann kommt wie noame schon sagt dazu, dass man es ja unbedingt schaffen will und weiß, dass man nur drei Versuche hat ;)

noame
15.03.2015, 09:33
Nickel, ganz genau. Das war bei mir das Problem. Ich hatte nun, wo ich im anderen Thread gelesen habe, noch keine behandlungswürdige Prüfungsangst, aber dennoch gerne mal die Wilde Panik, weil "ich MUSS das ja jetzt bestehen".

Und dieser Punkt "Du hast nur drei Chancen" hat mir den Druck eben extrem erhöht.

Ich habe eine Freundin, die auch unter Prüfungsangst leidet. Die jetzt auch schon Drittprüfungen (bei zum Glück verständnisvollen Prüfern) abbrechen mußte, weil sie vor lauter Panik nur noch heulen konnte. Bis jetzt ist sie noch nicht fertig (hat schon im Physikum in die Drittprüfung Anatomie gemusst, und hat jetzt glaube ich auch noch einige Drittprüfungen übrig), hat sich aber dadurch sehr intensiv mit Lernstrategien auseinandergesetzt, nimmt auch Medikamente, und hat meine ich in diesem Herbst dann ihr Examen.

Aber auch da kamen, auch von fertigen TÄ, schon hin und wieder Bemerkungen, das man doch, wenn das alles so schlimm läuft, vielleicht das Studium eher aufgeben sollte. Ist halt die Frage - wenn es tatsächlich daran liegt, das einem extrem schwerfällt, die Inhalte zu lernen und zu merken, ok - wenn es tatsächlich an der Prüfungsangst liegt, wäre das wohl eher kein Grund, das man für den Beruf nicht geeignet ist...

Viehdoc
16.03.2015, 13:53
Ich hab mir ne zeitlang auch immer Druck damit gemacht, dass ich unbedingt im Erstversuch bestehen will, um nicht zweimal den Stress zu haben und nicht alles zweimal lernen zu müssen. Und dann natürlich noch das Problem, dass in manchen Fächern die Drittprüfung erst nach einem Jahr ist und so.
Irgendwann hörte das bei mir auf zum Glück. Aber die Angst vor den mündlichen Prüfungen bleibt irgendwie :/

Elvira93
17.03.2015, 13:59
Ich habe eine Freundin, die auch unter Prüfungsangst leidet. Die jetzt auch schon Drittprüfungen (bei zum Glück verständnisvollen Prüfern) abbrechen mußte, weil sie vor lauter Panik nur noch heulen konnte. Bis jetzt ist sie noch nicht fertig (hat schon im Physikum in die Drittprüfung Anatomie gemusst, und hat jetzt glaube ich auch noch einige Drittprüfungen übrig), hat sich aber dadurch sehr intensiv mit Lernstrategien auseinandergesetzt, nimmt auch Medikamente, und hat meine ich in diesem Herbst dann ihr Examen.

Aber auch da kamen, auch von fertigen TÄ, schon hin und wieder Bemerkungen, das man doch, wenn das alles so schlimm läuft, vielleicht das Studium eher aufgeben sollte. Ist halt die Frage - wenn es tatsächlich daran liegt, das einem extrem schwerfällt, die Inhalte zu lernen und zu merken, ok - wenn es tatsächlich an der Prüfungsangst liegt, wäre das wohl eher kein Grund, das man für den Beruf nicht geeignet ist...

wow, krass wie schlimm Prüfungsangst werden kann :/. Ich versteh es schon, wenn Leute dann dazu raten, vllt was anderes zu studieren. Man kann ja auch Besitzergespräche als Prüfungssituation sehen... Ich weiß nicht inwiefern man dann da auch Panik kriegt. Das fällt natürlich weg, wenn man nicht vorhat, in der Praxis zu arbeiten ;)

