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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Assistenzzeit mit österreichischem Abschluss?



Molarbär
11.04.2015, 20:05
Hallo,

ich werde in aller Voraussicht im Sommer mein Studium an der Grazer MedUni abschließen und und frage mich, wo der Berufseinstieg in meiner Situation wohl am günstigsten wäre, zurück nach Bayern oder doch in Österreich bleiben?
Mit eines der Hauptkriterien wäre die Assistenzzeit die mir in Österreich erspart bleiben würde, ergo kann ich daher von einem höheren Einstiegsgehalt ausgehen.

Nach Aussage einer Studienkollegin müsste ich aber in Deutschland mit meinem österreichischem Abschluss auch keine Assistenzjahre mehr ableisten, trifft dies soweit zu? Irgendwie wäre es ja nachvollziehbar, wir haben in Graz 4 klinische Semester und dürfen nach dem Abschluss gleich selbstständig praktizieren.

LG

Niko

Solara
11.04.2015, 20:18
Hallo,

ich werde in aller Voraussicht im Sommer mein Studium an der Grazer MedUni abschließen und und frage mich, wo der Berufseinstieg in meiner Situation wohl am günstigsten wäre, zurück nach Bayern oder doch in Österreich bleiben?
Mit eines der Hauptkriterien wäre die Assistenzzeit die mir in Österreich erspart bleiben würde, ergo kann ich daher von einem höheren Einstiegsgehalt ausgehen.

Nach Aussage einer Studienkollegin müsste ich aber in Deutschland mit meinem österreichischem Abschluss auch keine Assistenzjahre mehr ableisten, trifft dies soweit zu? Irgendwie wäre es ja nachvollziehbar, wir haben in Graz 4 klinische Semester und dürfen nach dem Abschluss gleich selbstständig praktizieren.

LG

Niko

Was meinst du denn mit Assistenzjahre? Turnus?

AiP gibt es in D nicht mehr, du bist gleich Assistenzarzt der von dir gewählten Fachrichtung, dort machst du deine Weiterbildung für die nächsten 5+x Jahre, dann bist du Facharzt.

delasoul
11.04.2015, 21:02
Ich glaub hier ist das eine Jahr für die Kassenzulassung bei Zahnärzten gemeint :) aber mehr kann ich leider auch nicht zu sagen :-nix

Solara
11.04.2015, 22:01
Ups, man sollte aufs Forum achten :-oopss , danke delasoul!

Molarbär
11.04.2015, 23:51
Genau, die Assistenzzeit der Zahnmediziner ist gemeint, soll ja mindestens 2 Jahre beanspruchen soviel mir bekannt ist. Ist danach die Kassenzulassung eigentlich garantiert? In Österreich kann es durchaus ein Mehrfaches dessen dauern bis man die Zulassung bekommt, gerade wenn man lieber im urbanen Gebiet arbeiten möchte.

jan_mediklin
12.04.2015, 08:18
In Österreich kann es durchaus ein Mehrfaches dessen dauern bis man die Zulassung bekommt, gerade wenn man lieber im urbanen Gebiet arbeiten möchte.

Aber muss es dafür nicht auch klare Regeln, d.h. eine eindeutige Zeitvorgabe geben?
Ich kann es nicht sicher sagen, aber grundsätzlich ist es ja so, dass die Voraussetzung für die Kassenzulassung eine zweijährige Assistenzzeit ist. Theoretisch könntest du auch in Deutschland nach dem Examen allein praktizieren, aber eben nur Privatpatienten behandeln. Und ob die so scharf drauf sind, zu einem frisch Approbierten zu gehen, ist die Frage.

jan_mediklin
12.04.2015, 08:19
wir haben in Graz 4 klinische Semester und dürfen nach dem Abschluss gleich selbstständig praktizieren.

In Deutschland sind es sogar 5 ;-)
Aber ich dachte, bei euch in Österreich dauert das ZM-Studium länger? Meinte, etwas von 12 Semestern gelesen zu haben?

