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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Berufsalternativen für Psychiater



SarahJulia90
30.03.2015, 16:48
Hallo an alle,

Mich zieht es in die Psychiatrie. Allerdings habe ich kein so besonders ausgeprägtes Interesse an der Psychotherapie, sondern sehe mich eher in einem akutpsychiatrischen Setting. Auf der anderen Seite hätte ich aber auch gerne die Option in der Hinterhand, das Krankenhausssetting irgendwann zu verlassen. Eine Niederlassung als ärztlicher Psychotherapeut kann ich mir nicht vorstellen, eine Niederlassung als psychiatrisch tätiger Arzt auch nicht (Stelle mir das zu fließbandartig vor was den Patientenkontakt betrifft). Was gibt es denn für Berufsmöglichkeiten abseits von Klinik und Praxis? Klassische Berufsfelder wie die Arbeit beim MDK stehen ja allen Fachrichtungen offen. Gibt es noch Möglichkeiten speziell für Psychiater?

Bandwurm
30.03.2015, 17:50
Liebe Sarah, Mach ein Schritt nach dem anderen, du wirst vermutlich den Facharzt anstreben, das wird ein paar Jährchen dauern, incl. Psychotherapie und Selbsterfahrung. Danach kannst du weitersehen. Du kannst z.B. im MVZ arbeiten, in der Forensik, Rehakliniken, die teilweise auch recht akut Arbeiten, z.B. mit postpartalen Depressionen und Psychosen, Bundeswehrpsychiater. Es gibt viele Möglichkeiten auch mit Akutkranken zu arbeiten, MDK fällt allerdings nicht darunter. vielleicht sagst du aber auch nach 5 Jahren, als Facharzt in der Ambulanz wirst du glücklich oder willst Teilzeit Arbeiten wegen evtl. Kinder und such dir den Job nach Arbeitszeiten und Betreuung aus, oder, oder. Ist wir mit dem Medizinstudium: mit den Jahren wandelt sich der Geschmack oder die Kriterien doch ein wenig.

Snowcake
30.03.2015, 19:55
Ich weiß nicht, ob man davon leben kann, aber eine Gutachtertätigkeit bei Gericht ist vielleicht auch eine Option.

lux12345
30.03.2015, 21:19
Im Öffentlichen Gesundheitsdienst werden auch immer wieder Psychiater gesucht

Solara
30.03.2015, 21:28
Im Öffentlichen Gesundheitsdienst werden auch immer wieder Psychiater gesucht

Das hätte ich jetzt auch vorgeschlagen.

liwi777
08.04.2015, 16:06
Hallo lux12345,

arbeitest du zufällig im öffentlichen Gesundheitswesen?
Würde gerne mal jemanden "ausquetschen", der in diesem Bereich arbeitet.

Gruß
Linda

lux12345
08.04.2015, 16:47
Hallo lux12345,

arbeitest du zufällig im öffentlichen Gesundheitswesen?
Würde gerne mal jemanden "ausquetschen", der in diesem Bereich arbeitet.

Gruß
Linda

nein ;-)

EKT
08.04.2015, 19:03
Allerdings habe ich kein so besonders ausgeprägtes Interesse an der Psychotherapie, sondern sehe mich eher in einem akutpsychiatrischen Setting....... als psychiatrisch tätiger Arzt auch nicht (Stelle mir das zu fließbandartig vor was den Patientenkontakt betrifft).

Das ist ein Widerspruch in sich. "Psychiater" arbeiten doch im Gegensatz zu psychotherapeutisch Tätigen besonders fließbandartig, nämlich: Pillen reinkippen, der Nächste bitte!
Falls noch nicht erlebt, bitte Praktikum in der "Psychiatrie" machen.

Übrigens: alle anderen genannten Orte sind nicht klinisch bzw. nicht akutpsychiatrisch. Ergo: Berufswahl noch mal gut überdenken, die Reue später ist groß.

SarahJulia90
09.04.2015, 10:34
@EKT: das hatte ich wohl nicht ganz eindeutig formuliert. Ich meinte, dass mich vor allem die akutpsychiatrische Arbeit in einem Krankenhaus reizt. Das habe ich in einer Famulatur nicht als besonders fließbandartig erlebt. Mit der Fließbandanalogie meinte ich die Arbeit als niedergelassener Psychiater.

EKT
09.04.2015, 18:07
1. Eine Famulatur ist keine Arbeitsrealität.
2. Es wird immer schlimmer in den Kliniken.

davo
09.04.2015, 18:22
Wer allen Ernstes meint, dass die Krankenhaus-Psychiatrie "fließbandartig" ist, sollte echt mal auf eine Innere oder eine Neurologie gehen :-))

Die niedergelassene nicht-psychotherapeutische Psychiatrie ist hingegen sicher fließbandartig.

SarahJulia90
09.04.2015, 19:45
@davo: genau ;-)
@EKT: Dass die Tätigkeit als Famulant nichts mit dem Arbeitsalltag eines Assistenzarztes zu tun hat ist ja eine recht triviale Aussage. Das ist mir schon klar. Einen realistischen Einblick in den Arbeitsalltag der Assistenzärzte bekommt man aber sicherlich trotzdem.

Auf jeden Fall vielen Dank für die Antworten!

EKT
10.04.2015, 10:07
Wer allen Ernstes meint, dass die Krankenhaus-Psychiatrie "fließbandartig" ist, sollte echt mal auf eine Innere oder eine Neurologie gehen :-))

Und dass ist der Beweis dafür, daß es in der Psychiatrie nicht wie am Fließband zugeht? Interessante Logik.

Die Frage ist doch immer, was ich diagnostizieren bzw. behandeln will, damit muß ich dann ins Verhältnis setzen. Also Psychiatrie bedeutet: Umgang mit seelischen Erkrankungen, was entsprechende ausführliche, wiederholte und lange Betreuung braucht und mit keinem der somatischen Fächer vergleichbar ist, auch wenn unser Krankenhaussystem dies vorgaukelt.