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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : learn it yourself - keine Vorlesungen mehr...



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anna1708
01.05.2015, 17:59
ich habe gerade auf der Seite von der zm-online einen Artikel zum Thema "learn it yourself" gelesen.
eigentlich ein interessantes konzept, wie ich finde...
findet ihr nicht auch, dass man alle vorlesungen in der zahnmedizin durch "selbststudium" ersetzen könnte?

in dem beispiel, von dem ich gelesen habe, stehen den auszubildenden aber auch (Bildschirm)-Arbetisplätze zur Verfügung, sodass man auf jeden Fall auch einen ruhigen Arbeitsplatz zur Verfügung hat; also nicht alles zu Hause machen müsste.
wär das auch was für euch?
ich fänd es super...

KalleTheDog
01.05.2015, 18:31
An sich ne gute Sachen. Bei uns in Gießen haben die Profs teilweise große Angst vor der Digitalisierung ihrer Lehrinhalte. Seit Jahren versuchen die jüngeren Semester Videos von der Präparierkursen zu machen. Allerdings wird immer wieder dagegen gestimmt. Eigentlich schade.

Absolute Arrhythmie
01.05.2015, 18:38
Also ich wüsste spontan keine Vorlesung (Humanmedizin) die ich mir nicht selbst hätte erarbeiten können. Da Besuch ich auch keinen PC, sondern nur ne gut ausgestattete Bibliothek.

KalleTheDog
02.05.2015, 00:00
Schon traurig eigentlich… Würde man dann wahrscheinlich sogar schneller schaffen.. aber ich gebe zu, dass ich dann ein Fachidiot wäre...

davo
02.05.2015, 09:03
(Achtung: bin Humani.)

Das Problem bei der Digitalisierung sind denke ich v.a. rechtliche Gründe. Deshalb werden dann ja auch teilweise sogar Bilder aus Vorlesungsfolien entfernt, die in der Vorlesung noch drin waren.

Und natürlich kann man sich jeden Stoff auch selbst erarbeiten, aber eine gute Vorlesung ist dennoch Goldes Wert - sie stellt Zusammenhänge dar, weist einen auf wichtige Fallstricke hin, usw. Wir hatten in Biologie, Histologie und Physik, und teilweise auch in Biochemie und Physiologie, z.B. echt gute Vorlesungen. In Makro und in Psych/Soz hingegen hätte man sie sich sparen können - Makro weil die Vorlesungen nur dann sinnvoll sind, wenn man den Stoff schon vorher selbst durchgegangen ist (was zeitlich damals ziemlich schwierig war), und Psych/Soz ist einfach viel zu wenig Stoff - das kann man in einem Bruchteil der Zeit selbst lernen.

anna1708
02.05.2015, 12:26
eine gute Vorlesung ist dennoch Goldes Wert

nur leider kann ich mich nur an wenig wirklich gute vorlesungen erinnern.. ist natürlich auch eine persönliche sache. bei uns müssen ja auch die ganz jungen assistenzzärzte "vorlesungen" (okay, es sind seminare, aber prinzipiell ist es gleich) und die sind teilweise eben auf dem niveau eines mittemäßigen schüler-referats...
wie deutlich geworden ist, bin ich auch mehr autodidaktisch veranlagt. mit einem guten buch und ein bisschen ruhe lerne ich in mehr als in einer vorlesung

baugruen
02.05.2015, 12:30
ein anderes problem in diesem zusammenhang ist, wie ich finde, der übermäßige gebrauch von powerpoint. was heißt übermäßig, es müsste ausschließlich heißen. manche profs meinen auch, je mehr folien sie runterrattern, desto besser. und möglichst vollgestopft mit text.