Malzkaffee
12.04.2015, 17:37
Ich hab neulich eine Stellenanzeige gelesen da wurde ausdrücklich "eine deutsche Approbation" verlangt - glaube aber nicht, dass das rechtens ist. Man sieht ja auch dutzende Stellenanzeigen, die "eine Zahnärztin" suchen, sonderbarerweise nie nur "einen Zahnarzt". Die warten auch nur drauf verklagt zu werden^^

jan_mediklin
12.04.2015, 21:04
"eine deutsche Approbation" verlangt - glaube aber nicht, dass das rechtens ist. Man sieht ja auch dutzende Stellenanzeigen, die "eine Zahnärztin" suchen, sonderbarerweise nie nur "einen Zahnarzt". Die warten auch nur drauf verklagt zu werden^^

Das kann ich mir auch nicht vorstellen, dass man so einfach eine "deutsche" Approbation verlangen darf. Und das mit den Zahnärztinnen hab ich auch schon gesehen, das geht natürlich genauso wenig,

Molarbär
13.04.2015, 12:38
Hier sind 12 Semester Standard. 5 klinische Semester in Deutschland sind für mich überraschend, da ich rausgehört habe daß der Ausbildungsschwertpunkt mehr auf der theoretischen Vermittlung liegen soll, der praktische Leistungskatalog in Wien ist angeblich doppelt so umfangreich wie in Deutschland.
Eine eindeutige Regelung bzgl. der Wartezeiten für Kassenzulassung bestehen meines Wissens nach nicht, ist wohl immer abhängig von der geleisteten Stundenzahl und von Angebot/Nachfrage. Kenne einen Kollegen der ein halbes Jahr nach Abschluss eine Kassenpraxis übernommen hat, bist dann halt nicht am Wörthersee sondern in der 10000 Seelen-Gemeinde in Hintervorarlberg.

Malzkaffee
13.04.2015, 21:05
Hier sind 12 Semester Standard. 5 klinische Semester in Deutschland sind für mich überraschend, da ich rausgehört habe daß der Ausbildungsschwertpunkt mehr auf der theoretischen Vermittlung liegen soll, der praktische Leistungskatalog in Wien ist angeblich doppelt so umfangreich wie in Deutschland.


Naja, einen einheitlichen "Leistungskatalog" gibt es ja in Deutschland nicht, da kocht jede Uni ihre eigene Suppe, wies scheint. Aber ein Schwerpunkt auf theoretischer Ausbildung... also wenn man sie noch mehr vernachlässigen würde, wär's ne Lehre.
Trotzdem kanns gut sein, dass man in Österreich mehr macht. Kann ich mir schon vorstellen.

baugruen
14.04.2015, 06:53
Aber ein Schwerpunkt auf theoretischer Ausbildung... also wenn man sie noch mehr vernachlässigen würde, wär's ne Lehre. :-D , das trifft es.

angeblich soll ja bald so ein nationaler lernziel-katalog herauskommen, damit man in deutschland überall ungefähr das gleiche lernt. aber die unterschiede sind schon groß; das merkt man, wenn man sich mit leuten von anderen unis unterhält.

zahnfee_to_be
14.04.2015, 06:55
angeblich soll ja bald so ein nationaler lernziel-katalog herauskommen, damit man in deutschland überall ungefähr das gleiche lernt.

Wie muss man sich das vorstellen? Wie kann es solche Unterschiede geben? Also jetzt angenommen, es gibt ein Lehrbuch -- lassen dann manche Unis was weg und andere machen noch mehr? Sorry für die Frage, aber es will mir gerade nicht so richtig in den Kopf.

Malzkaffee
16.04.2015, 17:44
Wie muss man sich das vorstellen? Wie kann es solche Unterschiede geben? Also jetzt angenommen, es gibt ein Lehrbuch -- lassen dann manche Unis was weg und andere machen noch mehr? Sorry für die Frage, aber es will mir gerade nicht so richtig in den Kopf.

So ungefähr. Ich habe heute bemerkt, dass wir ganz anders Präparieren lernen als an anderen Unis...
Aber das Beste Beispiel: Bei uns spielt Zahntechnik eine extrem große Rolle und auch im Examen muss man seine Prothese selbst machen, an manchen anderen Unis macht man das nach dem Physikum gar nicht mehr.

baugruen
18.04.2015, 07:55
was malzkaffee sagte, stimmt.

Es ist auch so, dass Profs besonders viel Augenmerk auf ihre eigene Forschung, bzw. Steckenpferde legen. Manche andere Dinge (die sie zum teil auch einfach persönlich nicht so gut finden) fallen dann weg.

anna1708
18.04.2015, 07:57
dafür muss man nicht mal unbedingt an andere unis gucken. gar nicht so selten unterscheiden sich ja schon die lehrmeinungen der abteilungen innerhalb einer klinik voneinander.

Malzkaffee
18.04.2015, 22:55
dafür muss man nicht mal unbedingt an andere unis gucken. gar nicht so selten unterscheiden sich ja schon die lehrmeinungen der abteilungen innerhalb einer klinik voneinander.

Stimmt. Wenn man bei uns eine Endo in der Prothetik wie in der Kons machen würde, würde man aus dem Kurs fliegen und vice versa.