PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Unis mit guten Austauschmöglichkeiten



Seiten : [1] 2 3

Jannis77
30.03.2015, 05:24
Hallo Allerseits,

Ich bin Jannis und habe letztes Jahr mein Abitur in NRW erworben. Ich habe mit 867/900 Punkten abgeschlossen, also mit Note 1,0.

Nun bin ich auf der Suche nach der Uni, an der ich mich bewerben möchte. Nach dem Studium würde ich gerne in die USA (hierzu hatte ich auch schon einmal einen Thread im USA Forum). Deswegen suche ich unis mit guten internationalen Austauschmöglichkeiten, am besten in besagtes Land für Auslandssemester, PJ, Famulatur etc.

Ich hatte eigentlich immer vor, an der Charité zu studieren, jedoch wurde in dem anderen thread Heidelberg aufgrund seiner zahlreichen Austauschmöglichkeiten, z.B. 3rd medical year in Kentucky, empfohlen.

Nun ist meine Frage: habe ich in Heidelberg mit meinem Schnitt und ohne Tms überhaupt eine Chance (tms kann ich nicht machen, da ich zurzeit in Australien bin).

Und: Würdet ihr dennoch die Charité empfehlen, aufgrund z.B. Eines guten Image im Ausland oder doch eine andere Uni neben Berlin und Heidelberg, die gute Austauschmöglichkeiten bietet?

Schon einmal Vielen Dank,
Jannis

Bonnerin
30.03.2015, 08:25
Erstmal Glückwunsch zum bestandenen Abi.

Für Heidelberg sehe ich nur eine Chance: Es über die Abibestenquote zu versuchen. Mit den beiden Wartesemestern sollte es da zu einem Platz reichen.

Berlin kannst du auch ohne TMS im AdH problemlos versuchen, die wählen die Bewerber nach ihrem Ham-Nat-Ergebnis aus.

Wo man PJ und Famulatur macht interessiert an der Uni eigentlich keinen. Die Leute, die ich kenne, die da ins Ausland gegangen sind haben das alles selbst organisiert (Neuseeland, USA, UK...).

Letzten Endes würde ich eine Uni aber weder wegen "ihres guten Images" noch "wegen der Austauschmöglichkeiten" nehmen/empfehlen.

Schau dir doch lieber mal die Städte an sich an, immerhin musst du mehrere Jahre am Studienort leben. Sagt dir eher Berlin als Großstadt zu? Oder was kleineres wie Heidelberg? Dabei spielen die Lebenshaltungskosten auch eine Rolle.

Dann solltest du mit der Forensuche mal schauen, ob du Erfahrungsberichte von Studenten beider Unis findest. Über Berlin haben wir letztens im Vorklinik-Bereich im "Die Freuden und Leiden"-Thread diskutiert. In dem Zusammenhang solltest du auch mal schauen, was die Unis selbst an Infomaterial zum reinen Studienaufbau bieten und da vor allem bei den Fächern nochmal schauen. Willst du lieber ein reformiertes Curriculum (Heidelberg) oder einen Modellstudiengang?

Auf jeden Fall alles Gute bei der Entscheidungsfindung!

davo
30.03.2015, 10:10
Um in den USA arbeiten zu können ist es essentiell "U.S. clinical experience" zu haben - das kann man mit einem PJ-Tertial aber ganz gut erreichen. Bei Partnerschaften wie Heidelberg-Kentucky würde ich insofern aufpassen, als das soweit ich weiß nur ein Student pro Jahr machen kann - und in Heidelberg wirds (wie an den meisten anderen medizinischen Fakultäten auch) auch noch andere geben die gleich gut und gleich motiviert wie du sind. Ich würde solche Partnerschaften also nicht überbewerten.

Jannis77
31.03.2015, 03:19
Reichen denn tatsächlich bloss zwei Wartesemester + Abibestenquote aus, dort einen Platz zu bekommen?

Beim Modellsthdiengang verpflichte ich mich doch für einen Uni oder, d.h. Ich kann aus Berkin nicht an eine andere Uni wechseln wie beim "alten" Studium? Was man an Erfahrungberichten im Internet lesen kann geht schon sehr stark auseinander - die einen lieben den Modellstudiengang, andere verteufeln ihn.....das ganze scheint sehr typenanhängig zu sein. Welche Art von Studium habt ihr denn?

Gibt es auch noch andere Unis die solche Partnerschaften wie das Kentucky-Jahr anbieten?

Liebe Grüße,
Jannis

Bonnerin
31.03.2015, 07:53
Der Landes-NC in NRW lag zum WS14/15 bei 1,0 und 0 Wartesemestern. Das heißt alle mit 1,0 und mindestens einem Wartesemester haben einen Listenplatz erhalten. Mit deiner Punktzahl sollte es dann auf jeden Fall auch in der 2. Stufe reichen (Berlin hatte aufs 840-Punkte-Abi umgerechnet ja 804 Punke als Grenze).

