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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kassenärztlicher Notdienst Nordrhein



Der Pete
22.03.2015, 10:01
Hallo zusammen,

ich suche seit 2 Stunden das Internet ab und bin irgendwie unfähig eine geeignete Antwort zu finden. Ein Kollege erzählte mir, dass man als Assistenzarzt in der Klinik - wenn man bestimmte Voraussetzungen erfüllt - im niedergelassenen Bereich KV-Dienste übernehmen kann.

Leider finde ich auf den Seiten der KV bzw. auch der AEKNO keine genauen Informationen zu den Voraussetzungen. Einen Punkt habe ich gefunden: "Kurs Notfallmedizin" oder alternativ scheint es einen speziellen Kurs "ärztlicher Notdienst" vom IQN zu geben.

Wisst ihr dazu vielleicht mehr oder habt ihr selber Erfahrungen bezüglich des KV-Dienstes gesammelt?

Ich danke euch ganz herzlich, ein schönes ERHOLSAMES Wochenende euch allen

Pete

Muriel
22.03.2015, 10:41
Ich weiß nur, dass es in meinem Fachgebiet in dem KV-Bezirk so ist, dass man mindestens im 4. WBJ sein muss dafür. Das war zumindest die Info vor einigen Jahren, als einer meiner Kollegen dies regelmäßig machte.

Relaxometrie
22.03.2015, 11:01
Ich weiß nur, dass es in meinem Fachgebiet in dem KV-Bezirk so ist, dass man mindestens im 4. WBJ sein muss dafür. Das war zumindest die Info vor einigen Jahren, als einer meiner Kollegen dies regelmäßig machte.
Wie kann es denn gefordert werden, daß man im 4. WBJ ist, wenn die Ausbildung nur aus ein paar Wochenendkursen besteht? Dat kapier ich nich.

Der Pete
22.03.2015, 11:56
Nein ich glaube die Forderung ist mind. 3 Jahre Erfahrung (sprich 4. WBJ) PLUS Wochenendkurs ;-)

anignu
22.03.2015, 16:15
PLUS Wochenendkurs ;-)
Also nicht das mit den Schamanen sondern das für richtige Ärzte? ;-)
Irgendjemand hat da doch so eine Signatur...

Feuerblick
22.03.2015, 16:20
*Hand heb* Es ist (siehe Signatur) ein Zwei-Wochen-Kurs...nix Wochenende!
Wer weiß, was das für ein ominöser Wochenendkurs für leicht erkennbare Krankheiten ist :-))

Harvey
22.03.2015, 18:32
In Hessen gibt es die Möglichkeit für „Nichtvertragsärzte“ KV Dienste zu machen, indem man teilnimmt an einem Organisationsseminar (halber Tag), bei dem organisatorische Sachen, u.a. Abrechnung erklärt wird und zusätzlich Zusatzbezeichnung Notfallmedizin ODER ein zweieinhalbtägiger Wochenendkurs von Freitagabend bis Sonntag, bei dem ein allgemeinmedizinischer/notfallmedizinischer Reanimation-Rundumschlag behandelt wird. Wenn ich mich recht erinnere ist ein Jahr klinische Erfahrung verlangt - würde aber dringend zu mehr Erfahrung raten.
Was die Dienste selbst anbelangt: viel Akutmedizin allgemeiner Art: Husten, Schnupfen, Rückenschmerz, kleine Wundeprobleme, Schwangere mit allerlei Symptomen oder junge Paare als Pille-danach-suchende (vielleicht jetzt weniger), oder einfach nur jemand, der sich sein Medikament verschreiben lassen möchte, weil Hausarzt zuhat oder das Asthmaspray abgelaufen ist, Augenprobleme, Zeckenstiche, weniger Thoraxschmerzen als gedacht. Allerdings auch nicht selten Babys und Kinder - Kinderärztliche Notdienste gibt es nicht überall oder sind hoffnungslos überlaufen.
Wenn man die Zusatzbezeichnung Notfallmedizin hat, kennt man zumindest das Hausbesuchsartige Setting und lösen vor Ort/ambulant. Jedoch sollte man schon wissen: kein Labor, kein Röntgen, vielleicht EKG, vielleicht sogar Sono.
Immerhin versteht man dann als Klinikarzt aber auch besser, warum der ärztliche Notdienst leider manchmal großzügig Krankenhaus-Einweisungen schreibt.
Solche KV-Dienste können durch die Reformen und vergrößerten Gebiete ganz schön anstrengend sein, aber weniger als Klinikdienste. Macht großen Spaß, wenn man mit den vielen Problemfällen halbwegs zurecht kommt. Kann aber nur dringend raten, vorher noch ein paar Tage in einer Kinderarztpraxis und einer Hausarztpraxis zu famulieren, um Behandlung von Kinderns und ambulante Vorgehensweisen zu lernen. Die Kurse waren da nicht so hilfreich.

Jungarzt
22.03.2015, 19:07
Und lohnt sich das finanziell? Dienste kann ich ja auch in der Klinik genug machen.

Harvey
23.03.2015, 10:00
In hessen war es bis letztes Jahr so, dass man die Scheine selbst abrechnet - also individuell so viel verdient wie Patienten kommen. Nun aber bekommt man 40 € die Stunde minus ein paar Euros für die Ausstattung vor Ort - je nach Standort verschieden. Zudem was man an Patienten darüber hinaus erwirtschaftet.
Und eben alles was an Privatpatienten kommt kannst vollständig selbst einnehmen bzw berechnen. Natürlich kommt auf alles noch die Steuer. Aber ich glaube du kommst besser weg als wenn du als Assistenzarzt im Krankenhaus Dienste schiebst. Zumal der Arbeitsaufwand deutlich geringer ist.