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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tag 2 A 13/ B 21 Lochialstau/Ovarialvenenthrombose



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yfg99
15.04.2015, 18:58
Die Frage wurde im Herbst 2006 (in einer gekürzten Version) schon einmal gestellt. Dort war die Ovarialvenenthrombose richtig. Begründung von AMBOSS:

"Während Schwangerschaft und Wochenbett liegt eine erhöhte Thromboseneigung vor, die in seltenen Fällen zu einer Ovarialvenenthrombose führt. In der überwiegenden Zahl liegt diese rechtsseitig vor, da der venöse Abfluss aus dem Uterus hauptsächlich über die rechte Vena ovarica in die Vena cava erfolgt. Die Ovarialvenenthrombose äußert sich wie hier beschrieben durch lokalisierte Schmerzen im Unterbauch, bei gleichzeitiger Endometritis zudem durch Fieber und eventuell Kopfschmerzen. Die Ovarialvenenthrombose ist eine seltene Wochenbettkomplikation, die meist zwischen dem dritten und fünften postpartalen Tag und häufig (jedoch nicht immer) im Zusammenhang mit einer Endometritis auftritt. [...]"

Zu Lochiometra sagt AMBOSS:

"Bei Vorliegen eines Lochialstaus zeigt sich der Uterus vergrößert, weich und druckschmerzhaft und nicht wie hier beschrieben gut kontrahiert. Als Ursache kommt ein zervikales Abflusshindernis, zum Beispiel durch geronnenes Blut im Zervikalkanal, in Frage. Die Patientinnen klagen häufig über Fieber und eventuell Kopfschmerzen."

bvp55
15.04.2015, 19:15
Ich finde auch die Angabe, dass keine vaginale Blutung vorliegt, nicht sehr aussagekräftig. Das heißt ja nicht zwangsläufig, dass die Lochien komplett versiegt sind, sondern dass eben aktuell keine Blutung zu sehen ist. Die Lochien fließen ja nicht kontinuierlich...und dann sind eindeutig mehr Zeichen der OVT zu erkennen (und 1:2000 ist nicht unbedingt soooo selten), während die typischen ziehenden Kopfschmerzen, die beim Lochienstau auftreten, nicht zu erkennen sind, ebenso wenig wie der vergrößerte, druckschmerzhafte Uterus

dgu67
15.04.2015, 19:30
Ich denke, dass hier wirklich beide Antworten (OVT und Lochialstau) als richtig gewertet werden sollten!

Hab selbst "Lochialstau" angekreuzt, da für mich einfach das hohe Fieber dafür sprach, auch wenn die Unteruskontraktion ja eher dagegen spricht. Bei der "nicht vorhandenen vaginalen Blutung" wusste ich auch nicht, wie ich das deuten sollte (ob nun kein Lochienfluss, oder ob man den nicht als Blutung bezeichnen würde).

Würde denn jemand von euch an das IMPP schreiben bezügl. dieser Frage bzw. gibts da irgendwo ne Sammel-Beschwerde-Aktion von Seiten von Medi-Learn etc. ;-)? Oder soll ich mich darum kümmern?

che76
15.04.2015, 19:41
Also 2d pp flie‚en die schon noch zeimlich regelmäßig - wie ne Regelblutung.

dqe47
17.04.2015, 06:57
Wer am 2. tag nach der Geburt nicht blutet hat nen Lochialstau!!! Das war für mich ausschlaggebend, da ein paar Tage nach der Geburt eine überperiodenstake Blutung sein sollte.
-Rechtsseitige Beschwerden dann wenn es nur auf der rechten Tube "raussuppt"
-Fieber bei beiden

Diese Aufgabe ist eindeutig zweideutig gestellt, diese Bilder Ovarialthrombose und Lochialstau sind klinisch nicht einfach zu trennen und mit diesen angaben muss man davon ausgehen, dass die Dame evtl. beides haben kann. Basta! *gefaelltmirnicht*
@IMPP:
:-slap

dqe47
17.04.2015, 06:59
@dgu67
""Würde denn jemand von euch an das IMPP schreiben bezügl. dieser Frage bzw. gibts da irgendwo ne Sammel-Beschwerde-Aktion von Seiten von Medi-Learn etc. ? Oder soll ich mich darum kümmern?""

Mach das!!

Unregistriert
17.04.2015, 09:20
Am besten schreib tdoch jeder oder? Und begründet genau, warum die Frage nicht eindeutig ist.
Dann sehen sie, dass unterschiedliche MEnschen diese Frage unterschiedlich interpretieren, und mehrere Antwortmöglichkeiten zutreffen.

Auch wenn da in diesem Heft steht, dass es nicht auf die Anzahl der Personen ankommt.
Hier (und bei einigen anderen Fragen) geht es ja um unterschiedliche Argumenationen für die jeweilige Antwort.
Die so konkret z.T. wahrscheinlich auch in keinem Lehrbuch aufgeführt werden.

erlo0001
17.04.2015, 10:05
Wer am 2. tag nach der Geburt nicht blutet hat nen Lochialstau!!! Das war für mich ausschlaggebend, da ein paar Tage nach der Geburt eine überperiodenstake Blutung sein sollte.
-Rechtsseitige Beschwerden dann wenn es nur auf der rechten Tube "raussuppt"
-Fieber bei beiden

Diese Aufgabe ist eindeutig zweideutig gestellt, diese Bilder Ovarialthrombose und Lochialstau sind klinisch nicht einfach zu trennen und mit diesen angaben muss man davon ausgehen, dass die Dame evtl. beides haben kann. Basta! *gefaelltmirnicht*
@IMPP:
:-slap

Es gibt zwei Dinge die mich sowohl an dieser, wie auch an anderen gestellten Fragen stören:
1.) Hier sind sich erfahrene klinische Fachärzte nicht in letzter Instanz einig über die richtige Lösung.
2.) Sind derartige Fragen keine Art Wissen von bzw. auf studentischem Niveau abzufragen.

