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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : was ich am Studium unterschätzt habe...



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jan_mediklin
07.04.2015, 18:11
im Laufe der Zeit ist mir aufgefallen, dass ich einige Dinge im Zahnmedizin-Studium ganz schön unterschätzt habe... einiges auch überschätzt, aber dazu komme ich später...

vor allem den handwerklichen Anspruch... zu Beginn des Studiums dachte ich, das wird schon alles nicht so schwer werden. Aber teilweise sind die Arbeiten ganz schön knifflig. Das hatte ich so nicht erwartet.

Wie sieht's bei euch so aus? Was habt ihr unterschätzt ?

baugruen
07.04.2015, 18:13
... die kohle, die man in das studium reinbuttert!
als ich angefangen hab, wusste ich, dass man sich irgendwann diesen ominösen Klinik-Koffer kaufen muss. Man sagte, der solle so 1000 Euro kosten. Stellte sich aber heraus, dass er fast doppelt so teuer wurde und ich später nochmal die gleiche Summe für weiteres Behandlungsbesteck ausgeben musste. dazu noch die "laufen Kosten" vor allem Bohrer und Kavo-Zähne. also das habe ich echt unterschätzt, was da für Geld verbrannt wird

Malzkaffee
07.04.2015, 18:33
Das Chaos. Nach meinem alten Studium habe ich geglaubt, dass so eine Klinik besser organisiert sein muss. Pustekuchen! "Studenten und Patienten sind egal, sollen sie doch selber schauen, wie sie das auf die Reihe bekommen. Was wir haben dieses Semester 50 Studenten? Darauf sind wir nicht ausgelegt. Naja, wird schon irgenwie gehen."

Und natürlich das Böse im Menschen.

Überschäzt habe ich den Lernaufwand.

anna1708
11.04.2015, 13:38
Überschäzt habe ich den Lernaufwand.

genau! ich auch. vor dem studium dachte ich immer, wow, zahnmedizin, da werde ich furchtbar viel lernen müssen. und zum vorphysikum und physikum war es auch wirklich viel und anstrengend. aber danach war es lernmäßig doch meist überschaubar. also nichts, was man nicht an einem wochenende geschafft hätte.
zum examen wird es sicher noch mal ein bisschen mehr, aber angesichts dessen, dass da ja auch nur ein paar tage oder mal eine woche zwischen den prüfungen liegen, ist der lernaufwand ja allein zeitlich limitiert

zahnfee_to_be
11.04.2015, 13:39
genau! ich auch. vor dem studium dachte ich immer, wow, zahnmedizin, da werde ich furchtbar viel lernen müssen. und zum vorphysikum und physikum war es auch wirklich viel und anstrengend. aber danach war es lernmäßig doch meist überschaubar. also nichts, was man nicht an einem wochenende geschafft hätte.
zum examen wird es sicher noch mal ein bisschen mehr, aber angesichts dessen, dass da ja auch nur ein paar tage oder mal eine woche zwischen den prüfungen liegen, ist der lernaufwand ja allein zeitlich limitiert

Das kann ich mir gar nicht vorstellen. Okay, ich bin noch am Anfang meines Studiums, aber das wirkt auf mich schon alles enorm viel, was es zu lernen gibt. Und in der Klinik muss man doch sicher auch viel lernen, oder etwa nicht?

Malzkaffee
11.04.2015, 14:13
Das kann ich mir gar nicht vorstellen. Okay, ich bin noch am Anfang meines Studiums, aber das wirkt auf mich schon alles enorm viel, was es zu lernen gibt. Und in der Klinik muss man doch sicher auch viel lernen, oder etwa nicht?

Eigentlich nicht so viel wie in der Vorklinik, so viel ist sicher. Wie viel genau, ist sicher von Uni zu Uni unterschiedlich. Bei uns war's im 6. noch etwas mehr, danach aber eher nich.

anna1708
11.04.2015, 15:19
theoretisch könntest du natürlich auch in der klinik viel lernen und solltest eigentlich auch. aber ich bin beispielsweise auch eine, die nur das lernt, was sie für die klausur braucht. wir haben zum beispiel in chirurgie nie eine klausur geschrieben, dementsprechend bin ich in dem fach auch nicht so fit. vielleicht werde ich es noch zum examen... sollte ich wohl besser :-D

Iamsherlocked7
11.04.2015, 17:20
Das meiste hat sich bei mir so bewahrheitet, wie ich es angenommen hatte, was Lernaufwand oder Prüfungsvorbereitung betrifft (zumindest in der Vorklinik ;) )

Überschätzt habe ich aber ebenfalls die Kosten für Bücher, Skripte etc., da kommt schon ganz schön etwas zusammen...
Unterschätzt habe ich mich aber in der Stressbewältigung und in meiner Resilienz, was nur positiv ist:)

Malzkaffee
11.04.2015, 17:38
theoretisch könntest du natürlich auch in der klinik viel lernen und solltest eigentlich auch. aber ich bin beispielsweise auch eine, die nur das lernt, was sie für die klausur braucht. wir haben zum beispiel in chirurgie nie eine klausur geschrieben, dementsprechend bin ich in dem fach auch nicht so fit. vielleicht werde ich es noch zum examen... sollte ich wohl besser :-D

Mann, wir schreiben in der Chirurgie drei Stück!

anna1708
12.04.2015, 09:24
Mann, wir schreiben in der Chirurgie drei Stück!
oh, ich habe auch eine vergessen, fällt mir gerade ein. aber zu der zeit, als ich die eine klausur geschrieben hab, war es so, dass es jedes semester die exakt gleiche klausur war. war also auch fürn' *****
sind die chirurgie-klausuren bei euch denn schwer?