Viehdoc
18.03.2015, 12:35
Gibt sicherlich Leute, die auch vor nem Gespräch mit Besitzern dann Bammel haben, grade wenn z.B. in Reitställen dann nicht einer da steht, sondern gleich 5 oder so. Aber in der Regel ist man in dem Moment ja der Fachmann und der Besitzer der Laie, also finde ich das jetzt nicht so schlimm. Gibt natürlich auch sehr informierte Besitzer, aber eigentlich sollte man ja schon gut Bescheid wissen und mit denen diskutieren können ;)

JazzKo
18.03.2015, 21:54
Gibt sicherlich Leute, die auch vor nem Gespräch mit Besitzern dann Bammel haben, grade wenn z.B. in Reitställen dann nicht einer da steht, sondern gleich 5 oder so. Aber in der Regel ist man in dem Moment ja der Fachmann und der Besitzer der Laie, also finde ich das jetzt nicht so schlimm. Gibt natürlich auch sehr informierte Besitzer, aber eigentlich sollte man ja schon gut Bescheid wissen und mit denen diskutieren können ;)

Ja die Pferdebesitzer sind sicherlich ne Hausnummer. Bei Reptilienbesitzern kann das auch sehr schnell unangenehm werden. Gehört wohl zum speziellen Klientel. Und dann gibt es eben wirklich sehr viele echte Fachmänner/Frauen unter den Besitzern, die Dich als Tierarzt schon einzig und allein dafür hassen, dass sie ohne Dich nicht an das richtige Medikament kommen. Hab da auch schon äußerst umspaßige Auseinandersetzungen gehabt. Tatsächlich muss ich sagen je mehr ich in der Branche zu tun habe, desto weiter klaffen die Meinungen auseinander bei den TÄ. Was in "unserer" Klinik ein absolutes No-Go ist, ist bei anderen Einrichtungen (mit mindestens genauso guter Kompetenz und Erfolgsquote) eine altbewährte Methode. Letztendlich ist es die eigene Erfahrung, die einen zur richtigen Antwort bringt.

DrJoa
19.03.2015, 18:27
oh, ich wusste gar nicht, dass reptilienbesitzer so schlimm sind ^^. aber ich kann mir schon gut vorstellen, dass da viele gut informiert sind, ist ja schon eine nische, an der die leute dann echtes interesse haben und die tiere nicht halten, weil man halt irgendein haustier hat. (natürlich gibts auch da leute, die ne schlange haben, weils "cool" ist ^^).
und sie kommen dann echt in die klinik und sagen: ja also ich brauch das und das medikament, untersuchen muss mein tier keiner oder wie läuft das dann?

JazzKo
19.03.2015, 22:10
Ich hatte so einen Fall zum Beispiel mal mit einem Axolotl. Da rief eine Besitzerin an und erklärte mir ausführlich was ihr Tier hat und welches Antibiotikum sie jetzt gerne bei mir abholen würde ohne dass einer aus der Klinik das Tier jemals gesehen hat. Habe daraufhin Rücksprache gehalten mit meinem Hintergrund und auf die Schnelle eine ganze Menge über Axolotl gelernt :-) Die Diensthabende Tierärztin hatte aufgrund der Beschreibung den Verdacht, dass das Tierchen einen geeigneten Eiablageplatz sucht und mir auch erklärt, dass wir gar keine Axolotl stationär aufnehmen können, das wir kein Aquarienthermostat besitzen und die Tiere eine Wassertemperatur brauchen, die 18-22 Grad nicht übersteigen sollte. Antibiosen können bei dieser Spezies schnell mal das gesamte Gleichgewicht auseinandernehmen und die überaus gut funktionierende körpereigene Abwehr zerstören. Ein Lebewesen, das ganze Gliedmaßen nachbilden kann, sollte man eben nicht unterschätzen :-)

Letztendlich hat das arme Ding über Nacht dann einfach seine Eier abgelegt und war am nächsten Tag wieder putzmunter :-)