Im "Bewerbung höheres Fachsemester SS 15"-Thread hat jemand von Berlin nach Köln gewechselt. Ich denke, Wechsel müssen da immer mit der Uni geklärt werden. Aber generell ist die Chance ja nicht so hoch ;-)

Sowohl davo (Gießen) als auch ich (Bonn) sind im Regelstudiengang eingeschrieben. Bei mir war es die Entscheidung, ob ich lieber Bonn (Regelstudiengang) oder Köln (Modellstudiengang) auf die OP 1 setze. Ich hab mich für Bonn entschieden, weil ich es ganz "klassisch" wollte, also Vorklinik, Physikum, dann Klinik. Zwischendurch hat es sich allerdings sehr gezogen (inzwischen ist ein Ende in Sicht) und man sehnt sich schon nach Patientenkontakt. Dafür hat man halt nach dem Physikum definitiv das schlimmste und schwierigste hinter sich (hoffentlich ist es diesen August soweit ;-))

Du kannst einfach mal generell bei den Unis schauen, wo sie Partneruniversitäten haben, da steht meist auch dabei, für welche Fächer ein Austausch möglich ist.

Was mich nur etwas stutzig gemacht hatte war deine Aussage im ersten Post "Ich hatte eigentlich immer vor, an der Charité zu studieren", denn das klingt so, als wäre in Berlin zu studieren dir Motivation für dich gewesen.

Schau mal, ob es Besuchertage an den Unis gibt, da stellen sich Fächer und Fachbereiche vor.

EVT
31.03.2015, 13:08
Früher konnte man von Tübingen aus ein Jahr an der Brown studieren, aber ich weiß nicht, ob es das noch gibt.

In Houston kann man ziemlich leicht und vor allen Dingen kostenlos Famulaturen und PJ in der Herzchirurgie machen.
Harvard ist wohl auch nicht so schwierig reinzukommen für das PJ, aber sehr teuer. Das geht von allen Unis aus.

Bei diesen Austauschprogrammen (die sehr viele Unis haben, meistens aber nur für das PJ) hast du eben sehr viele Mitbewerber.

Jannis77
31.03.2015, 16:31
Vielen Dank für diie Antworten!

Also ich hatte schon eigentlich immer vor, an die Charité zu gehen, ich hatte eben nur in dem anderen thread erfahren/empfohlen bekommen, dass andere Unis bessere Austauschmöglichkeiten hätten. Deswegen und wegen Modellstudiengang vs klassisch überdenke ich noch einmal.

Was hatte dich denn von dem Modellstudiengang abgehalten, insgesamt scheint dir der Reformstudiengang bis auf den geringen Patientenkontakt doch gefallen zu haben oder?

Noch einmal kurz zu dem Auswahlverfahren selbst: zählen die 3 Kategorien 1) abibesten, 2) AdH, 3) Wartesemester getrennt oder miteinander. Wird jemand der z.B. 1,0 und 3 Wartesemester hat oder jemand mit 1,9 und 12 Wartes. Eher genommen. D.h. Zählt bei 3) nur die Anzahl gewarteter Semester oder ist diese auch nur ein "Schnittverbesserer"?
Es gibt ja schließlich auch 1,0 die bei 1) aufgrund der Kapazitäten nicht genommen werden..

@EVT
Meinst du mit den ersten angesprochenen Möglichkeiten, Houston und Harvard, selbstorganisierte PJs/Famulaturen oder auch hochschuleigene Austauschprogramme?

davo
31.03.2015, 17:18
Die drei Verfahren sind völlig separat voneinander.

(In der Wartezeitquote ist allerdings dennoch auch die Abiturnote wichtig, erstens für jene, die gerade genug Wartesemester haben, und zweitens für die Ortszuteilung.)

Ich würde wirklich gerne mal ein Monat in Berlin studieren. Die extreme POL-Orientierung des Berliner Studiengangs ist halt eine relativ riskante Sache - kann toll sein, kann komplett in die Hose gehen. (Habe selbst mal einen POL-Kurzkurs für diverse allied health Berufe unterrichtet - seither weiß ich sehr genau, welche Probleme dieser Ansatz hat.) Ich finde da andere Modellstudiengänge irgendwie schlüssiger, z.B. den in Aachen oder den in Hannover.

