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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wer reicht die anfechtbaren Fragen ein beim IMPP?



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qayqwe
18.04.2015, 10:18
Das Problem ist einfach, dass manche Fragen zu solchen Mini-Nischenthemen gefragt werden, die in keinem gängigen Lehrbuch gut drin stehen. Da findet man einfach kaum Quellen.
z.B. zu dem Hirnabszess ist es doch unmöglich, irgendwo eine exakte Aufschlüsselung der Erreger zu finden. Ich würde da übrigens noch damit argumentieren, dass der Abszess von einer Mittelohrentzündung ausging und deswegen deren Erregerspektrum relevant ist und sich somit von Hirnabszessen anderer Genese unterscheidet.

Oder diese SIADH-Frage, da findet man kaum was zur Therapie. Ein paar Artikel, wo auch Fludrocortison empfohlen wird, aber die sind halt alle 3-10 Jahre alt. Nur, ist dann deswegen Fludrocortison eindeutig falsch?

Die Digitoxinfrage finde ich wirklich unmöglich zu beantworten, und die kann man ja auch mit dem Herold beanstanden.

- Kann denn jemand die Ursodesoxycholsäure gut begründen?

- wer formuliert die Borderlinetherapiefrage?

Ich hab leider in 1 Woche noch mündliche (bin schon nach dem PJ und leider keine Zeit, ewig Quellen zu suchen), bin aber auch 3-4 Fragen von der besseren Note weg und würde es wenigstens gerne versucht haben.

Einfach bei google eingeben: "hirnabszess Erreger" , den Reiter "Bücher" bei google aktivieren -> zweites Suchergebnis "NeuroIntensiv"
https://books.google.de/books?id=i8mBwgOS38QC&pg=PA495&dq=hirnabszess+erreger&hl=de&sa=X&ei=dyAyVabiHMr5asR7&ved=0CBkQ6AEwAQ#v=onepage&q=hirnabszess%20erreger&f=false

Sonnenschein2015
18.04.2015, 10:29
Kann ich die frage so begründen? Was hält ihr davon?

Tag 1, A49: Hirnabszess Erreger

Laut den „AWMF-Leitlinien für Diagnostik und Therapie in der Neurologie“ der „Deutsche Gesellschaft für Neurologie“ aus 2012 werden folgende Keime als Erreger für Hirnabszesse genannt:

A)Streptokokken (vorzugsweise Streptococcus milleri): ca. 50 %.
Die Aussage "nichthämolysiernde Streptokokken" ist irreführend. Streptokokken machen zwar die meisten Hirnabszesse laut Leitlinie, aber davon gehören die häufigsten Streptokokken der viridans-Gruppe an und zeigen unterschiedliches Hämolyse-Verhalten (alpha, beta und gamma). Wie hoch genau also der Anteil der Hirnabszesse ist, der von wirklich NICHThämolysierenden Streptokokken hervorgerufen wird, kann daher nicht beantwortet werden, da dies sogar das Facharztwissen weit übersteigt.

B) Bacteroides spec.: 15-40 % (kann als Antwort ausgeschlossen werden)

C) gramnegative aerobe Bakterien (z. B. Enterobakterien und Pseudomonas spp.): 15-30%
Enterobakterien sind auch den aktuellen Leitlinien nach als eine Untergruppe von gramnegativen aueroben Bakterien aufgeführt. Eine genaue Angabe darüber, wieviel Prozent sie von den genannten 15-30% ausmachen, konnte auch nach ausführlichen Recherchen der Fachliteraturen nicht eruiert werden.

D) Klebsiellen:
Hier gilt das gleiche wie bei C): Klebsiellen zählen zu Enterobakterien, welche laut aktueller Leitlinie 15-30% der Hirnabszesse verursachen. Auch hier wurden keine genauen Angaben gefunden, wie hoch der Anteil der Klebsiellen unter den Enterobakterien ist.

E) Staphylococcus aureus: 10-15 %

Da es keine eindeutigen Angaben in der Fachliteratur gibt, wie hoch der genaue Anteil „Enterokokken/Klebsiellen“ aus der Gruppe der gramnegativen aeroben Bakterien sind und der Anteil der „nichthämolysierenden Streptokokken“ aus der Gruppe der Streptokokken ist, die für Hirnabszesse verantwortlich sind, können die Antwortmöglichkeiten A) C) und D) nicht mit der Antwortmöglichkeit E) verglichen werden.

