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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gegenstromprinzip Niere



Krötino
17.03.2015, 13:58
Hi ihr!

Ich hab mir leider die "tollsten" Prüfer fürs mündliche "ausgesucht" (entweder welche die ALLES und das auch noch DETAILLIERT) fragen oder die eben ihren Schwerpunkt auf ein Teilgebiet legen, das ich in diesem Fach noch nie richtig kapiert habe.. :-heul

Jetzt sitze ich wieder vor den Kapiteln zur Niere.. Ich verstehe viel was den Transport der Elektrolyte betrifft, aber was mir noch nie eingeleuchtet hat ist das Gegenstromprinzip. Ich habe es jetzt in Kurzlehrbüchern nachgelesen und in ausführlichen. Vorallem die Zirkulation von Harnstoff will mir nicht einleuchten.

Vielleicht kann es ja hier jemand besser auf den Punkt bringen:

Warum muss überhaupt die Wasserresorption im dünne absteigenden Teil von der Elektrolytresporption im TAL getrennt werden? Würde ich nicht das selbe erreichen wenn Wasser und Elektrolyte gemeinsam den Tubulus verlassen??

Kann man es so sehen, dass Harnstoff die Elektrolyte im TAL "ersetzt" um deren Resporption zu erleichtern? Anders kann ich mir den ganzen Zirkus nicht erklären...

Über Hilfe freue ich mich sehr!

Atya
21.03.2015, 09:05
Ich hab das auch nicht kapiert, vielleicht gibt's hier jmd, der gut im Physio ist und kann das erklären
Ich hab auch noch ne Frage zur Niere :
ANP--Erhöhung der Filtrationsfraktion( durch Tonussteigerung im Vas efferens und Tonussenkung im Vas afferens) ?? Was ist genau hier gemeint ??
Lg

Matzexc1
21.03.2015, 09:15
Ich hab das auch nicht kapiert, vielleicht gibt's hier jmd, der gut im Physio ist und kann das erklären
Ich hab auch noch ne Frage zur Niere :
ANP--Erhöhung der Filtrationsfraktion( durch Tonussteigerung im Vas efferens und Tonussenkung im Vas afferens) ?? Was ist genau hier gemeint ??
Lg

Dazu kann ich was sagen:
Das ANP wird von den Myokardzellen in den Vorhöfen gebildet(bei hohem Blutvolumen) und hat die Aufgabe Wasser aus dem Körper zu bekommen. Wenn du jetzt im Vas efferens den Druck erhöhst fließt weniger Blut durch das Gefäß und staut sich ins Glomerulum und ins Vas afferens.Der hydrostatische Druck steigt im Glomerulum an und es wird vermehrt Wasser abgegeben.

Das gleichzeitge Senken des Tonus im Vas afferens erhöht den Blutstrom zusätzlich.

Erklärung hilfreich?

Matzexc1
21.03.2015, 09:26
Hi ihr!

Ich hab mir leider die "tollsten" Prüfer fürs mündliche "ausgesucht" (entweder welche die ALLES und das auch noch DETAILLIERT) fragen oder die eben ihren Schwerpunkt auf ein Teilgebiet legen, das ich in diesem Fach noch nie richtig kapiert habe.. :-heul

Jetzt sitze ich wieder vor den Kapiteln zur Niere.. Ich verstehe viel was den Transport der Elektrolyte betrifft, aber was mir noch nie eingeleuchtet hat ist das Gegenstromprinzip. Ich habe es jetzt in Kurzlehrbüchern nachgelesen und in ausführlichen. Vorallem die Zirkulation von Harnstoff will mir nicht einleuchten.

Vielleicht kann es ja hier jemand besser auf den Punkt bringen:

Warum muss überhaupt die Wasserresorption im dünne absteigenden Teil von der Elektrolytresporption im TAL getrennt werden? Würde ich nicht das selbe erreichen wenn Wasser und Elektrolyte gemeinsam den Tubulus verlassen??