weiß nicht, ob ich auch ein aufmerksamkeitsdefizit habe, aber drei eindrücke, die ich gleichzeitig verarbeiten soll, also ein bild auf einer folie, dazu ein nebenstehender text und dann am besten noch ein prof. der erklärt - da kapituliere ich schnell.
oder eben wie anna bereits erwähnt hat; solche berühmte vorlesungen, wo dann dozenten einfach nur ihre folien 1:1 vorlesen... nun ja

jan_mediklin
02.05.2015, 12:32
Powerpoint an sich ist schon eine gute Sache, finde ich. Das Programm wird leider nur oft nicht richtig eingesetzt. Würden Dozenten die Funktionen besser ausnutzen, z.B. die Folien nicht als Ganzes an die Wand werfen, sondern mit Animationsfunktion nach und nach eben ein gutes altes Tafelbild entwickeln, wären die Vorlesungen qualitativ auch besser.

Absolute Arrhythmie
02.05.2015, 12:34
Ich bräuchte auch bloß am Anfang des Semester einen Stoffkatalog und dann möglichst wenig Pflichtveranstaltungen, um viel Zeit zum eigenständigen Lernen zu haben. Finde Vorlersungen wirklich überflüssig, meistens behindern sie mein Verständis eher als dass sie hilfreich wären. Es gibt eben nunmal unterschiedliche Lerntypen, und ich bin defintiv nicht der auditive Typ. Daher finde ich es auch immer super affig, dass (zumindest bei uns) manche Profs mega beleidigt sind, weil nur wenige zu ihrer VL kommen. Die stellen dann extra Fragen die NUUUUR mit Hilfe der VL beatnwortet werden können, um bloß die in die Pfanne zu hauen, die mehr Wert auf Verständig des Grundlagen legen als auf abgefahrene Details.
Ich bin bisher auch ohne Vorlesungen überall gut durchgekommen, wenn sich die Profs diese Kritik per Nicht-Erscheinen mal zu Herzen nehmen würden und einfach bessere VL konzipieren würden, dann wär das vielleicht attraktiver dahin zu gehen, aber so...

Nessiemoo
02.05.2015, 20:44
Ich bin halt leider eher der auditive Typ, deshalb sitze ich auch oft die schlechten Vorlesungen durch, da es mir unmengen Zeit spart beim Lernen. Aber generell fand ich in der Klinik die Vorlesungen sinnvoller als in der Vorklinik. Weil im Unterschied zu Histo, Psych usw gibt es eben so klinisches Grundverständnis, was man mMn schlechter aus einem Lehrbuch/Folien lernen kann.

anna1708
03.05.2015, 08:48
ich finde einfach, dass viele dozenten schlechte "erklärer" sind. ich brauch niemanden, der mir vorliest, was auf der folie steht oder was ich genauso gut im buch nachlesen könnte. und zusammenhäge zu erklären (vor allem auch die grundlagen), das machen viele nicht. vielleicht auch, weil es ihnen zu "niveaulos" ist.

baugruen
03.05.2015, 10:41
huch, falscher thread...

vyk35
08.05.2015, 19:32
Problem: Es widerspricht der Approbationsordnung für Zahnärzte. Vorlesungen sind ein Bestandteil der zahnärztlichen Ausbildung.
Solange sich diese nicht ändert, wird es weiterhin Vorlesungen geben.

Siehe auch hier: http://www.rp-online.de/nrw/panorama/an-nrw-unis-gilt-keine-anwesenheitspflicht-mehr-aid-1.4598734

Ich fände es z.B. klasse, wenn man Vorlesungen interaktiver und lebhafter gestaltet. Anstatt von den Folien abzulesen, vor allem Zusammenhänge erklären und Erfahrung weitergeben, ich finde davon profitiert man am besten und es gibt Profs die eben auch so gute Vorlesungen halten.

anna1708
09.05.2015, 07:18
es gibt Profs die eben auch so gute Vorlesungen halten.

unbestreitbar.