Malzkaffee
12.04.2015, 17:27
oh, ich habe auch eine vergessen, fällt mir gerade ein. aber zu der zeit, als ich die eine klausur geschrieben hab, war es so, dass es jedes semester die exakt gleiche klausur war. war also auch fürn' *****
sind die chirurgie-klausuren bei euch denn schwer?

Ja, die hattens schon in sich. Aber wir hatten dafür waren fast alle anderen nicht-zahnmedizin Klausuren genau so wie du's grade beschreibst^^

anna1708
18.04.2015, 09:56
vielleicht auch nochmal "was ich am studium ÜBERschätzt" habe:

das kreative/künstlerische. ich hatte mir ein wenig mehr künstlerisches gestalten gewünscht. musste aber bald feststellen, dass man ziemlich stark an lehrbuch-vorgaben gebunden ist und die zahntechnik, wie wir sie machen, wenig mit kunst, sondern fast ausschließlich mit handwerk zu tun hat.

baugruen
18.04.2015, 09:57
das kreative/künstlerische.

wenn du wolltest, könntest du im bereich ästhetik schon viel künstlerisch tätig sein, wie ich finde...

Malzkaffee
18.04.2015, 22:53
... die kohle, die man in das studium reinbuttert!
als ich angefangen hab, wusste ich, dass man sich irgendwann diesen ominösen Klinik-Koffer kaufen muss. Man sagte, der solle so 1000 Euro kosten. Stellte sich aber heraus, dass er fast doppelt so teuer wurde und ich später nochmal die gleiche Summe für weiteres Behandlungsbesteck ausgeben musste. dazu noch die "laufen Kosten" vor allem Bohrer und Kavo-Zähne. also das habe ich echt unterschätzt, was da für Geld verbrannt wird

Da fällt mir grade auf. Das ist ja nix. Bei uns warens 1500 für den Vorklinikerkoffer - den musste man gleich von Tag eins an haben und dann nochmal 1800 für den Klinikerkoffer. Für jeden Phantomkurs waren dann nochmal zwischen 300 und 500 Euro Materialkosten drin.

baugruen
19.04.2015, 06:59
ich frage mich, ob diese kosten zu zeiten von studiengebühren niedriger waren... wurde da vielleicht mehr von den unis gestellt?
ich bin zwar prinzipiell gegen diese gebühren, aber manchmal frage ich mich, ob es im speziellen fall der zahnmedizin doch vorteile hätte (wenn sich im gegenzug die kosten für die vorklinik- und klinik-koffer reduzieren würden)

Malzkaffee
19.04.2015, 07:59
ich frage mich, ob diese kosten zu zeiten von studiengebühren niedriger waren... wurde da vielleicht mehr von den unis gestellt?
ich bin zwar prinzipiell gegen diese gebühren, aber manchmal frage ich mich, ob es im speziellen fall der zahnmedizin doch vorteile hätte (wenn sich im gegenzug die kosten für die vorklinik- und klinik-koffer reduzieren würden)

Nein, waren sie nicht. Als ich in der Vorklinik war, gab's nocht Studiengebühren. Ich glaube das war wieder so was, wo die Studiengebühren nicht reininvestiert werden durften. Die gingen eigentlich nur an die Tutoren.
Und naja, das Material hat man ja auch alles selber aus dem Depot gekauft. Da hatte die Uni nicht so viel mit zu tun. Man hat halt einfach nichts gestellt bekommen - nicht mal Superhartgips!

baugruen
19.04.2015, 09:07
nicht mal Superhartgips!
bei uns auch. bis auf papiertücher zum putzen gab es eigentlich kaum etwas, das gestellt worden ist. am bittersten war das bei silikon für die doppelmischabformung. da konnte man sich ausrechnen, dass eine einzelne abformung mal locker 7 euro kostet. und wenn die dann schief gegangen ist...

Malzkaffee
19.04.2015, 23:09
bei uns auch. bis auf papiertücher zum putzen gab es eigentlich kaum etwas, das gestellt worden ist. am bittersten war das bei silikon für die doppelmischabformung. da konnte man sich ausrechnen, dass eine einzelne abformung mal locker 7 euro kostet. und wenn die dann schief gegangen ist...

Haha, bei uns auch. Das gute Silagum für 9,90 plus Steuer die Kartusche. Und die Pistole dazu war natürlich auch nicht im Koffer drin. Vor allem, wenn man einmal damit umgehen kann, dann braucht man es plätzlich in der Klinik nie mehr.

delasoul
20.04.2015, 18:39
..mmh hmm.. das gute Monopren...bis ich einen verwertbaren Abdruck hatte musste ich gefühlt auch 70€ hinblättern *gefaelltmirnicht*

Aber wenigstens werden bei uns Sachen wie die Pistole, alle möglichen Gipse, Haftlacke, Artikulator und Hand-, Winkelstücke gestellt. Vorkliniker-Kasten bekommt man neu für 550 €. Laut den Profs hier in Erlangen kommt uns das alles aus den Studiengebühren unserer Vorgänger zu gute :-)

Malzkaffee
22.04.2015, 16:38
..mmh hmm.. das gute Monopren...bis ich einen verwertbaren Abdruck hatte musste ich gefühlt auch 70€ hinblättern *gefaelltmirnicht*

Aber wenigstens werden bei uns Sachen wie die Pistole, alle möglichen Gipse, Haftlacke, Artikulator und Hand-, Winkelstücke gestellt. Vorkliniker-Kasten bekommt man neu für 550 €. Laut den Profs hier in Erlangen kommt uns das alles aus den Studiengebühren unserer Vorgänger zu gute :-)

Auch der Artikulator, wow- Wir brauchen sogar zwei. Und sogar in der Klinik eigene Winkelstücke.