Daher kann die Frage nach dem „am wenigsten“ wahrscheinlichen Erreger aufgrund von mangelnden und sehr speziellen Quellenangaben nicht eindeutig beantwortet werden. Diese Aufgabe ist somit nicht lösbar.

cfm58
18.04.2015, 10:31
Vielen Dank, ja, sowas finde ich auch, aber um die Frage beantworten zu können, müsste man ja den prozentualen Anteil wissen. Und WENN irgendwo Prozente stehen, dann werden Gattungen und Spezies wild durcheinander geworfen. Ich konnte z.B. noch nirgendwo finden, wieviel Prozent genau die NICHThämolysierenden Streptokokken ausmachen, oder die Klebsiellen, weil beides immer unter Oberbegriffen zusammengefasst ist.

Und in diesem Fall ist es ja auch noch ein otogener Abszess, da müssten die möglichen Erreger ja nochmal anders aussehen...
Selbst wenn ich das von dir verlinkte Lehrbuch gelesen hätte, hätte ich dir Frage nicht beantworten können, weil da doch nicht steht, welcher der 5 vom IMPP genannten Erreger nur der seltenste ist.

Nunja. Finde ich immer noch unmöglich die Frage, grml.

Wie sieht's denn mit den anderen Fragen aus?

(Und danke für den Tipp mit dem reiter "books", daran hatte ich noch nicht gedacht!)

cfm58
18.04.2015, 10:35
@ Sonnenschein: Ja, finde ich sehr gut. Du könntest noch anführen, dass in KEINEM dir zur Verfügung stehenden, gängigen Lehrbuch prozentule Angaben zu finden waren.

Und vielleicht folgendes, falls du magst:
Bei dieser Frage sollte man bedenken, dass der Patient einen Hirnabszess als Folge einer Otitis media (bzw. chronica/ Cholesteatom) entwickelt und daher das Erregerspektrum dieser Krankheiten relevant ist, laut der Leitlinie „Antibiotikatherapie an Kopf und Hals“ (http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/017-066_S2_Antibiotikatherapie_der_Infektionen_an_Kopf _und_Hals_abgelaufen.pdf) ist dies vor allem

Pseudomonas aeruginosa
Staphylococcus aureus
Proteus mirabilis andere
Enterobacteriaceae
Selten Schimmelpilze
Anaerobier


Nichthämolysierende Streptokokken sind weder als Erreger der akuten Otitis media, noch des Cholesteatoms häufig und somit sehr unwahrscheinlich als Erreger des Hirnabszesses dieses Patienten. Alle anderen Antwortmöglichkeiten finden sich jedoch in diesem Erregerspektrum (entweder extra aufgeführt oder unter den Obergriffen Enterobacteriaceae und Anaerobier) wieder, eine genaue Abstufung der Wahrscheinlichkeit ist jedoch nicht möglich.

qayqwe
18.04.2015, 10:40
Das Problem ist einfach, dass manche Fragen zu solchen Mini-Nischenthemen gefragt werden, die in keinem gängigen Lehrbuch gut drin stehen. Da findet man einfach kaum Quellen.
z.B. zu dem Hirnabszess ist es doch unmöglich, irgendwo eine exakte Aufschlüsselung der Erreger zu finden. Ich würde da übrigens noch damit argumentieren, dass der Abszess von einer Mittelohrentzündung ausging und deswegen deren Erregerspektrum relevant ist und sich somit von Hirnabszessen anderer Genese unterscheidet.

Oder diese SIADH-Frage, da findet man kaum was zur Therapie. Ein paar Artikel, wo auch Fludrocortison empfohlen wird, aber die sind halt alle 3-10 Jahre alt. Nur, ist dann deswegen Fludrocortison eindeutig falsch?

Die Digitoxinfrage finde ich wirklich unmöglich zu beantworten, und die kann man ja auch mit dem Herold beanstanden.

- Kann denn jemand die Ursodesoxycholsäure gut begründen?

- wer formuliert die Borderlinetherapiefrage?

Ich hab leider in 1 Woche noch mündliche (bin schon nach dem PJ und leider keine Zeit, ewig Quellen zu suchen), bin aber auch 3-4 Fragen von der besseren Note weg und würde es wenigstens gerne versucht haben.

