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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Das kleine Kündigung Einmaleins



Scarsick
24.04.2015, 21:51
Hallo zusammen,

ich stehe nach knapp 8 Monaten vor meiner ersten Kündigung und bräuchte Mal eure Erfahrungen.
An wen richtet man die Kündigung? Chef und Personalbüro? Auf was ist dabei zu achten?
Habt ihr davor das persönliche Gespräch gesucht und dabei die schriftliche Kündigung übergeben oder lässt man sich zu sich zitieren?
Ich hab ehrlich keinen Plan, wie man sowas korrekt macht und wäre über ein paar Erfahrungswerte sehr dankbar!

Feuerblick
24.04.2015, 22:22
Schriftlich an Chef und Verwaltung. Kurz und knapp formuliert. Begründung muss nicht sein. Persönlich übergeben kommt in der Regel besser an.

mainzer
24.04.2015, 22:23
Kommt für meinen Geschmack n bissl drauf an, in welchem Verhältnis du deinen Arbeitgeber verlässt...
Bei mir war's beim ersten mal so, dass klar war, dass ich irgendwann aus privaten aber auch weiterbildungstechnischen Gründen mal weg sein werde...hab ich dem Chef von Anfang an offen so kommuniziert und als dann der Zeitpunkt gekommen ist mit ausreichend Vorlauf persönlich mitgeteilt...Der hatte seinerseits schon Zwischenzeugnis (für Folgebewerbung) und Arbeits- und Weiterbildungszeugnis auf seinem Tisch für mich... :-)
Bei meinem zweiten Arbeitgeber habe ich nach 1,5 (!) Monaten das Weite gesucht aber auch hier dem Chef dies mündlich mitgeteilt; nämlich, dass im Bewerbungsgespräch in Aussicht gestellte Weiterbildung z.B. nicht in der Form erfolgt, wie ich sie mir für meinen weiteren Fortgang vorstelle... War dann (wenn auch mit Grummeln seinerseits) ok...Kündigung gab's in diesem Falle allerdings schriftlich in Verbindung mit einer Krankmeldung (da ich da auf keinen Fall auch nur einen Tag länger hin wollte).

Ich denke ein persönliches Gespräch hilft einem evtl. die Gründe für den Weggang darzulegen (wenn man denn möchte) und gibt (wenn man sich im Netten trennt) dem Chef die Chance die Stelle in einem angemessenen Zeitrahmen nachzubesetzen...
Ansonsten wenn man es kurz und schmerzlos möchte: Kündigung per Hauspost an die Perso und in Kopie an den Chef und Reaktion abwarten...

annekii
24.04.2015, 22:43
Ich finde auch, dass es auf die Umstände ankommt. Meine erste Stelle habe ich auch nach 1,5 Monaten verlassen, habe die Kündigung in der Verwaltung abgegeben und es danach dem Chef gesagt.

Moorhühnchen
24.04.2015, 22:49
Bei meinem zweiten Arbeitgeber habe ich nach 1,5 (!) Monaten das Weite gesucht aber auch hier dem Chef dies mündlich mitgeteilt; nämlich, dass im Bewerbungsgespräch in Aussicht gestellte Weiterbildung z.B. nicht in der Form erfolgt, wie ich sie mir für meinen weiteren Fortgang vorstelle... War dann (wenn auch mit Grummeln seinerseits) ok...Kündigung gab's in diesem Falle allerdings schriftlich in Verbindung mit einer Krankmeldung (da ich da auf keinen Fall auch nur einen Tag länger hin wollte).Muß grad grinsen - war es wirklich sooo schlimm? :-))
Klingt fast wie ein Wunder, daß ich das Jahr da überstanden habe! ;-)

Ich habe es auch verschieden gehandhabt:
- meiner ersten Kündigung innerhalb der Probezeit habe ich erst den Schrieb in der Verwaltung abgegeben und habe dann das Gespräch mit dem LOA gesucht (weil ich dachte, daß der Chef im Urlaub wäre - so wie die vorangegangenen Tage - tja, dumm war dann, daß er eben NICHT im Urlaub war und sich dann natürlich auch noch beleidigt gab). Es war dann auch gleichzeitig mein letzter Arbeitstag dort, aufgrund massiver Überstunden.
- bei der nächsten Kündigung bei einem Arbeitgeber, wo ich mich lange Zeit sehr wohlgefühlt habe, gab es erst das Chefgespräch und erst Wochen später die schriftliche Kündigung bei der Verwaltung. In der Reihenfolge lief es dann auch die folgenden Male.

