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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tag 2 A 55/ B 100 Abbruchkriterien BelastungsEKG



xyz85
15.04.2015, 15:54
Ich glaube die Frage hat zwei Antworten. Linksschenkelblock und ST-STreckenhebung (>/=0,1mV)
http://www.klinikum-nuernberg.de/DE/ueber_uns/Fachabteilungen_KN/kliniken/medizin1/fachinformationen/AZ_Ordner_versteckt/2012_Belastungs-EKG.pdf

Telfast
15.04.2015, 16:04
Sehe ich auch so. Ein neu aufgetretener Linksschenkelblock ist per Definitionem ein Herzinfarkt oder nicht? Damit würde man sofort abbrechen.

Hipp0campus
15.04.2015, 16:12
Ist halt die Frage ob die jetzt auf dem fehlenden "neu aufgetretenem" herumreiten. Die ST-Streckenhebung gibts ja so nicht als dauerhaftes EKG Bild.

Unregistriert
15.04.2015, 16:22
Ich hab das auch wie neu aufgetreten gelesen. Abbrechen, sobald man einen Linksschenkelblock sieht.

Unregistriert
15.04.2015, 16:25
Ich denke es geht dem IMPP um absolute und raltie Abbruchkritierien und laut Leitlinie ist die ST-Hebung eine absolute Abbruchindikation, der Schenkelblock nur eine relative.

Unregistriert
15.04.2015, 16:52
Aber ST-Hebungen können doch auch unspezifisch sein, resp. in den Brustwandableitungen ist erst ab >0,2 mV von einem pathologischen Ereignis auszugehen.
Wenn da Abbruch steht bedeutet das auch für mich "neu aufgetreten", sonst hätte man ja gar nicht erst anfangen brauchen :S

Unregistriert
15.04.2015, 17:25
Laut unserem Kardio Prof sind ST-Hebungen im Belastungs-EKG recht unspezifisch und können auch bei gesunden auftreten. Ein neu aufgetretener LSB dageben MUSS wie ein Infarkt gewertet werden. Und wegen dem neu aufgetreten: hat der Patient vorher schon ST-Hebungen, dann setz ich ihn ja wohl nicht aufs Fahrrad!!!

che76
15.04.2015, 17:36
Ich glaube die Höhe der ST-HEbungen sind im Belastungs-EKH wichtig. Habe auch zwischen den beiden Antwortmöglichkeiten geschwankt. :/ Habe lange in der Ergometrie gearbeitet, und dort hieß es immer, mäßige ST-Veränderungen seien nicht schlimm, so lange sie sich nach Belastungsabbruch wieder zurückbilden... wußte leider in meiner Panik die genauen mV nicht mehr.

1ivian
15.04.2015, 17:41
Da steht doch aber nur LSB und nicht "neu aufgetretener LSB" als Antwort. Wenn der Patient sowieso einen hat, wäre es natürlich kein Abbruchkriterium.

Unregistriert
15.04.2015, 17:46
Die reiten sonst immer so auf Formulierungen rum, da macht es für mich durchaus einen Unterschied, ob da steht "Linksschenkelblock" oder "neuaufgetretener Linksschenkelblock". Dazu kommt noch: es steht nicht dabei, wo die ST-Hebung ist. Es gilt nämlich lediglich in den Brustwandableitungen, dass eine signifikante ST-Hebung über 0,1mV groß ist, in den Extremitätenableitungen ist es erst ab 0,2mV signifikant. Man kann also nicht per se sagen, dass bei einer ST-Hebung von 0,1mV abgebrochen wird, denke ich.

Unregistriert
15.04.2015, 18:45
muss es sich nicht um neuaufgetretene Zeichen handeln? Man macht doch eine Ergometrie um etwas zu provozieren und damit neu auftreten zu lassen!? Deswegen müsste es der LSB sein...oder nicht?

Unregistriert
15.04.2015, 18:50
Selbst wenn der LSB vorher schon da war, dann wäre er ne KI fürs ergo gewesen.....also muss er neu aufgetreten sein, sprich DD Infarkt.

Hipp0campus
15.04.2015, 18:57
dafür steht da ja >= 0,1mV. mit dieser Formulierung ist ja sehr wahrscheinlich gemeint, dass es signifikant sein soll

Unregistriert
15.04.2015, 19:08
Ich habe LSB genommen und mir folgendes gedacht:
falls die ST-Hebung das gesuchte Abbruchkriterium sein sollte, muss ich doch auch bei einem LSB abbrechen, weil ich die ST-Strecke gar nicht mehr beurteilen kann.
Dabei ist es auch irrelevant, ob der LSB neu aufgetreten oder bereits vorhanden ist. Er behindert so oder so die Beurteilung der ST-Strecke.

bvp55
15.04.2015, 19:22
http://leitlinien.dgk.org/files/2000_Leitline_Ergometrie.pdf
ST-Hebung >= 0,1mV ist dabei, Linksschenkelblock nicht

Telfast
15.04.2015, 19:29
Also nochmal meine Argumentation:
In der Frage steht nirgendwo, dass irgendetwas "neu dazukommt". Deswegen gehe ich doch davon aus, dass alles was da steht während der Untersuchung neu dazukommt oder nicht? Hätte er vorher schon ST Hebungen, würde ich ihn ja auch nicht auf das Fahrrad setzen.
Wie gesagt: Ein Linksschenkelblock ist per definition ein HI, wenn er neu dazukommt.
Also ist hier meiner Meinung nach C und D richtig.

bvp55
15.04.2015, 19:32
Ein Linksschenkelblock ist nicht per Definition ein HI, sondern erst wenn der Patient auch typische Symptome hat!! Und in den Leitlinien steht als RELATIVES Abbruchkriterium ein neu aufgetretener LSB. Somit ist es egal, ob nun neu aufgetretener und schon bestehender LSB, D ist als einzige Antwort ein absolutes Kriterium

Unregistriert
16.04.2015, 01:09
weder ein LSB noch ein neu aufgetretener LSB ist per Definition ein MI. Alles, was man sagen kann ist, dass ein Patient mit AP Symptomatik und LSB im EKG als STEMI behandelt wird. Das liegt maßgeblich daran, dass es bei einem LSB alleine schon zu ST Veränderungen kommt und man somit die ST Strecke nicht mehr beurteilen kann. Es gibts aber durchaus auch Szenarien, wo ein LSB neu oder sogar intermittierend aufgrund von degenerativer Veränderungen oder ischämischer Vorschädigungen auftritt. Das allein stellt aber keinen Hinweis auf eine signifikante myokardiale Ischämie dar. ST elevations sind hingegen keinesfalls als unspezifisch zu betrachten (Ich denke mein Vorredner bezog sich mit dem Verweis auf Sportler eher auf ST depressions - in diesem Fall typischerweise aszendierend).

Unregistriert
17.04.2015, 09:53
Reicht die Frage jetzt jemand ein? Ich bin der Meinung, dass hier definitiv 2 Lösungen richtig sind!