Hier müsste es eine klare Trennung geben zum studentischen v.s. (Fach-)ärztlichen Wissen geben.
Habe auch nix dagegen im 3. Staatsex. im Rahmen der mündlichem Prüfung ggf. im Wahlfachs Gyn. hierüber geprüft zu werden. Aber im 2.Hex. definitiv überzogen...:-keule :-slap

che76
17.04.2015, 13:27
V.a. kann man in einer mündlichen Prüfung ja seine prinzipiell richtigen Gedankengänge erläutern. Das blöde bei den MC Fragen ist, daß man bei leichter Fehlinterpretation der Fragestellung trotz richtigen Wissens zu beiden Krnakheitsbilder oft irrt. Böh.

Sonnenschein2015
17.04.2015, 13:34
Ich denke, dass hier wirklich beide Antworten (OVT und Lochialstau) als richtig gewertet werden sollten!

Hab selbst "Lochialstau" angekreuzt, da für mich einfach das hohe Fieber dafür sprach, auch wenn die Unteruskontraktion ja eher dagegen spricht. Bei der "nicht vorhandenen vaginalen Blutung" wusste ich auch nicht, wie ich das deuten sollte (ob nun kein Lochienfluss, oder ob man den nicht als Blutung bezeichnen würde).

Würde denn jemand von euch an das IMPP schreiben bezügl. dieser Frage bzw. gibts da irgendwo ne Sammel-Beschwerde-Aktion von Seiten von Medi-Learn etc. ;-)? Oder soll ich mich darum kümmern?


Magst du vlt deine Recherchen in dem Forum "wer reicht die anfechtbaren Fragen ein" ergänzen? da sammeln wir alles... Danke!

moorbiene
17.04.2015, 19:55
Denke auch, dass hier der Knackpunkt war Lochien nicht mit Blutung gleich zu setzen. Und dann ja auch immer die Formulierung vorrangig. Das heißt ja schon ist nicht die einzige Lösung. Das die Kopfschmerzen extra erwähnt worden (auch wenn nicht vorhanden) hab ich als Winck mit dem Zaunpfahl verstanden. Und wie regelmäßig die Lochien fließen ist, wie auch die Regelblutung sicher bei jedem unterschiedlich. Man soll ja auch durch Übungen (zB auf den Bauch legen) den Blutfluß fördern.

Sonnenschein2015
18.04.2015, 09:15
Denke auch, dass hier der Knackpunkt war Lochien nicht mit Blutung gleich zu setzen. Und dann ja auch immer die Formulierung vorrangig. Das heißt ja schon ist nicht die einzige Lösung. Das die Kopfschmerzen extra erwähnt worden (auch wenn nicht vorhanden) hab ich als Winck mit dem Zaunpfahl verstanden. Und wie regelmäßig die Lochien fließen ist, wie auch die Regelblutung sicher bei jedem unterschiedlich. Man soll ja auch durch Übungen (zB auf den Bauch legen) den Blutfluß fördern.

@moorbiene: magst du vielleicht passende Quellen dazu suchen? Und diese Frage bei den anfechtbaren Fragen ergänzen? Wäre echt toll, wenn wir das bisschen unter uns aufteilen könnten. Sonst macht es am Ende keiner, weil sich jeder auf den anderen verlässt.... Denkt daran, im letzten Semester wurden 11 (!!!) Fragen herausgenommen! Das rettet manchen den Kopf und anderen bringt es die bessere Note und zeigt dem IMPP auch, dass die teilweise ihre Grenzen übertreten. Das sollte keine Facharztprüfung sein!

_calendula_
18.04.2015, 14:20
Benötigt man eine Quelle, um blutige Lochien (1.Woche, zB laut Kurzlehrbuch Gynäkologie) als eine Form von vaginaler Blutung zu sehen? Meiner Ansicht nach wäre die Formulierung keine pathologische Blutung, regelrechter Wochenfluss o.ä. für normale Lochien am 2. Tag pp korrekter, falls das gemeint war.

Schmerzen im "rechten Unterbauch" sind für mich als subjektive Lokalisation der Patientin zu werten und sollten einen nicht in die Irre führen, d.h. zu früh wichtige DD für Unterbauchschmerzen ausschließen lassen.

Quellen dafür, dass Lochialstau häufiger ist als OVT gibt es viele.
Wir haben nur die Beschreibung vom IMPP, evtl. wäre schon die Klinik eindeutiger wenn man die Patientin vor sich hat. Aber aus der Beschreibung traue ich mir keine eindeutige Entscheidung zu:
pro Lochialstau: die Beschreibung ist nicht sehr lehrbuchhaft typisch für einen Lochialstau, aber am 2. Tag post partum keine Blutung zu sehen bedeutet genau das und Häufiges hat eine große Bandbreite an Ausprägungsgraden mit denen man im Alltag einfach zu rechnen hat.

pro OVT: die Beschreibung zielt mit den Schmerzen rechts auf eine lehrbuchhaft typische OVT ab, mit "eine vaginale Blutung besteht nicht" ist keine über den physiologischen Wochenfluss hinausgehende Blutung gemeint und die Epidemiologie spielt für das IMPP in dieser Frage keine Rolle.

_calendula_
18.04.2015, 14:37
@ pro Lochialstau: ... nicht SEHR lehrbuchhaft typisch, aber auch nicht untypisch :)