Einfach bei google eingeben: "Hirnabszess Erreger" , den Reiter "Bücher" bei google aktivieren -> zweites Suchergebnis "NeuroIntensiv"
https://books.google.de/books?id=i8mBwgOS38QC&pg=PA495&dq=hirnabszess+erreger&hl=de&sa=X&ei=dyAyVabiHMr5asR7&ved=0CBkQ6AEwAQ#v=onepage&q=hirnabszess%20erreger&f=false

Auch zu den keinen Themen wie siadh findet man genug Material. Hängt euch rein! Wie bereits erwähnt, es gilt die 11 herausgenommenen fragen vom letzten Examen zu toppen. Als wir letztes Examen angefochten haben mussten wir auch einiges investieren, aber in Anbetracht, dass man dieses Ergebnis sein leben lang behält, sollte einem diese Arbeit wert sein. Also nochmal für ein paar Tage reinhauen damit man hinterher sagen kann, dass man alles getan hat um das beste Ergebnis zu erzielen. P.S. ich würde jede Anfechtung separat versenden (haben wir letztes Examen auch gemacht), also nicht sammeln, da es schon allein psychologisch einen ganz anderen Effekt hat und es möglicherweise suggeriert, dass viele Leute sehr verärgert sind und daher wohlmöglich mehr Leute vor Gericht ziehen.

Sonnenschein2015
18.04.2015, 11:25
Da sind jetzt eure Vorschläge mitangeführt. Ist das ok so?

Tag 1, A49: Hirnabszess Erreger

Laut den „AWMF-Leitlinien für Diagnostik und Therapie in der Neurologie“ der „Deutsche Gesellschaft für Neurologie“ aus 2012 werden folgende Keime als Erreger für Hirnabszesse genannt:

A)Streptokokken (vorzugsweise Streptococcus milleri): ca. 50 %.
Die Aussage "nichthämolysiernde Streptokokken" ist irreführend. Streptokokken machen zwar die meisten Hirnabszesse laut Leitlinie, aber davon gehören die häufigsten Streptokokken der viridans-Gruppe an und zeigen unterschiedliches Hämolyse-Verhalten (alpha, beta und gamma - hierbei wird keine hämolytische Aktivität gezeigt (vgl. Hof, Dörries 2009, S. 320 f.). Zu den Vertretern gehören „Enterococcus faecalis, Enterococcus durans, Enterococcus faecium und Streptococcus equinus (Thomas, Hagedorn 2010, S.69)“. Wie hoch genau also der Anteil der Hirnabszesse ist, der von wirklich NICHThämolysierenden Streptokokken hervorgerufen wird, kann daher nicht beantwortet werden, da dies sogar das Facharztwissen weit übersteigt.

B) Bacteroides spec.: 15-40 % (kann als Antwort ausgeschlossen werden)

C) gramnegative aerobe Bakterien (z. B. Enterobakterien und Pseudomonas spp.): 15-30%
Enterobakterien sind auch den aktuellen Leitlinien nach als eine Untergruppe von gramnegativen aueroben Bakterien aufgeführt. Eine genaue Angabe darüber, wieviel Prozent sie von den genannten 15-30% ausmachen, konnte auch nach ausführlichen Recherchen der Fachliteraturen nicht eruiert werden.

D) Klebsiellen:
Hier gilt das gleiche wie bei C): Klebsiellen zählen zu Enterobakterien, welche laut aktueller Leitlinie 15-30% der Hirnabszesse verursachen. Auch hier wurden keine genauen Angaben gefunden, wie hoch der Anteil der Klebsiellen unter den Enterobakterien ist.

E) Staphylococcus aureus: 10-15 %

Da in KEINEM mir zur Verfügung stehenden, gängigen Lehrbuch eine genaue prozentuale Angabe zu den genauen Abstufungen der Erreger gab (wie hoch der genaue Anteil „Enterokokken/Klebsiellen“ aus der Gruppe der gramnegativen aeroben Bakterien sind und der Anteil der „nichthämolysierenden Streptokokken“ aus der Gruppe der Streptokokken ist), die für Hirnabszesse verantwortlich sind, können die Antwortmöglichkeiten A) C) und D) nicht mit der Antwortmöglichkeit E) verglichen werden.
http://www.dgn.org/leitlinien/11-leitlinien-der-dgn/2399-ll-35-hirnabszess#erregerspektrumepidemiologie

Auch ist hier unklar, ob sich die Fragestellung im speziellen auf Herrn D. in der Falldarstellung bezieht, bei dem sich ein Hirnabszess als Folge einer Otitis media (bzw. chronica/ Cholesteatom) entwickelt und daher das Erregerspektrum dieser Krankheiten relevant ist. Laut der Leitlinie „Antibiotikatherapie an Kopf und Hals“ sind diese vor allem Pseudomonas aeruginosa, Staphylococcus aureus, Proteus mirabilis andere Enterobacteriaceae, selten Schimmelpilze und Anaerobier.
http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/017-066_S2_Antibiotikatherapie_der_Infektionen_an_Kopf _und_Hals_abgelaufen.pdf
Nichthämolysierende Streptokokken sind weder als Erreger der akuten Otitis media, noch des Cholesteatoms häufig und somit sehr unwahrscheinlich als Erreger des Hirnabszesses dieses Patienten.