ich gebe dir aber recht, etwas mehr interaktivität täte den vorlesungen wohl gut. im prinzip würde es dann mehr wie eine schulstunde wäre und nicht wie eine uni-vorlesung...
ich bin ja ganz froh darüber, dass man in den vorlesungen nicht aufgerufen wird und antworten stammeln muss :-)

jan_mediklin
09.05.2015, 07:22
ups, falsches Forum

KalleTheDog
11.05.2015, 17:46
Schön wäre es doch wenn man das Lernen etwas interaktiver gestalten könnte… die Dozenten sollten als Teletubbis verkleidet sein, die Tafel integriert und mit Umfragen während der Vorlesung und Preisen für die Besten… ^^

Krötino
12.05.2015, 07:10
Ich bin leidenschaftlicher Vorlesungsgänger.. Die meisten (nicht alle! ) Leute die bei mir sich die Vorlesungen schenken tun sich meiner Meinung nach keinen Gefallen damit.. Die Motivation und Disziplin dir das alles daheim zu erarbeiten muss man erst mal haben. Klar gibt es auch richtig miese Vorlesungen aber eben auch gute. Und es gibt Dinge die kann man nicht wirklich aus einen Buch lernen

:-meinung

ehemaliger User_25062015
12.05.2015, 10:48
Ja? Also ich hab in 5,5 Semestern noch nichts gefunden wofür ich ne Vorlesung gebraucht hätte. Was war das so deiner Meinung nach?

davo
12.05.2015, 11:02
Manchen fällt es halt leichter, sich zu motivieren, in regelmäßige Lehrveranstaltungen zu gehen, als sich zu motivieren, jeden Tag alles selbst von null an zu lernen. Außerdem interagiert man vor, während und nach Vorlesungen ja auch mit Kommilitonen, was einem ermöglicht, zu sehen, wo man steht, was man noch besser lernen muss, usw. Man sollte auch nicht vergessen, dass es nunmal unterschiedliche Lerntypen gibt, und manchen fällt es leichter, aus Vorlesungen zu lernen, oder zumindest die Vorlesungen als Basis zu haben. Natürlich KANN man ALLES auch selbst lernen - man braucht auch keinen Präpkurs (siehe viele britische, amerikanische und kanadische Unis), usw. Die Frage bleibt trotzdem bestehen, ob das auch immer sinnvoll so ist.

Ich selbst bin auch jemand, der von einer guten Vorlesung oft profitiert - es gibt einfach manche Sätze, und manche Details, an die ich mich nach wie vor ganz genau erinnere, und die ich vermutlich "nie" vergessen werde. Außerdem helfen einem gute Vorlesungen oft, die funktionalen Zusammenhänge besser zu verstehen, zwischen wichtigen und unwichtigen Details zu differenzieren, usw. In Anatomie und Chemie fand ich Vorlesungen am wenigsten hilfreich, in Psychologie und Soziologie waren sie ineffizient (da man den wenigen Stoff viel schneller zuhause lernen konnte), aber in Biologie, Biochemie, Histologie, Physik und Physiologie haben mir Vorlesungen sehr oft viel gebracht. Erstens weil sie eine gewisse Struktur schaffen, und einen dazu bewegen, eher mitzulernen, und außerdem, weil sie einem oft eben auch die Grundlagen und Zusammenhänge besonders gut vermitteln können.

Krötino
12.05.2015, 13:19
Nun ich habe in 14 Semestern so einiges gefunden wofür sich eine Vorlesung gelohnt hat....
Ich find davo hat es schon gut auf den Punkt gebracht. Z.b nehmen manche Dozenten interessante Patienten mit in die Vorlesung. Oder Zusammenhänge werden besser präsentiert als in einem Lehrbuch. Ich verstehe es vollkommen wenn jemand sagt ihm persönlich bringen Vorlesungen nichts, aber es immer dazustellen als wären Vorlesungen generell eine Zeitverschwendung (vll weil man selbst immer ein schlechtes Gewissen hat nicht dort gewesen zu sein) finde ich persönlich so nicht richtig.