Bonnerin
31.03.2015, 17:22
Ich bin im REGELstudiengang, nicht im REFORMstudiengang ;-)
Meine Wahl ist so gefallen, weil ich das Studium wie gesagt so machen wollte, wie es Jahrzehnte praktiziert worden ist, und nicht so, wie sich jemand gedacht hat, dass es auch klappen könnte. Klar wird man auch als Modelli ein guter Arzt, aber irgendwie hat mich das Konzept nie wirklich überzeugt, zumindest in Köln nicht. Hätte ich finanziell unbegrenzten Spielraum gehabt hätte ich aber Hannover sehr interessant gefunden, das Modell-Konzept hat mir am besten gefallen.

Die Quoten konkurrieren nicht miteinander. 20% gehen an die Warter, 20% an die Abibesten und 60% ans AdH. Man konkurriert nur mit Leuten in der gleichen Quote.

Nochmal zur Erinnerung: In der Abibestenquote wird eine Rangliste nach DN und mit WS und dann dem Los als nachrangigem Kriterium erstellt. Danach werden so viele Bewerber wie dem Land Plätze zustehen in die 2. Auswahlstufe gesteckt, die Verteilung an die Unis. Beliebte Unis wie Berlin oder Münster haben einen hohen NC, weil viele gute Abiturienten dort einen Platz wollen. In der 2. Stufe zählt nur noch die im Abitur erreichte Punktzahl. Das sind dann die 804 Punkte in Berlin als Punktzahl des letzten genommenen Bewerbers. Ist die Punktzahl zu niedrig und wurde nur die Wunschuni angegeben bekommt man eine Ablehnung. Genauso, wenn man in der 1. Stufe rausgelost worden ist.

EVT
31.03.2015, 18:08
@EVT Meinst du mit den ersten angesprochenen Möglichkeiten, Houston und Harvard, selbstorganisierte PJs/Famulaturen oder auch hochschuleigene Austauschprogramme?

Mit Houston und Harvard meinte ich selbstorganisierte Aufenthalte.

Jannis77
01.04.2015, 09:01
Dein Beweggrund für die Entscheidung gegen den Modellstudiengang hört sich schlüssig an. Gerade auch, denke ich, wenn man bedenkt, dass in Berlin z.B. Der erste Jahrgang des Modellstudiengangs ja immernoch am Studieren ist, da der M. erst 2010/11 eingeführt wurde. Man hat also auch noch nicht so viele Erfahrungswerte...

Bezüglich sehr gutem Abitur, kein TMS und Bewerbung in Heidelberg wird sich hier

http://www.medi-learn.de/foren/archive/index.php/t-62821.html

sehr pessimistisch geäußert, jedoch auch wie du angedeutet hattest: keine Chance im AdH, NUR Abibesten bzw. Wartesemester. Ist also mehr ein Glücksspiel, mich dort zu bewerben.


In der Abibestenquote wird eine Rangliste nach DN und mit WS und dann dem Los als nachrangigem Kriterium erstellt. .

Warum zählt denn die Anzahl der Wartesemster schon in der Abibestenquote, wenn die Kategorien eigentlich nicht konkurrieren?


Meint ihr die Beliebtheit von Berlin ist eher auf den Modellstudiengang oder auf Renomée, der Uni, Stadt etc. zurückzuführen?

Entschuldigung der vielen Fragen und meiner Verwirrtheit.

Liebe Grüße,
Jannis

][truba][
01.04.2015, 09:09
Wohl definitiv eher auf Renomée und Stadt. Denke Reformstudiengang ist jetzt nicht DER Beweggrund für Berlin.

davo
01.04.2015, 10:28
Warum zählt denn die Anzahl der Wartesemster schon in der Abibestenquote, wenn die Kategorien eigentlich nicht konkurrieren?

Die drei Quoten sind völlig separat voneinander. Jedoch werden in den drei Quoten teilweise dieselben Kriterien verwendet (meist auf unterschiedliche Art und Weise).

Nessiemoo
01.04.2015, 10:52
Genau, das mit Kentucky ist in der Tat schwierig, dass es nur ein Student pro Jahr hingehen kann, und es ist ganz schön schwierig ausgewählt zu werden. Die PJ-Programme sind aber sehr gut und beliebt, Columbia und Dukes und MD Anderson zB.

Stephan0815
01.04.2015, 10:53
Meint ihr die Beliebtheit von Berlin ist eher auf den Modellstudiengang oder auf Renomée, der Uni, Stadt etc. zurückzuführen?

Die Beliebtheit ist vermutlich auf der Annahme begründet, dass das Renomée der Charité auch für die universitäre Ausbildung gelten würde.
Nach den Erfahrungsberichten, die mir da so zugekommen sind, dürfte das aber ein Irrtum sein.