Speranza100
25.04.2015, 07:55
Guten Morgen,
ich habe immer gute Erfahrungen gemacht zuerst persönlich mit dem Chef zu reden, bei mir waren die Verhältnisse aber auch mit den Chefs nicht schwierig. Die Kündigung bei der Personalabteilung erfolgte dann immer im zweiten Schritt und nicht persönlich. Das Gespräch suchen fand ich auch deshalb immer wichtig um die Gründe zu nennen warum ich gehen will. Fand ich fairer und auch präsenter für alle (Krankenhäuser sind ja bekannt für gute gute Gerüchteküchen).
Viele Grüße

mainzer
25.04.2015, 09:55
Muß grad grinsen - war es wirklich sooo schlimm? :-))
Klingt fast wie ein Wunder, daß ich das Jahr da überstanden habe! ;-)


JAAAA (auch jetzt so im Rückblick); mir ist auch schleierhaft, wie du das überlebt hast...

firstdayofwinter
15.05.2015, 19:44
Das beschäftigt mich jetzt auch! Hatte vor 2 Tagen meinem Chef mündlich eröffnet, dass ich kündigen möchte. Irgendwie habe ich damit gerechnet, dass er netter (also entweder verständlich v. wg. wenn Sie was neues sehen wollen ist das vollkommen ok, oder mit zumindest teilweise echtem Bedauern oder so) reagieren würde. Ich hatte aber das Gefühl, dass ihm das alles nicht interessiert hatte. Er hat zwar gefragt warum aber gar nicht zu gehört und meinte dann tja schade ist aber ok, gab mir das Gefühl dass ich viell. weniger gut gearbeitet hatte als ich gedacht hatte....

Eine Kollegin aus einer anderen Abteilung des Hauses meinte ihr Chef wollte sie unbedingt noch ein paar Monate länger behalten bis die Stellensituation besser ist und die neuen eingearbeitet usw, da wär sie einfach zur Verwaltung gegangen und hatte dort die Kündigung abgegeben.

Jetzt sagte mir die Verwaltung die Kündigung muss vom Chef an sie weitergeleitet werden?? Ich hoffe dass das gut geht...

Weiß auch nicht wie das ist mit meinen Überstunden, werde am Ende mindestens 100 haben (habe zur Zeit fast 300), würde gerne einen Teil davon abfeiern, da die Klinik eh kein Geld hat um die auszubezahlen, aber die Personaloberärztin wurde ganz gestresst als ich danach fragte (es haben irgendwie 5 Leute gekündigt in den letzten 3 Monate und es gehen jetzt 2 in Mutterschaft) und meinte das weiß man doch jetzt noch nicht wie die Besetzungssituation dann sein würde und man müsste einfach mal gucken...

Einfach mal gucken... klingt so nach das wird auf jeden Fall schief laufen....

Und wie ist das eigentlich mit Anerkennung und so? Muss ich mir alles unterschreiben lassen was ich bisher gemacht habe? Wie handhabt ihr das eigentlich? So weit mir bekannt schafft es kein Arzt in diesem Land alle geforderten Dinge für den Facharzt tatsächlich auch durchzuführen (XXX Ultraschalle XXX Endoskopien XXX Echos XXX TEEs (ihr seht ich bin in der Inneren)) und die Fortbildung läuft nach dem Prinzip "am Ende wird alles blind unterschrieben"... Aber ich bin jetzt nur an dieser Klinik am Ende? wie mache ich das jetzt?

