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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Weiterbildung Allgemeinmedizin



Der Pete
14.03.2015, 16:18
Hallo zusammen,

Ich bin heute über die Weiterbildungsordnung 2014 der ÄkNo gestolpert. Ich möchte gerne wissen ob ich richtig lese/verstehe:

Heißt das, dass man mit 18 Monaten stationärer Weiterbildung (z.B. 6 Monate Innere und 12 Monate Anästhesie) und den Rest ambulanter Weiterbildung plus den 80 stündigen Kurs Allgemeinmediziner werden kann?

Also ich bin einfach bei den nur 18 Monaten stationärer Weiterbildung verwundert. Wäre prima, wenn ihr euch dazu mal äußern könnt, ob ich doch Tomaten auf den Augen habe :-oopss

Hier die Quelle:
http://www.aekno.de/page.asp?pageID=9590

Lasst bitte außen vor, ob das ganze sinnvoll ist ;).

Danke und Grüße

wischmopp
14.03.2015, 16:25
18 Monate stationäre WB in der Inneren ist vorgeschrieben, den Rest kannst Du ambulant machen...

lux12345
14.03.2015, 16:26
Hi,

du brauchst mindestens 18 Monate stationäre Innere Medizin.

Edit: Ja, da war einer schneller... ;-)

Peter_1
14.03.2015, 16:28
nein, das hast du nicht richtig interpretiert, d.h.: 18 Monate Innere stat. Pflicht, der Rest wäre auch ambulant ableistbar. Deine 12 Monate Anästhesie würden Dich nicht vor weiteren 12 Monaten Innere stat. bewahren. Hättest Du hingegen 18 Monate Innere stat. könntest Du 18 Monate auch in anderen Gebieten ambulant machen. plus 24 Monate Hausarzt. So weit verständlich?

Peter_1
14.03.2015, 16:30
alle gleichzeitig :)

vanilleeis
14.03.2015, 16:31
In Berlin brauchst du streng genommen nur 6 Monate stationäre innere.

Der Pete
14.03.2015, 16:33
Ah, ok. Hatte ich in der Tat überlesen. Aber soweit ich verstehe, kann ich die stationäre Weiterbildung ohne weiteres stückeln, richtig? Und Anästhesie z.B. würde ich im Rahmen der 36 Monate anerkannt bekommen, wenn die Voraussetzung 18 Monate Innere stationär erfüllt sind, oder?

Danke für eure schnelle Antwort.

Ich wünsche euch ein erholsames Wochenende noch !

Grüße Peter

Peter_1
15.03.2015, 12:50
In Berlin brauchst du streng genommen nur 6 Monate stationäre innere.
Tja, Berlin halt, müssen mal wieder aus der Reihe scheren, die haben meiner Ansicht nach die bekloppteste WBO für Allgemeinmedizin von allen Ärztekammern, gäbe es so etwas wie einen Negativpreis für allgemeinmed. WBOs, die Berliner hätten ihn verdient. In der WB Allgemeinmedizin würde ich nen großen Bogen um Berlin machen, zumindest für den letzten Abschnitt (aber auch für den ambulanten Teil, in Berlin gibt es (noch) ausreichend Bewerber auf Praxisplätze, damit ist der Ausbeutungsfaktor hoch, der Lernfaktor gering).

@Pete:
die 12 Monate Anästhesie werden Dir auf die 36 Monate stationär voll angerechnet. Du brauchst noch: 12 Monate Innere stat., 6 Monate hättest Du freie Wahl (kannst damit auch zB 18 Monate Innere am Stück machen), 24 Monate Hausarzt (von diesen könntest Du aber auch 6 Monate in der Chirurgie verbringen).

Mano
16.03.2015, 10:15
Tja, Berlin halt, müssen mal wieder aus der Reihe scheren, die haben meiner Ansicht nach die bekloppteste WBO für Allgemeinmedizin von allen Ärztekammern, gäbe es so etwas wie einen Negativpreis für allgemeinmed. WBOs, die Berliner hätten ihn verdient. In der WB Allgemeinmedizin würde ich nen großen Bogen um Berlin machen, zumindest für den letzten Abschnitt (aber auch für den ambulanten Teil, in Berlin gibt es (noch) ausreichend Bewerber auf Praxisplätze, damit ist der Ausbeutungsfaktor hoch, der Lernfaktor gering).


Innteressant, dass gerade ein Stadtstaat soviel Wert auf Ausbildung in Pädiatrie und Chirugie legt - man sollte doch meinen, dass der nächste Pädiater oder Chriug in Berlin höchsten zwei Ecken weiter seine Praxis hat. In einem Flächenland wie Mecklenburg oder Niedersachsen könnte ich das eher nachvollziehen...

Peter_1
16.03.2015, 13:07
Chirurgie und Pädiatrie sind ja auch sinnvoll (wobei die Pädiatrie in Berlin auch durch einen Kurs zu ersetzen ist), aber diese total weltferne Zerstückelung der Weiterbildung in 6 Monate Chirurgie plus 6 Monate Orthopädie plus 3 Monate Anästhesie (oder Kurs), bedeutet doch entweder viel Geld ausgeben für zweifelhafte Kurse, oder aber ständiger Stellenwechsel mit frgl. fachlichem Benefit. Ich glaube die Extrawurst kommt vor allem durch die alte Allgemeinmedizinausbildung im Osten, da war es so, dass der Allgemeinmediziner in spe durch recht viele Fachgebiete rotiert ist. Leider verkennt die ja wünschenswerte Rotation durch viele Fachgebiete die komplett andere Finanzierung der Weiterbildung in der BRD. In der ehem.DDR waren die WB-stellen zentral finanziert, eine Rotation damit wenig problematisch. In der BRD hingegen sind die vielen kurzen exakt vorgeschrieben Fachrichtungswechsel ein Problem, da sie den AiW dazu zwingen sich dauernd neue Stellen zu suchen mit den entsprechenden Problemen. So lange es noch nicht genug allgemeinmedizinische Verbundweiterbildungsstellen gibt, mit nahtloser und geplanter Rotation, ist so eine WBO wie die Berliner damit ein teures (ggfs. Kurse!) Weiterbildungsverlängerunsgprogramm mit frgl. fachlichem Benefit.
Meine Theorie warum Berlin da aus der Rolle fällt: da waren allgemeinmed. Funktionäre mit Blick auf die ehem. Allgemeinmedzinausbildung in der DDR tätig, die sich aber keinen Kopf darum gemacht haben wie ein AiW dies denn nun ohne große Zeit (und Geld)verluste in der BRD-welt bewerkstelligen soll.