Tortellini07
01.04.2015, 12:58
Hey Jannis,

Eine Bekannte von mir hat ebenfalls ein 1,0er Abi geschrieben und sozusagen als "Backup" am TMS teilgenommen - deinen Beiträgen nach zu urteilen hast Du Dich dafür aber nicht angemeldet, oder ?

Die Wartezeit ist lediglich ein nachrangiges Kriterium, d.h. wenn mehrere Bewerber exakt die gleich Punktzahl haben, es jedoch weniger Studienplätze in der Abiturbestenquote gibt, werden diejenigen mit Wartesemestern den Neuabiturienten vorgezogen (so zumindest meine ich das vor Kurzem gelesen zu haben).

Jannis77
01.04.2015, 13:11
Hallo Tortellini,

Ich konnte den tms nicht machen, da ich mich zurzeit in Australien befinde. Ansonsten hätte ich den test schon gemacht, da er doch von einigen unis gern gesehen wird.




Die Wartezeit ist lediglich ein nachrangiges Kriterium, d.h. wenn mehrere Bewerber exakt die gleich Punktzahl haben, es jedoch weniger Studienplätze in der Abiturbestenquote gibt, werden diejenigen mit Wartesemestern den Neuabiturienten vorgezogen (so zumindest meine ich das vor Kurzem gelesen zu haben).

Wenn dem so ist in der ersten Kategorie und die WS sind ja doch ein Kriterium bei der Abibestenquote, dann stünde ich mit meinem Schnitt und zwei Wartesemestern (in Heidelberg) nicht schlecht da - auch (leider) ohne tms.

Liebe Grüße,
Jannis

Tortellini07
01.04.2015, 13:53
So,

Ich muss meine Aussage revidieren und damit auch vielen anderen Nutzern widersprechen!

Ich habe mich mal schlau gemacht, da Du mehrmals auf eine konkrete Tatsache aufmerksam gemacht hast: Wartezeit und Abiturbestenquote sind völlig getrennt voneinander zu behandeln. Diesbezüglich habe auch ich mich täuschen lassen - mea culpa.

Heidelberg musst Du zunächst auf die Ortspräferenz eins setzen (bzw musstest Du 2014) und dann einfach hoffen. Fällst Du nämlich nicht unter die Sozialkriterien, so zählt ausschließlich Deine Abiturpunktzahl, umgerechnet also 809 Punkte. Und solltest Du damit im Grenzbereich liegen, was durchaus möglich ist, schließlich lag dieser letztes Jahr bei 805 Punkten, so entscheidet im Falle einer Patt-Situation das Los.

http://www.hochschulstart.de/index.php?id=4560

Hier ist alles genau erklärt!

Viel Erfolg! :)

Bonnerin
02.04.2015, 13:46
So,

Ich muss meine Aussage revidieren und damit auch vielen anderen Nutzern widersprechen!

Ich habe mich mal schlau gemacht, da Du mehrmals auf eine konkrete Tatsache aufmerksam gemacht hast: Wartezeit und Abiturbestenquote sind völlig getrennt voneinander zu behandeln. Diesbezüglich habe auch ich mich täuschen lassen - mea culpa.

Das stimmt leider so auch nicht ganz. Es ist in der Tat so, wie wir es bereits auf Seite 2 erklärt haben.
Bei der Bildung des Landes-NC (Stufe 1 der Abibestenquote) sind die Anzahl der Wartesemester ein nachrangiges Kriterium. Das ist auch hier zu sehen: http://www.hochschulstart.de/index.php?id=4556
Zunächst wird nach der DN geschaut, dann nach den Wartesemestern und zum Schluss dann durch Los der endgültige Listenplatz ermittelt.
In der Verteilung an die Hochschule (2. Stufe der Abibestenquote) spielen dann die nachrangigen Kriterien keine Rolle mehr, sondern nur noch die Punkte im Abitur.

Etwas anderes hat aber auch keiner hier behauptet.

P.S. Wenn du örtlich so "ungebunden" bist, Jannis, hast du denn auch mal bei anderen Unis (Hannover, Hamburg...) geschaut, ob dich die Curricula da mehr ansprechen?

Jannis77
03.04.2015, 17:50
Okay. Das heißt, bei der Verteilung an die Hochschule selbst in der Abibestenquote spielt die Anzahl WS keine Rolle.

Was ich jedoch noch nicht ganz verstehe, ist der Landes NC. Okay, dieser soll Verzerrungen aufgrund unterschiedlicher BL aufheben aber was hat der landes nc dann mit dem hochschul nc am ende zu tun?

Ja, örtlich bin ich definitiv ungebunde....wisst ihr ob es bestimmte unis gibt, wo die Studenten am zufriedensten sind mit Lehrsituation, Curriculum, vielleicht auch der Stadt...?

Liebe Grüße und Vielen Dank für die bisherige Hilfe,
Jannis