Zudem werden Hirnabszesse meistens polymikrobiell verursacht, d. h. es kommen in 30-60% zwei oder mehr Erreger in Frage („Die Infektiologie“ Adam, Doerr, Link, Lode, S. 427)

Daher kann diese Frage nach dem „am wenigsten“ wahrscheinlichen Erreger aufgrund der uneindeutigen Fragestellung und der hier angegebenen Antwortmöglichkeiten nicht eindeutig beantwortet werden. Diese Aufgabe ist somit nicht lösbar.

Sonnenschein2015
18.04.2015, 11:28
Tag 1 A99/B54 - Ernährungsempfehlung Diabetes


Laut den Diabetesrichtlinien der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (http://www.deutsche-diabetes-gesellschaft.de/fileadmin/Redakteur/Leitlinien/Evidenzbasierte_Leitlinien/057-001_S2_Ernaehrungsempfehlungen_zur_Behandlung_und_ Praevention_des_Diabetes_mellitus_06-2010_06-2015.pdf) gelten folgende Empfehlungen:

A) keine Empfehlung für Supplemente und funktionelle Lebensmittel (für vitaminreiche Ernährung ja, aber nicht für Supplementierung von Vitaminen)
B) keine Angabe zu Fruktose
C) eine Empfehlung für einen Kohlenhydratanteil von 45-60%
D) eine Empfehlung zur Bevorzugung pflanzlicher Fette mit ungesättigten Fettsäuren
E) keine genügende Evidenz, um Empfehlung hinsichtlich einer bestimmten Proteinqualität zu geben.

Somit stellen sich keine der Antwortmöglichkeiten als eindeutig richtig dar und die Aufgabe ist leider nicht zu lösen.

cfm58
18.04.2015, 12:31
Sonnenschein, klasse, das klingt sehr gut!

zu der SIADH-Frage habe ich bisher nur das:
Die Frage lautete, welcher Wirkstoff zur Korrektur der Hyponatriämie empfohlen werden kann, sowohl Tolvaptan (B) als auch Fludrocortison (C) führen zu einer Erhöhung des Serumnatriumsspiegels. Fludrocortison ist laut mehrere wissenschaftlicher Artikel und Vorträge (z.B. Alejandro A. Rabinstein Nicolas Bruder: Management of Hyponatremia and Volume Contraction, Neurocrit Care (2011) 15:354–360. Balasubram anian et al: S I A D H : p p . 3 3 – 3 6, 3 9 Hospital Physician April 2007, http://www.innere1.uni-luebeck.de/klinik/pdf/vortrag3-siadh) beim SIADH bzw. Schartz-Bartter-Syndrom einsetzbar und damit nicht eindeutig falsch.

Auch hier findet sich eine Empfehlung: Chamacho, Garib, Sizemore: Evidence based Endocrinology, Wolters Cluver Business, 2007




(Mom, versuche ein Bild einzufügen)

cfm58
18.04.2015, 12:32
Mist, das mit dem Bild klappt nicht. Ist ein Zitat aus dem Endokrinologiebuch.

Ich fürchte, diese Quellen sind leider zu speziell.

cfm58
18.04.2015, 12:35
Wegen des einzelnen Einreichens jeder Frage:
Aber schon an alles unter meinem Namen, also ich schreibe z.B. 6 Briefe mit jeweils einer beanstandeten Frage und unterschreibe immer mit meinem Namen? Das schickt man schließlich nicht anonym.

Wenn das jemand zu umständlich ist, reicht denke ich auch 1 Brief, aber jede Frage auf eine einzelne seite, damit sie es dem zuständigen Mitarbeiter geben können und keine Frage im falschen Stapel landet.

cfm58
18.04.2015, 12:42
Zu der Digitalisfrage habe ich nun folgendes geschrieben:
Tag 3, Frage 57 (Gruppe A)


Digitoxin hat 3 der hier genannten Wirkungen: positiv bathmotrop, negativ dromotrop und positiv inotrop.