Relaxometrie
15.05.2015, 19:57
Das beschäftigt mich jetzt auch! Hatte vor 2 Tagen meinem Chef mündlich eröffnet, dass ich kündigen möchte. Irgendwie habe ich damit gerechnet, dass er netter (also entweder verständlich v. wg. wenn Sie was neues sehen wollen ist das vollkommen ok, oder mit zumindest teilweise echtem Bedauern oder so) reagieren würde.
Ich glaube, Du musste noch einiges lernen, was den Berufsalltag angeht :-))
Zwar möchte jeder Arbeitnehmer Anerkennung bekommen und ein "Ohhhh, DAS ist aber schade, daß Sie gehen" hören, wenn man kündigt. Aber die Realität sieht anders aus. Je eher man das akzeptiert, desto weniger schadet man sich selbst.
Hast Du denn schon gekündigt, oder hast Du erstmal nur gesagt, daß Du mit dem Gedanken spielst?



Jetzt sagte mir die Verwaltung die Kündigung muss vom Chef an sie weitergeleitet werden?? Ich hoffe dass das gut geht...
Da würde ich mich nicht drauf verlassen. Gib die Kündigung doch in der Verwaltung ab und lasse Dir den Eingang direkt schriftlich bestätigen.

firstdayofwinter
15.05.2015, 20:11
Nein ich habe zumindest beim Chef jetzt auch schon die schriftliche Kündigung abgegeben. Ich meinte das nur im Bezug auf alle die sagen, dass die ein persönliches Gespräch suchen etc. Hatte einfach nicht das Gefühl, dass meinem Chef das so oder so interessiert hat. Die Personaloberärztin fand das etwas schade, das fand ich nett ;)

Relaxometrie
15.05.2015, 20:14
Nein ich habe zumindest beim Chef jetzt auch schon die schriftliche Kündigung abgegeben.
Ok, dann ist ja schonmal alles ok. Ich dachte schon, Du hättest vielleicht die Kündigung erstmal nur angedroht. Damit tut man sich selbst nämlich keinen Gefallen.
Wenn es mit der Kündigungsfrist nicht knapp ist, kannst Du ja abwarten, ob Du eine Bestätigung der Verwaltung erhälst. Sollte es aber knapp sein, würde ich keine Sekunde warten, sondern direkt in der Verwaltung vorsprechen und eine schriftliche Bestätigung einfordern.

firstdayofwinter
15.05.2015, 20:19
Nee das wollte ich nicht machen. Unter uns Assis wird sich viel beschwert und regelmäßig reden fast alle davon, kündigen zu wollen (regelmäßig kündigen auch welche, in den letzten 2 Jahren gefühlt 12 Leute oder so), aber mit dem Chef darüber reden? Eine Kollegin von mir hatte kurz nach Berufsanfang ein Gespräch mit dem Chef darüber, dass sie die Arbeitsbedingungen nicht gut findet und die Arbeitsbelastung zu hoch, sie hatte mich auch mehrmals ermutigt, mit dem Chef über meine Sorgen und Probleme zu sprechen. Naja, jetzt bin ich auf jeden Fall froh, dass ich das nie versucht hatte...

Es ist nicht knapp da ich verschwitzt hatte, dass ich jetzt 3 Monate zum Ende des Quartals statt 6 Wochen habe... also noch Zeit....

Jedenfalls früher habe ich manchmal gedacht, ob das unfähr ist dem Chef gegenüber, dass ich nie mit ihm gesprochen hatte sondern einfach gemacht bis ich nicht mehr konnte/wollte und gekündigt hab. Aber ich glaube meine Sorgen waren überflüssig.... Ich versteh einfach nicht wie ihm das alles so wenig interessieren kann, nachdem fast jeden 2. Monat jemand hier aufhört, Fachärzte, Anfänger, Leute die ihre Facharztausbildung zur Hälfte haben etc... Auch heute hat wieder eine Kollegin gekündigt, zum Ende Juni gehen 2, die neue Kollegin geht sofort, ich gehe zum Ende September und 2 sind jetzt in Mutterschaft...