Kann man es so sehen, dass Harnstoff die Elektrolyte im TAL "ersetzt" um deren Resporption zu erleichtern? Anders kann ich mir den ganzen Zirkus nicht erklären...

Über Hilfe freue ich mich sehr!

Hallo, kenne das Problem mit tollen Prüfern ;-). Wenn du kannst/möchtest komm doch auch zum Medi-Learn Kurs für die Mündliche.Findet ab 10.5 in Marburg statt.

Zu deiner Frage:
Das Gegenstromprinzip dient zur Harnkonzentrierung. Wenn du Wasser und Salze gleichzeitig aufnimmst könntest du keinen hohen Konzentrationsgradienten aufbauen und den brauchst du für die Konzentrierung. Das du beides trennst für dazu das weniger Wasser und Salze verloren gehen und der Konzentrationsgradient stärker wird. Wenn du viel Wasser im proximalen Tubulus herausholst können die Transporter im TAL viel mehr Salze resorbieren.

Harnstoff dient,genauso wie Salze, zum Aufbau des Konzentrationsgradienten, er verstärkt noch die Wasseresorption und damit die Fähigkeit mehr Salze aufzunehmen und dadurch wieder die Wasserresorption zu fördern. Es ist einfach das Ziel den Harn so konzentriert wie möglich zu machen.

Matzexc1
21.03.2015, 09:26
Ein hoch auf die Technik :-D

Atya
21.03.2015, 09:39
Jap danke Matzexc 1 👍👍

Krötino
21.03.2015, 11:13
Danke Matze. das mit der Konzentrierung macht Sinn... Aber irgendwie Vorstellen kann ich es mir trotzdem nicht, weil der Harnstoff ja zwischen Henleschleife und Sammelrohr mitschwimmt und zirkuliert. Also mein eigentliches Problem ist mir vorzustellen wie der Harnstoff im aufsteigenden Teil der Henleschleife in das Tubuluslumen diffundieren kann wenn dort wegen des vorangegangenen Wasserentzugs die Elektrolyte in sehr hoher Konzentration vorliegen. Reicht dafür nur die erhöhte Harnstoffkonzentration in der Nierenpapille/Mark als Triebkraft aus?

Und wenn wir schon bei Niere sind. Kann mir jemand die Druckdiurese einfach unkompliziert und schnell erklären?

Die liebste Einstiegsfrage meiner Prüferin dazu ist wohl: ihr Kind geht im kalten Pool Baden, danach muss es Pippi, warum?

Ich erkläre es mir so: Kälte des Wassers führt zur peripheren Vasokonstriktion und mit dem Druck des Wassers kommt es zur Erhöhung des RR. Dadurch wird das ANP freigesetzt, das über die oben genannten Mechanismen die GFR erhöht ... Ich hab das aber nie unter dem Begriff DRuckdiurese kennen gelernt... Ist dieser Effekt damit gemeint?

Sehr lieb von euch :-)

Relaxometrie
21.03.2015, 11:24
Die liebste Einstiegsfrage meiner Prüferin dazu ist wohl: ihr Kind geht im kalten Pool Baden, danach muss es Pippi, warum?
Hier würde ich den Henry-Gauer-Reflex nennen und erklären. Der Harndrang beim Schwimmen trifft auch schon bei nicht kaltem Wasser zu. Aber daß der Henry-Gauer-Reflex bei Kälte noch ein bißchen mehr zum Tragen kommt, finde ich auch logisch.

Krötino
21.03.2015, 12:18
Hier würde ich den Henry-Gauer-Reflex nennen und erklären. Der Harndrang beim Schwimmen trifft auch schon bei nicht kaltem Wasser zu. Aber daß der Henry-Gauer-Reflex bei Kälte noch ein bißchen mehr zum Tragen kommt, finde ich auch logisch.

Danke, das habe ich gesucht! Ich wusste es gibt noch einen zweiten Mechanismus und bin einfach nicht mehr drauf gekommen.