Es ist nahezu unmöglich, zu entscheiden, welche Wirkung für die Verbesserung der kardialen Situation am wichtigsten ist.
Aufgrund der schwerwiegenden, hochgradigen KHK und der pulmonalvenösen Stauung als Zeichen für Herzinsuffizienz ist die positiv inotrope Wirkung sicherlich sehr wichtig, zumal dieser in den gängigen Lehrbüchern auch stets als erster Effekt genannt wird (z.B. Herold 2014, S. 219).
Auf der anderen Seite wird die negativ dromotrope Wirkung zur Frequenzkontrolle bei Vorhofflimmern genutzt. Allerdings erhält der Patient ja zu diesem Zwecke bereits Betablocker und erscheint darunter nicht tachykard zu sein, und laut Herold und der AFFIRM Studie (Herold 2014, S. 289) sollte man Digitalis bei Vorhofflimmern zurückhaltend und ausschließlich dann, wenn Betablocker nicht ausreichen (was man in diesem Fall gar nicht weiß) einsetzen, weil eine erhöhte Gesamtmortalität bei den damit behandelten Patienten festgestellt wurde. Darüberhinaus besteht lediglich ein intermittierendes Vorhofflimmern, wohingegen die hochgradige KHK mit mehreren Myokradinfarkten und die pulmonale Stauung eindeutig auf eine Herzinsuffizienz hindeutet, weswegen die inotrope Wirkung im Vordergrund steht.
Aus meiner Sicht sind also Antwortmöglichkeiten B und E richtig, wobei B nach aktueller Lehrmeinung umstritten ist.

Falls da jemand noch andere Quellen hat, gerne her damit.


Gibt es noch Ideen zu der Pankreatitisfrage und der angeblich Prophylaxe mit einer 2. ERCP und der EPT (welche ja an sich schon wieder eine erneute Pankreatitis hervorrufen könnte), obwohl bei der 1. ERCP kein Konkrement gefunden wurde? Hat da jemand Quellen dazu, inwiefern der Einsatz von Ursodesoxycholsäure sinnvoll sein könnte?

_calendula_
18.04.2015, 12:54
Natürlich kannst du alle Briefe mit dem gleichen unterschriebenen Text (also allg. Betreff) + jeweils beanstandeter Frage schicken.

@ spezielle Quellen:
Wenn es Fachliteratur ist, sollte es gelten. Peer-reviewed oder mit impact-factor publiziert wäre auch ein Argument für die Gültigkeit. Paraneoplastisches SIADH ist ein spezielles Thema, ich weiß nicht ob die Therapie in Büchern für das Grundstudium enthalten ist. Und darüber hinausgehendes Wissen sollte nicht verboten sein.

Sonnenschein2015
18.04.2015, 13:47
Kannman das so argumentieren:


Tag 3 A 92/B 63 "Nahrungsmittelallergie-Test"

Laut der Bei der Diagnostik der Nahrungsmittelallergie gibt es keinen einzelnen beweisenden Parameter. Ein mehrstufiges Vorgehen unter Berücksichtigung
individueller Faktoren ist sinnvoll.

A)Pricktest: ist ein geeigneter Test zu Identifizierung des auslösenden Nahrungsmittelallergens
B) Epikutantest: Laut den Leitlinien ist ein weiteres diagnostisches Instrument zur Prüfung einer Nahrungsmittelallergie der Atopy-Patch-Test (APT) - eine Epikutantestung mit nativen Nahrungsmitteln). Bei Säuglingen und Kleinkindern wurden eine hohe diagnostische Sensitivität und Spezifität" für den Epikutantest bei Nahrungsmittelallergien nachgewiesen. In dieser Fragestellung ist jedoch nicht eindeutig zu eruieren, ob sich der Nahrungsmittelallergen-Test explizit und nur auf Erwachsene bezieht, oder Kinder auch miteinbezogen werden oder es sich speziell auf die Fallstudie bezieht. Daher kann dieser Test nicht allgemein als „am wenigsten geeignet“ bezeichnet werden. http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/061-003l_S1_Standardisierung_orale_Provokationstests_N ahrungsmittelallergie_2010-07.pdf
C)Radioallergosorbent-Test (RAST): geeigneter Test
D)oraler Provokationstest: Wenn bei einem Patienten wiederholt nach dem Genuss von bestimmten Lebensmitteln (z. B. Erdnüssen) innerhalb von Minuten typische Sofortsymptome (z.B. Lippenödem, generalisierte Urtikaria) auftraten und spezifisches IgE gegen Erdnüsse nachgewiesen wird, ist eine orale Provokation nicht zwingend notwendig [Wüthrich B. Zur Nahrungsmittelallergie: Begriffsbestimmung, Diagnostik, Epidemiologie, Klinik. Schweiz Med Wschr 1996; 126: 770–6]
E)Intrakutantest: geeigneter Test