Borderline
18.05.2015, 02:04
Gut dass du es sagst, aber wie ist das jetzt mit der Kündigungsfrist? Ich arbeite 15monate an einem kommunalen Haus mit vka-tv Ärzte. Der Vertrag ist für 5y befristet. Begründung ist der Erwerb der Facharzt Bezeichnung. Dann hab ich doch lediglich 6w zum Monatsende oder?

alexamd
04.07.2015, 17:26
Also unter Paragraph 35 im TV Ärzte/VKA steht 6 Wochen zum Quartalsende. Zumindest gilt das bei uns laut Vertrag.

John Silver
18.07.2015, 10:11
Eine Weiterleitung der Kündigung an die Verwaltung durch den Chef ist Schwachsinn. Die Verwaltung hat es nicht zu interessieren, auf welchem Wege die Kündigung zur Personalabteilung gelangt.

Die Dienstplanerin kann "gucken", soviel sie will. Du hast Überstunden, und diese werden bis zum Ende des Vertrags abgefeiert oder ausgezahlt. Wenn die Oberärztin sich quer stellt, schreibe doch sofort der Verwaltung ein nettes kleines Briefchen, und Teile Ihnen mit, dass die Überstunden aus dienstlichen Gründen nicht abgefeiert werden können, und dass Du der Verwaltung eine entsprechende Frist zur Auszahlung dieser Überstunden setzt. Da wirst mal sehen, wie schnell Du plötzlich die Überstunden doch frei nehmen kannst.

Pampelmuse
17.09.2016, 19:35
Nur so aus Interesse: wie haben sich denn Eure Chefs und die Kollegen dann nach der Kündigung bis zu Eurem letzten Tag verhalten?

Mano
17.09.2016, 23:03
Ich hatte aber das Gefühl, dass ihm das alles nicht interessiert hatte. Er hat zwar gefragt warum aber gar nicht zu gehört und meinte dann tja schade ist aber ok, gab mir das Gefühl dass ich viell. weniger gut gearbeitet hatte als ich gedacht hatte....

Wenn dein Chef dir kündigt, sagst du doch auch nicht "Das ist aber traurig" sondern erzählst was davon, dass du eh schon deinen Weggang geplant hättest...

Tigga
20.06.2020, 22:45
Darf ich mich hier dran hängen- ist es Usus direkt zu kündigen? Ich hätte damit gerechnet dem Chef eine einvernehmliche Lösung anzubieten (Österreich)?
Allerdings habe ich nur noch 2 Wochen um vertragsgerecht zu kündigen und bin mir nicht sicher dass mein Chef die Formalitäten der Einvernehmlichen Lösung bis dahin hinbekommt. :-)

Dudelwu
22.06.2020, 11:26
Als ich meine erste Stelle gekündigt habe, gab ich das Schreiben erst bei der Personalabteilung und dann beim Chef abgegeben. Der hat anfangs auch eher verdutzt und verständnisvoll getan, nach paar Tagen war er dann aber alles andere als nett. Hat sich wohl auf den Schlips getreten gefühlt und dann auch vor versammelte Mannschaft nochmal so getan, dass man, wenn man doch unzufrieden wäre, das ja wneig twns ml andeuten könnte. (man beachte dass es 4 Tage vor der Kündigung ein g des Sprach mit dem Oberarzt gab, eigentlich zum feedback gedacht, doch diesen OA hat es null interessiert, was ich zu sagen gehabt hätte und er hat direkt eine Unterschrift für erledigt auf den Gwsprachsbogen gemacht).

Mein jetziger Chef zieht auch gerne mal über die Assistenten her, wenn die frisch gekündigt haben...

hebdo
22.06.2020, 13:12
Ich habe immer erst dem Chef oder personalverantwortlichem OA mitgeteilt, dass ich kündigen werde. Die schriftliche Kündigung ging dann direkt entweder persönlich oder mit Einschreiben an die Personalabteilung.

Was meinst du mit einer einvernehmlichen Lösung? Einen Aufhebungsvertrag? Wenn du fristgerecht kündigst, brauchst du zumindest in Deutschland zunächst keine einvernehmliche Lösung. Außer du möchtest früher aus dem Vertrag entlassen werden.