Elvira93
20.03.2015, 20:08
Ich hatte so einen Fall zum Beispiel mal mit einem Axolotl. Da rief eine Besitzerin an und erklärte mir ausführlich was ihr Tier hat und welches Antibiotikum sie jetzt gerne bei mir abholen würde ohne dass einer aus der Klinik das Tier jemals gesehen hat. Habe daraufhin Rücksprache gehalten mit meinem Hintergrund und auf die Schnelle eine ganze Menge über Axolotl gelernt :-) Die Diensthabende Tierärztin hatte aufgrund der Beschreibung den Verdacht, dass das Tierchen einen geeigneten Eiablageplatz sucht und mir auch erklärt, dass wir gar keine Axolotl stationär aufnehmen können, das wir kein Aquarienthermostat besitzen und die Tiere eine Wassertemperatur brauchen, die 18-22 Grad nicht übersteigen sollte. Antibiosen können bei dieser Spezies schnell mal das gesamte Gleichgewicht auseinandernehmen und die überaus gut funktionierende körpereigene Abwehr zerstören. Ein Lebewesen, das ganze Gliedmaßen nachbilden kann, sollte man eben nicht unterschätzen :-)

Letztendlich hat das arme Ding über Nacht dann einfach seine Eier abgelegt und war am nächsten Tag wieder putzmunter :-)

oha, das klingt ja mal spannend. Aber zeigt auch, wie gefährlich das Internet usw. ist.

Viehdoc
21.03.2015, 12:04
Tatsächlich muss ich sagen je mehr ich in der Branche zu tun habe, desto weiter klaffen die Meinungen auseinander bei den TÄ. Was in "unserer" Klinik ein absolutes No-Go ist, ist bei anderen Einrichtungen (mit mindestens genauso guter Kompetenz und Erfolgsquote) eine altbewährte Methode. Letztendlich ist es die eigene Erfahrung, die einen zur richtigen Antwort bringt.

das finde ich allerdings auch krass. Wie unterschiedlich die Behandlungsansätze einfach sind ist schon teilweise unglaublich. Und ich hab auch den ein oder anderen Fall gesehen, wo ein Tier total unsinnig vorbehandelt wurde, obwohl es definitiv ne viel sinnvollere Therapie gab...

Nickel1992
23.03.2015, 20:49
das finde ich allerdings auch krass. Wie unterschiedlich die Behandlungsansätze einfach sind ist schon teilweise unglaublich. Und ich hab auch den ein oder anderen Fall gesehen, wo ein Tier total unsinnig vorbehandelt wurde, obwohl es definitiv ne viel sinnvollere Therapie gab...

sind das dann meist veraltete Therapien oder irgendwas völlig verkehrtes?

chapeau
23.03.2015, 20:56
was mir wirklich geholfen hat: sei immer unheimlich gut vorbereitet.. von der ersten stunde weg in den vorlesungen, kursen, etc... frag, frag, lies, lies, erklär, erklär, frag, frag und lies noch mehr! englische bücher, deutsche bücher - frag immer nach WIESO WIESO... dann wird das klappen!

mir hat das die angst genommen und hoffentlich dir auch

und ps: an der prüfung die fragen immer innerlich übersetzten "was wollen die jetzt wissen? was möchten die, das ich verstehe? was ist speziell an dieser konstellation..."

JazzKo
23.03.2015, 21:44
was mir wirklich geholfen hat: sei immer unheimlich gut vorbereitet.. von der ersten stunde weg in den vorlesungen, kursen, etc... frag, frag, lies, lies, erklär, erklär, frag, frag und lies noch mehr! englische bücher, deutsche bücher - frag immer nach WIESO WIESO... dann wird das klappen!

mir hat das die angst genommen und hoffentlich dir auch

und ps: an der prüfung die fragen immer innerlich übersetzten "was wollen die jetzt wissen? was möchten die, das ich verstehe? was ist speziell an dieser konstellation..."

Wow, das würde mir glaub ich noch mehr Schiss machen, weil ich nie wüsste ob ich genug getan habe. Kam schon so oft mit dem Stoff an sich nicht durch:-)