Da aufgrund der Fragestellung nicht eindeutig ist, ob die „Identifizierung des auslösenden Nahrungsmittelallergens“ sich auf den vorangegangen Fall bezieht (bei diesem Patienten ist der orale Provokationstest kontraindiziert, denn der Patient hat bereits anaphylaktisch reagiert!) oder allgemein dargestellt ist (hier auch keine nähere Differenzierung zwischen Säuglinge, Kinder und Erwachsene) lässt sich diese Frage nicht eindeutig lösen.
Antwort B) und D) sind beide richtig unter bestimmten Bedingungen, die jedoch nähere Angaben in der Fragestellung nötig machen.

Sonnenschein2015
18.04.2015, 13:59
@cfm58: super, echt klasse!

Ich mach mich noch an die Borderline-Therapie ran.

Macht jemand die Ovarialthrombose vs Lochienstau?

philfanatic
18.04.2015, 14:04
Erstmal Glückwunsch an alle zum (hoffentlich) bestandenen Examen!

Wie siehts eigentlich mit 2. Tag Frage 59 aus.

Bin gerade auf der Seite von der Hochdruckliga und nachdem was ich da gelesen habe, ist die angebliche richtige Antwort für den RR Grenzwert falsch. Medi learn sagt 140/90. Meiner Meinung nach müsste es aber wenn überhaupt 130/80. Da die Empfehlung gilt RR <140 sys und <90 dia. Der Grenzwert wäre demnach 139/89.
Demnach wäre keine der Antwortmöglichkeiten ein tatsächlicher Grenzwert! Und die Frage hätte anders formuliert werden müssen.

Kann mir mal einer den Link zu dem IMPP Heft schicken in dem das mit dem Beanstanden geregelt ist. Habe schon Onkel google bemüht aber bin nicht fündig geworden. Danke!

philfanatic
18.04.2015, 14:13
28644

philfanatic
18.04.2015, 14:23
https://www.impp.de/internet/de/medizin/articles/praktische-hinweise.html

Hier kannst du das Heft als PDF herunterladen.
"Eliminierung von Prüfungsaufgaben" s.S. 4f.


Merci.

_calendula_
18.04.2015, 14:32
https://www.impp.de/internet/de/medizin/articles/praktische-hinweise.html

Hier kannst du das Heft als PDF herunterladen.
"Eliminierung von Prüfungsaufgaben" s.S. 4f.

upt24
18.04.2015, 14:39
SIADH... ich hab noch ein paar QUellen, meint ihr die sind hilfreich? sie geben jeweils auch FLudrocortison als Therapeutikum an;

https://books.google.de/books?id=_Jy0BAAAQBAJ&pg=PA792&lpg=PA792&dq=siadh+therapie+fludrocortison&source=bl&ots=kyu-Dqkk2e&sig=K0Lx8A7nl2TZKh-V9jOIykEQWQg&hl=de&sa=X&ei=xV0yVa6aDNGxacHQgegK&ved=0CDIQ6AEwAjgK#v=onepage&q=siadh%20therapie%20fludrocortison&f=false

https://books.google.de/books?id=OJhqMMF8syYC&pg=PA929&lpg=PA929&dq=siadh+therapie+fludrocortison&source=bl&ots=UlR2nfJWPf&sig=_pBt1y9vXCtj-SM-gjvE7bNzS5w&hl=de&sa=X&ei=zVsyVbvFDc_paPe6gcgH&ved=0CCgQ6AEwAQ#v=onepage&q=siadh%20therapie%20fludrocortison&f=false

http://www.innere1.uni-luebeck.de/klinik/pdf/vortrag3-siadh

cfm58
18.04.2015, 14:43
@ upt: Das ist ja super! Das erste ist sogar von 2015! UNBEDINGT anfechten! Wirklich toll, dass du das gefunden hast!

Wir können ja schreiben, dass das Schwartz-Bartter-Syndrom sehr speziell und in gängigen Lehrbüchern kaum bis gar nicht behandelt wird, aber die Fachliteratur auch Fludrocortison als Behandlungsoption empfiehlt.